• Während in der Schweiz die Wolfsbestände "reguliert" werden (oder aufgrund von politischem Populismus einfach abgemurkst werden) breitet sich offenbar der Goldschakal auch in Deutschland aus.

    Es gibt zudem vermehrt Berichte aus Italien und Slowenien, wonach es zunehmend zu Problemen (und blutigen Vorfällen) mit Bären kommt. Natürlich sind für Wandernde in Europa Zecken wesentlich gefährlicher und es gibt auch in den USA mehr Unfälle mit Elchen als mit Bären.

    In der Schweiz ist jeder Bär sofort auf den Frontseiten der Zeitungen, manchmal endet der Ausflug in die Schweiz für den Bären hinter Glas im naturhistorischen Museum.

    Wie ist die Erfahrung mit Bearsafety in europäischen Bärengebieten?

  • Interessante Frage.

    Habe aber keine Erfahrung. Zum Glück...

    Evtl weil ich versuche mich von angefütterten Tieren fern zu halten und mich nicht lautlos bewege. :D

    Ok, ernsthaft : in Italien hab ich gesehen, wie Bären für Touristen angefüttert werden, damit diese ein Foto machen können. Was dort passiert gibt's bestimmt auch andernorts - und das scheint mir die größte Gefahr zu sein. Das gehen von Menschen auf Wegen sollten die Tiere gewöhnt sein und damit auch wissen, dass dann keine Gefahr davon ausgeht.

    Tiere warnen für gewöhnlich bevor diese aggressiv werden, damit hat man eine realistische Chance, wenn man eine spontane Begegnung haben sollte.

    Den Schakal oder Wolf würde ich gerne mal in freier Wildbahn sehen wollen, das sind halt auch nur Hunde(artige) wie der Fuchs.

    Stellt sich die Frage wann die uns Menschen potentiell gefährlichen Tiere am gefährlichsten sind?

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  • Ich hab in Slowenien mal einen Ranger im Triglav Nationalpark nach Bären gefragt, der meinte nur, dass man Glück haben müsste einen zu treffen. Zumindest im NP achten sie aber auch darauf, dass solche depperte Sitten wie Anfüttern für Touristen nicht aufkommen.

    Wölfe und Goldschakale jucken mich nicht, einen gewissen Respekt habe ich allerdings vor Kühen in den Alpen, gerade als Hundewanderer. Einen ähnlichen Abstand sollten man vor Wisenten halten, die Kühe sind mit Kälbern auch etwas spassbefreit. In meiner südwestfälischen Heimat gab es einen Zwischenfall mit Hund, der für den Hund leider tödlich ausging, aber leider wird die dortige Auswilderung zurückgefahren. In Europa gibt es ja noch ein paar Populationen.

  • naja, im Trentino ist das mit den Bären schon immer wieder ein Thema, grade dieser Tage auch wieder: https://www.zeit.de/gesellschaft/z…lembaer-angriff

    Bin mal gespannt, wie sich das dort entwickelt. Ich mach mir dort allerdings im Moment auch keinen großen Kopf drum, die Chance, tatsächlich einem Bär zu sehen und dann auch noch Probleme zu bekommen, ost ja nach wie vor sehr gering.

  • Wenn man dann noch, wie üblich, abseits vom Schlafplatz kocht und seine Nahrung und Müll abseits aufbewahrt ist die Chance wirklich minimal.

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  • Wenn man dann noch, wie üblich, abseits vom Schlafplatz kocht und seine Nahrung und Müll abseits aufbewahrt ist die Chance wirklich minimal.

    Ist das bei euch in Europa übliche Praxis? Ich koche immer in unmittelbarer Nähe zum Schlafplatz und behalte auch sämtliches Gerümpel im oder unmittelbar am Zelt. Alleine schon, damit man nicht den Eindruck vermittelt, irgendwelchen Müll o.ä. zurücklassen zu wollen.

  • Ist das bei euch in Europa übliche Praxis? Ich koche immer in unmittelbarer Nähe zum Schlafplatz und behalte auch sämtliches Gerümpel im oder unmittelbar am Zelt. Alleine schon, damit man nicht den Eindruck vermittelt, irgendwelchen Müll o.ä. zurücklassen zu wollen.

    Ich halte es genauso wie r0bin , hatte allerdings dabei schon mal die negative Erfahrung mit einem etwas lästigen bzw. diebischen Fuchs der mich die halbe auf Trab gehalten hat und alles klauen wollte was nicht gesichert war .

  • Ist das bei euch in Europa übliche Praxis

    Bei mir schon. Habe halt keine Lust auf diverse Schnecken, Nagetiere oder Füchse, vor allem auch bei der Nutzung eines Tarps. Aber auch ein (UL) Zelt ist kein großes Hindernis für Schadnager.

    Darum nutze ich fürs Mahl gerne eine aufgestellte Bank o. Ä. Einrichtungen. Oft ist dort auch ein Abfallsammelsystem aufgestellt.

    Viel geführte Nahrung braucht es beim UL trekking in Europa oft nicht und lässt sich so einfach, irgend wo in der Nähe, beim nächtlichen Ruhen, hoch lagern.

    Das mit dem Eindruck des Mülls am Ruheort zurück lassen wollen fällt dann auch weg, denn der wurde ja schon vorher entsorgt.

    Frühestens in der Dämmerung das Lager zum ruhen aufbauen und ebenso spätestens wieder abbauen. Hundeführer sind hier ein guter Maßstab für das Zeitmanagement.

    Ich denke was bei kleinen Tieren funktioniert wird bei größeren nicht verkehrt sein.

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  • Im Prokletije in Albanien hatten wir Angst, dass sich Bären nachts unserem Zelt im Wald nähern würden. Wir haben dann Lebensmittel (+ Zahnpasta etc.) unterhalb der Baumgrenze aufgehängt und da es spät im Jahr war, haben wir uns beim Wandern in der abendlichen Dunkelheit ziemlich laut unterhalten. Wenig vorher wurde eine im Valbonatal lebende Amerikanerin von einer Mutterbärin angegriffen.

    Jetzt im Rückblick vielleicht alles ein wenig übertrieben und zu pauschal - aber wir haben besser geschlafen. Das Turboschnarchen meines Wanderfreundes machte nervöses Lauschen in die Nacht unmöglich - ausnahmsweise mal sehr willkommen :)

    Und Wölfe waren für uns kein Thema - viel zu scheu. Alkoholisierte Schäfer mit AK-47 schon eher.

  • War jetzt in Rumänien doch etwas überrascht, wie viel frische Bärenlosung sich auch weit über der Baumgrenze fand, nachdem ich mich vorab damit beruhigt hatte, dass die ja sicher unterhalb bleiben, wo sowohl Deckung, als auch Nahrungsangebot deutlich besser sind.

    Was macht man also oberhalb der Baumgrenze, wo Futter aufhängen ausfällt? Einfach irgendwo in die Landschaft legen und dann am nächsten Morgen die erwartbare Überraschung erleben, dass diverse andere Viecher sich darüber her gemacht haben?

    "Not all those who wander are lost"

  • Was macht man also oberhalb der Baumgrenze, wo Futter aufhängen ausfällt? Einfach irgendwo in die Landschaft legen und dann am nächsten Morgen die erwartbare Überraschung erleben, dass diverse andere Viecher sich darüber her gemacht haben?

    Wenn es tatsächlich Bären gibt: Kanister oder Ursack verwenden. Und hoffen, dass die Viecher nicht damit abhauen. Oder Zeit haben, zu lernen, dass wenn man einen Kanister über eine Felswand schiebt, er sich dadurch knacken lässt.

    Das Aufhängen von Essen ist eigentlich sehr schwierig und oftmals auch im Wald unmöglich. Skurka empfiehlt es deshalb ausdrücklich nicht.

    Es gibt auch Bären die Bearvaults knacken können (besonders wenn findige Hiker den Zacken am Deckel abgeknipst haben, erleichtert bekanntlich die Handhabung...)

  • Das Aufhängen von Essen ist eigentlich sehr schwierig und oftmals auch im Wald unmöglich

    Die Frage ist doch welche Priorität man dem aufhängen des Essens gibt.

    Selbst nicht beim entdecken einer Nahrungsquelle durch ein Tier mit diesen in Kontakt zu kommen oder sein Essen zwingend dem Zugriff eines Tieres zu entziehen.

    Da hier selten die nächste Nahrung mehr als ein paar Stunden entfernt ist recht mmn für gewöhnlich Punkt 1 und dann ist es nicht besonders schwer.

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  • Ist das bei euch in Europa übliche Praxis? Ich koche immer in unmittelbarer Nähe zum Schlafplatz und behalte auch sämtliches Gerümpel im oder unmittelbar am Zelt. Alleine schon, damit man nicht den Eindruck vermittelt, irgendwelchen Müll o.ä. zurücklassen zu wollen.

    Tatsächlich habe ich es bisher immer so gehandhabt, wie r0bin und abseits gekocht und alles aufgehängt (auch den Müll). Warum ein unnötiges Risiko eingehen?

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