Bekleidungskonzepte für Hitze

  • Hi zusammen!

    Seit meiner letzten Wanderung bei heißen Temperaturen, nach der es mir dann abends/nachts nicht wirklich gut ging, mache ich mir Gedanken über bessere Bekleidungskonzepte für Hitze. Meine Kleidung auf diesem Trip entsprach dem recht üblichen Thruhiker-Konzept: Shorts, Sunhoodie, Cap plus etwas Sonnencreme auf der freien Haut.

    Wie kleidet ihr euch bei heißem Wetter?
    Es soll ja auch "kühlende" Kleidung geben, bei der irgendwie der Schweiß optimaler zur Kühlung genutzt werden soll. Habt ihr damit Erfahrungen?
    Andere Hiker tragen nur lange Kleidung + Sungloves, um keine Sonnencreme verwenden zu müssen. Aber wird einem da nicht zu warm drin?
    Andere wiederum ergänzen ihr Setup um einen Schirm, was für mich ohne starken Wind auch schon mal ganz hilfreich war.

    Ich würde mich freuen, wenn hier ein paar Erfahrungen und Tips zusammen kommen!

  • Echte Sungloves hab ich zwar noch nicht getragen. Allerdings waren die Ärmel meines LS-Shirts so lang, dass ich sie locker über meine Hände schieben konnte. Das hab ich überhaupt nicht als zu warm, o.ä. empfunden. Ich denke, dass ist wie mit langer Kleidung im Sommer:

    Normalerweise würde das für ein paar Stunden niemand anziehen. Und ja, T-Shirt und Shorts sind sicher erstmal angenehmer.

    Wenn die Sonneneinstrahlung aber andauernd vorhanden und sehr intensiv ist, und den ganzen Tag, und mehrere Tage am Stück gewandert wird, gewöhnt man sich schnell dran und unterm Strich ist es angenehmer, als ständig die direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut.

    Mit der langen Hose hatte ich anfangs auch so meine Bedenken bzgl. zu warm. Wenn du da aber nicht eine Ultra-schwere, dicke Hose nimmst, sondern was leichtes, geht das aus meiner Sicht ganz gut.

    Ich hatte eine Hose aus 100% Nylon von The North Face. Die ist aber schon sehr alt und ich hab keine Ahnung mehr, wie das Modell heißt.

    Der Schirm macht glaube ich einen großen Unterschied. Sofern es der Wind und das Gelände erlauben, werde ich den UV-Schutz-Schirm zukünftig bei Touren im Sommer ohne viel Schatten vermehrt einsetzen. Denn auch mit einer Mütze und co. knallt die Sonne eben trotzdem auf den Kopf.

  • Shorts, Sunhoodie und ne Kopfbedeckung nehme ich üblicherweise auch. Damit nicht alles so klebt auch mal ein Unterhemd, Polypropylen / Netz Wäsche.

    Erwarte ich wirklich körperliche Anstrengungen trage ich gerne kühlende Oberteile. Im Schlafsack auch kühlende Long Johns und generell ein kühlendes longsleeve ( sub sports aus England, Modell Dual, Semikompression - das wärmt auch, wenn keine Luft/ Wind dran kommt)

    Ich bin überzeugt von solcher Art Kleidung. Wir reden hier aber von einer Runterkühlung des Körpers von max 0,6 Grad C.

    Folgende Begriffe helfen bei der Suche:


    Coolmaxx

    Ceramicool

    Coolnet

    Nilit Breeze

    Omni Freeze

    Outlast

    Coolcore

    37,5 Technology

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Kühlende Kleidung habe ich bisher noch keine gefunden, lediglich welche die weniger Hitze staut als andere. Kleidung reduziert/ verzögert das verdunsten von Schweiß eigentlich grundsätzlich.

    Daher meine Taktik: so wenig wie möglich mit so viel Schatten wie möglich. Heißt realistisch: super lockere, dünne Shorts ohne Liner und ein dünnes, lockeres Syntetik Hemd, das ich bei Hitze aufknöpfen kann. Bei Sonneneinstrahlung dazu den guten alten Swing Liteflex Schirm gegen Sonnenbrand, Hitzschlag und sonstige Probleme. Das erlaubt maximale Belüftung und hat sich bisher sehr bewährt.

  • Ich machs auch wie Micha. Schirm und Hemd.

    Aber irgendwann sind die Temperaturen so abartig, dass nix mehr hilft außer leiden oder sich in den nächsten Bach mit Klamotten zu legen und die kühlende Wirkung ein Stück mitzunehmen.

  • Kühlende Kleidung habe ich bisher noch keine gefunden, lediglich welche die weniger Hitze staut als andere.

    Die äußere Oberfläche des Stoffes ist größer als üblich und größer als die der Haut. Über den Docht Effekt wird der Schweiß von der Hautseite weg transportiert.

    Die Verdunstung ist nun größer als bei nackter Haut und deswegen wird man gekühlt.

    Weiterhin gibt's wohl auch Beschichtungen, welche einen solchen Effekt verursachen, über die Haltbarkeit kann ich nix sagen.

    Interessant auch Stoffe, welche die externe Wärmestrahlung reflektieren, wie Schöller coldblack oder x-bionic fennec Bekleidung.

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  • Ich trage im Sommer immer einen breitkrempigen Hut, ähnlich diesem hier!

    Marco Leinenhut by Mayser - 129,00 €
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    Wiegt 120g!

    Ähnlich, denn meinen gibt es hier nicht mehr. Aber das Material ist das gleiche.

    Das nennt sich auch „Papierstroh“. Irgendein künstliches Stroh, aber nicht Synthetisch. Den Hut kann man sogar aufrollen, oder zusammen „falten/knüddeln“ und er erlangt trotzdem wieder seine Form. Zumindest annähernd.

    Wenn es regnet, zwischendurch, kommt er in meinen Fannypack, da er aufgrund der Krempenbreite, nicht unter die Kaputze von Regenjacke oder Poncho passt.

    Der feuchtet durch, und kühlt dann ganz hervorragend.

    Nachts hänge ich den dann irgendwo auf und morgens ist er wieder trocken.

    Ansonsten trage ich ganzjährig ein langärmeliges Icebreaker Shirt. Wenn es nass geschwitzt ist, kühlt es ebenfalls durch Verdunstung. Zu warm war es mir nur einmal, auf dem Kellerwaldsteig, den habe ich dann abgebrochen, da es mir bei 30+ im Schatten einfach zu heiß ist, zum laufen!

    Aber z.B. das eine Mal auf dem Fishermenstrail war 26-27 Grad im Schatten oder auf meiner Tour auf dem Pfälzer Waldpfad, waren es auch so um die 28 Grad im Schatten. Das ging gerade so.

    Ich trage, wenn es waldig ist, eine kurze Wanderhose von Decathlon und wenn eher wenig Schatten zu erwarten ist, meine Adidas Golf Hose.

    Also, nix besonderes, einfach Schwitzen und viel Trinken!

  • Ich komme mit Sunhoodys beispielsweise gar nicht klar. Ich schwitze einfach viel zu sehr unter langen Oberteilen bei Anstrengung und benutze daher mittlerweile nur noch diese Kombi:

    • Kiprun/Decathlon Sahara Shade Cap.
    • Outdoor Research Echo T-Shirt.
    • Outdoor Research Activelce Sun Sleeves.
    • Outdoor Research Echo Boxer Briefs.
    • Nike Trail Phenom Elite Sweatpants.


      Sobald ich Schatten habe und Pause mache ziehe ich die Armlinge aus und kühle schnell wieder ab. Funktioniert für MICH am besten.

  • Sonnen-/Regenschirm


    Der Knirps ist echt dicht. Also nicht nur ein wenig alubedampft, sondern eher wie ein Filmvorhang. Man geht im Schatten. Kopf, Nacken, Ohren, Schultern, evtl. mehr.

    Das gilt auch für Regen.

    Knirps US.050 ultra light slim manual light blue with black coating
    Der US.050 hat sich dank seinem extrem flachen Format und den ausgesuchten Materialien zum leichtesten Taschenschirm im Sortiment gemausert. Neben der…
    knirps.de

    Da gibt es noch ein Modell mit "UV-Schutz", scheinbar ohne das "Black Coating" um 100 Gramm. Ich bleibe aber bei meiner bewährten Ausführung in bübchenblau.

  • Es soll ja auch "kühlende" Kleidung geben, bei der irgendwie der Schweiß optimaler zur Kühlung genutzt werden soll. Habt ihr damit Erfahrungen?

    Ich kann nur über die Outdoor Research ActiveIce Armlinge und Beinlinge was sagen, die funkionieren erstaunlich gut - sind aber natürlich auch deutlich schwerer als normale UV-Kleidung. Falls es öfter durch zugewachsene Trails geht, sind die allerdings nicht so toll, weil sie an den Seitennäten ausfransen. Das tut zwar der Stabilität keinen Abbruch, aber nach 700km könnte man als Komparse bei den Karl-May-Spielen mitmachen. Den besten Kühleffekt haben sie natürlich bei Wind, aber schon der "Fahrtwind" durch die eigene Bewegung macht auf einigermaßen flachem Untergrund ein paar Grad Unterschied. Steil und langsam bergauf geht der Effekt dann allerdings gegen Null.

    Einmal editiert, zuletzt von BitPoet (23. Oktober 2024 um 06:32)

  • Ich mag ja hitzewandern :)

    Langarm Hemd, aktuell das Columbia Silver Ridge in einer Nummer grösser (in meinem. Fall L/XL) wegen Luftigkeit. Leichte runningshorts, eine Ciele go cap als Kopfbedeckung, sowie ein buff und wenns richtig heiss ist, dann wie masui_ und micha90 sonnenschirm.

    Das hemd wird ausgeknüpft für bessere belüftung. Gerne auch wenn wasser keine rolle spielt, das hemd nass machen/ auswaschen und nassanziehen.

    Kappe wird an wirklich jeder wassermöglichkeit (inkl. Pfützen) werden zur benässung genutzt.

    Buff wird als sonnenschutz des halses angezogen (und vorher nass gemacht) oder wird als nackenschutz unter die kappe geschoben (gerne auch nass) oder wird als schweisstuch um das handgelenk gewickelt - nass sorgt es für kühlung des handgelenks

    Running shorts wird auch an den beinen gerne nass gemacht zur verdunstung/ kühlung

    Schirm bei viel sonne!

    Wenn gar nix mehr geht, siesta. Bei mir meist dann zwischen 14 und 17h finde ich die unangenehmste hitze zeit. Ggf. Weckerstellen und früh loslaufen (5ish) bis in die dämmerung...

    Pausen der hitzebelastung anpassen. Viel trinkdn. Elektrolyte abends und/oder zwischendrin, sowie salzige schnacks

    Sonnencreme kommt nur auf die nase (weil die verbrennt immer bei mir) beine sind ziemlich unendfindlich.

  • Herren Kapuzenshirt Tauchen und Schnorcheln
    UV-Schutz für Oberkörper und Kopf bietet der UV-Schutz Hoodie für Herren. Jetzt aus zwei Farben aussuchen & bestellen!
    iq-uv.com

    Der Hoodie ist nicht der leichteste, aber das Material fühlt sich unter normalen Umständen kalt an. Ist gut bei Hitze, auch abseits vom Wassersport. Man schaut halt aus wie ein Schlumpf, hat man die Kapuze auf.

    Breitkrempiger Hut ist ein Muss, wenn man keine Kapuze tragen will! Am besten einen, den man gut wegpacken kann. Das ist bei Strohhüten eher nicht der Fall bzw. die Form leidet stark, wenn man die knickt und rollt.

    Lange Hose ist imo besser als Cremen. Die für einen wirksamen Schutz nötigen Mengen an Sonnencreme sind immens. Teuer, schwer und nicht nachhaltig. Die Hose sollte weit und luftig sein. Am Oberkörper eigentlich auch, aber da macht einem der Rucksack meist eh einen Strich durch die Rechnung. Am besten man zieht sich an wie ein Beduine und sitzt auf einem Kamel!

  • Boah, da sind ja schon jede Menge Tips zusammen gekommen, super!

    Vielen Herzlichen Dank erstmal pauschal an alle, ich kann gar nicht auf alles einzeln eingehen, daher im Folgenden nur ein paar Anmerkungen:

    ich finde bei dieser Thematik diese beiden Links sehr hilfreich: https://imgur.com/a/deputyseans-…-shirts-aCThT23

    Super Seite, da werde ich mir noch was abgucken und für die nächste Shoppingtour berücksichtigen, falls mal wieder neue Sachen fällig sind.

    Zu langer Kleidung:

    Wenn die Sonneneinstrahlung aber andauernd vorhanden und sehr intensiv ist, und den ganzen Tag, und mehrere Tage am Stück gewandert wird, gewöhnt man sich schnell dran und unterm Strich ist es angenehmer, als ständig die direkte Sonneneinstrahlung auf der Haut.

    Das scheint mir wohl auch die Meinung der Mehrheit zu sein, wenn ich mir eure Kommentare und die verlinkten Seiten so anschaue.

    kühlende Oberteile

    Kühlende Kleidung habe ich bisher noch keine gefunden

    Mir entzieht sich die Marketing-Begründung von den kühlenden Kleidungsstücken etwas. Nach meinem Ingenieursverständnis entsteht Kühlung natürlich durch Verdunstungskälte des Schweißes. Wenn nun die "kühlende Keidung" den Schweiß von der Hautoberfläche weg leitet und an der Außenseite der Kleidung verdampft, wird doch die Haut weniger direkt gekühlt? Es besteht doch keine direkte wärmeleitende Verbindung mehr zwischen Haut/Körper und gekühlter Fläche. Bei Kleidung die direkt nass auf der Haut trocknet merkt man jedoch gleich direkt den kühlenden Effekt...

    Sonnen-/Regenschirm


    Der Knirps ist echt dicht.

    Den babyblauen Sunblock Knirps habe ich tatsächlich auch! Hat mir auf meiner Sommertour auch gute Dienste geleistet. Bei meiner heißen Herbsttour hatte ich ihn aber eingespart, vielleicht nicht die beste Idee ;)

    Breitkrempiger Hut ist ein Muss, wenn man keine Kapuze tragen will!

    Ich mag zwar Kapuzen, aber darunter soll sich wohl die Hitze mehr stauen als unter einem breitkrempigen Hut. Da muss ich vielleicht mal umdenken.

  • Ich mag zwar Kapuzen, aber darunter soll sich wohl die Hitze mehr stauen als unter einem breitkrempigen Hut. Da muss ich vielleicht mal umdenken.

    Kommt auf das Material an. Unter Hüten staut sich die Hitze auch, selbst unter "offenporig" gebauten. Ich hab da lange nach einer Alternative gesucht und sogar mal ein dünnes Shemag ausprobiert. So Pali-Tücher will ich aber unter aktuellen Umständen nicht öffentlich tragen und geschwitzt hat man darunter auch. Sonnenschirm ist die einzig wirklich luftige Methode, leider nicht tauglich für Bergtouren oder bei Wind. Am Ende bleibt nur schwitzen und ertragen.

  • Mir entzieht sich die Marketing-Begründung von den kühlenden Kleidungsstücken etwas. Nach meinem Ingenieursverständnis entsteht Kühlung natürlich durch Verdunstungskälte des Schweißes. Wenn nun die "kühlende Keidung" den Schweiß von der Hautoberfläche weg leitet und an der Außenseite der Kleidung verdampft, wird doch die Haut weniger direkt gekühlt? Es besteht doch keine direkte wärmeleitende Verbindung mehr zwischen Haut/Körper und gekühlter Fläche. Bei Kleidung die direkt nass auf der Haut trocknet merkt man jedoch gleich direkt den kühlenden Effekt...

    Die Fasern der Kleidung haben eine vielfach größere Oberfläche als die Haut, daher kann viel mehr Schweiß verdunsten. Das komplette (feuchte) Kleidungsstück wird deutlich tiefer abgekühlt. Und da es nicht so ist, dass es unter den Cool-Irgendwas-Stoffen gleich bröseltrocken ist, besteht auch noch ausreichend Wärmeleitung, um den Effekt an die Haut weiterzugeben.

  • Wenn gar nix mehr geht, siesta. Bei mir meist dann zwischen 14 und 17h finde ich die unangenehmste hitze zeit.

    Das ist auch meine Strategie.

    Mütze und lange Kleidung, zumindest am Oberkörper, müssen sein, weil meine Haut sehr stark zu Sonnenbrand neigt. Und bei durchnässter Kleidung bekomme ich schnell Muskelverspannungen. Da bleibt nicht viel anderes übrig.

    mfg

    der Ray

  • Kühlende Kleidung ist im Ausdauer-/ Leistungssport Bereich üblich. Ein Leistungseinbruch erfolgt nun mal oft aufgrund von Überhitzung.

    Folgend mal eine Packliste für einen Wüsten Marathon:

    Ausrüstungsliste für Ultraläufe in der Wüste
    Diese Ausrüstungsliste ist für den Marathon des Sables (MdS) gedacht. Selbstverständlich sind die genannten Produkte auch für andere Wüstenläufe und das Laufen…
    www.racelite.de

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