• Wie sind Eure Erfahrungen mit diesen Lebensmitteln auf Tour?

    Wie sehr liegt Ihr darauf Wert?

    Nutzt ihr getrocknetes Gemüse oder Obst und wenn wie?

    Oder haut Ihr euch das rein, wenn die Gelegenheit da ist?


    " Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt, täglich mindestens drei Portionen Gemüse (circa 400 Gramm) und zwei Portionen Obst (circa 250 Gramm) zu essen."

    " Gemüse und Obst sind gesund, weil sie viele Vitamine, Mineral- und Ballaststoffe sowie sekundäre Pflanzenstoffe enthalten."

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  • Ich machs abhängig von Tourlänger und den Möglichkeiten zum Nachkaufen.

    Touren ohne Nachschubpunkte (bspw. letztes Jahr auf dem ACT): Gemüsse und Früchte dörren (oder gefriergetrocknete kaufen) und mitnehmen. Karotten, Zuchetti, rote Beete, Äpfel und Birnen sind perfekt zum dörren. Beeren usw. kaufe ich meistens gefriergetrocknet von Bio King (das Angebot hier in der CH ist leider überschaubar).

    Bei etwas zivilisierteren Touren kaufe ich bei fast jeder Gelegenheit Früchte und nehm meistens noch etwas (i.d.R. Äpfel/ Bananen fürs Frühstücks-Müsli) mit in den Rucksack. Früchte vermisse ich persönlich jeweils mehr als Gemüse. Käse ist auch immer so ein Ding das ich vermisse und gerne nachkaufe, gibts glücklicherweise häufig in Hofläden oder direkt an der Alp.

  • Ich nutze die Gelegenheiten zum einkaufen, kaufe dann eher Obst, welches ich sofort esse. Habe mir aber angewöhnt, Gemüse vom Wegesrand zu pflücken , Baerlauch, Guter Heinrich, etc, mit dem ich dann abends meine Suppe verfeinere.

  • Getrocknetes Gemüse in meine selbst hergestellte Mischmaschnahrung die in Gefrierbeuteln sind. Leider bin ich zZ sehr faul was das angeht und ich hole mir einfach Fertigsuppen, Fertiggerichte wo nur Wasser drauf muß. Nehme noch sowieso 1x am Tag Vitamine etc zu mir. Da ich Diabetiker bin sind 250 g Obst gerade noch so im Rahmen bei Bewegung sowieso. Trocken Obst ist für mich so mäh. Müsli esse ich nicht ausser in Riegelform morgens zum Kaffee.

  • Ich nehme meistens getrocknetes Suppengemüse (für in die Suppe oder zum pimpen anderer Gerichte), geröstete Zwiebeln sowie Dörrobst (z.B. Rosinen in Studentenfutter oder Bananenchips) mit. Darüber hinaus, wenn ich an einem Supermarkt vorbeikomme, etwas Obst direkt auf die Hand und zusätzlich eine Paprika. Ob roh oder dann mit gekocht egal, enthält übrigens sehr viel Vitamin C.

  • Ich bin ja eh eher auf zivilisationsnahen Touren unterwegs, da nutze ich oft die Gelegenheit, irgendwo einzukehren.

    Da ist dann ja Gemüse oder Salat als Beilage dabei.

    Ansonsten kann ich mich auch tatsächlich 10 Tage nur von, mit Olivenöl und Saatenmix gepimmtem Kartoffelpüree und oder Asia Nudelgerichten ernähren.

    Zum Frühstück Müsli mit Nüssen und trocken Obst.

    Und an Supermärkten o.ä. kaufe ich mir auch mal Obst, was ich sofort verzehre.

    Das reicht mir.

  • Ich bin der festen Überzeugung, dass es nicht gut ist, auf Tour plötzlich seine Ernährungsgewohnheiten radikal zu ändern.

    Also esse ich unterwegs lieber auch kein Obst und Gemüse...

    Getrocknete Rosinen im Studentenfutter ausgenommen.

  • Da ich mich im Alltag nach Möglichkeit den Gelenken zu liebe basenüberschüssig ernähre, versuche ich, auch die Trekkingnahrung entsprechend zu gestalten. Ich habe immer vorgekeimte gekochte Linsen in getrocknetem Zustand vorrätig, und ebensolchen Getreideschrot. Obst trockne ich teilweise selbst, greife aber auch gerne, genau wie bei Gemüse, auf Biovitera zurück und stelle mir dann Mahlzeiten zusammen.

  • Paprika, Avocado, Zwiebeln, Kohl (als Salatersatz) halten sich 3 Tage im Zipper für Sandwiches oder Wraps.

    Äpfel kaufe ich gern, Bananen wenn ich absehen kann, das ich die Schale noch entsorgt bekomme.

    Getrocknetes Obst, Datteln etc. betrachte ich als Süßigkeiten- nicht als "gesunden Snack". Ober getrocknetes Gemüse wertvoller ist, als Chips wage ich zu bezweifeln...

    Ich stopfe mich einfach bie resupplys mit richtigem Essen voll.

    Ich würde sagen, Ernährungsempfehlungen sind eher etwas für den Alltag und zielen darauf ab, das du über Jahre im Mittel eine gesunde Ernährung hast. Auf Tour anders zu Essen ist völlig OK. Zumal ja auch 2000kcal pro Tag für einen Erwachsenen empfohlen werden. Auf Tour hält das niemand für eine gute Idee.

  • Bei Wanderungen, bei denen ich damit rechnen muss, erst in einigen Tagen wieder einen Mülleimer zu finden, nehme ich aus der Stadt gerne für den ersten Tag bereits geschälte Mandarinen mit. Für den zweiten Tag noch Apfel oder so, und manchmal sogar Minitomaten oder diese Mini-Paprika. Ansonsten Trockenobst und -gemüse.

    Bei Kurztouren und Zivilisationsnähe je nach Angebot und Laune, da habe ich keine feste Routine.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Danke für den Faden! Das Thema treibt mich auch um. Bis vor einer Weile dachte ich immer, Hauptsache genug Kalorien, und eventuell dann noch etwas auf die Proteine achten. Aber inzwischen glaube ich, dass Ballaststoffe, Mineralien und Phytonährstoffe wie Antioxiantien ziemlich wichtig für die Regeneration sind, und das beste Gesamtpaket kriegt man halt nur mit Obst und Gemüse. Vitamintabletten können da nicht mithalten.

    Esse jetzt deutlich mehr Trockenobst, auch im Alltag als Snack. Diverses getrocknetes Gemüse will auch auch noch ausprobieren, eventuell auch selber trocknen. Suppengrün wurde ja schon erwähnt.

    Auf amerikanischen Seiten lese ich oft von dehydrated beans, aber die scheinen hier in Europa nicht so einfach zu bekommen zu sein? Allgemein scheinen mir Hülsenfrüchte ne ziemlich gute Grundlage zu sein: viele Kohlenhydrate und Eiweiß wie in Getreide, aber auch jede Menge Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Da muss ich mich vielleicht doch mal ans Selbertrocknen wagen!

    Frisch ist natürlich immer am besten. Beim Resupply kaufe ich jetzt immer ordentlich Obst und Gemüse zum Direktfuttern und zum Tragen für einen Tag (das Wasser müsste ich ja so oder so tragen).

    Blattgemüse finde ich am schwierigsten: Super nährstoffreich, aber nicht sehr praktisch unterwegs (Salat, Spinat, Grünkohl etc.). Wild gepflückter Bärlauch, Löwenzahn, Schaumkresse, Knoblauchskraut etc. sind super, aber das klappt nicht zu jeder Jahreszeit so gut. Will jetzt mal mehr getrockneten Schnittlauch und Petersilie mitnehmen, bei Gefriertrocknung müssten ja die meisten guten Inhaltsstoffe erhalten bleiben?

    Was mir auch inzwischen bewusster wird, sind die Unterschiede zwischen Früchten: Bananen etwa sind ziemlich mau, was Antioxidantien angeht, alle möglichen Beeren und Mangos z.B. haben relativ viele. Dazu sind das ja ganz unterschiedliche Stoffe, am besten ist es also, möglichst viele Arten (und Farben) zu kombinieren. Bei DM gibt's gefriergetrocknete Heidelbeeren und Erdbeeren, gut fürs Müsli!

    Getrocknetes Obst, Datteln etc. betrachte ich als Süßigkeiten- nicht als "gesunden Snack".

    Das dachte ich auch lange, aber stimmt wohl nicht. Klar, frisch ist immer am besten, aber der Zucker in Trockenobst wird durch die Ballaststoffe viel langsamer freigesetzt als freier Zucker in Süßkram, und dazu kriegt man eben noch die ganzen andere guten Stoffe. Scheinen auch nicht so schlecht für die Zähne zu sein, zumindest für Rosinen wurde das gezeigt:

    Do Raisins Cause Cavities? | NutritionFacts.org
    Dried fruit has long been thought to contribute to tooth decay, but what does the science say?
    nutritionfacts.org
  • Getrocknetes Obst, Datteln etc. betrachte ich als Süßigkeiten- nicht als "gesunden Snack". Ober getrocknetes Gemüse wertvoller ist, als Chips wage ich zu bezweifeln...

    Will jetzt mal mehr getrockneten Schnittlauch und Petersilie mitnehmen, bei Gefriertrocknung müssten ja die meisten guten Inhaltsstoffe erhalten bleiben?

    Zitat

    Laut dem Bundeszentrum für Ernährung (BZfE) bleiben bei der Gefriertrocknung fast alle Inhaltsstoffe eines Lebensmittels erhalten, darunter Vitamine, Mineralstoffe, Farbstoffe und Aromastoffe.

    Erstellt mit KI


    inzwischen glaube ich, dass Ballaststoffe, Mineralien und Phytonährstoffe wie Antioxiantien ziemlich wichtig für die Regeneration sind, und das beste Gesamtpaket kriegt man halt nur mit Obst und Gemüse. Vitamintabletten können da nicht mithalten.

    Das denke ich auch

    Allgemein scheinen mir Hülsenfrüchte ne ziemlich gute Grundlage zu sein:

    Auf die Zubereitung achten: Anti-Nährstoffe! Aber ja, es ist wertvoll: blue zones!


    Wild gepflückter Bärlauch, Löwenzahn, Schaumkresse, Knoblauchskraut etc. sind super,

    Ich glaub da muss ich mich mal ein lesen

    Löwenzahn erkenne ich noch, dann wird's ungenau


    Das dachte ich auch lange, aber stimmt wohl nicht. Klar, frisch ist immer am besten, aber der Zucker in Trockenobst wird durch die Ballaststoffe viel langsamer freigesetzt als freier Zucker in Süßkram, und dazu kriegt man eben noch die ganzen andere guten Stoffe.

    Das ist richtig, dazu ist der Zucker in den Zellen, welche erst erschlossen werden müssen.

    Beim Resupply kaufe ich jetzt immer ordentlich Obst und Gemüse zum Direktfuttern und zum Tragen für einen Tag (das Wasser müsste ich ja so oder so tragen).

    Stimmt😎 woher das Wasser kommt ist ja gleich - genial einfach. Danke!

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  • Auf amerikanischen Seiten lese ich oft von dehydrated beans, aber die scheinen hier in Europa nicht so einfach zu bekommen zu sein?

    Leider ja, und wenn, dann zu Freudenhauspreisen. "Refried dehydrated pinto beans" (vorgekochte und dann gefriergetrocknete Wachtelbohnen-Flakes) sind dort ein wesentlicher Teil meiner Nahrung. In den kleinen ländlichen General Stores leider auch eher selten. Ich hatte mir letztes Jahr vor Beginn der Tour 35 lbs besorgt (ca. 100$) und auf die Fresspakete verteilt.

  • Auf die Zubereitung achten: Anti-Nährstoffe!

    Du meinst vermutlich Lektine und Phytat/Phytinsäure? Hülsenfrüchte muss man natürlich grundsätzlich kochen (Erbsen und Erdnüsse sind die Ausnahme), dann werden die allermeisten Lektine zerstört. Lektine in kleinen Mengen sind dagegen wohl sogar gesund, ähnliches gilt für Phytate. Da hab ich in letzter Zeit auch dazugelernt.

    Wovon man wirklich nicht zu viel essen sollte, ist Oxalsäure (Spinat, Mangold, Bete), die bindet Calcium, ansonsten werden die "Anti-Nährstoffe" aber immer weniger.

    Mehr zu Lektinen (Videos zu Phytat darin weiter unten verlinkt):

    Are Lectins in Food Good or Bad for You? | NutritionFacts.org
    Might lectins help explain why those who eat more beans and whole grains have less cancer?
    nutritionfacts.org

    Ich versuche inzwischen, jeden Tag eine ordentliche Portion Hülsenfrüchte einzubauen – da ist einfach so viel mehr drin als nur Proteine. Ich verwerte auch das Kochwasser aus Konserven (hier in Schweden gibt es Bohnen und Co. lustigerweise in Tetrapaks und nicht in Dosen, wahrscheinlich besser weil keine Bisphenole).

    Mehr Hülsenfrüchte auf Tour, da arbeite ich noch dran, siehe oben. Da muss mir wohl mal meine beans selber dehydraten! Gerichte mit Linsen und Kichererbsen-Couscous sind aber ja schon mal ganz gut.

  • Ich weiß nicht, ob das machbar ist, einerseits vom Verstauen und andererseits vom Gewicht her.

    Ich habe vor 20 Jahren mal jemanden kennengelernt, allerdings einen normalen Backpacker, in Mexico, der hatte tatsächlich erzählt, das er immer oben auf seinem Rucksack eine Plastikbox festgeschnallt hatte, mit durchsichtigem Deckel, in dem er auf einer feuchten Watte oder Papier, Keimlinge bzw Sprossen zog.

    Sowas wie diese Kresse, die man im Supermarkt kaufen kann.

    Gesehen habe ich es nicht, da er es in seinem Hostalzimmer hatte und ich es damals einfach nur kurios fand, aber mich nicht sonderlich dafür interessiert habe.

    Wenn ich mir jetzt vorstelle, ich bin irgendwo in Skandinavien, oder was weiß ich wo, und bin zwei Wochenmärsche von der Zivilisation entfernt am Trekken, dann wäre das ja eine echte Option, oder sehe ich das falsch?

    Ist mir gerade eingefallen, als ich diesen Thread durchgelesen habe.

    Ich meine, eine Plastik Box, aus ganz leichtem Material, Watte und Samen. Wasser hat man eh, erst recht in Skandinavien, sollte man bei dieser Beispiel Region bleiben.

    Hat halt quasi keine Kalorien, aber dafür Vitamine und vielleicht den ganzen anderen Kram, wie Antioxidantien??

    Vielleicht ist es aber auch nur Quatsch!

  • Du meinst vermutlich Lektine und Phytat/Phytinsäure?

    Richtig.

    ist einfach so viel mehr drin als nur Proteine.

    Reis mit Bohnen haben ein außerordentlich gutes Aminosäure Profil. Tomaten/ Paprika (Achtung Nachtschatten Gewächse) Paste dazu. (Gefriergetrocknetes) Gemüse und Gewürze runden das ganze kulinarisch und vom Nährstoffprofil super ab.

    Ich esse zwar unheimlich gerne Wurzelgemüse , zb für Kohlenhydrate, aber auf Tour schlecht zu transportieren.

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  • Auf amerikanischen Seiten lese ich oft von dehydrated beans, aber die scheinen hier in Europa nicht so einfach zu bekommen zu sein?

    Leider ja, und wenn, dann zu Freudenhauspreisen. "Refried dehydrated pinto beans" (vorgekochte und dann gefriergetrocknete Wachtelbohnen-Flakes) sind dort ein wesentlicher Teil meiner Nahrung. In den kleinen ländlichen General Stores leider auch eher selten. Ich hatte mir letztes Jahr vor Beginn der Tour 35 lbs besorgt (ca. 100$) und auf die Fresspakete verteilt.

    Man könnte meinen, ich bekäme von Biovitera Prozente, so oft verlinke ich die - dabei habe ich sie selbst übers blaue Forum kennengelernt. Dort gibt es u.a. vorgekochte und getrocknete Hülsenfrüchte. Noch eine Umdrehung besser, auch was die Verträglichkeit angeht, sind allerdings vorgekeimte Hülsenfrüchte - ist etwas mehr Aufwand, kann man aber auch gut selber machen. 12h in Wasser einweichen, 1-3 Tage keimen lassen, kochen (geht dann auch wesentlich schneller) und dann erst trocknen. Klappt bestens.

    Edit: keimen unterwegs geht auch. Anne von Little Red Hiking Rucksack macht das - mit ihren Stoffbeutelchen wäre das sogar ziemlich ul. Habe ich aber selbst noch nicht ausprobiert, auch, weil ich längere Touren noch nicht wieder in Angriff nehmen kann.

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