Schönwetter wandern oder Augen zu und durch?

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  • Also beim Moppedfahren such ich mir das auch aus...denn bei Sonnenschein und wärmeren Temperaturen ist die Straße trocken,die Hände frieren net,die Schräglage ist tiefer und im Café sitzen und Pause machen ist draußen auch schöner.

    Und wie ist es beim Wandern? Ich merke selbst,dass ich mir den Luxus gönne auf schönes Wetter zu warten.

    Letztes Jahr wollte ich mit meiner Frau ne Runde im Sarek drehen..aber schon Wochen vorher war es da nur am regnen.Wir natürlich trotzdem mit dem Bulli hoch und als wir am Polarkreis waren,ging es durch Finnland erst an die Grenze von Rus/N.Wir haben jeden Tag das Wetter beobachtet aber im Sarek war immer nur mies..also genossen wir die 27-30grad in Lappland/Finnmark,machten Tageswanderungen usw aber die große Tour fingen wir gar net erst an.

    Wozu? Im Regen ist einfach alles Mist...laufen,Zelten,Pause machen,Fotos machen,Ausblick genießen...ja /wir können Regen nix abgewinnen wenn wir zu Fuß unterwegs sind.

    Gerade bin ich allein unterwegs und warte auch nur auf gutes Wetter..also zumindest konstant mittlerer Temperaturen aber insbesondere 80% trocken. Den Luxus kann ich mir erlauben da der Urlaub lang genug ist bzw die Tour nur 4-5tage aber würde das Wetter nicht halbwegs stabil werden,würde ich gar net los laufen auch wenn die Beine und Hirn wollen.

    Ich reise einfach sonst dem Wetter hinterher und lass es mir gut gehen..Lagerfeuers,Angeln,Zeug zum essen sammeln(OK,aktuell ist noch nix da was Beeren und Pilze angeht),was schnitzen oder so wie heute einfach liegen und Sonnenbaden...

    Wie macht ihr das? Insbesondere die Leute,die mit Zug/Bahn/Flugzeug anreisen...die haben doch gar keine Wahl ?

    Ich mein,mich würde es extrem frusten irgendwo zu landen um eine Tour zu machen und dann ist es nur am regnen.Alternativen gehen ja net wegen fehlender Mobilität...

    Jetzt freu mich schon auf übermorgen wenn ich los laufe ,während es jetzt schön regnet und ich bequem im Bulli liege und das hier schreibe😁

  • Den Luxus kann ich mir leider zeitlich nicht leisten. Ich buche Flug etc 2 Monate vorher und ziehe das dann durch - worst case zumindest so lange bis ich die Schnauze final voll habe und mir ein Wellnesshotel suche. Ist bisher aber erst einmal passiert. Toitoitoi....

  • Alleine war es mir das Wetter bisher egal, Hauptsache weg (hatte aber bisher auch immer großes Glück und noch nie mehrere Tage Dauerregen hinter einander). Mein Mann streikt wesentlich schneller bei schlechten Wetteraussichten. Bisher hatten wir in der Beziehung ebenfalls Glück, waren aber auch so in Deutschland oder Frankreich unterwegs, dass wir umplanen oder abbrechen konnten, wenn es zu doof wurde. Letztes Jahr wollten wir beispielsweise die Maas flussabwärts fahren, wurden aber schon in Commercy dermaßen getränkt, dass alles zu spät war und der Wetterbericht meine dann recht plötzlich, dass es in Richtung Ardennen so weiter gehen sollte - da haben wir einfach den nächsten Lokalzug (das Kaff hatte zum Glück einen Bahnhof und es gab genau eine (!) TER-Verbindung am Tag Richtung Süden!) nach Dijon genommen und sind von dort aus bis Lyon und dann die Rhone flussaufwärts bis Genf gefahren.

  • Naja. Aus meiner Sicht hat man sehr selten das perfekte Wetter. Zu heiß ist je nach Region und Vegetation letztlich ähnlich schlimm wie zu kalt oder zu nass. Man hat aber eben auch selten das Gegenteil des perfekten Wetters. Am Ende muss man eben schauen, ob man mit dem, was man bekommt leben kann. Im Zweifel eben Anpassungen vornehmen. Ist es zu heiß lässt man vlt einen sehr exponierten Abschnitt aus. Ist es zu kalt oder zu nass geht man vlt nicht die Route über den Berg oder gönnt sich mal ein Hotel etc zum Aufwärmen/Trocknen oder vlt sogar für einen Pausentag. Tagestouren können natürlich schon mal ins sprichwörtliche Wasser fallen, aber aus einem schon gebuchten Trip macht man dann eben das Beste.

  • Letztes Jahr wollte ich mit meiner Frau ne Runde im Sarek drehen..aber schon Wochen vorher war es da nur am regnen.

    Wir wollten letzten Sommer auch unter anderem eine Runde durch den Sarek drehen. Aber angesichts der Wettervorhersage haben wir dann entschlossen stattdessen im Padjelanta zu bleiben und einen großen Bogen um den Sarek zu machen. Nach Auskunft von Leuten, die wir so getroffen haben, die richtige Entscheidung, denn zu der Zeit ist dann der Rettungshubschrauber drei Mal täglich los, um Leute zu evakuieren. Muss ich nicht haben, wenn es eh schon absehbar war. Wir hatten auch so eine gute Zeit.

    In Kvikkjokk haben wir dann letzten Endes aufgegeben, da die Aussichten einfach nicht besser wurden und uns dann die Ideen ausgingen. Selbst bei der Tour rund ums bzw. durchs Padjelanta konnten wir nicht da lang, wo wir wollten, weil ich nicht bei 25m/s Wind über die Hochebenen latsche. Jedenfalls nicht mehr als ich muss.

    So ist das eben manchmal. Später sieht man dann auf YouTube, dass Leute zwei-drei Wochen später das schönste Abenteuer erlebt haben. Tja! Kommen ja noch andere Jahre.

    PS: Wollte noch sagen, eigentlich gehört das zur Tourenplanung einfach dazu, dass man sich Schlechtwetter-Alternativen überlegt. Die müssen ja nicht unbedingt schlecht sein. Egal ob jetzt Alpen oder Nordskandinavien. Hauptsache draußen!

    Einmal editiert, zuletzt von PositivDenken (23. Juni 2025 um 21:09)

  • Schöner Faden <3 Thx Burarum


    Ich unterscheide hier zw. Lang- und Kurzstrecke:

    Wenn auf Kurzstrecke (weekender, 100ish Km-Touren) Wetter schlecht(er) ist als die Vorhersage bzw. das geplante Wochenende zB regnen soll, geh ich nicht - ich hadere zugeben jedoch lange. Ggf. Mache ich wenn es wo anders besser ist da ne Tour Odenwald statt Hunsrück, oder ändere die Laufrichtung).

    Auf der Langstrecke versuche ich so lange wie geht on trail zu bleiben: Wenn das Wetter nicht gesundheitsgefährend ist - also es den Trail zB zu einem halsbrecherischem macht bzw. die Ausrüstung (im Verbund mir Impro, Zuversicht und Sicherheitsreserven) das hergibt bleibe ich so lange wie möglich on trail. Ggf. wird noch geschaut ob ein paar Annehmlichkeiten eingebaut werden können (von gemütlich Kaffee trinken über ShoppingMall-Chill bis frösteld aber trocken in Unzerständen). Recht selten sitze ich schlechtes Wetter aus... obgleich ich gar nicht so draufstehe.


    Prinzipiell würde ich mich schon als "Schönwetterwanderer" bezeichnen, aber wenn ich auf langstrecke gehe, legt sich ein Schalter um, der da heisst "laufen" - komme was da wolle (so lange ich mich sicher bewegen kann versuche ich zu laufen) chargiert meist dann irgendwo zwischen fun type II und fun type III^^

  • Wozu? Im Regen ist einfach alles Mist...laufen,Zelten,Pause machen,Fotos machen,Ausblick genießen...ja /wir können Regen nix abgewinnen wenn wir zu Fuß unterwegs sind.

    Im Regen wandern ist doch toll. Gerade im Wald. Alles schön ruhig, frische Luft, das leichte Prasseln, keine Schönwettermenschen. Top! Wind dazu kann unangenehm sein.

  • Abends nass ins Zelt mit dem Wissen, dass man morgens wieder im Nassen (und dann morgens meist auch noch Kühlen/Kalten) los muss, hat schon was sehr Frustrierendes :D

    verstärkt durch die Aussicht, das Zelt und sich selber am kommenden Tag nicht getrocknet zu bekommen und am Abend wieder im Regen aufbauen zu müssen... da haben wir schon mal geguckt, ob eine nicht zu teure Unterkunft am Wegesrand verfügbar ist, gerne zum Selberkochen mit überdachtem Balkon, auf dem wir den ganzen Tag Tee trinken und lesen können, wenn wir nicht gerade kochen.

    Nasswerden an sich finde ich meistens nicht schlimm, wenn am Abend eine trockene Unterkunft wartet... oder eine Schutzhütte und ich noch etwas Trockenes habe... oder ein Hot Tent dabei ist... oder am nächsten Morgen der Regen aufgehört haben soll. Und seit vergangenem Jahr gefällt mir das Konzept "Regenponcho überm Rucksack und mir" ausgesprochen gut, wenn es denn sein muss...

    Aber am schlimmsten ist glaube ich nicht Dreitageregenwetter an sich, sondern die Aussicht auf "Dreitageregenwetter ab morgen"....
    Oder nein, ich korrigiere mich:
    Am schlimmsten, nein, frustrierendsten ist es, wenn Dreitageregenwetter angesagt ist und es dann fünf Tage werden.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • ...welch Ironie

    Hab auf besseres Wetter gewartet, Prognose für die nächsten 3Tage waren vielversprechend.

    Also alles gepackt und heute im Nieselregen und 10grad los. An der Fjällstation angekommen=die öffnet erst am 1.7..wtf?

    Wetter,5grad,Wind,Nieselregen und nach einem Kaffee und Nüsschen ,Nebel, sodass man keine 100m weit sehen kann.

    Prognose für die nächsten Tage...morgen 5grad max Temperatur 🤣,Übermorgen 9...alles mit Nebel und Regen..

    Hab ich Bock ? Nö,also mit vollen Gepäck zurück zum Bulli..

    Es ist so blöd,das ich nur noch lachen musste auch wenn ich völlig ko wieder zurück bin.

    Standheizung läuft,Bett ist bequem,Kaffee am späten Abend tat sehr gut und morgen such ich mir was zum duschen und fahre 200km gen Osten,da sollen es 15grad + werden.

    Aber lauter Wacholderdrossel gesehen,ein Steinadler, viele Bergfinken und zum Schluss ein Weidenmeisenkücken was 50cm vor mir von ihrer Mama gefüttert wurde... 🙂

  • Hab ich Bock ? Nö,also mit vollen Gepäck zurück zum Bulli..

    Die Probleme entstehen durch zu viele Optionen. Immer alles möglich halten ist ein großes Thema der Gegenwart. Ich verstehe den Gedanken, aber sehe auch viele Nachteile. Gerade das Erlebnis, draußen zu sein wenn es mal nicht so tolle Bedingungen sind, entgeht einem sonst. Mit der Option auf Wohnmobil mit Heizung würde ich vermutlich auch nicht losziehen. Aber genau in diesen Bedingungen, 5 Grad Nebelnieselwetter, hatte ich schon richtig gute Laune. Ich finde es spannend, dann auf die eigenen Fähigkeiten und das (hightech..) Material angewiesen zu sein und sich gegenüber der Natur irgendwie demütig zu fühlen. Wenn der Regen dann so richtig prasselt mit der Faust ein "ha! ist das alles" nach oben, das kann schon Spaß machen. Aber ich gebe zu, existenziell muss der Trip für mich auch nicht werden. Vor paar Jahren in Jotunheimen sind wir dann ganz demütig dreimal in die Hütte ^^

    Aber solange es nicht ernsthaft gefährlich wird würde ich nie eine geplante Tour wegen Wetter absagen! Kann ich mir zeitlich nicht leisten, und hatte dadurch schon sehr schöne Touren bei miesem Wetter :)

  • Ich bin durch und durch Schönwetterwanderer und kann Regen überhaupt nicht ab.
    Aber wenn etwas gebucht ist und man nicht mehr zurück kann, dann wird die Sache halt auch durchgezogen wie zuletzt beim Urwaldsteig.
    Bei Tagestouren hadere ich oft und wenn es wirklich den ganzen Tag schütten soll, suche ich mir lieber eine Drinnenunternehmung.
    Ansonsten gehe ich meist trotz Regen los, denn den ganzen Tag zuhause sitzen, das nervt mich noch mehr. Zwar erst hinterher, aber ich weiß halt, dass das so sein wird. Also quäle ich mich doch raus. Und bereut habe ich es bisher nie.

  • Finde es gerade schön,wenn ich die Freiheit habe zwischen verschiedenen Optionen zu wählen.

    Dadurch verliere ich auch nicht den Demut vor der Natur denn ich weiß definitiv,dass sie stärker als ich ist.Zu zweit bei Mist Wetter unterwegs zu sein finde ich noch bissl angenehmer,geteilter Frust ist halber Frist...

    Dir Entscheidung gen Osten zu fahren war definitiv die richtige,im Westen weiterhin 5 Grad während ich hier über 20 Grad hab und zumindest Tagestouren mit solchen Ausblicken genieße

    Edit:ok,hochladen funzt irgendwie aktuell net🤷🏻‍♂️

    Grmbl und geh mir bloß weg mit Wohnmobilen,versperren alles,überholen wie LKWs bei uns und gerade die Deutschen,nutzen hier das allermansrätten so derbe aus,das man sich schon schämt.

    Da werden schöne Plätze in Beschlag für Tage/Wochen genommen und man baut sich riesen Heim mit Vorzelten und was auch immer aus und legt am besten noch 1000handtücher überall hin...🤬

    Einmal editiert, zuletzt von Burarum (2. Juli 2025 um 09:48)

  • So lange ich Abends noch trockene Kleidung und einen trockenen Quilt habe und was warmes in den Bauch bekomme, dann kann es ruhig regnen.

    Wenn es denn wirklich gar nichts mehr trockenes gibt, dann eine Nacht ins Hotel, alles waschen trocknen und was gutes Essen... dann geht auch wieder 3 Tage Regen.

    Ich find es nicht schlecht, dann ist man allein unterwegs und trifft keine Menschen mehr.

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