Test von Feststoffmatten

  • Moin!

    Vor einigen Jahren habe ich eine Messreihe bei uns im Gemeinschafts-Kühlhaus erstellt.
    Der Versuchsaufbau war denkbar einfach: Eine Sonde zu Temperaturmessung wurde auf den Boden der Kältekammer platziert, darauf die Isomatte mit der Wärmflasche gelegt.
    (Da es in der Kältekammer keinen Stromanschluss für ein Heizkissen gibt, war ich bei der Wärmequelle auf eine Wärmflasche mit Wasserfüllung angewiesen. Die Wassertemperatur betrug frisch aus dem Wasserkocher 100 Grad).

    Raumtemperatur am Boden: –17 Grad Celsius
    Temperaturmessung unter der Matte, jeweils nach 10 Minuten.

    Die Messwerte:

    • Eva-Matte Extex, 50kg/m³, 1 cm: .......... +4,4 Grad
    • Kanchen Junga, 0,8 cm: ....................... +4,3 Grad
    • Therm-a-Rest Ridgerest, 1,2 cm: .......... +2,6 Grad
    • Karrimor Z-Matt, 1,1 cm: ........................ +2,4 Grad
    • Therm-a-Rest Z-Lite, 1 cm: ................... +2,3 Grad
    • NoName Evazote, 30 kg/m³, 1,4 cm: ...... +1,4 Grad
    • 4 × 0,4er-Eva-Matte, 30 kg/m³, 1,6 cm: . +0,7 Grad
    • Evazote-Matte, 30kg/m³, 1,2 cm: ............ +0,3 Grad
    • 2 × 1,1er Karrimor Z-Matt, 2,2 cm: ........... -0,1 Grad
    • 2 x 1er-Therm-a-Rest Z-Lite, 2 cm: ......... -0,6 Grad
    • 2 × 0,8er Kanchen Junga, 1,6 cm: ............ -1,2 Grad
    • 3 × 0,8er Kanchen Junga, 2,4 cm: ........... -2,2 Grad
    • Globi Eva-Matte, 50 kg/m³, 19 mm: .......... -2,2 Grad

    Wie vermutet, rücken die Messdaten enger zusammen, sodass eigentlich ein feineres Messwerkzeug erforderlich wäre.
    Für eine grobe Orientierung reicht mir der Vergleich jedoch aus.

    Nehmen wir einmal nur die beiden ersten und letzten Werte der Messreihe als Beispiel für einen Interpretationsversuch.
    Ich glaube nicht, dass die weicheren Kanchen-Junga-Matten wirklich mit der Isolationsfähigkeit der 50 kg/m³ Evazote-Matten mithalten können.
    Mein Testaufbau vernachlässigt komplett die Kompression der Isolationsschicht durch das Körpergewicht des Schläfers. Dies wird bei der Outdoor-Nutzung einen entscheidenden Unterschied machen.
    Eine Kombination von Matten übereinander erzeugt offensichtlich einen hohen Isolationswert!
    Hier lohnt es sich scheinbar Mattenkombinationen verwenden, anstatt nur eine einzelne mitzunehmen. Vermutlich wird es meist auf die Kombination aus einer langen Matte und einer Torsomatte hinauslaufen.

    VG. -wilbo-

  • Temperaturmessung unter der Matte, jeweils nach 10 Minuten.

    Hier lohnt es sich scheinbar Mattenkombinationen verwenden, anstatt nur eine einzelne mitzunehmen. Vermutlich wird es meist auf die Kombination aus einer langen Matte und einer Torsomatte hinauslaufen.

    Mein Testaufbau vernachlässigt komplett die Kompression der Isolationsschicht durch das Körpergewicht des Schläfers. Dies wird bei der Outdoor-Nutzung einen entscheidenden Unterschied machen.


    Mit der Interpretation wäre ich vorsichtig, da die Versuchszeit für Wärmetransfer sehr kurz ist, es hat sich vermutlich kein Wärmegleichgewicht eingestellt (was es auch nicht kann, da die Wasserflasche auch immer kälter wird). Spannend wäre noch gewesen, die Temperatur des Wassers zu messen.

    Deine Interpretation würde vor allem Sinn machen, wenn sich zwischen den beiden Matten eine Luftschicht bildet, diese würde jedoch praktisch wieder verdrückt werden. Ausserdem wird Sie zum Teil wiedersprochen (Versuch 3x Kuncha = 2.4 cm ist anscheinend schlechter als 1x19 mm Globi EVA - und der Versuch 1 und 2 zeigen eigentlich das EVA=1cm und 1x Kuncha 8 mm gleichwertig wären - 0.1°C Unterschied sehe ich als mindeste Messgenauigkeit an)

    Um den Wärmeverlust durch die Matte sauber zu messen, wäre eine konstante Wärmequelle nötig, sowie die Entwicklung der Temperatur auf dem Boden. Des weiteren wäre es wichtig, dass die Wärmequelle auch ca. 37°C hat (da der Wärmeverlust vor allem durch das Temperaturgefälle bestimmt wird. Durch das viel höhere Temperaturgefälle, hast eventuell Effekte in die Wege geleitet, die nicht relevant sind (Konvektion etc.).


    Fragen für den Testaufbau :

    -wie wird die Kühlkammer gekühlt ? (über den Boden, über die Wände ?, über die Luft ?) Hast Du den Testaufbau immer am gleichen Ort durchgeführt und hast Du immer die gleiche Fläche genommen (relevant für den Wärmeverlust, welcher nicht durch die Matte, sondern über die Seiten weggeht).

    -Konntest Du sicherstellen, dass die Temperatur zwischen zwei Tests wieder auf -17°C zurückgeht ?

    -Wie hast Du die Temperatur konkret gemessen ? Infrarot ?


    Nicht falsch verstehen, finde die Messreihe super für einen ersten Wurf.

  • Ein Problem war damals, eine konstante Wärmeabgabe, gleichmäßig über eine Fläche zu erzeugen und auf der Unterseite die Temperatur ebenfalls möglichst flächig messen zu können. (Im Prinzip wäre es ein vereinfachter Testaufbau der ASTM F3340-18 Norm).

    Soweit ich mich ans Arbeiten mit der Wärmflasche erinnere, haben die Messwerte bei Körpertemperatur nur sehr geringe Unterschiede aufgewiesen. Hier müssten die Temperaturen sehr fein und in exakt vorgegeben Zeiteinheiten gemessen werden. Damit sich die Messdaten überhaupt unterscheiden und nicht im Rauschen untergehen, habe ich die Temperatur deutlich erhöht.

    -wie wird die Kühlkammer gekühlt ? (über den Boden, über die Wände ?, über die Luft ?) Hast Du den Testaufbau immer am gleichen Ort durchgeführt und hast Du immer die gleiche Fläche genommen ...

    Die Kühlkammer wird über ein Gebläse gekühlt.

    Ja, ich habe durchgehend am gleichen Ort gemessen. Da es so ein kleines Sonden-Termometer am Kabel war, lag der Messpunkt aber immer an einer anderen kalten Stelle.

    ... (relevant für den Wärmeverlust, welcher nicht durch die Matte, sondern über die Seiten weggeht).

    Ein interessanter Gedanke von Bohnenbub war, dass die seitliche Wärmeabgabe der Luftmatten bei dem Normtest ja gar nicht berücksichtigt wird.

    Nicht falsch verstehen, finde die Messreihe super für einen ersten Wurf.

    Dank Dir!

    Diese kleine Versuchsreihe sollte nur eine Hilfe zum Verständnis sein.
    Durch die Tests erklärt sich für mich zum Beispiel, warum eine Eierkarton-Matte, wie die Z-Lite, nach der ASTM F3340-18 Norm so gut abschneidet. Rein von der Materialstärke hat diese Matte ja nur 1 cm Schaumstoff zu bieten, der natürlich keine Wunder wirkt!

    Und damit kommen wir wieder zu den Messungenauigkeiten und immanenten Schwächen derartiger Versuchsaufbauten.
    Es bleibt immer nur ein Modell des »echten Lebens«, was uns bestenfalls hilft, die richtigen Fragen zu stellen und uns nicht vom oberflächlichem Marketing blenden zu lassen.

    VG. -wilbo-

  • Gerade wurde mir zu dem Themenbereich ein Video reingespült:

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    Ich habe auch teilweise den Eindruck, die Kälte kommt von der Seite.

    Ich nutze eigentlich immer eine Feststoffmatte drunter. Ich liebe Faltmatten. Ein wahres Multitool: Windschutz, Sonnenschutz, Regenschutz, Sitzmatte, Liegematte, Umziehmatte ...

    Meinem Empfinden nach hilft der Apex-Quilt den ich oft über dem Schlafsack und seitlich über die Matte habe sehr gut gegen Wärmeverlust an der Seite.

  • Ich habe auch teilweise den Eindruck, die Kälte kommt von der Seite.

    Irgendwo hier oder bei .com hatten wilbo und ich schon mal über genau die Vermutung gesprochen. Da ging es darum, dass die R-Wert Angaben der neueren Folien-Matten in immer astronomischere Bereiche streben und es trotzdem immer wieder berichte von Kälte selbst bei vergleichsweise moderaten Einsätzen gibt. Diese R-Werte werden ja fast durch die Bank weg mit einer Erhöhung der horizontalen Folien erreicht. Damit wird der Wärmeverlust zu den (ebenfalls immer höher werdenden) Seiten nicht unterbunden.

    Extremfälle wie eine Exped Downmat sind da die Ausnahme.

  • Ja, Seitlicher Verlust ist sicherlich ein Thema, weswegen wenn man Schaum- und Luftmatten stapelt die Variante Schaum oben sich auch üblicherweise wärmer anfühlt als umgekehrt. Ist auch den Designern des Standards durchaus bewusst, Zitat unten ist aus der Zusammenfassung des ASTM FF3340-18 Standards zur R-Wert Messung von Isomatten.

    Zitat

    The camping mattress is held under constant compressive force between a guarded hot plate and a cold plate. The primary heat transfer for this method is one dimensional, vertically through the camping mattress thickness. As such this measured thermal insulation value is a repeatable comparative measurement. However, it should be noted that this value may not always correlate to actual insulation performance as real-world heat transfer may differ slightly because of additional heat losses possibly involved (for example, edge heat loss, uncovered surface heat loss, compression rate changes or posture changes during sleep).

  • Moin!

    Zitat

    Es ist jedoch zu beachten, dass dieser Wert nicht immer mit der tatsächlichen Isolierleistung übereinstimmt, da die tatsächliche Wärmeübertragung aufgrund zusätzlicher Wärmeverluste (z. B. Wärmeverluste an den Kanten, Wärmeverluste an unbedeckten Oberflächen, Änderungen der Kompressionsrate oder Änderungen der Körperhaltung während des Schlafs) leicht abweichen kann.

    Das sollte man als "disclaimer" neben jedem R-Wert einer Luftmatte stehen haben.

  • Neben all den Zahlen und theoretischen Gedanken frage ich mich, was bleibt denn, wenn die Luftmatte versagt? Ich denke viele nehmen keine Faltmatte mit. Entweder aus ästhetischen Gründen oder eben wegen dem Gewicht.

    Was in D kaum ein Problem ist, kann anderswo unangenehm werden. In D würde ich im nächsten Dorf die ganzen ungenutzten Yogamatten aufkaufen und gut.

    Aber anderswo? Runter vom Trail, in die nächste Stadt, irgendwas kaufen und dann zurück. Vielleicht, wenn der Zeitplan das überhaupt hergibt.

    Also was tun? Bekleidung, trockenes Laub unters Zelt, Reisig als Schlafunterlage? Das bisschen Kleidung das bei UL übrig ist, wird man am Körper tragen.

    Ich hatte jetzt zum ersten Mal die "dicke EVA" von Globetrotter dabei. Die gibt doch ein gutes Gefühl. Und man merkt sofort wie die Wärme zurückkommt.

  • Naja, was soll in den typischen Schadensfällen groß passieren?

    Hat man ein langsames Leck reicht notfalls in der Nacht mal nachpusten, wenn man es on Trail direkt nicht findet. Aber Seifenwasser drüberwischen zum Suchen funktioniert auch unterwegs und hat bei mir bisher immer das Leck zu Tage gebracht. Klebeflicken (Ich mag Tear Aid Typ A und Alkoholtuch/Handdesinfektion zum Klebefläche säubern) sollte man logischerweise dabei haben. Bei etwas größeren Löchern geht Flicken genauso, nur fühlt und hört man die im Zweifel sofort.

    Delamination unterwegs ist zwar nicht reparabel, beginnt aber meistens am Fuß- oder Kopfende und breitet sich nur langsam aus. Bei der X-lite bei der mir das unterwegs passiert ist habe ich noch 5 Tage drauf geschlafen, die delaminierte Beule war dann halt ein etwas nerviges Kopfkissen. Hat nur zwei mal beim Liegen plötzlich gepoppt und sich um eine Rippe erweitert. Und selbst auf langen Trails läuft man ja ziemlich regelmäßig einen Resupply Punkt mit Postmöglichkeit an, zu der man eine neue Matte bestellen und die alte Heim schicken oder in die Bounce-Box packen kann.

    Bleibt noch Ventilausfall, zumindest bei meinen Thermarest Matten lag der immer an Staub und Dreck im Ventil, hatte ich seit der Umstellung auf Winglock auch nicht mehr. Ventil abschrauben und sauber wischen ging mit dem Alten aber problemlos und hat das Leck behoben.

    Katastrophale Löcher die zu groß für einen Flicken sind oder lange Risse etc. sehe ich nur durch massive äußere Einwirkungen, ist mir noch nie passiert und sollte mmn. bei halbwegs aufmerksamer Schlafplatzwahl auch eigentlich nicht wirklich vorkommen. Hatte das schon jemand mal unterwegs?

    Wenn man jetzt eine lange autarke Wintertour in arktischen Verhältnissen macht wo auch nur eine Nacht ohne genug Bodenisolierung tödlich enden könnte kann ich verstehen dass man das Risiko Luftmatte nicht eingehen will (Und hat ohnehin wahrscheinlich deutlich mehr Gewicht und Volumen an Ausrüstung und Resupply dabei) . Für halbwegs gemäßigte Verhältnisse in denen nun mal die meisten Touren und fast alle langen Thru-hikes stattfinden sehe ich kein wirkliches Risiko.

    3 Mal editiert, zuletzt von Lignius (24. Januar 2025 um 23:05)

  • Naja, was soll in den typischen Schadensfällen groß passieren?

    Hat man ein langsames Leck reicht notfalls in der Nacht mal nachpusten, wenn man es on Trail direkt nicht findet. Aber Seifenwasser drüberwischen zum Suchen funktioniert auch unterwegs und hat bei mir bisher immer das Leck zu Tage gebracht. Klebeflicken (Ich mag Tear Aid Typ A und Alkoholtuch/Handdesinfektion zum Klebefläche säubern) sollte man logischerweise dabei haben. Bei etwas größeren Löchern geht Flicken genauso, nur fühlt und hört man die im Zweifel sofort.

    Delamination unterwegs ist zwar nicht reparabel, beginnt aber meistens am Fuß- oder Kopfende und breitet sich nur langsam aus. Bei der X-lite bei der mir das unterwegs passiert ist habe ich noch 5 Tage drauf geschlafen, die delaminierte Beule war dann halt ein etwas nerviges Kopfkissen. Hat nur zwei mal beim Liegen plötzlich gepoppt und sich um eine Rippe erweitert. Und selbst auf langen Trails läuft man ja ziemlich regelmäßig einen Resupply Punkt mit Postmöglichkeit an, zu der man eine neue Matte bestellen und die alte Heim schicken oder in die Bounce-Box packen kann.

    Bleibt noch Ventilausfall, zumindest bei meinen Thermarest Matten lag der immer an Staub und Dreck im Ventil, hatte ich seit der Umstellung auf Winglock auch nicht mehr. Ventil abschrauben und sauber wischen ging mit dem Alten aber problemlos und hat das Leck behoben.

    Katastrophale Löcher die zu groß für einen Flicken sind oder lange Risse etc. sehe ich nur durch massive äußere Einwirkungen, ist mir noch nie passiert und sollte mmn. bei halbwegs aufmerksamer Schlafplatzwahl auch eigentlich nicht wirklich vorkommen. Hatte das schon jemand mal unterwegs?

    Wenn man jetzt eine lange autarke Wintertour in arktischen Verhältnissen macht wo auch nur eine Nacht ohne genug Bodenisolierung tödlich enden könnte kann ich verstehen dass man das Risiko Luftmatte nicht eingehen will (Und hat ohnehin wahrscheinlich deutlich mehr Gewicht und Volumen an Ausrüstung und Resupply dabei) . Für halbwegs gemäßigte Verhältnisse in denen nun mal die meisten Touren und fast alle langen Thru-hikes stattfinden sehe ich kein wirkliches Risiko.


    Das ist meiner Meinung nach zwar eine recht optimistische Einschätzung, aber das ist ja jedem selbst überlassen und abhängig vom Reiseziel.

    In Frankreich hat uns die Beschaffung einer neuen Matte nur einen kompletten Tag gekostet. Im nördlichen Schweden würde ich eher auf drei Tage tippen. Damit wäre für die meisten Touren das Ziel wohl nicht mehr zu schaffen.

    Tatsächlich hatte ich nur Delaminaton. Das ging dann aber "Schlag auf Schlag" und die Matte war nicht mehr zu gebrauchen. Da bei mir die Faltmatte auch für andere Sachen in Verwendung ist, vor allem als Pausenmatte, aber auch als Windschutz usw. nehme ich die gerne mit, auch wenn mir das Packmaß natürlich nicht gefällt. Aber die Matten sind einfach so vielfach zu verwenden.

  • Ich bin auch komplett auf Feststoffmatten unterwegs seit einiger Zeit. Ich mag die Einfachheit. Das sich nicht drum kümmern müssen. Die vielfältige Nutzungsmöglichkeit. In Norwegen zuletzt mit einer gekürzten Exped Flexmat Plus LW und einer angepassten Doublemat in ganzer Länge. Das funktioniert ok. Wärme reicht mir. Komfort reicht bei den meisten Untergründen. Nur wenn kein ebenes Fleckchen zu finden ist wird es unangenehm.

    Leider nicht ganz zu vernachlässigen: Nach ein paar Wochen ist so eine Eierkarton-Matte durch und 500g Schaum gehen in den Müll. Unschön.

    Für den jetzigen skandinavischen Winter werde ich vermutlich mal eine Exped Dura 9 (Nachfolger der Downmat 9) mitnehmen. Einfach weil im Schlitten das Mehrgewicht kaum auffällt und ich mir dadurch etwas mehr Komfort und Wärme erhoffe, als rein auf der 19mm EVA. Die 19er kommt trotzdem als Ausfallschutz mit. Damit fungiert die Luftmatte rein zum Komfort.

  • Ich bin auch komplett auf Feststoffmatten unterwegs seit einiger Zeit. Ich mag die Einfachheit. Das sich nicht drum kümmern müssen. Die vielfältige Nutzungsmöglichkeit. In Norwegen zuletzt mit einer gekürzten Exped Flexmat Plus LW und einer angepassten Doublemat in ganzer Länge. Das funktioniert ok. Wärme reicht mir. Komfort reicht bei den meisten Untergründen. Nur wenn kein ebenes Fleckchen zu finden ist wird es unangenehm.

    Leider nicht ganz zu vernachlässigen: Nach ein paar Wochen ist so eine Eierkarton-Matte durch und 500g Schaum gehen in den Müll. Unschön.

    Für den jetzigen skandinavischen Winter werde ich vermutlich mal eine Exped Dura 9 (Nachfolger der Downmat 9) mitnehmen. Einfach weil im Schlitten das Mehrgewicht kaum auffällt und ich mir dadurch etwas mehr Komfort und Wärme erhoffe, als rein auf der 19mm EVA. Die 19er kommt trotzdem als Ausfallschutz mit. Damit fungiert die Luftmatte rein zum Komfort.

    Ich habe letztes Jahr die Matte von Widesea (aliexpress) verwendet. 10 Euro inkl. Versand.

    Nach 20 Tagen "Fränkischer Gebirgsweg" und 12 Wochen Schweden und Dänemark, sieht die für mich noch top aus. Weder platt, noch nennenswerter Verschleiß. Ich gehe davon aus, dass die noch mal 100 Nächte oder mehr schafft. Die von Decathlon kann da eher nicht mithalten und die Exped ist zumindest nicht besser.

    In dem Fall sehe ich bei "Markenware" keinen Vorteil.

  • Gerade wurde mir zu dem Themenbereich ein Video reingespült:

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    Top Inhalt! Als der Testaufbau mit den beiden Platten gezeigt wurde, geriet ich ins Staunen. Das ist ein Multimillionen schwerer Markt und da werden grundsätzliche wissenschaftliche Prinzipien verletzt. Es ist ja nicht nur so, dass die Kälte/Konvektion von den Seiten kommt, sie kommt horizontal bedeutend schneller als vertikal, aufgrund der fehlenden Folie in dieser Richtung. Ebenso fehlt in dieser Richtung die reflektierende Eigenschaft. Bei Schaummatten sind beide Aspekte natürlich in alle Richtungen vorhanden. Dass solche Dinge komplett ignoriert werden grenzt schon an Täuschung. Da sind Teams von Ingenieuren in der Entwicklung und Testung, die Prinzipien aus den ersten Semestern ihrer Ausbildung nicht beachten.

  • Da sind Teams von Ingenieuren in der Entwicklung und Testung, die Prinzipien aus den ersten Semestern ihrer Ausbildung nicht beachten.

    und ich habe bei meinen Wanderungen - gefühlt - niemanden kennengelernt, der nicht schon Probleme mit den Aufblasmatten gehabt hätte. Und die ganzen Garantien nützen einem unterwegs ja nix - nur bei Overnightern.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Nach ein paar Wochen ist so eine Eierkarton-Matte durch und 500g Schaum gehen in den Müll. Unschön.

    Warum? Meine Ridgerest hab ich seit etwa 12 Jahren und einige Monate davon in sehr intensiven täglichen Gebrauch. Sieht natürlich nicht mehr neu aus und ist vielleicht auch wenige Millimeter dünner geworden, aber von "durch" ist die immer noch weit weg.

    Auch meine noch leichtere und und weichere Trangoworld light plus, die ich seit einigen Jahren regelmäßig nutze sieht noch aus wie am ersten Tag.

    Nach meinen Erfahrungen geht es nicht langlebiger als mit Feststoffmatten.

    mfg

    der Ray

  • Ein guter Bekannter traf nach vielen Jahren und Matten die Aussage: Nach 200 Nächten sind die Aufblasmatten alle durch. Und er bekam tatsächlich immer einen kostenlosen Ersatz von Therm-a-rest.

    Ich kann das insoweit bestätigen, dass die Folie in der Xlite nach ca 250 Nächten durchscheinend war und die Matte immer kühler wurde. Wurde gegen eine Neue getauscht.

    Bei der Xtherm hatte ich eine mit dem SV-Ventil. Eigentlich praktisch, war die oberste Kammer aber vermutlich zu groß. Plopp - plopp, dann wurde sie gegen eine Neue getauscht.


    Mal ein Beispiel so einer Konstruktion:

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    Ab min 02:20 hält er die Matte gegen das Licht, da ist die isolierende Fläche zu sehen. Oder eben auch die Lücken. Das ist aber nicht bei allen so gravierend.

  • derray Meine Aussage bezieht sich auf die Flexmat Plus, die eine stark ausgeprägte Eierkarton-Struktur hat, was sie in Kombination mit einer 4mm EVA Matte oben drüber für mich vergleichsweise bequem macht. Diese Struktur fällt leider relativ schnell zusammen. Dann bleibt immer noch die Isolation des Schaumstoffs (und etwas Struktur) aber der Komfort verringert sich nach ein paar Wochen merklich.

    Eine strukturlose EVA Matte hält gefühlt ewig, da gebe ich dir Recht! Und eine Ridgerest ist im Vergleich zwischen diesen Extremen auch eher ab Werk auf der strukturlosen Seite des Spektrums und hält gefühlt länger (dafür mit weniger Komfort zu Beginn).

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