Kaufberatung Trekking Stöcke

  • Neues Jahr, neues Glück, diesmal mit den Komperdell äh Durston Iceline Poles. Herr Durstons Entwicklungsaufwand war sehr begrenzt: Er hat einfach bei Komperdell angerufen und sie davon überzeugt, ihre Komperdell-Elemente anders anzuordnen und so wenig Hardware wie möglich zu verbauen.

    Alle Elemente, wie beispielsweise die Schnallen zur Höhenverstellung oder die Steckelemente sind 100 % identisch zu Komperdell-Stöcken. Auch die Rohre. Es steht denn auch auf den Durston Poles geschrieben: "Made in Austria by Komperdell".

    Ganz mies gelaunte Zeitgenossen könnten argumentieren, es gäbe bei Komperdell selbst mehr fürs Geld, z.B. ein internes Kabel, dass den Stock zusammenhält. Ob dies bei den Komperdell Stöcken zusätzliche Stabilität gewährleistet, weiss ich nicht.

    In der UL Welt ist weniger fast immer mehr. Was nicht vorhanden ist, wiegt erstaunlicherweise oftmals auch gar nichts. Durston hat das Kabel weggelassen, dafür halten halt jetzt die Stöcke nicht mehr zusammen. So wiegen sie nur 134 Gramm pro Stock.

    Damit kriegt man (hoffentlich) das beste aus allen Welten: Etablierte Hardware von Komperdell, als System aber so radikal abgespeckt wie möglich. Komperdell konnte sich offenbar nicht vorstellen, dass es für derartige Stöcke einen Markt gibt. Durston verkauft die nun an durchgeknallte UL Menschen wie geschnitten Brot.

    Typische Tageswanderer sind wahrscheinlich mit herkömmlichen Stöcken besser bedient: Sie müssen ihre Stöcke ja ständig ab- oder aufbauen. Anreise am Morgen, zwei bis drei Restaurant-Besuche und dann Abreise abends oder eher am frühen Nachmittag. Echte Truhiker zerlegen (falten oder teleskopieren war gestern) ihre Stöcke nur zwei- bis dreimal im Monat, normalerweise reicht zweimal Länge ändern pro 24 - 48 Stunden, zwecks Tarp- oder Zeltaufbau.

    Durston kann damit auch den leichtesten "dreiteiligen, höhenverstellbaren Stock" der Welt reklamieren. Gossamer Gears LT 5 sind heftige 10 Gramm schwerer (pro Paar) und mit diesen legendären Drehverschlüssen ausgestattet (zwei pro Stock). Diese haben schon so manchen Truhike scheitern lassen, weil Wandernde ob diesem M*** schlichtweg den Verstand verloren haben. Überdies sind sie teurer. Damit kann man sich wirklich fast nicht mehr auf einem Trail blicken lassen.

    Den leichtesten höhenverstellbaren Stock (zwei- statt dreiteilig) hat wohl Ruta Locura im Angebot. Ich bin diesen Stock gewandert, es war nicht sehr bequem. Weil sie dermassen leicht sind, war es wirklich anstrengend, sie bei leichtem Wind überhaupt zu Boden zu bringen und sie federn wirklich stark.

    Stöcke in der Zusammenstellung wie von Durston gibt es nirgendwo anders: 1 x Schnalle zur Höhenverstellung (max. 127 cm), einmal Steckelement unten, sonst eben gar nix. Durston schreibt etwas von "Patent Pending", das Patent dürfte aber Komperdell angemeldet haben... Zusammengeschoben/zerlegt ist der Stock ca. 10 cm kürzer als doppelt beschnalte Teleskop-Stöcke, z.B. von Leki und ziemlich genau 50 cm lang.

    Man soll sich nicht selbst loben, aber ich habe mir lange vor Herrn Durston überlegt, mal bei Leki anzurufen und nach einer leichteren Zusammenstellung der Elemente zu fragen. Nun bin ich jedoch froh, dies nicht getan zu haben (ich hätte dort ohnehin auf Granit gebissen und meine Vorschläge wären weniger radikal gewesen, als jene von Durston).

    Die Schnallen von Komperdell machen einen besseren Eindruck als jene von Leki, das Steckelement sieht eleganter aus, ihr wisst ja, das Auge wandert mit.

    Die Griffe der Durston Stöcke sind sehr UL (ein Griff aus dem Regal von Komperdell). Nach unten verlängerte Griffe braucht kein Mensch. Bei abenteuertriefenden Truhikes durch schwierigstes Gelände muss man seine Stöcke ohnehin ständig anders halten. Die halbe Zeit greift man unter die Verlängerung. Bei meinen Leki Stöcken hat sich ausserdem die Verlängerung verformt, nun habe ich Kanten im Griff.

    Durstons Preise sind dynamisch (heute kosten die Stöcke einen Franken mehr als gestern), ich habe CHF 173 inkl. Porto aus Kanada in die Schweiz bezahlt (ja, die Stöcke gehen von Österreich zunächst nach Kanada und kommen dann zurück nach Europa). Zoll ist noch keiner angefallen, zusätzlich Kosten wurden mir aber bereits in Aussicht gestellt.

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