Trail-Waschmaschine

  • Wie wäschst du deine schmutzige Kleidung auf dem Trail? 39

    1. Gar nicht, ich warte, bis ich wieder in der Zivilisation bin (20) 51%
    2. Ich wasche direkt im Bach/Fluss/See (6) 15%
    3. Ich benutze schon eine Trail-Waschmaschine (9) 23%
    4. Ich habe eine andere Lösung, an die der Autor dieses Beitrags noch gar nicht gedacht hat (4) 10%

    Die intuitive Variante, Kleidung auf dem Trail zu reinigen, ist ja das Waschen direkt in einem Gewässer, und ein Thema, über das man nicht unbedingt nachdenkt. Zumindest ist es auch mir so ergangen, dass ich erst ein Aha-Erlebnis hatte, als ich zum ersten Mal eine "Trail-Waschmaschine" im Einsatz gesehen habe.

    Besagtes Gerät besteht nur aus einem (in der Regel ohnehin vorhandenen) wasserdichten Stausack, in den die Klamotten und Wasser gegeben werden. Damit können Klamotten ordentlich eingeweicht und durchgeknetet/geschüttelt werden, und das Wasch- und Spülwasser kann in ausreichendem Abstand zum Gewässer entleert werden um die Auswirkungen auf die Umwelt zu minimieren. Es ist ja nicht ausschließlich Sand und Mief, den wir aus unseren Klamotten spülen. Da sammeln sich z.B. Creme-Reste, Fette aus dem Schweiß, ggf. Insekten- und Sonnenschutz, Farbstoffe und Mikroplastik an, die wir mit jedem Waschgang freisetzen. Abseits von Gewässern kann zumindest ein Teil davon langsam abgebaut werden, und die freundlichen Mitwanderer weiter unten am Wasserlauf müssen sich nicht darüber wundern, warum ihr Kaffee heute nach salzigen Zehen schmeckt.

    Der empfohlene Abstand zum Gewässer variiert je nach Region etwas. Im deutschsprachigen Raum werden oft 50m genannt, in den USA gibt man üblicherweise 200ft (61m) an.

    In Regionen der Welt, in denen ein Bärenkanister zum Schutz der Lebensmittel vorgeschrieben oder sinnvoll ist, kann natürlich auch dieser als Waschmaschine verwendet werden.

  • Benutze dafür eine leichte Waschschüssel a la Seatosummit. Wasche da auch mein Geschirr drin. Ansonsten habe ich auch schon mehrfach meine Klamotten (ohne Seife) einfach mal im Bach oder See ausgewaschen und dann zum Trocknen aufgehangen.

  • Ich "wasche" mein Zeug einfach im Bach, Waschbecken, Trinkbrunnen ohne Reinigungsmittel, manchmal auf einer Toilette auch mit der dortigen Flüssigseife. Auf längeren Touren auch mal mit Asche aus dem Lagerfeuer. Die Asche kann Schmutz und Gerüche entfernen und ist biologisch abbaubar. Und manchmal bei einer längeren Pause auch mit Sonnenlicht, welches ebenfalls desinfiziert und Flecken einigermaßen entfernt (Sonnenlicht kann helfen, bestimmte Flecken zu entfernen, insbesondere organische Flecken wie Schweiß, Lebensmittel oder Gras).


    Und ich mag es, wenn ich auf der Zugfahrt zurück das Abteil für mich habe, daher ist ein gewisser une odeur forte durchaus hilfreich ;)

  • Da ich generell auf eher geruchshemmende und schnell trocknende Kleidung setze, wasche ich das ganze unterwegs nur in verfügbaren Gewässern aus und bei nächster Möglichkeit in der Zivilisation dann richtig mit Seife. Ich verzichte allerdings soweit möglich auch auf Cremes und Co - das Zeug ist für mich einfach unerträglich, lieber verwende ich Schutzkleidung.

  • Auf den längeren Touren früher habe ich einfach einen 3 Liter Zip-Beutel dafür genommen. War aber eher im Sommer. Also nur kurze Hose und Shirt zum Durchspülen. Zuletzt fünf Tage auf dem 6-Seen-Weg tatsächlich gar nix gewaschen sondern gestunken.

  • DCF Bowl - Gear Swifts
    This water bowl (or a sink) is made of blue 1.43oz/yd² Dyneema Composite Fabric. Naturally all the seam are taped. A draw strig with an adjuster makes the bowl…
    gearswifts.com


    Ich verwende die DCF - Schüssel von

    Gear Swifts, Bulgarien.

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    Home - Gear Swifts
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    Ich hatte die mal in Auftrag gegeben und sie blieb im Programm. Sie entspricht der 5 Liter "Kitchen-Sink" von StS.

    Es passen auch Füße der Größe 44/45 rein.

    Als Waschmittel Duschgel und ggf ein paar Tropfen Chlor.

  • Auf kurzen touren gar nicht.

    Auf der langstrecke, das volle progranm:

    • Im bach auswaschen (ohne seife)
    • Öffentliche brunnen (o.s.)
    • Öffentliche Toiletten (mit Seife wenn da)
    • Cafe-Pause (einzelne kleinteile, n buff, uhose oder - keine socken)
    • Waschbecken aufm camping/ im hotel
    • WaMa - hotel, camping, waschsalon
    • Klamotten mit unter die Dusche nehmen
    • Mit dem Klamotten direkt in den See hüpfen. - an besonders heissen Tagen 😂

    So "wasche" ich.

    Besonders an heissen tagen, zieh ich mein wanderhemd möglichst durch alle wasserqeuellen die ich finden kann.und ziehe es nass wieder an. Kühlung und der Sxhweiss wird mehrmals täglich rausgespült...

  • Der Vollständigkeit halber wollte ich erwähnen, dass es nicht möglich ist, 7 Tage getragene Socken über dem Dampfauslass eines Dampfbades (z. B. in der Königlichen Kristalltherme Schwangau) zu desinfizieren. Dies führt eher dazu, dass man das Dampfbad in Sekunden für sich alleine hat. Nur falls noch jemand auf die Idee kommt...

  • Ich war immer fixiert auf einen Packsack mit 5-10 l aufm Campingplatz, denn bei Wildcampen kann ich ja nicht soviel Wasser mitnehmen.

    Aber dann fiel es mir wie Schuppen aus den Haaren: wenn ich die Klamotten einzeln nacheinander wasche, brauche ich ja gar nicht soviel Wasser. Als Radfahrer ist das schwierigste Kleidungsteil die Radhose mit dem dicken Polster.

    Also mal in der Küche als Trockenübung nur 1 (in Worten "einen") Liter Wasser mit etwas Waschmittel in einen Topf geschüttet und die Radhose darin gewaschen. Hey! Es geht tatsächlich! Danach das Trikot gewaschen und im dritten Durchgang die Socken.

    Wasser ausgekippt und 1 l frisches Wasser zum Spülen hinein und alles nacheinander durchgespült. Super!

    Zum Schluss nochmal die Radhose in 1 l frisches Wasser gepackt um zu sehen, ob noch viel Dreck raus kommt, aber das Wasser war nur leicht trübe - also OK.

    So kann ich mit nur 2 l Wasser im Packsack an einem Übernachtungsplatz ohne Bach oder See meine Basiskleidung waschen.:)

    Man kann sogar 250 ml Wasser zum Kochen bringen und hat dann mit 750 l kaltem Wasser laut Mischungsrechner 1 Liter Wasser mit 35 Grad, was das Waschergebnis noch etwas verbessert.

  • Ts. Die heutige Jugend. Waschmaschine, Kühlschrank, Playstation als nächstes wahrscheinlich AR-Headsets, damit man auf TikTok nichts mehr verpasst. Wir waren noch stolz auf unsere brettigen, selbst stehenden Oberteile, je mehr Schweissränder desto besser. Bonuspunkte für wer am meisten Townstops ohne Duschen und Waschen hinlegen konnte.

    Abgesehen davon, ist es nicht LNT, Seife in der Natur zu verwenden. Auch nicht wenn diese angeblich biologisch abbaubar ist. Ich würde daher nur im äussersten Notfall in der Natur irgendwas waschen. Z.b. nach einem Anfall von Nasenbluten oder einer zu intensiven Bodenberührung auf einer schlamigen Strasse.

  • Ts. Die heutige Jugend. Waschmaschine, Kühlschrank, Playstation als nächstes wahrscheinlich AR-Headsets, damit man auf TikTok nichts mehr verpasst. Wir waren noch stolz auf unsere brettigen, selbst stehenden Oberteile, je mehr Schweissränder desto besser. Bonuspunkte für wer am meisten Townstops ohne Duschen und Waschen hinlegen konnte.

    Abgesehen davon, ist es nicht LNT, Seife in der Natur zu verwenden. Auch nicht wenn diese angeblich biologisch abbaubar ist. Ich würde daher nur im äussersten Notfall in der Natur irgendwas waschen. Z.b. nach einem Anfall von Nasenbluten oder einer zu intensiven Bodenberührung auf einer schlamigen Strasse.

    Sehe ich gar nicht so.

    Der Abbau an der Oberfläche durch Licht und Sauerstoff läuft wohl viel schneller und effizienter als im Wasser des Klärwerks.

    Was mutt, das mutt.

    Seife ist im Prinzip ohnehin nur verseifte Fette.

    Man kann das Thema aber auch zur Religion erheben. Ich sehe es etwas gelassener.

  • Hatte gestern wegen ner anderen Sache Kontakt mit dem hiesigen Umweltamt. Da sich ein nettes Gespräch ergab, habe ich einfach mal zum Thema "Tenside" in der Natur nachgefragt. Er sah das vollkommen problemlos, da in der EU verkaufte Tenside alle biologisch abbaubar sein müssen. Kann man auch hier was nachlesen:

    Was bedeutet die Abbaubarkeit von Tensiden? | Verbraucherzentrale Hamburg

    Interessant fand ich sogar den Punkt, dass die Tenside recht schnell ihre Giftigkeit für Wasserorganismen verlieren, was ja immer als Hauptgrund genannt wird, Abstand zu Gewässern einzuhalten und sich nicht im Bach zu waschen.

    Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

  • Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

    Das ist eben der Punkt. Natürlich waschen sich nicht 100 Leute an der selben Stelle gleichzeitig (oder sie haben keine Seife dabei weil sie an einer Spencer Tunick Aktion mitmachen) und aufgrund der kurzen Saison sowie der Natur der Flüsse hier in Mitteleuropa ist das hier noch knapp verkraftbar (in der Schweiz gab es während der Pandemie schon mal Probleme).

    Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden, in den USA ist es das längst (in Australien auch).

    So wie ich das bisher begriffen hatte, ist ein Klärwerk genau dazu da, Schmutzwasser wieder aufzubereiten, wenn die überschwemmt werden z.B. bei Hochwassern, sinkt eben die Wasserqualität, d.h. man will möglichst wenig bis keine Fremdstoffe wie Tenside in der Natur haben, auch wenn es sich da schneller abbauen soll als in der Kläranlage.

    Deshalb gibt es eben eine Kanalisation, sowohl für Trink- als auch für Abwasser. Zumindest hier, in den USA gibt es schon mal die Septictanks und die kommen auch regelmässig an den Anschlag, z.b. in Hikerhostels, da kommen dann die Dixieklos zum Einsatz. Leider habe ich gerade keine Millionen auf meinen Konten, sonst würde ich schon mit Uncle Johnnys Hostel in Erwin Kontakt aufnehmen, die wurden bei Helene fast weg gespült, wollen aber jetzt wieder aufbauen. Ein Thema ist sicher auch die Kanalisation.

  • Sonnencreme und Seife

    Sonnencreme und andere Pflegemittel sind ein vielfach unterschätztes Problem.

    Seifen und Waschmittel mögen zwar nicht alle für die Natur bedenklich sein, deren weiteren Zusatzstoffe allerdings schon

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden

    Exakt, deswegen habe ich mich z.B. für lange Insektenschutz-Kleidung auf dem Kungsleden entschieden, um nur minimale Mengen Sonnencreme für das Gesicht und keinerlei DEET o.ä. zu benötigen

  • Er meinte, wenn man nicht gerade ne halbe Packung Waschmittel in den Bach schüttet und vielleicht ner erbsengrosse Menge Outdoorseife für die Körperpflege nimmt, wäre das dem Bach egal soolange es nicht 100 Leute gleichzeitig an einer Stelle machen.

    Das ist eben der Punkt. Natürlich waschen sich nicht 100 Leute an der selben Stelle gleichzeitig (oder sie haben keine Seife dabei weil sie an einer Spencer Tunick Aktion mitmachen) und aufgrund der kurzen Saison sowie der Natur der Flüsse hier in Mitteleuropa ist das hier noch knapp verkraftbar (in der Schweiz gab es während der Pandemie schon mal Probleme).

    Es gibt jedoch auch in Skandinavien Orte wie den Kungsleden, da sind dann nicht mehr bloss 100 Menschen unterwegs. Sonnencreme und Seife in den Bächen kann dort problematisch werden, in den USA ist es das längst (in Australien auch).

    So wie ich das bisher begriffen hatte, ist ein Klärwerk genau dazu da, Schmutzwasser wieder aufzubereiten, wenn die überschwemmt werden z.B. bei Hochwassern, sinkt eben die Wasserqualität, d.h. man will möglichst wenig bis keine Fremdstoffe wie Tenside in der Natur haben, auch wenn es sich da schneller abbauen soll als in der Kläranlage.

    Deshalb gibt es eben eine Kanalisation, sowohl für Trink- als auch für Abwasser. Zumindest hier, in den USA gibt es schon mal die Septictanks und die kommen auch regelmässig an den Anschlag, z.b. in Hikerhostels, da kommen dann die Dixieklos zum Einsatz. Leider habe ich gerade keine Millionen auf meinen Konten, sonst würde ich schon mit Uncle Johnnys Hostel in Erwin Kontakt aufnehmen, die wurden bei Helene fast weg gespült, wollen aber jetzt wieder aufbauen. Ein Thema ist sicher auch die Kanalisation.

    Ich nehme an, du meinst ein "Getrenntsystem", also eigene Kanalisation für Regenwasser/Straßen /Dachflächen und eines für Schmutzwaser, Haus- und Gewerbeabwässer und Fäkalien.

    Ich kenne noch keine Stadt wo das umgesetzt ist. Das würde bedeuten das ganze Stadtgebiet neu zu verrohren.

    Also ist es bislang wohl so, dass bei starkem und anhaltendem Regen mal ein paar tausend Kubikmeter Abwasser ungeklärt in die Gewässer kommen. Ohne Folgen.

    Ganzjährig ist es so, dass die Kleinkläranlagen nur die Feststoffe 💩 absetzen. Der Rest geht wie er eben ist ins Gewässer.

    Jetzt kann man sich wegen 3 Gramm veganer Kernseife schon Gedanken machen. Oder halt auch nicht. Das Resultat bleibt gleich.

    Mit dem Mikroplastik ist es ähnlich. Dann muss man sich halt für Schurwolle und Leinen entscheiden. Macht's jemand?

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