Dyneema nagetiersicher?

  • ich bin vor kurzem über adotec gestolpert, der verlinkte Sack ist wohl aus 6oz DCF und Grizzly-zertifiziert wie auch Nager-sicher. Ob das in der Praxis stimmt, weiß ich nicht, falls ja, wäre das als leichtere Alternative zum Ursack durchaus interessant.

  • Der MYOG-Markt hält hier nicht viele Optionen bereit, Kevlar gibt es wenn überhaupt nur im Zusammenhang mit Hitzebeständigkeit.

    Es gibt auch Kevlar zur Fertigung von kugelsicheren Westen. Ob sich dieses Gewebe für einen biss-sicheren Sack eignet, kann ich nicht sagen.
    Rein vom Gewicht her würde ich die Lösung von kantoreck bevorzugen.

    VG. -wilbo-

  • Ist das echt???

    Ich denke das diese hochfesten Gewebe, wie Kevlar, Aramid und Dyneema die Viecher lange genug abhalten können.

    Aber ganz so leicht und weich wird das doch nicht. Und vor allem nicht billig.

  • Ich habe als Futtersack den 15L DCF-Sack von HMG > 100 Nächte verwendet (38g/m², dünneres Material hat sich nicht bewährt) und schon diverse Nagetiere dabei beobachtet, wie sie kurz daran geschnuppert haben und sich dann doch lieber den Sun Gloves, den Handschlaufen der Trekkingstöcke oder den Schuhen zugewendet haben. Voraussetzung: alles in Ziplocs oder dichter Orignalverpackung, und ich bin immer extrem vorsichtig, keine Lebensmittelreste/Krümel auf die Außenseite der Ziplocs oder an den Foodbag zu bekommen. Das bedeutet auch, Pulver immer vorsichtig mit dem Löffel aus dem Ziploc zu holen und nicht zu schütten. Außerdem teste ich immer mal wieder die Luftdichtigkeit und flicke Löcher mit Repair Patches (bei HMG von innen, die Außenseite hat vermutlich für die Bedruckung eine Extra-Beschichtung, auf der Kleber weniger gut hält).

    Ob Material mit außenliegendem Gewebe besser ist, wird auf den Trails kontrovers diskutiert. Kleine Nagerzähne tun sich ja leichter, wenn mehr Struktur da ist. Dass Wüstenmäuse glattes DCF weniger mögen als Silnylon konnte ich selbst schon beobachten, aber ich habe keine Ahnung, ob das auch auf andere Arten übertragbar ist.

    Ich hätte nicht gedacht, dass ein Fuchs sicher unter ein geschlossenes 4-Jahreszeiten-Zelt traut, während ich darin grunze.

    Es gibt wenig, was sich ein Fuchs nicht traut. Auf der letzten Tour hat sich ein jugendlicher Fuchs interessiert direkt von mein Zelt gesetzt, als ich mich gerade bettfertig gemacht hatte, und hat mich durchs Mesh interessiert angeschaut. Wir waren eine halbe Minute lang fast Nase an Nase. Ich hab ihm leise erklärt, dass das hier mein Schlafplatz und es Zeit zum Bettgehen ist, woraufhin er sehr gemütlich weiter gegangen ist. Am nächsten Morgen habe ich ihn nach dem Losgehen noch ein paar Mal in ein paar Meter Entfernung durchs hohe Gras hüpfen sehen.

    Interessanterweise scheint die Häufigkeit von nahen tierischen Begegnungen direkt proportional zur eigenen olfaktorischen Ausdrucksstärke zu sein.

    Ich gehe jetzt mal davon aus, dass das dickere DCF tatsächlich reicht und auch von Waschbären nicht aufgerissen werden kann.

    Bei Waschbären würde ich nicht unbedingt drauf wetten. Die sind ziemlich clever und auch geduldig. Vermutlich würde ich da nur DCF mit zusätzlicher schräg gestellter Gewebelage völlig vertrauen.

  • Inwiefern sollten Schnittschutzhosen Nagetiersicher sein?

    Da Kevlarfäden enthalten sind und wenn demnach (je nach Modell) sehr viel Kevlar im Hosenbein wäre, könnte es rein theoretisch gehen, eine alte Hose umzuwidmen und das Durchnagen zu erschweren ... reiner Gedanke allerdings. Das grobe Gewebe hier, sieht recht derb aus jedenfalls.

    Sauenschutzhosen, auch Treiber-/Nachsuchehosen genannt, haben ebenfalls häufig Kevlar in den Beinen gegen Wildschweinangriffe.

    2 Mal editiert, zuletzt von Steintanz (27. Oktober 2024 um 08:53) aus folgendem Grund: Sauenschutzhosen dazu

  • Da Kevlarfäden enthalten sind und wenn demnach (je nach Modell) sehr viel Kevlar im Hosenbein wäre, könnte es rein theoretisch gehen, eine alte Hose umzuwidmen und das Durchnagen zu erschweren ...

    Das ist leider ein komplett anderes Konzept. Hier sieht man sehr schön, wie die losen Fäden ihre Funktion entfalten.
    (Wobei ich denke, dass dies Foto fake ist).

    VG. -wilbo-

  • Ich würde da Zpacks bei sicher zigtausendfach verkauften Bags und den mäuseverseuchten Sheltern auf den US Trails schon eine gewisse Expertise zutrauen, wenn die schreiben, 1.6oz DCF demotiviert die meisten "small rodents".. Allerdings heißt das ja auch, dass Mäuse und erst Recht größere Nager, doch irgendwann durchkommen, wenn sie nur genug Zeit haben (und der Beutel vermutlich verführerisch genug riecht).

    Mir hat in Schweden mal ein Eichhörnchen ein Snickers aus der Meshtasche des Rucksacks gefuttert.. und dabei die Tasche zerfetzt. Das war aber auch dumm von mir .. die lieben halt Nüsse.

    - möglichst aromadichte Mehrfachverpackung der Lebensmittel (Gefrierbeutel, Ziplocks, DCF Foodbag)

    -keine Reste/Geruchsspuren von Lebensmitteln außen an Foodbag/Rucksack

    - Foodbag aus dickem DCF (1.4oz aufwärts)

    - Aufhängen der Lebensmittel

    Am besten alles kombinieren.

    Ich packe bisher alles inklusive leerer Essen-Verpackungen dicht in den Foodbag und packe diesen in den Rucksack. In Hütten hänge ich dann den ganzen Pack hoch. Klar, gegen kletternde Nager hilft das auch nicht. Bisher ging's immer gut.

    BitPoet Ich bin auch erstaunt über die Fuchsgeschichten. Ich kenne diese auch nur sehr scheu. Allerdings hatte ich tatsächlich wie bei dir auch einmal einen vorm Zelt sitzen, der mich bei meiner Abendroutine neugierig beobachtet hat. Allerdings mit 10m Abstand. Das war bisher (leider) meine einzige Fuchsbegegnung.

    Man stelle sich vor auf einer Fernwanderung morgens ohne Schuhe und mit zerfetztem Rucksack ohne Lebensmittel aufzuwachen. Hier gab's doch einen Thread zum Barfuß wandern... :/

  • Ich bin auch erstaunt über die Fuchsgeschichten. Ich kenne diese auch nur sehr scheu. Allerdings hatte ich tatsächlich wie bei dir auch einmal einen vorm Zelt sitzen, der mich bei meiner Abendroutine neugierig beobachtet hat. Allerdings mit 10m Abstand. Das war bisher (leider) meine einzige Fuchsbegegnung.

    Füchse sind sehr unterschiedlich was das betrifft. Ich denke, dass man in den letzten Jahren dazu noch den abnehmenden Jagddruck (ca. 25% weniger Abschüsse gegenüber vor 10 Jahren) und die größeren Populationen spürt. Es ist trotzdem noch viel Glück nötig, einen Fuchs in der Natur so nah zu sehen. Wir hatten allerdings zwei Jahre lang immer mal wieder einen rotschweifigen Besucher im Wertstoffhof, der auch am Samstag während des Hochbetriebs gelegentlich ganz entspannt zwischen den Menschen und Fahrzeugen hindurch geschlendert ist, und es gibt ja regelmäßig Berichte über Füchse, die es sich in häuslichen Gärten heimisch machen.

  • Was bedeutet dieses geruchsdicht? Hat da wer Expertise?

    Das Material ist dick genug, um keinerlei Gasaustausch zuzulassen, und die Dichtlippe ist viel massiver und genauer gearbeitet als bei normalen Ziplocs (deshalb auch schwergängiger). Von der Haptik her entsprechen sie sehr dicken/steifen Vakuumbeuteln.

  • ... reiner Gedanke allerdings. Das grobe Gewebe hier, sieht recht derb aus jedenfalls.

    Das derb aussehende Gewebe ist vermutlich das Obermaterial der Knie.

    Schnittschutzhosen sind nach meinem Kenntnisstand nur lose Gelege, die ja dann in das Kettenrad gezogen werden und dieses blockieren.


    Interessant wäre in dem Zusammenhang vielleicht "B-Ware" von den üblichen Materialien, wie Aramit, Kevlar, "Ultra"-Dyneema. Vielleicht gibts da mal was günstiges oder ich kauf zwei "Kleinmengen" von Extex und nähe die zusammen. Noch ne Alu-Schliesse dran, dann werde ich sehen. Es ist ja nicht so, dass die Viecher da wochenlang Zeit haben.

  • Das klingt interessant. Aber da wird MYOG nicht groß lohnen, oder? Materialkosten, nähen, …

    Ich konnte da keinen Shop finden in EU.

    Von daher sollte MYOG schon lohnend sein. Ich denke an feines Fliegengitter aus Edelstahl, wie es vor Fenstern montiert wird. Da müsste ich mal suchen. So schön flexibel wird das aber nicht sein und ich fürchte die Drähte brechen dann mit der Zeit.

  • Ich konnte da keinen Shop finden in EU.

    Von daher sollte MYOG schon lohnend sein. Ich denke an feines Fliegengitter aus Edelstahl, wie es vor Fenstern montiert wird. Da müsste ich mal suchen. So schön flexibel wird das aber nicht sein und ich fürchte die Drähte brechen dann mit der Zeit.

    Das passende Stichwort könnte Edelstahl Gaze sein. Ich hatte mir mal ein Postkarten großes Stück bestellt, um mir eine Art Vorfilter für grobe Partikel für meinen Sawyer zu basteln. Je nach Maschenweite und Dicke des Drahts fühlt sich das schon eher wie Stoff an und nicht mehr so wie Metall. Das bei den verlinkten Beuteln in Großaufnahme gezeigte Gewebe sieht aber eher wie gestrickt aus.

    Ob die Drahtdicke dann Einfluss auf die Haltbarkeit und die Widerstandsfähigkeit ggü. Nagetieren hat :/

    Hier noch ein Link zu Edelstahl Gaze.

  • Inspiriert durch den "Outsack" habe ich mal nach Gewebe gesucht, dass nicht in sich starr verbunden ist. Da hat die Suche was ausgeworfen, an das ich so gar nicht gedacht hatte. Wurzel-Verbissschutz. Zumindest das Material könnte eine gute Basis liefern.

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