Decathlon entwirft MT900 aus Dyneema

  • Moin,

    Mir wurde heute folgendes Video in den Feed gespült:

    Simond auf Instagram: "weight* at the end 😉 *including 6 pegs, of 10g each #ultralightbackpacking #tent #dyneema"
    5,328 likes, 188 comments - simond am February 13, 2025: "weight* at the end 😉 *including 6 pegs, of 10g each #ultralightbackpacking #tent #dyneema".
    www.instagram.com

    Ich bin wirklich sehr gespannt ob das kommt.

    "Glaube nicht alles, was im Internet steht" - Heidi Klum, 28, Nobelpreisträgerin für Physik

  • Klingt aber interessant, wenn der Preis stimmt!

    Was soll es denn kosten? Gewicht habe ich gesehen, 669g, aber Preis? Und ich nehme an das ist ein 2p Zelt? Also vermutlich sehr knapp bemessen, aber so grundsätzlich?

    Ich freue mich darauf zu beobachten, dass Decathlon diesen Weg geht und sich darin probiert. Jedoch bin ich etwas skeptisch, was den Businesscase dahinter angeht. Expertise bei der Verarbeitung von DCF wird sicher auch kaum vorhanden sein. Das wiederum könnte die Qualitätskosten erhöhen und bedingt, dass Mitarbeiter speziell qualifiziert werden. Die Decathlon Zielgruppe ist zudem andere Preise gewohnt.

    Ich würde nicht drauf hoffen, dass dieses Zelt für unter 600 Euro zu bekommen sein wird. Die Materialkosten werden sicher nahe an Faktor 10 gegenüber den bei Decathlon üblichen Zeltstoffen liegen. Von der Abnahmemenge werden sie wohl kaum mehr DCF als Zpacks und co. abnehmen.

    Meine Vermutung: Es wird eine Kleinserie produziert, um Erfahrungen zu sammeln und die Kundschaft im Umgang damit zu beobachten.

  • Ich würde nicht drauf hoffen, dass dieses Zelt für unter 600 Euro zu bekommen sein wird. Die Materialkosten werden sicher nahe an Faktor 10 gegenüber den bei Decathlon üblichen Zeltstoffen liegen. Von der Abnahmemenge werden sie wohl kaum mehr DCF als Zpacks und co. abnehmen.

    Meine Vermutung: Es wird eine Kleinserie produziert, um Erfahrungen zu sammeln und die Kundschaft im Umgang damit zu beobachten.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Decathlon hat 1.700 Filialen weltweit. Ich könnte mir vorstellen, dass Zpacks oder Tarptent nur ein paar hundert Zelte pro Modell pro Jahr machen. Decathlon mit Millionen Kunden weltweit kann da bestimmt weitaus mehr an den Mann bringenß. Zumal die an Kunden rankommen, die noch nie von den Cottage-Herstellern gehört haben und bisher gar nicht wissen, dass es so leichte Zelte gibt.

  • Décathlon will immer mehr ins Hochpreisige Segment.

    Es stimmt, dass früher eher der Freizeitsportler angesprochen wurde, die ausgewiesene Strategie ist es jedoch, das High-End mitzunehmen, einerseits um die Marke weltweit über Sponsoring zu stärken und mehr Umsatz im Freizeitsport zu schaffen, aber auch mehr in die Hoch-Margen Sparte einzusteigen.

    Dies wird untermauert mit dem Kauf der Spezialisten wie Simond (-> wo jetzt der gesamte Outdoor Bereich angesiedelt wird), die Entwicklung von Bikes die auch an der Tour de France gefahren werden usw.


    Es gibt eine Ingenieurshochschule in Roubaix für Textilforschung, die meisten von denen wollen zu Décathlon gehen, es gibt also dort sehr grosses Know-How was gesammelt wird, und von dem Zpacks und andere z.T. nur Träumen können.

    Da wäre ich mir nicht so sicher. Decathlon hat 1.700 Filialen weltweit. Ich könnte mir vorstellen, dass Zpacks oder Tarptent nur ein paar hundert Zelte pro Modell pro Jahr machen. Decathlon mit Millionen Kunden weltweit kann da bestimmt weitaus mehr an den Mann bringenß. Zumal die an Kunden rankommen, die noch nie von den Cottage-Herstellern gehört haben und bisher gar nicht wissen, dass es so leichte Zelte gibt.

    Scaling ist das Stichwort. Sie können halt Ihren Overhead, R&D, Vertrieb auf einen ganz anderen Umsatz und Marktpotential weiterverrechnen als ein Cottage (mit dem Nachteil natürlich, dass solche Mastodonten nicht so agil und risikofreudig sind. Dazu kommt, dass Dyneema sicher einen anderen Preis pro lfm für Décathlon macht als den anderen (und wir sprechen noch nicht mal über den Lohn in den Produktionsländern, wobei das meistens relativ wenig am Endpreis ausmacht).

  • Décathlon will immer mehr ins Hochpreisige Segment.

    Es stimmt, dass früher eher der Freizeitsportler angesprochen wurde, die ausgewiesene Strategie ist es jedoch, das High-End mitzunehmen, einerseits um die Marke weltweit über Sponsoring zu stärken und mehr Umsatz im Freizeitsport zu schaffen, aber auch mehr in die Hoch-Margen Sparte einzusteigen.

    Ist ja jetzt nicht so unüblich. War bei Ikea ja z.B. sehr ähnlich. Man wächst mit einer Kundschaft die "nicht viel Geld ausgibt" und dafür "brauchbare Qualität" erwartet die dann irgendwann aber "mehr Geld ausgibt" und dafür "höhere Qualität mit dem gewohnten P/L Verhältnis" möchte. Anführungszeichen weil natürlich super viele Faktoren reinspielen und man vermutlich eine Doktorarbeit darüber schreiben könnte...

    Finde es auf jeden Fall spannend zu sehen. Im "gut und günstig" Bereich hat Decathlon ja schon ein paar UL'ige Sachen die ich auch gerne nutze. Wenn jetzt im teuren Bereich zunehmend Dinge dazukommen die man sonst nur in Spezialitätenbuden bekommen hat finde ich das keinen Fehler. Wird halt spannend zu sehen was davon denn dann wirklich Massentauglich ist und was nicht, die FH-Serie haben sie ja meines Wissens nach wieder größtenteils eingestellt.

  • Es gibt eine Ingenieurshochschule in Roubaix für Textilforschung, die meisten von denen wollen zu Décathlon gehen, es gibt also dort sehr grosses Know-How was gesammelt wird, und von dem Zpacks und andere z.T. nur Träumen können.

    Ja, das ist sicherlich ein Vorteil für die Industrie-Unternehmen. Aber nach meiner Erfahrung wird das Knowhow hauptsächlich in die Optimierung industrieller Fertigungsprozesse gesteckt und nicht in die Optimierung des Endproduktes. Also das Zelt wird am Ende technologisch die von Z-Packs z.B. nicht übertreffen, aber durch die optimierte industrielle Produktion wird der Endkundenpreis niedriger als bei Cottage-Produkten sein, bei einer größeren Marge für Decathlon. Meist sind Cottage-Produkte was die Technologie und Qualität angeht sogar noch etwas besser, da hier weniger Abstriche für die Fertigungszeiten gemacht werden. Beispiel: Einfach ein Einfassband drüber rattern statt einer guten Doppelkappnaht/franz. Naht.

  • Geht ihr denn tatsächlich davon aus, dass Decathlon das selbst fertigt - und nicht fertigen lässt? Ist da Wissen vorhanden, wie das bei anderen, komplexeren Produkten aus deren Palette gehandhabt wird?

    Meines Wissens produziert Decathlon nie selbst, sondern entwickelt und lässt nach seinen Vorgaben produzieren. Müsste mich sehr täuschen.
    Und das Wissen kaufen Sie sich ein bzw. holen die richtigen Leute. Zelte fabrizieren Sie seit Ewigkeiten, zwar nicht für das UL-Segment, aber der Schritt ist nicht mehr so gross. Sie haben den Markt entdeckt und wollen rein, und Sie werden darin m.E. viel investieren (wie bei den Velos etc.)

    Optimierung des Endproduktes

    Doch schon, aber eventuell nicht im Sinne Deiner Vorstellungen. Du wirst die optimale Suche nach Langlebigkeit und Gewicht suchen, Décathlon vermutlich eher einen Kompromiss eingehen zwischen Preis und Gewicht.

    technologisch die von Z-Packs z.B. nicht übertreffen,

    Viel zu übertreffen gibt es da nichts. Der Stoff ist vorgegeben. Die Form von Zpacks ist mehr als simpel... Viel Technologie ist da nicht. Und wie man Dyneema miteinander verbindet wird für die kein Hexenwerk sein.

  • Doch schon, aber eventuell nicht im Sinne Deiner Vorstellungen. Du wirst die optimale Suche nach Langlebigkeit und Gewicht suchen, Décathlon vermutlich eher einen Kompromiss eingehen zwischen Preis und Gewicht.

    Decathlon wird den besten Kompromiss aus Verkaufspreis und Gewinnmarge anstreben.

    Viel zu übertreffen gibt es da nichts. Der Stoff ist vorgegeben. Die Form von Zpacks ist mehr als simpel... Viel Technologie ist da nicht. Und wie man Dyneema miteinander verbindet wird für die kein Hexenwerk sein.

    Klar, grundsätzlich ist das alles kein Hexenwerk, aber der Teufel steckt ja im Detail. Gerade mit dem Fokus auf industrieller Fertigung können vermeintlich einfache Lösungen sehr komplex werden. Wie man am DCF X-Mid sieht, ist eine industrielle Umsetzung der DCF-Verbindungen umsetzbar. Die Bilder vom Decathlon-Teil zeigen aber mit den schwarzen Kanten, dass man hier in der Fügetechnik anders als der übrige Markt unterwegs ist.

  • Die Bilder vom Decathlon-Teil zeigen aber mit den schwarzen Kanten, dass man hier in der Fügetechnik anders als der übrige Markt unterwegs ist.

    Da bin ich sehr gespannt drauf.

    (und wir sprechen noch nicht mal über den Lohn in den Produktionsländern, wobei das meistens relativ wenig am Endpreis ausmacht).

    Ja, leider!
    Wobei ich denke, dass es nicht viele buchbare Produktions-Unternehmen für DCF-Produkte geben wird.

    Z-Packs hat vorgemacht, wie weit man mit Haushaltsnähmaschinen und Klapptischen kommt. Und bei HMG hat eine einzige erfahrene Näherin das gesamte Produktionsniveau angehoben. Mit der finanziellen Power von Decathlon wird da einiges möglich sein.
    Ob sich das in der Produktqualität widerspiegelt, wage ich zu bezweifeln.

    Aber wer braucht schon ein gutes Produkt ... ;)

    VG. -wilbo-

  • Ihr redet immer alle so als Décathlon nur Ramsch liefern würde. Diese Erfahrung habe ich bisher nicht gemacht und ja, Sie schauen dass der Preis und Marge am Ende stimmen (wie andere ja auch).

    Meine Erfahrung ist eher, dass Sie für den Preis meist ein recht Hochwertiges Produkt liefern. Den niedrigen Preis erreichen Sie einerseits durch technische Entscheidungen/Kompromisse, Optimierung der Produktion, aber v.a. über das Scaling durch die schiere Masse und die dadurch resultierende Verringerung des Overheads pro verkauften Produkts (und der Marge pro verkauften Produkts, die in der Summe aber zu einem anständigen Gewinn führt).

    Mit der finanziellen Power von Decathlon wird da einiges möglich sein.

    Und dem internen Know-How welches Sie haben. Décathlon hat eigene Forschungszentren. Das ist nicht nur ein Discount-Händler.


    Ich glaube Ihr habt ein komplett falsches Bild von der Firma. Ich kenne Textil- und Designingenieure, die träumen davon für Décathlon arbeiten zu dürfen, und das war schon vor 10 Jahren so.

  • Die Qualität bei Decathlon ist generell ziemlich hoch. Das zeigt sich schon daran, dass man alle Produkte innerhalb eines Jahres bei Unzufriedenheit zurückgeben kann und das Geld erstattet bekommt. Das kann man sich nur leisten, wenn die Qualität stimmt und nicht allzu viele Leute davon Gebrauch machen.

  • N´Abend!

    Ihr redet immer alle so als Décathlon nur Ramsch liefern würde. Diese Erfahrung habe ich bisher nicht gemacht ...

    Ramsch würde ich den Großteil der Produkte auch nicht nennen. Es ist halt preis-orientiertes Produktdesign mit durchschnittlichem Qualitätsstandard. Wir haben bei uns in der Familie auch einige Erfahrungen mit der Decathlon Produktpalette machen können und ja es gibt einige Qualitäts-Highlights.
    Nur war das leider die Ausnahme und die meisten Produkte waren von geringer (oder nennen wir es, aktuell durchschnittlicher) Haltbarkeit.

    Ich glaube Ihr habt ein komplett falsches Bild von der Firma. Ich kenne Textil- und Designingenieure, die träumen davon für Décathlon arbeiten zu dürfen, und das war schon vor 10 Jahren so.

    Das mag sein, aber sind die Jobs so attraktiv aufgrund der hervorstechenden Produktqualitäten oder eher vielfacher Möglichkeiten der Gestaltung im Produktdesign.

    VG. -wilbo-

  • Und das Preisniveau für vieles ist ja auch ordentlich gestiegen, nachdem man das Image etabliert hatte, günstig zu sein - die Kohle für das Image fließt ja nicht umsonst ;)

    Basics fand und finde ich oft relativ brauchbar, komplexere und höherpreisige Produkte und Produktlinien dagegen eigentlich nie interessant was Preis Leistung angeht.

    "Not all those who wander are lost"

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!