Bikewahl für Dummies

  • eine übersichtliche Schaltung

    Ich verstehe nicht, was das bedeuten soll.

    Entfaltung bedeutet wie viel Meter vorwärts rollt ein Laufrad bei genau einer Umdrehung der Kurbel. Je niedriger dieser Wert, des leichter ist der Gang, desto eher kann man Gewicht den Berg hoch treten. Je höher der Wert, desto mehr Geschwindigkeit kann man potenziell erzeugen.

    Eine MTB-Schaltung hat weniger als 1,5, während eine typische Gravelschaltung erst bei mehr als 2 startet.

    https://ritzelrechner.de/?GR=DERS&KB=32&RZ=10,12,14,16,18,21,24,28,33,39,45,51&UF=2309&TF=90&SL=2.6&UN=KMH&DV=development&GR2=DERS&KB2=30,46&RZ2=11,13,15,17,19,21,23,25,27,30,34&UF2=2309

    Das sagt Dir jetzt vielleicht alles nix, aber mit einer Entfaltung von 2,0 oder mehr kann man leicht am Berg abstinken. Das MTB hört dann bei 7,4 auf, was bedeutet, dass "nur" bis so 40 km/h gehen. (Tatsächlich geht schon etwas mehr.) Gravelbikes können da dann noch ein gutes Stück drauflegen.

    Ich weiß nicht, was Du brauchst oder willst. Im Zweifel wird eine MTB-Schaltung bzw. entsprechende Bandbreiten die bessere Wahl sein bei Zusatzgewicht und kein Drang zu höheren Geschwindigkeiten.

    Gravelbikes lassen sich u.U. mit MTB-Komponenten umrüsten.

    Das kann teuer werden, weil nur manche Sachen zueinander kompatibel sind. Deswegen besser gleich richtig kaufen.

  • .zip  mochilero Mir scheint das Thema viel umfangreicher zu sein, als der Einstieg ins Trekking. Es wird wohl noch ein paar Wochen dauern bis ich mich mehr eingelesen habe. Welche Komponenten sind MTB, welche Gravel, unterschiedliche Schaltungen, Bremsen, Reifen. Einfach alles. Da erschließt sich mir grad eine ganz neue Welt zum nerden.

  • Ich bin ja der bescheidenen Meinung, dass man mit jedem Bike Bikepacken kann. Meine (Bikepacking-)Räder sind im schnitt um die 30 Jahre alt kosten fast nichts und bieten einige große Vorteile: Ich kann sie so auf und umbauen, wie ich will, das verschlingt keine großen Kosten, ich kann viel dabei lernen bezüglich Reparaturen unterwegs, ich kann mit einem Rad mehrere Iterationen ausprobieren, alle Komponenten sind Jahrzehnte lang erprobt, ... Hab ich schon erwähnt, dass das sehr günstig ist?! ^^

    Natürlich gibt es auch Menschen, die lieber einen nigel nagel neuen Karton aufreißen und ohne Nachzudenken direkt losradeln wollen. Für diese Menschen ist das natürlich nichts. Aber jemand muss ja auch den Gebrauchtmarkt füllen! :P

    mfg
    der Ray

  • Da erschließt sich mir grad eine ganz neue Welt zum nerden.

    Wenn du nerden willst, gerne, tu dir das an. Dazu ist das Forum da.

    Wenn du nur ein Fahrrad haben willst, ignorier fast alles, was geschrieben wurde, kauf ein Rad, das dir passt , Flatpedale und evtl einen passenden Sattel. Es ist nur ein Fahrrad. Du bekommst im Bereich bis 1500€ super gute Deals für ein Bike, das dich sehr sehr lange begleiten kann.

    Beispiel: https://www.decathlon.de/p/rennrad-grav…rblos_gr%C3%BCn

    Kannst einen Gepäckträger dran schrauben oder einfach Bikepacking Taschen, 105er Schaltung ist mehr als man braucht, relativ aufrechte Sitzposition, also gerade für Einsteiger auf Rennradlenker spannend, hat sogar hydraulische Bremskörper.

    Ählichen Kram gibts von Canyon, Trek, Specialized, CustTec und fast allen anderen Herstellern.


    Oder Du nimmst irgendein gebrauchtes Bike, schnallst Gepäckträger und/oder Taschen dran und fährst damit. Ich wiederhole: es ist nur ein Fahrrad. Gerade für den Einstieg ist günstig sinnvoller

    Edit: Gerade mal in Kleinanzeigen reingeschaut. Da ist sogar ein Bridge Club (https://www.kleinanzeigen.de/s-anzeige/surl…28690-217-23789) wenn du da drauf passt.

    Einmal editiert, zuletzt von Nando (10. Oktober 2024 um 11:29) aus folgendem Grund: Recherche

  • Kann ich mich voll anschließen, bin mit meinem alten Alu-"Mountainbike", Gepäckträger und 2 großen Ortlieb Taschen schon alles möglich an Touren gefahren. Klar kann man es sich leichter machen, aber für den Einstieg reicht so ziemlich jedes Fahrrad.

  • exULgäuer Ja, da hast du recht. Ich wollte damit nur aufzeigen, dass man bei MTB mehr Optionen hat, als wenn man in Gravel- /Rennrad-Richtung geht und nicht aufpasst, ergo teuer.

    Man kann sich damit unendlich lange beschäftigen, wie hier bereits geschrieben, oder aber man geht einfach bikepacken. Funktioniert beides. Je nachdem was man machen möchte oder einem lieber ist (Stichwort nerden).

    Aber ich möchte noch einen eher praktischen Tipp loswerden, den man sofort anwenden kann:
    Beim Bikepacking muss auch ggf. andere elektronik mit. Prüf bitte vorher ob deine Powerbank die Geräte laden kann.
    Manche Powerbanks weigern sich einfach meine Lichter oder meinen Wahoo zu laden. Das kann unangenehm werden unterwegs.

  • Unzumutbarkeit vom Rad im Zug

    Das ist Quatsch. Beinahe jede MTB-Tagestour, die ich mache, fängt mit einer S-Bahn-Fahrt an und dabei gibt es praktisch nie Probleme. Auch Richtung Zittau geht es alle Nase lang. Es ist natürlich ein bisschen wissen-wie dabei. Richtung Zittau steigt man am Hauptbahnhof ein und ist natürlich lange da, bevor der Zug reinrollt. Richtung Sandstein steigt man halt am besten vor Bahnhof Neustadt ein. An Feiertagen, insbesondere bei gutem Wetter, meidet man natürlich die allerbeliebtesten Verbindungen und schon gehts. Auch in die Ferne kommt man, ich war neulich erst in Dänemark. Morgens mit dem ersten IC nach Rostock (kein Umstieg), 13:15 Uhr war ich in Gedser. Thüringer Wald gefällig? 2h mit dem ICE nach Erfurt, 38 km mit dem Rad.

    Ich kann nur dringendst empfehlen, Rad und Bahn zu kombinieren, das ist in meinen Augen die beste Art zu reisen. In dem Zusammenhang empfehle ich den Direkt-Bahn-Guru: https://direkt.bahn.guru/?origin=8010085

  • Da haben Fahrräder mit MTB-Komponenten oder ein Gravelbike definitiv mehr Möglichkeiten.
    Ersteres mehr, Gravelbikes lassen sich u.U. mit MTB-Komponenten umrüsten.
    Ist dann im Einzelfall zu prüfen.

    Es gibt genug Gravelkomponenten mit großer Bandbreite. Bei Sram XPLR, bei Shimano GRX, bei Campagnolo Ekar, bei L-Twoo GRT, bei Sensah GRX.

    Ebenso sind die Gravelkomponenten oft kompatibel mit denen vom Rennrad, da gibt es genug Kombinationsmöglichkeiten.

    MTB-Schaltungskomponenten werden am Gravel nicht mehr benötigt. Das ist nur attraktiv, wenn man gebrauchte Einzelteile kauft, Geld sparen will und sich genau auskennt und wirklich jeden Einzelfall prüft. Lohnt sich m.E. aber nicht mehr. Vor 5 Jahren sah es noch anders aus, da musste man MTB mit Rennradkomponenten mixen.

  • +1 für Rad und Bahn. So komme ich als (nahezu) nicht PKW-Fahrtauglicher praktisch überall hin, oft genug für ein paar Münzen mit dem Deutschlandticket. Es braucht etwas Übung und Planung, aber trotzdem ist es gut machbar.

    Bzgl. Gravelbikes ist ja alles wichtige schon von anderen geschrieben worden... Das Decathlon-Rad in diesem Post wäre durchaus eine sehr gute Wahl.

    Was ich dir aber als Denkanstoß noch empfehlen kann, wäre dieses Faltrad, auch wenn es deutlich über deinem genannten Budget liegt. Mit etwas gutem Willen und wenig Gepäck geht es auch ohne Fahrrad-Ticket im ICE mit, die Komponenten sind top und das Rad ist in seiner Geomtrie ein sehr angenehm zu fahrendes Trekking-Rad mit vielen Befestigungsoptionen für Gepäck (Tipp: Gepäckträger, Luggage Truss und ggf einen stabilen Ständer gleich mit bestellen). Einzig die mitgelieferten Schwalbe Kojak-Reifen sind eine Katastrophe - ich habe noch nie derart rutschige Reifen gehabt. Meines hat Continental Gatorskins drauf, die sind schmaler, Rollen besser, haben mehr Bodenhaftung und auch nicht mehr Verschleiß.

  • Ich bin ja der bescheidenen Meinung, dass man mit jedem Bike Bikepacken kann. Meine (Bikepacking-)Räder sind im schnitt um die 30 Jahre alt kosten fast nichts und bieten einige große Vorteile: Ich kann sie so auf und umbauen, wie ich will, das verschlingt keine großen Kosten, ich kann viel dabei lernen bezüglich Reparaturen unterwegs, ich kann mit einem Rad mehrere Iterationen ausprobieren, alle Komponenten sind Jahrzehnte lang erprobt, ... Hab ich schon erwähnt, dass das sehr günstig ist?! ^^

    Sehe ich ebenfalls so.

    Mein Rose-Bike (Red Bull) habe ich noch mit D-Mark bezahlt, hat also einige Jahre auf dem Buckel. Aktuell ersetze ich einige Komponenten durch neuere Varianten (zB Sattel) und rüste es mit "geklebten" MYOG-Taschen für das Bike-Packing auf.

    Im nächsten Jahr will ich damit meine ersten Bike-Packing-Touren machen.

  • Es ist natürlich ein bisschen wissen-wie dabei.

    *räusper* Genau wie bei der Radwahl. Deswegen freue ich mich umso mehr, dass du mich zum Fachgeschäft begleiten möchtest 8) Ich hörte es gibt auf der Rudolf-Renner-Straße auch einen großen A & V.

    Ich finde den Ansatz wie von derray grundsätzlich nicht verkehrt, aber auch für irgendein Bike muss ich erstmal Geld hinlegen. Wenn ich dann Schrott kaufe, weil ahnungslos, ist die Kohle weg.

    Basteln und Rumbauen kann ich später mit mehr Erfahrung immer noch. Aber dann an einem halbwegs vernüftigen Teil. Deswegen bin ich lieber erstmal Team Recherche und Beratung. Input bekam ich ja ausreichend.

  • Da hat sich einiges getan. Fahre aktuell ein Stahl Gravelbike und kann Stahl absolut empfehlen. Klar ist carbon nochmal eine Kante leichter, aber dank optimierter Rohre ist Stahl lange nicht mehr schwer wie früher und das trotz noch völlig ausreichender zulässiger Systemgewichte. Gute Stahlräder haben allerdings durchaus ihren Preis. Alu bekommt man meist 1-2 Stufen günstiger.

    Das war früher auch nicht anders. Ich finde ja die Auswirkung des Rahmenmateriels auf das Gesamtgewicht wird oft überschätzt. Wenn man gleiche Qualitätsklassen vergleicht liegt der Unterschied zw. den verschiedenen Materialien ja im Berich weniger hundert Gramm. Mann sollte halt nicht den einfachen Wasserrohr-Stahlrahmen mit einem hochwertigen Carbonrahmen vergleichen. Mein frontgefedertes Stevens-Hartail von 1997 wiegt mit Stahlrahmen RH 50 10,5 kg und ist nicht das Topmodell seiner Zeit. Mit leichteren Komponenten bekomme ich problemlos ein 9 vor dem Komma hin.

  • Solide und nicht ganz klein ist Bikepoint. Wie Bike24 in der Kesselsdorfer Straße im Moment aufgestellt ist, weiß ich nicht, aber früher gabs dort auch ganze Räder zum Probesitzen und so weiter, die Auswahl ist dann natürlich recht groß. Decathlon und Cube sind Preis/Leistungsmäßig sicher die Läden, die am weitesten vorn sind. Es schadet aber sicher nicht, mal zu den 2-3 nächstgelegen kleinen/unabhängigen Läden zu gehen. Praktischerweise ist ja auch grade Abverkaufszeit.
    Fürs zweite Rad kann man dann mal bei Meißner-Raeder, Sour, Lightwolf, Veloheld vorsprechen, muss aber bisschen Taschengeld über haben. :whistling:

    Da ich ebenfalls aus Dresden komme kann ich das hier auch nur genauso unterstreichen. Du willst ein Fahrrad, auf dem du gut sitzen kannst. Da du wenig Erfahrung hast würde ich vom (alleinigen) Gebrauchtfahrradkauf abraten, weiß nicht wie sehr du bei einer kurzen Probefahrt merken kannst, ob das Fahrrad auf dem du sitzt auch wirklich passt. Ich würde echt empfehlen, geh zu Bikepoint (oder einem anderen Fahrradladen), lass dich dort beraten, probiere mehrere Fahrräder aus.

  • Hallo,

    wie befohlen wurde ich heute beim Bikepoint vorstellig (Ich soll "Danke" für die Empfehlung weiterreichen.). Da ich mir unsicher bin, obs nun Gravel oder MTB werden soll, gab er mir die Möglichkeit ein Rad zu leihen. Ich entschied mich erstmal fürs Gravel, weil unbekannt für mich. Nächstes Wochenende dann ein MTB.

    Nach der ersten völlig ungewohnten Fahrt mit dem Gravel muss ich sagen: Ich hab Jahrzehnte meines Lebens mit elenden Schrotträdern verschwendet! Gleich neben dem Laden gibts ne Straße mit 10% Steigung. Noch nie bin ich so einfach nen Berg hochgefahren.

    Morgen gehts in den Wald.

  • Das war früher auch nicht anders. Ich finde ja die Auswirkung des Rahmenmateriels auf das Gesamtgewicht wird oft überschätzt.

    Da beim MTB ja eine Federgabel hinzukommt stimmt das.

    Beim Gravel mit Starrgabel aus gleichen Material hingegen nicht. Da liegen 750Gramm - 1500 Gramm zwischen Carbon und Alu und nochmal 500 zu Stahl.

    Dieses Gewicht kann man durch viel Geld mit dem Laufradsatz wiedergutmachen oder mit noch mehr Geld beim Antrieb.

    Rahmen und Gabel zu tauschen ist weitaus aufwendiger als alle anderen Komponenten.

    Das ist in etwa so, wie wenn eines deiner Big Three items 1Kg zuviel wiegt, du es aber nicht tauschen darfst.

    Was völlig unterschätzt wird ist jedoch die Geometrie und das Fahrverhalten. Da hat das Material auch einen gewaltigen Impact drauf und man muss ausprobieren, was passt.

    Ich bin sehr gespannt, welches Bike es am Ende bei masui_ wird.

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