Gut Schlafen in der ersten Nacht

  • Guter Schlaf ist eine sehr individuelle Sache und für eine gute Erholung unverzichtbar. Bei mir ist es leider zu Beginn einer Tour in den ersten Nächten immer schwierig guten Schlaf zu finden. Mein Unterbewusstsein will nicht abschalten, da ich ja noch draußen bin und nicht wie gewohnt drinnen im Bett liege. Dazu kommt das ungewohnte Liegegefühl, die frische Luft um die Nase und die anderen Geräusche.

    Habt ihr auch das Problem? Wenn ja, was hilft euch schneller erholsamen Schlaf zu finden?

    Ich versuche mich dann mit Oropax besser abzuschirmen, eine Mütze bis über die Augen zu ziehen und mit einem hochgezogen Buff den Wind bestmöglich von der Haut abzuschirmen, jedenfalls wenn es noch frisch ist. Das hilft dann zumindest ein wenig, bis dann über die Gewöhnung der nächsten Tage mein Unterbewusstsein wieder beruhigter abschalten kann .

  • Die erste Nacht auf einer Wandertour ist oft eine Herausforderung, das kenne ich nur zu gut. Früher habe ich mich immer gestresst, weil ich wusste, dass ich schlecht schlafen werde. Inzwischen habe ich meine Erwartungshaltung komplett geändert. Ich gehe davon aus, dass die erste Nacht eben nicht perfekt wird, und das ist okay. Dadurch liege ich nicht mehr stundenlang wach und denke: 'Verdammt, heute schlafe ich bestimmt nicht (gut)!' Stattdessen akzeptiere ich es einfach und sage mir, dass ich trotzdem fit für den nächsten Tag sein werde. Und siehe da, meistens schlafe ich dann doch erstaunlich gut, weil ich weitaus entspannter rangehe. Ein weiterer Trick, der mir hilft: Ich denke mir eine Geschichte aus – meist über mehrere Nächte hinweg fortlaufend. Während ich darin versinke, schlafe ich schnell ein.

    Aus einem Meditationscamp habe ich zudem mitgenommen, dass Schlaf zwei Hauptfunktionen hat: körperliche und geistige Regeneration. Beides findet in gewissem Maße auch dann statt, wenn man schlecht oder gar nicht schläft – solange man nicht aktiv grübelt. Der Körper ruht sich ja bereits aus, allein weil man liegt. Deshalb konzentriert man sich stattdessen auf den eigenen Atem, ähnlich wie bei einer Atemmeditation, anstatt meinen Gedanken freien Lauf zu lassen (nennt sich auch Yoga Nidra, oft auch als „yogischer Schlaf“ bezeichnet).

    Und was meinen Schlaf zusätzlich enorm verbessert hat: eine extra breite Isomatte. Früher fand ich es immer störend, wenn meine Arme an den Seiten herunterhingen, bis ich eine extrabreite Matte hatte war mir das aber nicht klar.

    xfoil.shop - gewerblich

  • Wenn ich mir nicht gerade vorstelle auf ehemaligen Kriegerschlachtfeldern zu schlafen und im prasseln des Niesels mein Hirn anfängt Geräusche von erwachenden Zombiearmeen zusammen zuspinnen... ^^;)

  • Das mit der ersten Nacht kenne ich auch sehr gut und handhabe das Phänomen ähnlich wie xfoil, es macht nichts, ich bin draußen und genieße die Zeit im Wald, lausche ( meistens sogar entspannt) den Geräuschen... Was die erste Nacht allerdings signifikant verbessert hat, ist die Hängematte, seitdem ich die habe, hat sich auch die erste ( und derzeit leider auch einzige, ich kann zu Fuß ja nur Overnighte machen) Nacht enorm verbessert und ich dämmere erstaunlich schnell weg, wache allerdings auch immer mal wieder auf.

    Im Zelt mit auf den Bikepackingtouren mit meinem Mann ist die erste Nacht übrigens auch meistens schlechter als die weiteren, liegt also definitiv nicht daran, ob ich alleine bin oder nicht.

  • Habt ihr auch das Problem? Wenn ja, was hilft euch schneller erholsamen Schlaf zu finden?

    Nö.
    Darf ich trotzdem auf die zweite Frage antworten? Mir hilft die Hängematte. Reinlegen, Augen schließen, Tiefschlaf. :saint: Im Zelt wälze ich mich eine Weile hin und her, bevor ich eine bequeme Lage finde.


    Wenn das Einschlafproblem an der ungewohnten Umgebung (nicht das heimische Bett) liegt, dann hilft es möglicherweise, schon vor der Tour ein paar mal draußen zu übernachten. So können sich die Sinne schon mal auf die neuen Eindrücke einstellen. Das nächtliche Rascheln im Laub wird dann nicht mehr mit menschenfressenden Monstern, sondern nur noch mit harmlosen Mäusen in Verbindung gebracht.

  • Moin!

    Nach Tag 3 ändert sich mein Schlaf-Modus und nach Tag 5 ist selbst die Evazote bequem geworden.
    Das hilft natürlich gar nichts bei Overnightern, aber dann ist meine Erwartungshaltung eben anders.

    ... was hilft euch schneller erholsamen Schlaf zu finden?

    Autogenes Training.

    VG. -wilbo-

  • vielleicht die simpelste Antwort: länger laufen:D wenn ich kaputt genug bin, schlaf ich einfach ein. Und durch.

    Das bringt bei mir leider gar nichts. Die ersten Tage kann ich immer nicht schlafen, weil ich so kaputt bin, dass alles weh tut. ^^

  • Mir hilft eine Wärmflasche. Die entspannt die Muskeln und gibt mir ein Gefühl von Geborgenheit.

    Allerdings geht das nur bei Overnightern. Auf längeren Touren habe ich keine Flasche dabei, in die ich warmes oder sogar heißes Wasser einfüllen kann. Und wenn heißes Wasser in einer Plastikflasche war, dann mag ich es danach auch nicht mehr trinken.

  • Habt ihr auch das Problem?

    Nein, das habe ich nicht. Jedenfalls nicht im Zelt unter Normalbedingungen. Ich kuschel mich hinein in meinen Quilt, wärme meine Füße abwechselnd in den Kniekehlen auf, lese solange, bis die Füße warm sind vielleicht auch noch ein bisschen, freue mich über diesen leisen, hoffentlich kühlen Luftzug auf mein Gesicht, den ich liebe - dazu singt vielleicht sogar noch ein Käuzchen ein Gute-Nacht-Lied. Andere nächtliche Geräusche (jedenfalls solche, die mir nicht signalisieren, dass sich jemand gerade über mein Essen hermacht) machen mir relativ wenig. Außer menschliche Schritte um mein Zelt, wenn ich eigentlich allein bin.

    Ich schlafe nicht ununterbrochen, aber meistens jedenfalls hundertmal besser als in ersten Nächten in Hotels.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Ich schlafe immer Scheiße, egal unter welchen Umständen 🙄

    Aber so lange mein Körper am nächsten Tag weiterläuft, muss es wohl ausreichend gewesen sein und ich bemühe mich, einfach nicht so viel darüber nachzudenken...😅

  • Ich hab das Problem auch. Aber ich hab mir angewöhnt wenn ich, aus welchen Gründen auch immer ich nicht schlafen kann einfach liegen zu bleiben möglichst wenig bewegen und einfache Gedanken freien lauf lassen. Geschichten ausdenken und der Phantasie freien Lauf lassen ist auch angenehm. Kommt mir manchmal so vor als würde ich träumen nur eben die Geschichte die ich selbst angefangen habe😅. Im Endeffekt macht es für mich dann nicht so viel unterschied ob ich wirklich viel geschlafen habe oder mich einfach nur liegend ausgeruht habe. Ein paar Stunden kommen so immer zusammen und in der restlichen Zeit spiel ich mir halt vor ich würde schlafen.

    Stress habe ich da gefühlt eigentlich nicht ich höre zwar die ganzen Geräusche draußen aber die stören mich nicht aber dennoch fehlt der echte Schlaf. Wenn jemand dabei ist und wir zu zweit in einem Zelt schlafen habe ich das nicht und in Hütten mit Tür auch wenn man sie nicht abschließen kann auch nicht. Ich denke am anfang will der Körper sich sicher sein das da nichts draußen ist was gefährlich ist und das geht halt nur wenn man aufmerksam genug dazu ist.

  • Mir helfen beim Einschlafen - vor allem wenn irgendwelche störenden Gedanken immer wieder aufkommen die das Einschlafen verhindern - oft so Standardtechniken die auch gegen Panikattacken helfen: Atemübungen (z. B. 4s einatmen, 4s den Atem anhalten, 4s ausatmen, 4s warten, und wieder von vorne), progressive Muskelentspannung (nacheinander einzelne Muskelgruppen für ein paar Sekunden anspannen, dann wieder loslassen), oder auch ein etwas aufwändiger "Bodyscan" (der Reihe nach bewusst alle Körperregionen mal kurz in den Fokus nehmen, also schauen wie es den Zehen nacheinander geht, wie kalt sind sie, was fühlen sie, dann die Fußoberseite, dann die Unterseite, dann der andere Fuß, dann der Knöchel, dann die Wade, dann das Schienbein, und so weiter bis man am Kopf angelangt ist).

    Und ansonsten versuchen zu akzeptieren, dass der Schlaf in dieser Nacht halt nicht gut wird, das aber auch in Ordnung ist. Sich dafür noch mehr zu ärgern ist ja auch nicht förderlich und verschlimmert ja nur noch alles. Manchmal freut mich auch der Gedanke, dass ich dann zumindest in der darauffolgenden Nacht so müde sein werde, dass es mit dem Schlafen dann schon besser klappen muss.

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