Kondensation und Sturm in Einwandzelten

  • Moin, ich habe gerade die Kombi aus starken, ausdauernden Regenfällen, hoher Luftfeuchtigkeit und Sturmböen, die die Zeltwände zittern lassen, vor Augen. Wie macht ihr das über mehrere Tage (z.B. Schottland) in Einwandzelten? Ist dann irgendwann alles von den abfallenden (und nicht mehr ablaufenden) Tropfen nass? Oder ist alles meist so gut durchlüftet, dass das eher ein seltenes Szenario ist?

  • Erster Schottland trip: Xmid 2 pro (Einwand DCF)

    Das war mir etwas zu zugig, zu laut im Wind und zu nass von innen. Habe öfters mehrmals die Nacht von innen gewischt.

    Dieses Jahr: Xmid 1 (Silpoly mit Innenzelt)

    Hatte diesmal kein Sturm und kein Regen. Allerdings eine kondensationsstarke Nacht "in einer Wolke", da war das Innenzelt leicht feucht. Und mein Quilt war leicht feucht an der Oberfläche. Fand ich dennoch viel besser als beim Xmid 2. Da hat mir die Nässe den Quilt kollabiert. Es fiel mir auch leichter beides getrennt zu trocknen. Das darf das nächste Mal also wieder mit nach Schottland. Nachteil: ich fühle mich etwas beengt und bin mir nicht sicher wie lustig das Packen vom Rucksack am Morgen bei strömenden Regen gewesen wäre.

  • Bei sehr starkem Regen spritzt das Kondenswasser im Rainbow auf der Innenseite auf den Bewohner statt sich zu Tropfen zu sammeln und abzulaufen. Die Menge an Wasser ist vernachlässigbar, aber das hat hat mich erst sehr irritiert. Hätte ich einen Daunenschlafsack würde ich es wohl zwischendurch abwischen.

    Auf der Habenseite ist da so viel Platz, dass man der nassen Zeltwand locker ausweichen kann. Ich habe schon nass eingepackt, ebenso nass wieder aufgebaut und hatte keinerlei Probleme.

  • ich habe gerade die Kombi aus starken, ausdauernden Regenfällen, hoher Luftfeuchtigkeit und Sturmböen, die die Zeltwände zittern lassen, vor Augen.

    Das ist denke ich so mit der worst-case bei der Zeltnutzung, insbesondere auch dann, wenn dazu die Temperaturen nur knapp über 0°C liegen.

    Einwandzelte sind dann nicht mehr so sexy, weil man oft mit dem Kondenzlappen ran muss. Aber auch klassische Doppelwandzelte kommen da nach meiner Erfahrung schnell an Grenzen, wenn der Innenzeltstoff vom vielen Kondenz durchnässt ist. Das so oder so feuchte Klima im Zelt ist dann primär mental herausfordernd, weil alles irgendwann feucht ist. Und da stellt sich eher die Frage, ob der Schlafsack/Quilt für so ein Wetter geeignet ist. Also Daune vs. KuFa.

  • Einwandzelte sind dann nicht mehr so sexy, weil man oft mit dem Kondenzlappen ran muss. Aber auch klassische Doppelwandzelte kommen da nach meiner Erfahrung schnell an Grenzen, wenn der Innenzeltstoff vom vielen Kondenz durchnässt ist. Das so oder so feuchte Klima im Zelt ist dann primär mental herausfordernd, weil alles irgendwann feucht ist. Und da stellt sich eher die Frage, ob der Schlafsack/Quilt für so ein Wetter geeignet ist. Also Daune vs. KuFa.

    Da könnte man aber vorher noch die Frage stellen ob es denn wirklich ein Zelt mit seinen eben nur begrenzten Belüftungsmöglichkeiten sein muss. Oder ob ein Tarp nicht besser geeignet wäre. Mit letzterem kann man immer wieder mal einen super luftigen Aufbau wählen und dann eben "durchpusten".

  • Hoch aufgebautes Tarp bei Regen und Sturm?

    Finde ich noch weniger sexy. Bei Sturm ist auch das klassische einwandzelt gut belüftet. Das Problem ist generell die hohe Luftfeuchtigkeit. Egal welches Zelt.

    Noch schlimmer finde ich allerding eine deutliche unterschreitung des Taupunkts bei windstille. Da war mein dopperwandiges schon mal so durchgeweicht als hätte man es innen und außen mit dem Schlauch abgespritzt.

  • Noch schlimmer finde ich allerding eine deutliche unterschreitung des Taupunkts bei windstille.

    Jupp, daran ist dann auch nichts mehr zu machen.
    (Außer beim Feuerzelt, Trockenheizen. Aber auch da bleibt das untere Viertel feucht).

    ... ich habe gerade die Kombi aus starken, ausdauernden Regenfällen, hoher Luftfeuchtigkeit und Sturmböen, die die Zeltwände zittern lassen, vor Augen.

    Meist ist es ja bei Wind so, dass sich kaum Kondenswasser an der Innenseite bildet. Bei der Luftzirkulation ist der Temperaturunterschied von außen- zur Innenfläche so gering, dass da einfach nichts kondensiert.

    Ich hatte einmal diesen Kondenswasser-Spray bei einem sehr kräftigen Regenguss und wenig Wind. Der prasselnde Regen hat innen den feinen Feuchtigkeitsfilm auf mich nieder nieseln lassen, sodass ich zuerst dachte das Zelt wäre undicht.

    VG. -wilbo-

  • Ich hab das so gemacht, das ich alle paar Tage in einer Unterkunft war und mein Zeug getrocknet hab. Oder ich hab in einer Bothy übernachtet.

    Bin auch in Schweden auf dem Kungsleden im September oder in Schottland im September mit Einwand Zelten gut klar gekommen.

    Ich seh nicht wie es mit Dopppelwand besser sein soll. Im Regen aufbauen, am Morgen dann nass abbauen, nächsten Abend sind das 2 nasse Lappen, statt einer. Was macht das besser?

  • Ich seh nicht wie es mit Dopppelwand besser sein soll. Im Regen aufbauen, am Morgen dann nass abbauen, nächsten Abend sind das 2 nasse Lappen, statt einer. Was macht das besser?

    Naja, normalerweise hast du das Kondens nur am Aussenzelt. Du hängst das Innenzelt aus und transportierst es extra als "trockener Kern". Am Abend hängst du es wieder ein. So der Idealfall.

    Denkbare Herausforderungen:

    • Der Boden is von unten nass - vorsicht beim zusammen legen, is normalerweise kein Thema
    • Dein Atem kondensiert am Innenzelt - is nicht viel, trockenrubbln, kein Thema
    • Kondes regnet vom Aussen aufs Innenzelt - trocken rubbln? Hatte das Problem bisher nur mit Sonne tagsüber, dann trocknet man beide

    Wenn du das Inner mit dem nassen Fly gemeinsam zusammen legst bringt dir das gar nix und du hast einfach 2 nasse Zeltteile

  • Ich hab ein Innenzelt auch noch nie verstanden.

    Deswegen mal eine Frage:

    Wie verhindert ein Innenzelt Kondens, so dass sich gravierend was ändert?

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Wie verhindert ein Innenzelt Kondens, so dass sich gravierend was ändert?

    Jaein. ;)
    Der ursprüngliche Gedanke bei einem Doppelwandzelt war, den Bereich zwischen Innen- und Außenzelt gut durchlüften zu können. Das setzt voraus, dass das Innenmaterial nicht aus Netz, sondern einem dichten Gewebe ist. Damit bleibt es im Inneren etwas wärmer, bzw. die erwärmte Luft wird nicht gleich rausgeblasen. Am Außenzelt gibt es durch die kühlere Luft kein oder nur ein geringes Temperaturgefälle und damit wenig Kondensation.

    Hat man in dem Zwischenraum keinen Luftzug, entsteht natürlich zunehmend Kondensation am Fly. Ist das Zelt vernünftig konstruiert, schützt ein solid inner aber immer noch vor tropfendem Kondenswasser und Spray.

    Ein Innenzelt aus reinem mesh, ist eigentlich nur Insektenschutz und Abstandhalter.

    VG. -wilbo-

  • Hier ist ja eigentlich Kondensation Thema, aber ich habe auch aus anderen Gründen die Erfahrung gemacht dass eine doppelwandige Konstruktion seine Vorteile hat - wenn es ein Solid inner ist.

    Wir sind 2022 in Jotunheimen ziemlich abgesoffen, ich konnte einige Erfahrungen mit dem Stealth 1 machen. Eine war: man kann das Zelt kaum so tief aufbauen, dass der Splash bei langanhaltendem Starkregen nicht trotzdem den Schlafsack durchweicht. Wobei eine Zeltkonstruktion wie zb das Xmid da schon erhebliche Vorteile bietet, da die langen Seiten ziemlich weit vom Außenzelt abgerückt sind.

    Hab mir in Folge ein X-Mid Solid zugelegt, leider kam ich seither nicht mehr zu relevanten Touren.

    Ein nasses Innenzelt kann ich auch einfach mal während einer Regenpause im Wind trocknen, ein nasser Schlafsack erfordert gutes Wetter oder einen Hüttenaufenthalt. 2022 wurde es eine Hüttentour ;)

    Ich hatte damals noch keine gute Handykamera, die ganze Dramatik wird nicht eingefangen. Es war ein beeindruckendes und bedrohliches Tiefblau am Horizont. Kein Gewitter, einfach eine riesen Menge Regen. Zelt auf einem leichten Hügel aufgebaut, später war es eine Insel. Von den folgenden drei Tagen gibt es keine Bilder, erst wieder an der Hütte...

    Einmal editiert, zuletzt von Grmbl (8. Mai 2025 um 08:52)

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