Trinksysteme/Trinkblasen: Ja oder nein?

  • Nutzt ihr auf Tour ein Trinksystem in eurem Rucksack? 36

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    Hallo zusammen,

    mich würde interessieren, wie viele von euch denn das geringe Mehrgewicht in Kauf nehmen und eine Trinkblase/Trinksystem in ihrem Rucksack integriert haben?

    Erst bei der letzten Bergtour hatte ich wieder festgestellt, wie praktisch es doch sein kann, ohne Pause einfach aus einem Schlauch trinken zu können. :saint: Persönlich nutze ich hierfür das völlig geschmacksfreie Evernew EBY271 (59 g) in Kombination mit einer 2-Liter Evernew-Wasserblase (EBY669, 42 g). Großer Vorteil dabei ist, dass die Evernew-Wasserblase direkt auf einen Sawyer Squeeze aufgeschraubt werden kann - so spare ich mir einen zusätzlichen Wasserbeutel.

    Zählt ein Trinksystem in UL-Kreisen als Ketzerei? 8o Ich bin gespannt...

    Viele Grüße

    Trinolho

  • Hatte da noch nie großes Interesse dran, und wurde im Sommer wieder bestätigt: Bei dem Franzosen, mit dem ich ein paar Tage durch die Pyrenäen gestiefelt bin, hat die sich im Rucksack entleert. Er meinte auch, dass sei nicht gerade das erste Mal gewesen. Außerdem sehe ich weitere Nachteile: Ich weiß nicht, wieviel Wasser ich noch habe. Außerdem muss ich zum Auffüllen den Rucksack absetzen und Aufmachen, dadurch würde ich wahrscheinlich eher morgens voll machen und dadurch mehrere kg zu viel durch die Gegend schleppen, anstatt kurz in die Seitentasche zu greifen und aufzufüllen.

  • JUHUUU! Eine Umfrage (Wer erinnert sich noch an die legendäre Brennstoff-Umfrage vor 2012?)

    Früher genutzt, dann nicht mehr. Weniger des Gewichtes wegen (Sie hat Jehova gesagt!) sondern weil ich nicht sehen kann, wie viel ich noch habe.

    Ich finde es aber auch nicht als weniger komfortabel, das in Flaschen an den Trägern zu haben.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Hab mir irgendwann auch mal eingebildet, dass das irgendwie praktisch, komfortabel, toll sein muss, weil ja schließlich irgendwie professionell und spezial, da muss doch was dran sein.

    Bis ich dann am eigenen Leib gemerkt habe, wie blöd es ist, das Teil aus dem Rucksack raus - und wieder rein zu würgen zum Auffüllen, nicht auf einen Blick zu wissen, wieviel Wasser noch da ist - und wie bescheiden sich so eine Blase trocknet.

    Seit ich die Einwegpfandflaschen an den Schultergurten habe, bin ich vollauf zufrieden. Ich mache zum Trinken auch keine Pausen - und Dank Platypus Beißventil an der Flasche klappen Entnahme und Trinken auch einhändig und blind.

    "Not all those who wander are lost"

  • Ich nutze die Trinkblase gerne auf "Tagestouren" - und seitdem auch anderweitig
    los ging es damit: weil ich auch Naturführungen mache, und während ich erkläre die andern trinken können (ich aber nicht) ab einem gewissen "Alter" hab ich dann gemerkt dass so eine Trinkblase ideal ist, damit ich bei Führungen zu genug Wasser komme
    außerdem: find ich's bequemer das Gewicht vom Wasser gleichmäßig hinten am Rücken zu haben
    Auslaufgefahr: mag sein, ich hab' immer nen Rucki wo das nicht im Hauptfach ist, sonder so ein Einschubfach direkt am Rücken (konkret sollte das was auslaufen wollen, ist es direkt am Rücken und nicht im Rucksack) - und ich komm gut an die Trinkblase ran (zum nachfüllen)
    Aber ich bin ja nicht richtig UL... ;-), sondern nur auf dem Weg dahin - also sollte das als "Anfängerfehler" ja durchgehen;)

  • Im Laufen trinken kann ich mit zwei PET- Flaschen in den Seitentaschen auch ganz problemlos.

    Also nein, nie mit Trinkblase probiert und käme mir auch nicht in den Sinn, da schwerer, Füllstand nicht einsehbar, nimm Volumen im Rucksack weg, Nachfüllen unterwegs aufwändug, Säuberung aufwändig, gibt wahrscheinlich noch zahlreiche weitere Nachteile.

    Hatte mal überlegt, ein Trinkschlauchsystem an die PET - Flasche anzubringen.. aber ist letztlich auch wieder Mehrgewicht und fummeliger. Also einfach KISS.

  • Die Amis benutzen einen Kompromiss: Flasche vorne in die Rucksackträger, dann einen kurzen Halm, möglichst bis nahe ans Gesicht, damit man sich keinen Nerv einklemmt wenn man nach diesem Halm schnappt. Sieht halt sportlich aus und mensch fällt nicht aus dem Rhythmus, weil mit beiden Trekkingstöcken während dem Trinken weiter gearbeitet werden kann (Bärenabwehr etc).

    Ein Schlauch von tief im Rucksack bis irgendwie an den Träger finde ich doof. Um zu trinken muss ich dann trotzdem eine Hand freimachen und nach diesem Schlauch greifen. Bei Hydrapack gibt es für diese Schläuche sogar magnetische Halter. Ist doch eher was für Dayhiker :/. Und wo nun mehr Komfort resultieren soll, erschliesst sich mir nicht.

  • Vor ein paar Jahren hatte ich so einen SmarTube-Schlauch in Kombi mit einer 1,0 oder 1,5L-PET-Flasche (in der Seitentasche des Rucksacks) genutzt, was ich damals ganz praktisch fand. Dann hatte ich mal auf einer Mehrtagestour eine 2L Trinkblase ausprobiert, war davon aber nicht überzeugt. Zu fummelig, man kann den Füllstand nicht wirklich einschätzen/sehen, muss beim Nachfüllen den Rucksack absetzen etc. Mittlerweile bin ich mit 2x 0,5L Flaschen in 2x OMM Go Pods (vorne, links und rechts, an den Schultergurter drangefrickelt) sehr zufrieden. Man kann ohne Abzusetzen nachfüllen, trinken, ggf. auch einen Wasser-Filter draufschrauben oder auch nur einen Pod mit einer Flasche ausstatten und den anderen mit z.B. Poncho, Snacks, Phone oder sonstwas befüllen. Sehr variables System, je nach Umständen. Zusätzlich der insgesamt angenehme Effekt, dass das relativ hohe Gewicht des Wassers von hinten nach vorne verlagert wird.

    Auf dem Foto habe ich 2x 0,75 L Flaschen drin, das war in Südspanien -- da hab ich das Volumen definitiv gebraucht (je nach Etappe sogar zusätzlich noch 1-2 Liter hinten im Rucki). :)

    Zur eigentlichen Frage:

    Zitat

    mich würde interessieren, wie viele von euch denn das geringe Mehrgewicht in Kauf nehmen und eine Trinkblase/Trinksystem in ihrem Rucksack integriert haben?

    Ich nicht. ;)

  • In der Umfrage fehlt: „einfach kein Interesse“!

    Dann hätte ich diese Option gewählt.

    Ob do eine Trinkblase 100g mehr oder weniger wiegt, als meine beiden, oder vier PET Flaschen, juckt mich nicht wirklich!

    Aber, wie oben schon geschrieben, es ist unübersichtlich, was den Füllstand angeht, ich kann auch aus PET Flaschen während des gehens trinken (sollte ich das jemals wollen! Ich bleibe gerne mal stehen um die Aussicht zu genießen, dann trinke und snacke ich), es kann auslaufen, solche Schläuche sind dauerhaft wahrscheinlich schwer zu reinigen, etc… etc… etc…

    Zu guter letzt sei noch gesagt, das ich diese PET Flaschen für den Preis eines Pfandes bekomme. Wie viel ist das bei ner Plastik Flasche? 30 Cent? Wozu da Geld ausgeben, für ein, meiner Meinung nach, überflüssiges System!

  • Team PET-Flasche. Und zwar in der Seitentasche.

    Die offenkundigen Probleme sind alle schon genannt worden, also widerhole ich sie nicht. Möchte aber noch folgendes ergänzen:

    • Je komplexer das system, desto störanfalliger
    • Schwerer on trail zu ersetzen
    • Schwerer
    • Teurer
    • Nimmt mehr platz weg im pack. Und zuhause
    • Aufwendigere Reinigung zu hause

    Alles Gründe weshalb ich das Trinksystem gegen PET-Flasche getauscht habe.

    Laufe seit 2017 mit 0.75 adelholzer sportscap/oder hela und einem 2lt sack von platypus. Erscheint für manche wenig. Hat in 95% der falle gereicht. In den restlichen Fällen Pipi gelb dizzy kopf und ein paar Kilometer Umweg für Wasserorga, od eben noch ne flasche dazu gekauft.

  • Früher ja, heute nur noch selten bzw. ich nutze noch die Faltflasche vom Platypus-System als Wassersack und als Wärmeflasche in der kälteren Jahreshälfte, aber nicht mehr den Schlauch. Von PET-Flaschen für das normale Trinken bin ich aber auch weg, ich finde den Wassergeschmack gerade an heißen Tagen mittlerweile nur noch widerlich und leiste mir das Mehrgewicht einer Titanflasche fürs normale Trinken, manchmal sogar zwei, je nach Strecke und Nachschubmöglichkeiten unterwegs (dafür spare ich, je nach Kochsystem, den Kochtopf und mache Wasser in der Flasche heiß). An die komme ich auch in der Seitentasche dran. Wenn ich mit dem Flex Capacitator unterwegs bin, passt sie auch in die Schultergurttaschen, am Huckepacks Phoenix leider nicht. Für den hatte ich mal so eine Softbottle mit kurzem Beißventil ausprobiert, ist natürlich super zum schnellen Trinken, aber halt wieder Plaste. Vielleicht kombiniere ich bei Sommerwanderungen die beiden Systeme und schiele dann nicht aufs Gewicht.

  • Ich sehe darin nur Nachteile:

    • Schwerer als Flaschen
    • Ich sehe nicht viel viel Wasser ich habe
    • Aus dem Rucksack und wieder rein ist nervig
    • Ich tendiere dazu die einfach voll zu machen

    Dagegen fülle ich meine Trinkflasche nur soweit, wie ich es bis zum nächsten Wasser brauche. Alle Rucksäcke haben Seitentaschen, an die ich ohne Probleme dran komme ohne anhalten zu müssen. Zeitweise trage ich die Volle Flasche auch in der Hand um die Schultern etwas zu entlasten.

  • Laufe meistens mit einer 0,5 - 0,75l Flasche vorne am Schultergurt (wie bei dee_gee gut zu sehen ist) und dann, falls es mehr braucht, mit dem Rest hinten im Rucksack zum nachfüllen. So habe ich mein Trinkverhalten recht gut unter Kontrolle und das Wasser immer griffbereit. Ich habe mir zwar, für meine Extremtouren, mal einen Schlauch für die Flaschen besorgt, jedoch habe ich den nie benutzt. Vielleicht findet der bald seinen Weg in den Marktplatz. :)

    "Glaube nicht alles, was im Internet steht" - Heidi Klum, 28, Nobelpreisträgerin für Physik

  • Ich nutze zwei Cnoc Versica 1l Collapsible Flaschen mit 42mm Gewinde rechts/links in den Seitentaschen, wenn ich mehr Wasser transportieren muss, hält die Katadyn BeFree-Flasche her oder vor Ort gekaufte PET-Flaschen.
    Die Vorteile für mich:

    • Ich kann aus der 42mm Öffnung besser trinken
    • Der BeFree Filter passt auch auf diese Flaschen, falls die Katadyn mal kaputt geht
    • Ich kann eine Flasche easy und klein verstauen, falls ich mal nur einen Liter mit mir rumtragen will, weil eine Etappe wasserreich ist (und habe dann in der Seitentasche noch Platz für la baguette, le fromage et le jus de tomate) oder die Wanderstöcke, weil ich die häufiger mal gar nicht nutze
    • Die Flaschen stehen trotz Komprimierbarkeit wie ne 1, wenn ich z.B. kochen will.
    • Ich kann aus den Flaschen ja auch ein Trinksystem machen (alles dafür ist da, allerdings noch nie genutzt)

    Ich kenne irgendwie auch nur Leute, deren Wasserblase irgendwann im Rucksack oder im Zelt undicht geworden ist.

  • Flüssigkeit bleibt bei mir außerhalb vom Rucksack.

    Ich trage zwei PET-Flaschen (oder eine PET und einen Grayl UL) vorn an den Gurten und verbinde dabei folgende Anforderungen:

    • Ich sehe jederzeit, wieviel ich noch habe.
    • Es ist immer trinkbereit.
    • Bedienung je nach Verschluss auch einhändig.
    • Ich verlagere bis zu 2 kg Gewicht von hinten nach vorn, d.h. um ≤4 kg Differenz ausbalancierteres/aufrechteres Gehen.
    • Je nach Bedarf kann ich das ohne nennenswerte Kosten auf 3 Liter aufstocken oder auf 1,5 Liter reduzieren.
    • Bei Defekt im nächsten Ort/Tankstelle leicht zu ersetzen.

    Das Mehrgewicht, dass ich dafür in Kauf nehme, ist das Gewicht der beiden Molle-Flaschenclips von je ≤10g, die ich an allen meinen Rucksäcken auf die Rucksackträger aufgenäht habe. ( bieber hat in der „verlorenen Welt“ mal gezeigt, dass die Clips auch noch halten, wenn man sie durchlöchert, um noch 1 Gram rauszuholen.)

    Je nach Tour ergänze ich das durch eine Faltflasche, die aber im Rucksack stets leer ist und nur unmittelbar bei erhöhtem Bedarf ergänzend gefüllt und dann in einer der Außentaschen transportiert wird.

    „Wo ist Stromfahrer?“ – „Viel•leicht draußen!“

    6 Mal editiert, zuletzt von Stromfahrer (1. Oktober 2024 um 15:02)

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