Als ich vor ca. 10 Jahren zum Ultraleichtwandern kam, war Silnylon für normale Unterkünfte üblich, aktuell geht der Trend zu Silpoly. Letzteres reißt bei gleichem Flächengewicht leichter als Silnylon. Trotzdem ist das Silpoly nicht nur oft einseitig mit PU beschichtet, was die Reißfestigkeit senkt, sondern es werden sogar noch geringere Garnstärken als früher verwendet, das Gewebe wird leichter. Wir haben also, wenn meine Beobachtung korrekt ist, an einem sicherheitsrelevanten Ausrüstungsgegenstand weniger Gewicht und weniger Sicherheitsreserven.
Gleichzeitig wachsen Handys und Powerbanks beim Gewicht, Handys haben Satellitennotruf integriert, oder man nimmt gleich ein inReach mit.
Meine Frage: Glaubt ihr, dass hier eine Kausalität besteht? Sind ultraleichte Wanderer bereit (vielleicht sogar unterbewusst), bei Tarps/Zelten/sonstiger Ausrüstung ein größeres Risiko von Materialversagen einzugehen, weil sie davon ausgehen, bei einem Notfall Hilfe holen zu können? Oder werden die Materialien einfach deswegen weniger stabil, weil die Hersteller inzwischen gelernt haben, die Ausrüstung so zu konstruieren, dass sie trotz leichter reißender Materialien heil bleiben?