Wenn man ohnehin unterhalb dessen operiert, was man täglich verbrennt, kann es manchmal auch sinnvoll sein, einfach genug an Volumen zu essen so dass der Bauch voll ist. Ramen, Kartoffelpü und Bohnen sättigen ganz gut, und man braucht weniger Gewicht, um den Magen wieder zu beruhigen. Auf den langen Etappen kann man dann in den ersten Tagen deutlich schneller unterwegs sein, wenn die Schultern nicht wie Hölle schmerzen, die Hüfte nicht fast durchgescheuert wird und man sicherer auf dem Altschnee unterwegs ist, was schnell mal einen ganzen Tag Unterschied machen kann. Dafür kann man sich beim Resupply-Stopp etwas Zeit lassen und die Kalorien wieder rein holen. Mein größter Feind auf dem Trail war letztendlich das schwarze Loch in der Magengegend, und ein Snickers verschwindet darin schneller, als man blinzeln kann. Eine Ramen Bomb (Ramen + Kartoffelpü + evtl. etwas Öl) hält den Magen deutlich länger beschäftigt, und der Blutzuckerspiegel rauscht bei mir damit auch nicht so schnell nach unten. Das habe ich aber leider erst nach der Sierra geschnallt.
Von einem derartigen Vorgehen würde ich dringend abraten. Man riskiert so, zu viel Substanz zu verlieren und dann geht einem wirklich der Schnauf aus. Männer benötigen mehr Kalorien als Frauen, der Mann sollte also mehr zu essen kriegen, sonst wird es für die Frau in einer Paar-Konstellation schnell sehr frustrierend.
Es ist durchaus möglich, ständig genug Kalorien zu sich zu nehmen und zwar ohne super teuren Spezialfood (den man entlang der Trails ohnehin nicht bekommt und sich zusenden müsste).
Die gefriergetrockneten Fertigmenus (Mountain House , "Breakfast Skillet" - 520 cal aber 173 % Cholesterin) haben lächerlich wenig Kalorien und kosten ein Vermögen (gegenwärtig ca. 12 Dollar für 500 Kalorien).
Kochen auf dem Trail ist nur aus psychologischen und sozialen Gründen sinnvoll (etwas warmes um sich aufzuwärmen, während dem Kochen kann man sich mit anderen Hikern unterhalten etc...).
Ich hau mir lieber einen Block Cedar rein, an 300 Gramm fettigstem Salami, abgerundet durch Hochqualitäts-Schokolade der bewährten Marke Reeses - Peanutbutter Cups. Es soll ja Hikende mit besonders feinen Geschmacksnerven geben, die lassen sich dann Milka aus Deutschland zusenden....