Wie unangenehm ist ein "Skandinavien"-Zelt hier im Sommer?

  • Wenn es um PLatzbedarf geht, kann ich das X-Mid Pro sehr empfehlen:

    Unter 500g, viel Kopffreiheit, riesige Apsiden. Lässt sich mit zwei Türen auch schön querlüften in warmen Nächten. Gibts für 800g auch in Silpoly und DW.

    Carsten K. Der Punkt ist doch auch nicht DCF oder Platzfreiheit, sondern, dass es zig Zelte/Tarptents gibt, die für warme Temperaturen geeignet sind, guten Wetterschutz bieten und dabei ein gutes Kilo weniger wiegen, als das Svalbard.

    Einmal editiert, zuletzt von Breaze (16. Oktober 2024 um 23:15)

  • Moin!

    Zitat

    DerLandstreicher Ich habe mal vorher probeweise mein Tarp aufgebaut und der Nachbar irgend so ein Militärzelt. Das Zelt haben wir später im Wald wieder gefunden. Mein Tarp hat zwar gehalten aber ich hätte in der Situation nicht drunter liegen wollen.

    Dann würde ich vermuten, funktioniert der Tarp-Aufbau nicht als vollwertiges shelter. Das hat mMn aber in erster Line damit zu tun, wie viel Schutz ich für mich vor vorne herein festlege. Ich kann von einem Gewitter überrascht werden, wenn ich im Lean-to sitze und mich wundere, dass der Wind den Regen reinweht. Dabei ist es meine Entscheidung gewesen, das Tarp so aufzubauen, aber es liegt nicht per se am Tarp.

    Bin ich in einem dreiseitig geschlossenem shelter muss ich mein Tarp nicht mal besonders schlau gegen den Wind aufgebaut haben, damit ich trocken bleibe. All die Features, die ein Zelt bietet, kann ich mir ebenfalls in ein Tarp-Setup holen.

    • Will ich trockenen Boden, spanne ich mir eine stehende Bodenwanne ins Tarp.
    • Brauche ich ein Inner mit Boden, baue ich mir das ein.
    • Möchte ich vernünftigen Windschutz, spanne ich das Tarp bis zum Boden ab.
    • usw.

    In besonders windigen Regionen würde ich mir im Vorfeld überlegen, ob es nicht sinnvoll wäre, ein in der Höhe flexibles Setup zu wählen, z. B. das Trail-Star. Wenn ich ein Tarp aufbaue, gehe ich davon aus, dass es auch bei auffrischenden Winden und in einer Schlechtwetter-Front funktioniert. Wieso sollte ich da in eine Hütte wollen, ich habe ja ein vollwertiges shelter dabei.

    VG. -wilbo-

  • Widersprichst Du Dir hier nicht selbst etwas? Im Eröffnungspost suchst Du ja nach einem Zelt, das im deutschen Sommer brauchbar ist und fragst nach der "Luftigkeit". Ich lese da raus, dass Du mit "deutscher Sommer" also schönes Wetter meinst.

    Ursprünglich war der deutsche Sommer ja luftig leicht und deshalb hatte ich mir ja ein Tarp besorgt. Diese Extremwetterlagen, die dann diese Jahr kamen, waren neu und laut Klimaprognose gehören die in Zukunft wohl zum deutschen Sommer dazu.

    Also muss das Zelt die Grätsche zwischen Luftigkeit und schwerem Gewitter schaffen. Da ich mir keines der teuren Leichtzelte leisten kann, geht das bei mir wohl nur mit einem etwas preiswerteren, dass dann eben schwerer ist.

    Deutscher Sommer! Was ist nur aus dir geworden?;)

  • Einen guten Kompromiss, was Gewicht, Platz und "Ganzjahrestauglichkeit" betrifft, finde ich das Hilleberg Enan. Ohne Schneelast natürlich.

    Es hat ziemlich große Lüfter, das Außenzelt geht aber bis zum Boden. Gleichzeitig hat es ein dichtes Innenzelt, aber eine große Meshtür. Man kann sich also bei Bedarf einigeln, hat aber auch die Möglichkeit für ordentliche Lüftung zu sorgen.

    Das Svalbard wäre mir etwas zu schwer dafür. Zu der Lüftung des 'Svalbard" kann ich nichts sagen. Ich denke das ist eher ein 3-Jahreszeiten-Zelt: Herbst - Winter - Frühling

    Also wenn ich mir mal die umfangreichen Fotos bei Globetrotter anschaue, hat das Svalbard dieselben Merkmale wie das Enan, aber die belastbareren Stoffe. Man spart beim Enan ca. 400 g, beim Svalbard 600 Euro. Muss man wissen, ob es einem das wert ist.

  • Also wenn ich mir mal die umfangreichen Fotos bei Globetrotter anschaue, hat das Svalbard dieselben Merkmale wie das Enan, aber die belastbareren Stoffe. Man spart beim Enan ca. 400 g, beim Svalbard 600 Euro. Muss man wissen, ob es einem das wert ist.

    (..) Also muss das Zelt die Grätsche zwischen Luftigkeit und schwerem Gewitter schaffen. Da ich mir keines der teuren Leichtzelte leisten kann, geht das bei mir wohl nur mit einem etwas preiswerteren, dass dann eben schwerer ist. (..)

    Also nochmal, du fragst im UL Forum nach einem 1800g Zelt für den deutschen Sommer und verweist dabei auf Extremwetterlagen und ein kleines Budget.

    Ein 1800g Zelt ist für den deutschen Sommer ist hier am falschen Platz, da muss man eigentlich gar nicht diskutieren, sondern zu "Schwerer als UL" verschieben oder auch auf andere Foren verweisen.

    Hilfreich wäre es zu fragen, welche leichten Zelt-Empfehlungen für die Bedingungen warm, ggf. Starkregen bis max. Budget XY die Community dir geben kann.

    Mit einer möchte ich starten, das Skyscape Trekker von Six Moon Designs. ca. 800g. als Hybridzelt bietet es die Möglichkeit beide Seiten komplett hochzurollen und so sehr luftig in einem Meshtent zu schlafen. Wetterschutz ist gut und die Windstabilität wird ebenfalls als gut bewertet. Kostenpunkt ca. 280 Euro. Noch günstiger ist das Scout - selber Bauform, schwerer Stoff - ca. 180 Euro, allerdings auch 1100g.

    Klassiker unter den budgetfreundlichen Zelten ist das Lanshan.

    Ansonsten gilt wie immer die Empfehlung bei Kleinanzeigen zu schauen, günstiger wird es meist nicht und nachhaltig ist das auch.

    Weiterhin nochmal die Empfehlung bei Extremwetterlagen feste Unterkünfte zu planen.

  • Also wenn ich mir mal die umfangreichen Fotos bei Globetrotter anschaue, hat das Svalbard dieselben Merkmale wie das Enan, aber die belastbareren Stoffe. Man spart beim Enan ca. 400 g, beim Svalbard 600 Euro. Muss man wissen, ob es einem das wert ist.

    Naja, Nordisk gibt eine Reißfestigkeit von ca. 15 kg an, Hilleberg eine WEITERreißfestigkeit von ca. 8 kg (?).

    Das dürfte beides weit über dem liegen, was man von Silpoly oder gar PU-beschichteten Zelten erwarten darf.

    Das Svalbard wäre bestimmt ein gutes Universal-Zelt. Mir gefällt aber der Service von Hilleberg und Fertigung in Europa usw.

    Zu dem kommt der Wiederverkauf. Da macht man selten Verlust.

    Und scheinbar hat Nordisk auch das Nahtbandproblem. Nun, ich hab die 300 Euro fürs Enan drauf gelegt.

  • Nordisk gibt eine Reißfestigkeit von ca. 15 kg an, Hilleberg eine WEITERreißfestigkeit von ca. 8 kg (?).

    Das sind zwei unterschiedliche Messverfahren.

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    Die Reißfestigkeit vom Silpoly, was ich verwende, beträgt: 37,5 kg / 35,5 kg
    (Kette/Schuss, ISO 13934-1, Streifenmethode, 50 mm)

    Und die Weiterreißfestigkeit: 5 kg / 4 kg
    (Kette/Schuss, ISO 13937-2, single rip)

    Quelle: https://www.extremtextil.de/ripstop-polyes…den-45g-qm.html

    VG. -wilbo-

  • Naja, Nordisk gibt eine Reißfestigkeit von ca. 15 kg an, Hilleberg eine WEITERreißfestigkeit von ca. 8 kg (?).

    Und die Weiterreißfestigkeit: 5 kg / 4 kg
    (Kette/Schuss, ISO 13937-2, single rip)

    Quelle: https://www.extremtextil.de/ripstop-polyes…den-45g-qm.html

    Zum Vergleich: Hilleberg nutzt ISO 13937-4 (nennt sich wahrscheinlich double rip) und diese Methode gibt gegenüber ISO 13937-2 (single rip) in etwa einen Wert, der doppelt so hoch ist. Das 30d Silpoly von extremtextil ist auf dem Papier so weiterreißfest wie Kerlon 1000 (20d Silnylon).

  • Moin!
    Wo finde ich den Hinweis über das Testverfahren?

    Zitat
    • Das Kerlon 1800 unserer Black Label Modelle und das Kerlon 2500 unserer Blue Label Zelte haben eine Reißfestigkeit von 18 kg bzw. 25 kg.
    • Das Kerlon 1200 der Kategorie Red Label verfügt über eine Reißfestigkeit von mindestens 12 kg. 
    • Selbst das leichte Kerlon 1000 unserer leichtgewichtigen 3-Saison-Zelte der Yellow Label Serie weist eine Weiterreißfestigkeit von mindestens 8 kg auf.

    https://www.instron.com/de-de/testing-solutions/iso-standards/iso-13937-4
    Ist beim Doppelriss eigentlich rein rechnerisch der kg-Wert einfach doppelt zu werten?

    VG. -wilbo-

  • Wo finde ich den Hinweis über das Testverfahren?

    Auf der Hilleberg-Seite gibt es unter Materialien unten eine Tabelle über die verschiedenen Stoffe.

    Ich hatte das als näherungsweise doppelt abgespeichert. Die Info habe ich aus diesem Paper: A Comparative Analysis of Tear Strength Methods. Interessant für uns sind dort die Methoden 2 und 4. In Tabelle 7 sind die Ergebnisse für unterschiedliche Stoffe mit den verschiedenen Methoden aufgeführt. Der Faktor zwischen 2 und 4 schwankt so grob zwischen 1,7 und 2,0. Da dort nur Baumwolle (bzw. Mischgewebe) getestet wurden, ist natürlich nicht ganz klar, ob das auch auf Zeltstoffe übertragbar ist. Ich denke aber schon :)

  • Nun, da du auf die kritisch-konstruktiven Beiträge nicht groß reagierst, nehme ich an du bist bereits entschieden und dann sucht man ja eher nach Bestätigung. Kenne ich auch gut. Dennoch schade, aber du wirst deine Gründe haben und tragen musst du die 1800g am Ende selber.

  • Mir gefällt aber der Service von Hilleberg und Fertigung in Europa usw.

    Hilleberg fertigt nicht ausschließlich in Europa. Das dürfte ja mittlerweile allgemein bekannt sein. Seit 2009 werden einige Dinge in Vietnam gefertigt wie Rolf Hilleberg selber mal verlauten lies:

    ...und im aktuellen Handbook findet sich fogendes:

    ...das Unna was ich mal hatte, war von 2011 und hatte ein Innenzelt aus Vietnam, wie man am Qualitätsschild gut erkennen konnte.

  • Hilleberg fertigt nicht ausschließlich in Europa. Das dürfte ja mittlerweile allgemein bekannt sein. Seit 2009 werden einige Dinge in Vietnam gefertigt wie Rolf Hilleberg selber mal verlauten lies:

    ...und im aktuellen Handbook findet sich fogendes:

    ...das Unna was ich mal hatte, war von 2011 und hatte ein Innenzelt aus Vietnam, wie man am Qualitätsschild gut erkennen konnte.


    Ja, jetzt hängt ein Zettel aus Estland dran. Trotzdem ist der Service überragend. Von Änderungen über Ersatzteile, inkl. für DIY. Wenn jetzt noch ein Anaris 1 raus kommt, hab ich 5 und die reichen dann vermutlich.

  • Erzähl mehr davon. Hab im Netz nichts gefunden.

    Nahtband ist bei PU Beschichtung, also hier beim Zeltboden?


    Ein Svalbard bei eBay Klein für das ich mich interessierte zeigte die Ablösung.

    Nur ist das Bild vom Verkäufer und das kann ich vermutlich nicht hier einstellen. Das Zelt soll 5 - 6 Jahre sein.

    Das Angebot ist noch drin. Übrigens findet man dazu schon ein bisschen was im deutschen Netz. Aber nicht so umfangreich wie bei MSR.

  • Es geht in diesem Forum aber darum möglichst leichte Ausrüstung zu verwenden. Nicht um generelle Tauglichkeit.

    Da stimme ich zu. Da ist viel dabei, was unter Excel-Bedingungen wunderbar ist, aber draussen eher weniger taugt.

    Aber wenn der TO eben ebenso wie weniger eine Theoretiker ist, sondern lieber ein Augenmerk auf Gewicht/Kosten/Haltbarkeit/Allgemeinnutzen legt, dann spricht nichts dagegen, auf die letzten paar hundert Gramm Gewichtseinsparung zu verzichten, und dafür eben ein günstiges, allgemein taugliches Zelt zu bekommen, bei dem einem nach dem Kauf weder der Rücken vom Tragen, noch der Geldbeutel vom Einkauf her weh tut.

  • ... ein günstiges, allgemein taugliches Zelt zu bekommen, bei dem einem nach dem Kauf weder der Rücken vom Tragen, noch der Geldbeutel vom Einkauf her weh tut.

    Richtig, aber genau das wird ja geflissentlich ignoriert. ;) Bei #25 gibt es einige Vorschläge, die in diese Richtung weisen.
    Dass man in einem ul-Trekking Forum nicht mit Vorschlägen für ein plus 1,5 kg Zelt für eine Person überhäuft wird, wundert mich jetzt nicht. Besonders wenn es um eine Anwendung im Sommer geht ...

    VG. -wilbo-

  • Ich habe den Thread zu "Schwerer als UL" verschoben, da es hier nicht um ein UL spezifisches Thema geht.

    Yeah! Der Damm ist gebrochen! Der erste Beitrag in "Schwerer als UL".

    Ein Anfang ist gemacht - macht euch auf was gefasst! Ich lauere schon die ganze Zeit darauf, dass hier mal ein Beitrag erscheint, wollte ums Verrecken nicht der erste sein...🤣

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