Alpkit Ultra 120 - Ein minimalistischer KF-Schlafsack

  • Gewichtsoptimierte Sythetik-Quilts gibts ja einige zur Auswahl. An Schlafsäcken kenne ich dahingehend aber kaum was. Und bei dem typischerweise verwendeten Apex kommt noch die, für Bikepacking kritische, schlechte Komprimierbarkeit dazu. Deswegen finde ich den Alpkit Ultra 120 so interessant und habe ihn mir als Geburtstagsgeschenk bestellt.

    Bei afaik sogar leicht besserer Isolierung als Apex lässt sich das verwendete Primaloft stärker komprimieren und ist darüber hinaus noch resistenter gegen Loftverlust durch Kompression. Der schlanke Schnitt, vergleichsweise dünne Stoff und und kurze RV sind weitere Kompromisse, die geringem Gewicht und Volumen zuträglich sein sollten.

    Für mich ist der Ultra 120 die Alternative zum Western Mountaineering Flylite, über den ich auch länger nachgedacht habe.

    Könnte interessant werden 😀

  • Ich finde es schade. das es das Ding nur als Schlafsack gibt und nicht als Quilt.

    Das wäre ja dann noch leichter!

    Bzw. genauso schwer, mit einer höheren Temperaturrange.

    Wie breit ist denn ein Quilt im Mittel damit es nicht rein zieht?

    Der Ultra 120 sollte ausgebreitet 150cm sein, wenn ich mich nicht irre.

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Der Gipfelwelt-Blog hatte dazu letztes Jahr einen kurzen Testbericht, da wurde als realistische Temperaturangabe glaube ich 6-7 Grad angegeben, was auch ok ist. Bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht

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  • Der Gipfelwelt-Blog hatte dazu letztes Jahr einen kurzen Testbericht, da wurde als realistische Temperaturangabe glaube ich 6-7 Grad angegeben, was auch ok ist. Bin gespannt auf deinen Erfahrungsbericht

    Ja, das habe ich gelesen. Eines der beiden unabhängigen Reviews. Die auf der Alpkit-Seite sind schwer einzuschätzen, finde ich.

    Ich erwarte etwa 8 Grad Komfort-Temperatur für mich, was ich ok fände. Sobald er da ist wird getestet 😀

  • Das Zeug wird für Sportler erdacht, wenn es einem da kalt wird, so geht's weiter. Schlaf deprivation ist da Teil des Spiels.

    Schön wären natürlich Loft Angaben bei allen Ausrüstungen für Isolation.

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Ich habe für den Winter von Montane die Prism Glove Handschuhe mit Primaloft Gold Füllung. Das sind die einzigen, in denen ich sofort nach dem Anziehen warme Finger bekomme. Alle anderen getesteten konnten das nicht leisten. An den Händen bin ich eine echte Frostbeule. Deshalb habe ich Primaloft Gold lieben gelernt. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass der Schlafsack trotz der dünn anmutenden Füllung ordentlich warm gibt.

  • Ich habe für den Winter von Montane die Prism Glove Handschuhe mit Primaloft Gold Füllung. Das sind die einzigen, in denen ich sofort nach dem Anziehen warme Finger bekomme. Alle anderen getesteten konnten das nicht leisten. An den Händen bin ich eine echte Frostbeule. Deshalb habe ich Primaloft Gold lieben gelernt. Daher kann ich mir schon vorstellen, dass der Schlafsack trotz der dünn anmutenden Füllung ordentlich warm gibt.

    Ich habe den OMM 1.6.

    Zu viel erwarte ich davon nicht. Vor allem wenn er eng sitzt. Aber zusammen mit den OMM Iso-Klamotten sollte doch was möglich sein.

    Die Handschuhe habe ich auch. Mechanisch zwar wenig belastbar, aber leicht und eben Kufa - schnell trocknend.

  • Am WE ist er endlich angekommen. Die Bestellung aus UK war zwar letztlich problemlos, hat aber über 2 Wochen gedauert und Paket-Tracking gabs nur bis zur Landesgrenze. Als nach einer Woche Apple Pay Lieferung meldete aber nix da war habe ich mir ehrlich gesagt Sorgen gemacht.

    Der erste Eindruck war enttäuschend: Anders als mein Deuter Exosphere kam der Alpkit, wenn auch nur locker gerollt, in seinem Stuffsack.

    Danach passte aber alles: Das Gewicht liegt in Größe L mit 627 g für den Sack und 19 g für den Beutel sogar unter der Angabe.

    Der Stoff hat eine schöne Haptik, das Grau aussen und Grün innen sehen auch in Natura gut aus und der Sack plustert sich ordentlich auf. Hier im Vergleich mit der alten XLite, die 6,4 cm hoch ist. Ich habe den Loft nicht gemessen weil er mich nicht interessiert, schätze ihn aber auf 4-5 cm.

    Beides hat mich sehr an meine Decathlon Synthetik-Isojacke erinnert, und das meine ich positiv: Zwar kostet die Jacke nur 40 € und der Schlafsack 230 € aber zum einen ist die Jacke wirklich angenehm und zum anderen der Schlafsack ein absolutes Nischenprodukt. Vor dem „halben“ ( mit knapp 60 cm wohl eher Drittel-) RV hatte ich etwas Angst, es war aber absolut unproblematisch in den Sack reinzuschlüpfen. Wer schon mal eine Hose im liegen angezogen hat kriegt das hin. Also ein guter Kompromiss für etwas, das man selten benutzt aber den ganzen Tag trägt, finde ich. Das von Alpkit angegebene Packmaß gilt nicht für den locker gefüllten Beutel, der wäre etwa 16 x 32 (der Korpus des Maßbands ist 12 cm lang) also ~ 6,5 l.



    Komprimieren lässt er sich ohne großen Kraftaufwand auf etwa 16 cm Länge. Damit liegt der Ultra 120 mit ~3,2 l wie erwartet auch hier viel näher am am Flylite als an meinem Exosphere (maximal komprimiert ~6 l).

    Die entscheidende Frage ist aber natürlich: Wie warm ist er?

    Vom 27. auf den 28.4. waren ideale Testbedingungen angekündigt: Im Laufe der Nacht sollten es 7 Grad werden. Zusammen mit dem 1 Grad welches mein Tarptent Rainbow bringt also exakt die Temperatur, von der ich erwartet hatte, dass der Ultra 120 dabei für mich funktionieren würde.


    Als ich bei im Zelt gemessenen 14 Grad schlafen ging war mir so warm, dass ich Kapuze und RV komplett offen und in Seitenlage einen Arm draussen liess. Im Laufe der Nacht habe ich dann immer weiter abgeriegelt. Dabei sind mir gegenüber meinem Deuter einige Dinge aufgefallen: Die Kapuze des Alpkit ist enger. Wenn sie komplett geschlossen ist kann ich in Seitenlage kaum noch den Arm unters Kopfkissen legen. Apropos Kissen: Mein kleines und flaches passt prima, ein 12 cm hohes Monster aber eher nicht. Auf der Haben-Seite dichtet die Kapuze sehr gut ab ab. Dadurch und durch das fehlende Elastik-System entweicht auch bei deutlicher Bewegung wie beim Drehen fast keine Luft.

    Ansonsten hat der schmale Schnitt für mich mit schlanker Statur bei 1,91 m und 90 kg gut gepasst. Auch eine Isojacke könnte ich im Sack noch anziehen.

    Um 5 Uhr und bei im Zelt gemessenen 8,3 Grad bin ich wach geworden. In Seitenlage war die Temperatur immer noch in Ordnung, in Rückenlage angenehm. Dann habe ich das Experiment hoch zufrieden beendet um noch 1 Stunde im kuscheligen regulären Bett zu lesen bevor ich aufstehen musste.

    Fazit: Der Alpkit Ultra 120 ist exakt was ich mir davon erwartet hatte.

  • Welche Schlafkleidung hast du denn da getragen ? Wenn da noch eine dünnerer Isolationsjacke hinein passt, sollte das ja auch für den Beinbereich gelten oder? Ich liebäugel ja schon länger mit dem G90 von Carinthia der ähnliches leistet: https://www.carinthia.eu/de/g-90-p2696/

    Momentan (schleppe) ich ja noch den G180 im Sommer mit auf Seekajaktouren und bin sehr zufrieden mit dem Teil. Für geschützte Wanderungen könnte aber auch was leichteres taugen.....

  • Ist das jetzt ein würdiger ersatz für den Exosphere? Nicht, oder? Der geht ja offiziell runter auf 0°

    Für mich effektiv schon: Der Exosphere hat eine Komfort-Temperatur nach EN-Norm von 5 Grad, und ein Limit von 0 Grad. Bei dem selben sonstigen Setup (selbe Stelle im Garten, selbes Zelt, selbe Isomatte, gleiche Kleidung, gleiche Ernährung, selbe Schlafhaltungen) hat der Exosphere für mich bis etwa 7 Grad (Seitenlage) bzw 4 Grad (Rückenlage) funktioniert. Der Ultra 120 hat jetzt bis 8,3 Grad in Seitenlage funktioniert.

    Vermutlich muss ich meine sonstigen Parameter noch ergänzen: Ich vermeide es, geplant unter 10 Grad nachts draussen zu schlafen. Es wäre ok falls es im Rahmen einer längeren Tour mal eine Nacht so ist, aber halt nicht längere Zeit auf Ansage. Ich habe gemerkt, dass ich das zwar kann, es macht mir aber, auch aus anderen Gründen wie weniger Tageslicht zur entsprechenden Jahreszeit, einfach keine Freude. Darüber hinaus hatte ich für Pausen, An- Abreise und als Reserve auch mit dem Exosphere immer meine Isojacke dabei.

  • Welche Schlafkleidung hast du denn da getragen ? Wenn da noch eine dünnerer Isolationsjacke hinein passt, sollte das ja auch für den Beinbereich gelten oder? Ich liebäugel ja schon länger mit dem G90 von Carinthia der ähnliches leistet: https://www.carinthia.eu/de/g-90-p2696/

    Momentan (schleppe) ich ja noch den G180 im Sommer mit auf Seekajaktouren und bin sehr zufrieden mit dem Teil. Für geschützte Wanderungen könnte aber auch was leichteres taugen.....

    Meine Schlafkleidung besteht aus Kunstfaser-Sneakersocken, Merino-Unterhose, Kunstfaser-Kurzarmshirt und Merino-Rollkragenpullover. Für mich wäre im Beinbereich sogar noch mehr Platz als am Oberkörper gewesen. Allerdings habe ich meine Beine beim schlafen auch eher zusammen.

    Deine Überlegung kommt mir bekannt vor :) Irgendwann kennt man halt seine Parameter und kann optimieren falls man daran Spaß hat. Den G90 hatte ich mir auch angeschaut, fand den Alpkit aber noch interessanter.

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