Pro und Contra Loadlifter bei UL-Packs

  • Kein Mensch benötigt Load-Lifters an einem UL Pack.

    Wie kommst Du zu dieser Aussage?

    Der Kakwa 55 trägt sich hervorragend und ich mag ihn sehr.

    Für mich gilt hingegen: Keine Load-Lifter, kein Kauf.

    Dito, ich bin mit meinem Kakwa 55 ebenfalls sehr zufrieden und betrachte die Load-Lifter bei solchen Rucksackgrößen als sehr sinnvoll.

    Durston Gear 2025 Kakwa 55 Bei dem Preis und der aufwendigen Konstruktion würde mich interessieren, wo der Rucksack produziert wird.

    Wie auch seine Zelte, mutmaßlich China:

    Zitat

    "One of those affected is Durston Gear in Golden, maker of one of the best-selling ultralight backpacking tents in the world. The company is developing a new ultralight tent that uses a high-tech material called Dyneema Composite Fabric (DCF). DCF, made in the USA, is half the weight of nylon and polyester commonly used to make tents. Instead of traditional sewing, DCF requires a hot bonding manufacturing process and the primary factory that does this is in China. For Durston Gear, delivery time for the DCF fabric from China has gone from two to 24 months. Most leading tent makers use the Asian factory."

    Quelle: etsi-bc.ca

    Zitat

    "It’s designed in Canada, and manufactured in China at the same factory that makes DCF tents for other well-known brands like Locus Gear, Samar’s, TarpTent, and Big Agnes."

    Quelle: Bikepacking.com

    Ob die Rucksäcke denn ebenfalls aus der Zeltfabrik stammen, bleibt fraglich. Es wäre in Anbetracht des verwendeten Materials und der damit erforderlichen Fertigkeiten sehr naheliegend.

    3 Mal editiert, zuletzt von Trinolho (24. Oktober 2024 um 22:55)

  • Wie kommst Du zu dieser Aussage? (Kein Mensch braucht Load-Lifter an einem UL Pack)

    Weil das Gewicht der ganzen Ladung hoffentlich so gering ist, dass mittels Loadliftern nicht wirklich was erreicht wird.

    Bedingt durch die Bauform von UL Packs geht der (hoffentlich ebenfalls) minimale Rahmen (z. B. zwei Carbonrohre) nur bis zur Höhe der Schulterträger.

    Es gibt Rucksäcke, die man ohne Loadlifter nicht wirklich bequem einstellen kann (Osprey) aber die sind vor allem schwer.

  • Weil das Gewicht der ganzen Ladung hoffentlich so gering ist, dass mittels Loadliftern nicht wirklich was erreicht wird.


    Das ist meiner Meinung nach schon sehr abhängig von der Region, dem "Resupply" und nicht zuletzt der Jahreszeit.

    Die 20 Gramm Load-Lifter (geschätzt) trag ich gerne.

    Wie gesagt, nie ohne. Deswegen Bonfus statt HMG.

  • Moin!

    Meiner Erfahrung nach sind Loadlifter nur sinnvoll einzusetzen, wenn es einen halbwegs stabilen Ankerpunkt gibt. So wie ich deren Funktion verstehe, geht es darum, den Druckpunkt der Schultergurte durch Zug nach oben / hinten zu verlagern. Dafür braucht es als Gegenpart eine Versteifung im oder am Rucksack. Das kann ein Innengestell oder Bär-Kanister sein oder schlicht ein Außengestell.

    Ohne diesen Ankerpunkt zieht man nur das Material des Rucksacks in die Form der Schultergurte. Das mag vielleicht auch eine Veränderung des Tragegefühls bringen, mir erschließt sich nur nicht, welchen Vorteil dies bringt.

    VG. -wilbo-

  • ohne Loadlifter gehe ich nicht mehr Wandern. Ich habe nach dem TA Schulterprobleme gehabt mit dem HMG und musste zur Physio deswegen. Ich behaupte mal, auch mit nur 5kg auf den Schultern ist das eine Belastung an der Stelle, die man dort normalerweise nicht hat und die auch Auswirkungen haben kann. Wobei für mich nicht realistisch ist, diesen Wert zu erreichen. Mit Wasser, Essen, Kamerasetup komme ich momentan bei ca. 6 Tagen auf 12-14kg. Ich war mit dem Setup in Island und es hat wunderbar funktioniert.
    Kann am Ende des Tages ja jeder selbst entscheiden, aber pauschal zu sagen ist nicht notwendig halte ich für nicht richtig.

  • wilbo , ja natürlich muss das System des Rucksacks das auch umsetzen können, das hatte ich impliziert. Bei nem frameless wird das wahrscheinlich nicht funktionieren. Kenne aber auch keinen, der das in Kombination hat. Bezog sich auf die Aussage von mars_hikes der ja auf den Kakwa geantwortet hat, der einen Frame und Loadlifter hat.


    OT:

    Meine mich zu erinnern, dass die Zelte in den Phillippinen hergestellt werden, würde mich daher nicht wundern wenn die Rucksäcke auch daher kommen.

    OTOT:
    Wow, das ist ja richtig cool, mit dem automatisch verlinken von Schlagwörtern, sehe das gerade bei Rucksäcken und der Verlinkung zu den Marken!

  • Liteway Elementum 50l wäre einer.
    Ich bin schon öfter über Ruckis ohne Gestell, aber mit Loadliftern gestolpert. (Auch in diversen YT Beiträgen wird das Thema recht unreflektiert behandelt).

    Vielleicht kann mich ja noch jemand erhellen ...

    mein KS Ultralight KS4 hat die ebenfalls... und wenn es natürlich vom Effekt her keinesfalls mit den Omega-Loadliftern mithalten kann (im Direktvergleich innerhalb der Marke), so hat es doch eine miiiinimale Auswirkung auf den Tragekomfort, sollte der Rucki oben "puffig" voll sein und die Tendenz haben, das Gewicht weg von meinem Nacken/Rücken zu ziehen. Ich sehe es nicht als komplette Lastverschiebung oder Schulterentlastung im eigentlichen Sinn der Loadlifter sondern eher als Lastkorrektur. Ich bring ihn mit, dann kannst selber schauen ;)

    In diesem Fall habe ich sie mir also mit voller Absicht als Feature dazu konfiguriert und mein bescheidenes UL Gewissen ist des nachts immer noch im Reinen.

  • Versucht bitte für die ausführliche Diskussion einzelner Produkte neue Threads aufzumachen und von hier aus auf diese zu verweisen.

    Leute, das hier ist ein Sammelfaden für neue Rucksäcke und Co.

    Etwaige Diskussionen bitte, wie schon von outdoorrama angemerkt, in einem separaten Thread besprechen.

    Macht einfach einen Faden über Sinn/Unsinn von Loadliftern bei UL Packs auf und diskutiert dort weiter, danke. Da kann man dann gegebenenfalls auch die hier entstandene Diskussion hinverschieben.

    Gruß,

    Snuggelz

  • Meiner Erfahrung nach sind Loadlifter nur sinnvoll einzusetzen, wenn es einen halbwegs stabilen Ankerpunkt gibt. So wie ich deren Funktion verstehe, geht es darum, den Druckpunkt der Schultergurte durch Zug nach oben / hinten zu verlagern. Dafür braucht es als Gegenpart eine Versteifung im oder am Rucksack. Das kann ein Innengestell oder Bär-Kanister sein oder schlicht ein Außengestell.

    Ohne diesen Ankerpunkt zieht man nur das Material des Rucksacks in die Form der Schultergurte. Das mag vielleicht auch eine Veränderung des Tragegefühls bringen, mir erschließt sich nur nicht, welchen Vorteil dies bringt.

    Ich hatte bei meinen MYOG-Rucksäcken beides ausprobiert. Loadlifter ohne Versteifungselement haben sich dabei für mich auch als sinnlos herausgestellt, mit einer Versteifungsstrebe so wie hier bringt das eine Menge.

  • Bedingt durch die Bauform von UL Packs geht der (hoffentlich ebenfalls) minimale Rahmen (z. B. zwei Carbonrohre) nur bis zur Höhe der Schulterträger.

    Beim Kakwa ragt das Gestell noch weit über die Ankerpunkte der Schulterträger hinaus. Deshalb sind die Load-Lifter nach meinem Befinden bei diesem Modell auch sehr wirkungsvoll. Hier ist das schön zu erkennen:

    DURSTONGEAR-Dan-Durston-Gear-Kakwa-40-Ultralight-Backpack-shoulder-straps-best-class-Challenge-RUV-film-load-lifters-adjustable.png


    Aber warum sollte der Rahmen "hoffentlich minimal" sein? Entweder ein richtiger Rahmen, oder eben gleich darauf verzichten. Auf einen Rahmen, der seine Funktion nicht vollumfänglich erfüllt, kann ich verzichten. :)

  • Tjoa, wie schon beim Thema Hüftgurt diskutieren hier wohl wieder zwei Lager aneinander vorbei und merken es nicht, jedes argumentiert aus seiner Warte, dass es entweder absolut unverzichtbar oder völlig obsolet ist.

    Der Faktor, der dabei übersehen wird - beide haben Recht - jedes für den eigenen Fall.

    Wenn ich eh einen Rucksack mit Gestell habe, der sich gewichtstechnisch fast den Kilo nähert - und entsprechende Beladung, die bald zweistellige Kilobereiche erreicht, jedenfalls deutlich oberhalb von 6-8kg im Schnitt, macht halt alles Sinn, was hilft, das Gewicht zu verteilen. Gestell, Hüftgurt, load lifter, Brustgurt, kompressionsriemen etc. etc.

    Liegt man mit dem Gesamtgewicht im Schnitt der Tour aber entsprechend darunter, erübrigt sich all das und als Rucksack reichen 2-300g Beutelchen, weil sich das alles auch so gut tragen lässt.

    Wir können uns sicherlich auch hier wie im Hüftgurt Thread sechs+ Seiten lang im Kreis drehen, falls sich wieder jemand findet, der seitenlang meint, sein Mehrgewicht verteidigen zu müssen, dass ihm vom Anfang an eh niemand nehmen wollte, aber vielleicht lässt sich das diesmal ja auch einfach abkürzen ;):thumbup:

    Wer das nicht hin will - oder kann, soll's lassen, dass es prinzipiell komfortabel möglich ist, beweisen etliche in der Praxis.

    Ich komme auch vom komfortablen Gestell mit allem Einstellgedöns und Pipapo, aber das waren halt auch noch andere Gewichtszeiten.

    "Not all those who wander are lost"

  • Ohne diesen Ankerpunkt zieht man nur das Material des Rucksacks in die Form der Schultergurte. Das mag vielleicht auch eine Veränderung des Tragegefühls bringen, mir erschließt sich nur nicht, welchen Vorteil dies bringt.

    Du bist der Lösung schon ganz nah! 8o

    Der Große Vorteil ist die Veränderung des Tragegefühls!

    Ich komme am besten mit Rucksäcken zurecht, deren Träger sehr weit unten angebracht sind, am besten dann noch flexibel, um sich den Schultern gut anzuschmiegen. Das sorgt aber ohne Loadlifter dafür, dass der Rucksack als ganzes nach hinten kippt, ich mit Schultern und Oberkörper dagegen halten muss und es auf Dauer unangenehme Verspannungen gibt. Die Loadlifter ziehen dann den Rucksack nah an den Rücken, so dass es schön formschlüssig wird, sich die Träger eher anfühlen wie eine Weste, als ein Kutschenpferdegeschirr und der Rucksack ein festes verlängertes Stück des Rückens wird und keine ziehende Last mehr darstellt. Und das alles funktioniert auch ohne Gestell. Solange der Rucksack immer schön voll ist, hat er von ganz alleine genug Stabilität.

    Kannst meinen Rucksack beim Wintertreffen gerne mal aufsetzen und dich davon überzeugen! ;)

    Natürlich gibt es auch Rucksäcke, bei denen Loadlifter keinen Sinn machen. Bei meinem ersten HMG (vor~10 Jahren) waren die Träger so weit oben angebracht, dass sie quasi Träger und Loadlifter in einem sind. Dafür hatten die Träger überhaupt keine Flexibilität, standen zu eng beieinander und verursachten scharfe Eindrücke in der Nackenmuskulatur. Wem das passt kann natürlich auf Loadlifter verzichten.

    mfg
    der Ray

    Einmal editiert, zuletzt von derray (25. Oktober 2024 um 10:21)

  • Wir können uns sicherlich auch hier wie im Hüftgurt Thread sechs+ Seiten lang im Kreis drehen, falls sich wieder jemand findet, der seitenlang meint, sein Mehrgewicht verteidigen zu müssen, dass ihm vom Anfang an eh niemand nehmen wollte, aber vielleicht lässt sich das diesmal ja auch einfach abkürzen

    Ich bin da absolut nicht dogmatisch, nur verstehen möchte ich es. Und wenn es mir sinnvoll erscheint, natürlich auch nutzen. ;)

  • Ich hab 2016 mal einen Rucksack aus Ikea Taschen genäht, der war so konzipiert, dass die Karrimor Faltmatte innen den Rucksack versteifte, also je ein Segment Seitenteil und die zusammengefaltete "Mitte" Rückenplatte.

    Da hatte ich loadlifter dran, das hat funktioniert, ebenso der abnehmbare Hüftgurt. Nur könnte ich schließlich auf der Faltmatte nicht mehr liegen, damit war das System erledigt. Ich nutze dem noch als Lastenrucksack, so zu Treffen, weil viel reinpasst ohne Matte drin, die loadlifter ziehen jetzt den Rucksack wie bei derray an den Rücken. Ich empfinde das als angenehmer, ob's lastentechnisch Sinn macht - keine Ahnung

  • Tjoa, wie schon beim Thema Hüftgurt diskutieren hier wohl wieder zwei Lager aneinander vorbei und merken es nicht, jedes argumentiert aus seiner Warte, dass es entweder absolut unverzichtbar oder völlig obsolet ist.

    Der Faktor, der dabei übersehen wird - beide haben Recht - jedes für den eigenen Fall.

    Perfekt zusammengefasst :thumbup:

    Ich hatte viele Packs mit Loadlifter und diese funktionieren an einem Gestellrucksack - ob leicht oder nicht - leidlich bis sehr gut, das ist ein Fakt.

    Natürlich muss ein Gestell dazu den Konterpart für den Zug des Lifters bieten. Load-Lifter kommen ursprünglich von schwereren Gestell-Rucksäcken und der eigentliche Sinn eines Load-Lifters ist die Umverteilung des Gewichts von den Schultern auf das Tragegestell. Zudem ziehen Load-Lifter gleichzeitig den Pack enger an den oberen Rücken, was besonders bei Steigungen oder in Situationen, in denen man den Pack voll unter Kontrolle haben möchte, sinnvoll ist.

    Bei meinem Arc-Blast haben die Lifter bei moderatem Zug auch gerne mal die obere Carbon-Querstrebe nach vorne gezogen .. damit ist ein Zwischending aus den oben beschriebenen Zuständen entstanden. Bei sehr leichten Tragegestellen oder auch Rucksäcken ohne Gestell, aber mit Load-Lifter, wird dann überwiegend oder ausschließlich der Rucksack eng an den oberen Rücken gezogen, wie von derray beschrieben. Auch dies kann eben gewünscht sein und sorgt sicherlich - wie alle anderen Einstellmöglichkeiten am Rucksack, die man tagsüber immer mal verstellen kann (und sollte) - für weniger einseitige muskuläre Belastungen.

    Bei leichten UL-Packs mit leichtem Baseweight kann man darauf verzichten, wie auch auf den Hüftgurt. Die ursprüngliche Funktion der Load-Lifter ist dann ohnehin nicht gegeben. Weitere Verstellmöglichkeiten zur Veränderung der Verteilung von Gewicht und muskulärer Belastung sind durch ein niedriges Packweight dann auch nicht gewünscht bzw. erforderlich.

    Für mich ist dieser Thread hier wieder ein sehr lehrreicher Diskurs, gern mehr davon. 

    Mein persönliches Verdict ist:

    Ich bin mit dem Baseweight gerade so UL (4-5 Kg), mit Essen und Wasser möchte ich aber mehr Möglicheiten zur Gewichtsverteilung, als ein absolut minimalistischer UL-Pack sie bietet. Ein breiter Hüftgurt ist für mich unverzichtbar. Ein leichtes Gestell und Load-Lifter sind nett, bieten aber bei meinem Packweight (idR <10 Kg) wenig Mehrwert, sind also verzichtbar. Trage ich tourbedingt mehr als 10 Kg, würde ich immer einen Pack mit leichtem Gestell und Loadliftern nehmen.

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