Norwegen: Von Haukeliseter nach Finse (Hardangervidda NasjonalPark + Hardangerjøkulen)

  • Hallo zusammen,

    bin über TrekkingTrails.de (danke Tom ) auf die Hardangerjøkulen Runde aufmerksam geworden, und dachte ich mir ich hänge noch die Hardangervidda an :/

    Jetzt wäre der Plan mit dem Bus von Oslo nach Haukeliseter zu fahren, die Tour zu machen, und danach von Finse mit dem Zug zurück. Was haltet ihr von der Route generell? Ich komme auf grob 120km, bin jetzt nicht der sportlichste gerade aber 20km (da nicht wirklich "bergig") sollten pro Tag drinnen sein, oder?

    Aktuell versuche ich das bei mapy.com zu planen aber das Tool scheint keine Brücken zu kennen was mich auf die Frage bringt:

    wenn ich da zwischen Juli und September laufe, sollte die Wege und vor allem die Brücken vorhanden und begehbar sein? Heisst, ich kann damit rechnen auch wenn mapy keine Brücken findet dass ich da rüber komme? Worst case sollte furten drin sein?

    Mein Plan wäre da quasi gerade hoch zu gehen - ist das überlaufen (weil, den Namen kennt man ja) oder noch sowas wie einsam?

    Nach Haukeliseter hätte ich mir jetzt die Bus Rute (NW180) von NOR-WAY Bussekspress ausgesucht oder empfehlt ihr was anderes? Kostet grob 50€ einfach was mir fast etwas knackig erscheint

    Dazwischen gibt es bei Garen Camping einen "Supermarkt". Kennt den wer? Da bekomme ich Trekkinfood zum resupply und Gas nehme ich an? Wäre jetzt einfach so dort aufgeschlagen ohne zu buchen

    3 Mal editiert, zuletzt von WonderBär (12. April 2025 um 06:34)

  • War Anfang Juli 2023 in der Gegend, ähnlicher Plan. Wollten von Finse westlich rum um den Gletscher über Rembesdalseter, uns südlich weiter durch die Vidda schlagen und schließlich bis zur Trolltunga. Plan ist schon am ersten Tag schiefgelaufen, da noch zu viel Schnee für unsere Erfahrung lag, dann sind wir stattdessen östlich rum und bis zum Camping Garen. ^^

    Ich denke aber ab Mitte Juli wäre das ok gewesen. Wir hatten auch Brücken an den wesentlichen Stellen. Wege hatten wir mit https://ut.no/kart/ geplant. Wenn man sich an die Sommerwege hält, würde ich davon ausgehen, dass zur Hauptsaison und wenn der Schnee weg ist an den entsprechenden Stellen auch Brücken stehen.

    Zur Zeit als wir da waren, war es angenehm leer.

    Zug von/nach Finse ist super, natürlich vorher buchen. Bisschen Bus sind wir auf dem Rückweg auch gefahren (Garen bis Voss), wir haben einfach mit Karte beim Einstieg bezahlt.

    Im kleinen Supermarkt von Garen gab es das übliche Campingzeugs. Ich meine mich zu erinnern, dass es auch Trekking-Food gab. In meiner Planungsnotiz war es auf jeden Fall auch als Resupply eingeplant ^^

    Keine hundertprozentig passenden Angaben für dich, aber vielleicht hilft es ja schon.

  • Hilft nur ansatzweise:

    Zur Anreise: Checke mal Flixbus. Bis Oslo geht das ganz gut.

    Zur Navigation gefällt mir OSM besser, da kannst du GPX Tracks auch offline und im Flugmodus nutzen. Ggf. über F-Droid runterladen.

    Wetter-App: yr.no

    Bus-App: Entur

    Wenn du Hütten nutzen willst, könnte es schlau sein, beim DNT Mitglied zu werden.

  • Wollten von Finse westlich rum um den Gletscher über Rembesdalseter, uns südlich weiter durch die Vidda schlagen und schließlich bis zur Trolltunga.

    Hab ich mir auch angesehen und klingt cool, aber von Trolltunga/Odda zurück nach Oslo erscheint mir mit ÖPV recht umständlich

  • Ich hab allein nach der Strecke Kopenhagen-Oslo im Nachtbus längeren Busreisen abgeschworen :D Aber falls Busreisen relevant: Der Rückweg mit den Bussen von Vy war deutlich komfortabler. Mir bleibt trotzdem die Angst, dass bei einem der vielen Stops mein Rucksack im Gepäckfach versehentlich abhanden geht ...

  • Ich bin die Strecke (bzw. eine ähnliche Strecke) schon gelaufen und würde sie uneingeschränkt empfehlen. Wenn du auch mal einen kleinen Abstecher machen möchtest, würde ich mit 7-8 Tagen planen.

    An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob du nicht von Haukeliseter den westlichen Weg Richtung Middalsbu nimmst und dann durch das Vivassdalen läufst. Finde ich eins der schönsten Täler dort :) Alternativ in Røldal starten.

    Einsam ist es dort nicht, aber ich würde es auch nicht als überlaufen bezeichnen. Auf der Süd-Nord Route habe ich damals so durchschnittlich 15-25 Personen pro Tag gesehen (Anfang August). Wie dermuthige geschrieben hat, solltest du im Juli auf jeden Fall vorher die Schneesituation abklären.

    Viel Spaß bei der Planung! :)

  • Proviant bekommst du auch in DNT-Hütten. Man findet dort haltbare Sachen wie Dosenfutter, Nudeln, Porridge,... Und eben auch Trekkingnahrung. Man kann dort auch einkaufen ohne zu übernachten. In der UT.no Karte sind die unterschiedlichen Hüttenarten eingetragen:

    Blau = private Hütte (Proviant vorher abklären)

    Rot = bewirtschaftete DNT - Hütte (mit mini "Shop")

    Rot/Weiß = Unbewirtschaftete DNT-Hütte (es gibt eine Speisekammer in der man "einkaufen" kann, in manchen Hütten ist auch Personal vor Ort. DNT-Schlüssel (Nøkkel) nicht vergessen!)

    Weiß mit rotem Rahmen = DNT Selbstversorgerhütte. (Es gibt Gas und Feuerholz, aber keine Vorräte. Zugang ebenfalls mit DNT-Schlüssel.)

    Den DNT Schlüssel bekommen Mitglieder in ihren DNT-Läden.

    Haukeliseter ist eine bewirtschaftete DNT-Hütte mit kleinem DNT-Shop. Wenn Hütten für dich relevant sind, würde dort vorher anfragen, ob sie Schlüssel verleihen.

  • An deiner Stelle würde ich mir überlegen, ob du nicht von Haukeliseter den westlichen Weg Richtung Middalsbu nimmst und dann durch das Vivassdalen läufst. Finde ich eins der schönsten Täler dort :) Alternativ in Røldal starten.

    Vivassdalen find ich nicht - ist das dann das linke oder das rechte tal (1 oder 2?)

    Aber die Idee mit von Røldal starten ist eigentlich noch cooler, bzw wenn man von Finse nach Røldal läuft, gäbs da nen Zeltplatz wo man noch mal übernachten und duschen könnte bevor man sich in den Bus nach Oslo setzt.... Hab überlegt das in Finse zu machen aber da hats nur Hotels (teuer) oder Hütten (Mehrbettzimmer)

    2 Mal editiert, zuletzt von WonderBär (11. April 2025 um 17:08)

  • Wie ist das mit Gnots und Mücken? Ist das schlimm dort?

    Nein, ist überhaupt kein Problem.

    Ich habe da schon ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht. Meistens war es kein Problem, letztes Jahr war es aber wirklich richtig lästig... Unser Ballistol-Zeug hat ganz gut geholfen und in einer Hütte haben wir noch ein norwegisches Spray gekauft, das war super.

    Übrigens: Plan dir nicht zu weite Strecken ein - auch wenn die Tage lang sind und die Höhenunterschiede gering, gehen wir dort meistens eher 15 als 20 km. Ich weiß allerdings auch nicht so genau, warum. Vielleicht, weil die Gegend voll von bezaubernden Pausenstellen ist?

    Ansonsten: Super Strecke, wunderschön!

  • Wie ist das mit Gnots und Mücken? Ist das schlimm dort?

    Nein, ist überhaupt kein Problem.

    Ich habe da schon ganz unterschiedliche Erfahrungen gemacht.

    Ich auch ... je nach Wind. Auf dem Rallarveien war ich an einem windstillen Tag verdammt froh über die eher kühlen Temperaturen, weil so die Regenjacke problemlos tragbar war - das war tatsächlich der schlimmste Mückentag, den ich jemals in Norwegen hatte. Habe aber auch schon drei Tage komplett ohne einen Mückenstich in der Nähe von Finse gezeltet und von da aus Tagestouren gemacht, da ging immer etwas Wind und die Viecher waren vergrätzt. Dafür gab es in dem Sommer jede Menge Lemminge :love:.

  • Das meiste wurde schon gesagt, ich hab exakt die Tour vor ein paar Jahren gemacht.

    Mein Anfängerfehler 1: Bargeld abgehoben. Die Bäckerin un Oslo hat mich völlig schockiert angeschaut, dann die Chefin geholt. In der untersten Schublade fand sich schließlich ein Pappbecher mit dem letzten Wechselgeld. Es war viel los und ich habe mich sehr unbeliebt gemacht, also bleiben lassen. Auch Busse nehmen kein Bargeld (vereinzelt gegen Aufpreis!), App only.

    Anfängerfehler 2: im deutschen Mittelgebirge mit mehr Höhenmeter schaffe ich 35km, da sollte 20km chillig sein. Tja, nur wenn alles glatt läuft. Also kein Matsch, nie den Weg suchen müssen, wenig Details betrachten wollen, gutes Wetter... Es läuft nie alles glatt da oben. 15km war für uns auch gemütlich gut machbar. Mit Schneesturm, Nebel oder Starkregen kann das aber schon wieder sehr sportlich bis gefährlich sein.

    Anfängerfehler 3: Ausrüstung von -2 im Schwarzwald auf die auch im Hochsommer zu erwartenden -2 in der Hardangervidda übertragen. Felsboden, Nässe, Starkwind, Gletscher: es wurde frischer als gedacht.

    Garen Camping kann ich empfehlen, reservieren mit Zelt nicht nötig. Highlight: im Campingshop gab es frisches Obst! Preisschild ignorieren und genießen ^^

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