Ich hatte diese Sommer mehrmals das Problem, dass ich frierend aufgewacht bin und die obere Hälfte meines Quilts nur noch ein nasser Waschlappen war. Das Problem passierte immer in sehr kondensationstarken Nächten. Jedoch war der Quilt über den Beinen trocken und perfekt aufgeloftet, obwohl ich dort manchmal an die nasse Zeltwand anstoße. Also muss das Problem näher am Oberkörper liegen. Ich freue mich sehr über eure Erfahrungsberichte und Spekulationen, vielleicht kann ich das Problem dann besser eingrezen und eine passende Lösung finden. Einige Ideen habe ich schon.
Erstmal zum Setup:
- EE Enigma 950; 20F / -6C; Regular Xwide, Draft Collar, 10D Fabric, 950 fillpower: 460g fill weight, 690g mit Straps
- TAR neoair XTherm
- Durston Xmid 2 Pro (DCF)
- Schottland: Hebriden, Skye. Keine Bäume, ein sehr feuchter Sommer, mit Wasser gesättigte Böden. Ich habe 28 Tage lang die Sonne nur minutenweise gesehen. Temperaturen tagsüber selten über 13C (laut Wetterbericht), nachts kein Frost am Zelt, aber gefühlt muss es mehrmals kurz davor gewesen sein.
- In der Fußbox vom Quilt eine Wärmflasche (0.5l Nalgene).
Schwitzen als Ursache?
Ich schwitze und friere nachts häufig abwechselnd (unabhängig vom Setup: drinnen, draußen, Jahreszeit, Tagesfitness, Zyklus, ...). Das ist verursacht durch eine Temperaturanpassungsstörung durch eine neurologische Erkrankung. Das Problem des Durchschwitzen in die äußeren Lagen hatte ich die letzten Jahre mit einem Daunenquilt und dem Schlafen in Liods bestem Polypropylen und einer Windjacke eigentlich gut unter Kontrolle. Wenn ich aufwache, weil ich nass geschwitzt bin, kann ich mich abtrocknen, das PP nimmt kaum Feuchtigkeit auf, wärmt mich die ganze Nacht (im Gegensatz zu meiner früheren Merinokleidung, die danach klamm blieb) und seit Verwendung der Windjacke hatte ich keine kollabierte Daune mehr. Bis eben jetzt in Schottland.
Atemluft als Ursache?
Warum sollte ich auf einmal mehr Feuchtigkeit ausatmen, als sonst / früher? Wäre das möglich? Ich bin durchaus ein feuchter Atmer, die ersten 20 cm des Quilts sind morgens oft klamm. Aber ich habe noch nie bis zur Hüfte runter einen nasser Waschlappen produziert. Wenn es nicht so kalt ist wie es in Schottland war, lasse ich den Quilt nur bis zu den Rippen hochgezogen. Obenrum trage ich eine KuFa Jacke (Patagonia Micro Puff), die wird dann eben etwas feucht. Aber in Schottland habe ich nachts alle Lagen gebraucht um warm zu bleiben. Ich habe dann versucht meinen Rucksackliner über den Quilt zu drapieren. Das hat nur so semi funktioniert, ist schnell weggerutscht im Schlaf.
Ich konnte nach solchen Nächten den Quilt immer trocknen, weil ich mir dann eine Übernachtung drinnen organisiert habe. Ich möchte in Zukunft jedoch gerne eine Lösung haben, in der ich nicht auf eine Unterkunft angewiesen bin.
Mit einem reinem Apexquilt (gram expert eLite 200) habe ich keine gute Erfahrungen gemacht. Ich habe viel mehr geschwitzt oder gefroren. Allerdings habe ich den nur im Garten / auf dem Balkon ausprobiert. Ich finde Daune zum Temperaturmanagement wesentlich angenehmer. Das Packvolumen hat mich auch nicht begeistert. Und ich fand auch das Tragegefühl nicht gut, gerade im Fußbereich hatte ich ich das Gefühl es lasten Pfunde auf der Haut und ich bekomme dann fiese Nervenschmerzen. Mit Daune ist alles leicht und fluffig, meine Füße können sich nachts erholen.
Ideen, falls es die Atemluft ist: mit KamSnaps etwas Polycro Folie über den Oberkörper fixieren? Einen myog Quilt der oben Apex und unten Daune hat?
Ideen fürs Schwitzen: statt Windjacke einen VBL-Anzug tragen? Wäre ein Mehrgewicht ohne double-use.
Ich sage schon mal Danke für eure Hilfe!