Nähmaschinen Härtetest / Funktionstest?

  • Was wäre denn ein guter Funktionstest für eine Nähmaschine, wenn man in Zukunft einen Rucksack nähen möchte (60 Liter, soll 14-16 kg Traglast gut wegstecken). Bei meiner aktuellen Maschine ist bei zwei Lagen Gurtband Schluss (für den Motor, Handrad manuell bedienen außen vor).

    Ich habe verschiedene Materialien vorrätig: 3D Netzgewebe, Reste von Ultra Grid 210den, Gurtbänder ... und würde gerne eine potentiell neue Maschine im Test ausreichend belasten. Wie viel Lagen von welchen Material sind denn a) die typischen "fiesen" Stellen im Rucksack-Bau und b) was sind die Kombinationen, die man am meisten/häufigsten näht? Also was sollte auf jeden Fall funktionieren, wenn man seine Nerven schonen möchte.

    Vielen Dank schon mal!

  • Also wenn du den Rucksack mit französischen Nähten baust und diese nochmal flach abnähst, hast du 5 Lagen kräftigen Rucksackstoff plus 2 Lagen Gurtband, die man gelegentlich ja zusätzlich noch einsetzt. So Pi mal Daumen.


    Was gibt es denn da für gute und günstige Maschinen? Das klingt irgendwie nach einer teuren Maschine. :/

  • Was gibt es denn da für gute und günstige Maschinen? Das klingt irgendwie nach einer teuren Maschine. :/

    Gute Haushaltsnähmaschinen aus den 50er bis 70er Jahren. Gibt es günstig bei Kleinanzeigen und Co.

    mfg
    der Ray


    Nun, meine Pfaff 1209 wird das nicht schaffen. "Alt" alleine als Kriterium bedeutet wohl nicht immer leistungsfähig.

    Ich bin auf der Suche nach alten "Veritas" über die neuen Modelle gestolpert. Veritas ist wohl nur Namensgeber, aber ich erwarte nicht, dass eine Maschine für 300 Euro in D gebaut wird.

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  • Nun, meine Pfaff 1209 wird das nicht schaffen. "Alt" alleine als Kriterium bedeutet wohl nicht immer leistungsfähig.

    Die 1209 würde ja auch erst ab 1980 gebaut. Das ist ja nicht alt! :D

    (OK, auch die ab 1970 gebaute, aber innen ziemlich ähnliche 1222 würde da an ihre Grenze kommen.)

    Ich meinte auch eigentlich gar nicht die Kraft, sondern eher die Haltbarkeit. In dem Punkt würde ich der neuen Veritas nicht vertrauen.

    mfg

    der Ray

  • Leute, ihr erstaunt mich immer wieder. Wie wäre es mal mit einem Nähmaschinen-Quartett? So wie diese Autoquartette: Hubraum / Beschleunigung / …

    .

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Naja,

    für den Gelegenheitsanwender. Da steht die Maschine ja meist.

    Für den ambitionierten Anwender gibt es bestimmt besseres.

    Aber wie so oft bei "Chinaware": Für 90 Prozent reicht es.

  • Also wenn du den Rucksack mit französischen Nähten baust und diese nochmal flach abnähst, hast du 5 Lagen kräftigen Rucksackstoff plus 2 Lagen Gurtband, die man gelegentlich ja zusätzlich noch einsetzt. So Pi mal Daumen.

    Das führt zu einer sehr soliden Konstruktion. Ist meiner Meinung nach in dem Umfang aber nicht (immer) notwendig und wird auch von UL-Manufakturen nicht so gehandhabt – zumindest nicht bei den Rucksäcken, die ich kenne. Ausnahmen können Schultergurt-Befestigungen sein, wo die Nähte besondere Aufmerksamkeit bekommen.

    Was ich häufig sehe: 2 Lagen zusammen nähen, Nahtzugaben umlegen und annähen (Kappnaht? Bin kein Experte in den Bezeichnungen). Sind also 3 Lagen plus ggf. Gurtband. Die beiden Lagen Gurtband können versetzt positioniert werden, ergibt 4 Lagen. In Fällen von Dyneema/Ultra wird dann getaped, ergibt eine starke Naht. Alternativ werden 2 Lagen vernäht, dann noch einmal mit Einfassband drüber (inkl. Gurtband = 5 Lagen).

    Wie gesagt, kann komplizierter und dicker werden an den Schultergurten, an anderen Belastungspunkten, oder wenn mehrere Nähte konstruktionsbedingt übereinander führen. Eine Außentasche oder dergleichen führt natürlich auch immer zu einer zusätzlichen Lage. An diesen Stellen hilft dann, wie izi sagt, das Handrad. Ansonsten stimme ich derray voll zu und stimme für eine alte Haushaltsnähmaschine, 50er bis 70er, gebraucht via Kleinanzeigen. Geradstich ist vollkommen ausreichend, gibt aber auch Optionen mit Zickzack.

    Da ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich nun auch in eine Lauffuß-Industrie-Nähmaschine investiert. Und ich habe bestimmte Anwendungsfälle, wo diese mir sehr weiterhilft. Bei meinen vorigen MYOG-Projekte bin ich aber mit einer alten Haushaltsnähmaschine sehr zufrieden gewesen, bis hin zu einem Rucksack wie diesem.

    Meine Maschine war eine Zündapp ZR18, ohne Motor, dafür Fußpedal. Kurze Eingewöhnung, dann volle Power. Als Ersatz habe ich mittlerweile eine ähnliche Maschine, aus dem Tisch ausgebaut und mit kleinem Motor nachgerüstet ... ich bevorzuge da ganz eindeutig das Fußpedal.

    Kurzum: Härtetest muss nicht flüssig und mit Motor erfolgen, Handrad funktioniert auch. Für typische Nähte ist eine alte Haushaltsnähmaschine wunderbar. Oft günstig zu haben, auch wenn mehr Recherche-Aufwand.

    Edit: Ich will noch einmal hinterhersteuern: Ich hatte teilweise Probleme mit Hüftgurten, bei denen ich 10mm Schaumstoff verwendet habe und dann noch Gurtband oben auf nähen musste. Hier war der echte Härtetest nicht die Nähfähigkeit, sondern die Höhe der Fußlüftung der Nähmaschine. ^^

    Hier beispielhaft ein Bild mit meiner Maschine, die ich aufgrund von Platzmangel mittlerweile leider weitergeben musste:

  • Da ich mich selbstständig gemacht habe, habe ich nun auch in eine Lauffuß-Industrie-Nähmaschine investiert. Und ich habe bestimmte Anwendungsfälle, wo diese mir sehr weiterhilft. Bei meinen vorigen MYOG-Projekte bin ich aber mit einer alten Haushaltsnähmaschine sehr zufrieden gewesen, bis hin zu einem Rucksack wie diesem.

    Meine Maschine war eine Zündapp ZR18, ohne Motor, dafür Fußpedal. Kurze Eingewöhnung, dann volle Power. Als Ersatz habe ich mittlerweile eine ähnliche Maschine, aus dem Tisch ausgebaut und mit kleinem Motor nachgerüstet ... ich bevorzuge da ganz eindeutig das Fußpedal.



    Was für ein toller Rucksack!

    Was für eine kultige Maschine! 8|

  • Also 3D Netzgewebe mit Ultra und dann noch 1-2 Lagen Gurtband sind schon ein ganz schöner Härtetest, kommen aber beim Rucksackbau schon mal vor... dann vielleicht bei dem von dir angepeilten Volumen bzw Gewicht vielleicht auch noch Material zur Verstärkung des Hüftgurtes oder Evazote zum Polstern.

    Ich habe eine Pfaff 1212, die bisher alles brav mitmacht, bei der ich aber wegen der Höhe zb beim Hüftgurt auch an die Grenzen gestoßen bin. Trotzdem ein top Gerät, wie ich finde!

    Sinnvoll finde ich für fast alle MYOG-Projekte einen Obertransport. Und generell schön finde ich immer die Sachen, bei denen man im Zweifel möglichst viel selber reparieren kann - das stelle ich mir bei den moderneren Maschinen schwierig vor. Für die Pfaff 1212 und ähnliche gibt es Ersatzteile und Reparaturinfos im Netz.

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