Bekleidungskonzepte für Hitze

  • Der Bemerkung, über das Zusammenfalten von Strohhüten, muss ich widersprechen!

    Wie man sehen kann, funktioniert das prima!

    Passt wie gesagt auch in meinen Fannypack!

    Man darf halt kein echtes Stroh verwenden!

    Außer man ist Krösus und gibt 300€ plus X aus, für einen echt hochwertigen, extrem fein geflochtenen Panama Strohut aus, die kann man auch falten und rollen.

    Da weiß ich allerdings nicht, ob die die Form behalten, wenn sie einmal richtig nass waren und oder feucht gefaltet werden.

    Meiner ist wie erwähnt aus Papierstroh!

  • Daher meine Taktik: so wenig wie möglich mit so viel Schatten wie möglich. Heißt realistisch: super lockere, dünne Shorts ohne Liner und ein dünnes, lockeres Syntetik Hemd, das ich bei Hitze aufknöpfen kann. Bei Sonneneinstrahlung dazu den guten alten Swing Liteflex Schirm gegen Sonnenbrand, Hitzschlag und sonstige Probleme. Das erlaubt maximale Belüftung und hat sich bisher sehr bewährt.

    +1, bin vom stretchy am Körper sitzenden Merino T-Shirt mit Outdoor Research UV Armlingen auf ein extrem leichtes, luftig sitzendes Hemd gewechselt.

    Schirm, wo es geht, allerdings ist der mit bei schwierigem Gelände und bei Aufstiegen schnell lästig, was freie Hände angeht, aber auch handsfree noch bezüglich Sicht nach oben.

    Wenn der Schirm also weg muss, kommt ein luftiges Cap und ein myog Nackenschutz aus IZ Stoff zum Tragen, der entweder nur den Nacken - oder bis deutlich vorne bedeckt (und den ich "kürzlich" verloren und noch immer keinen Ersatz gemäht habe X() .

    Man merkt den Temperaturunterschied zum Schirm, der die Sonneneinstrahlung erst gar nicht so nah an die Haut lässt, aber es ist die bestmögliche Alternative.

    Sowohl Cap (OR Research Echo), als auch Hemd (Columbia featherweight) gibt es nicht mehr, adäquater Ersatz in Sachen Leichtigkeit und Luftigkeit sind mir bisher nicht bekannt. Vom Cap habe ich noch Ersatz auf Lager, vom Hemd nicht - irgendwann geht die Suche also leider von vorne los;(

    Untenrum Shorts, wobei ich den Hype um möglichst kurze Höschen nicht verstehe. Die Kniekehle darf gerne noch beschattet sein, dafür ziehe ich die Shorts auch gerne mal sehr baggy tief, wenn die Sonne lange von hinten brät. Üblicherweise die günstigen ~10€ Teile von Decathlon mit zwei Zipper Taschen, deren Name sich jede Saison ändert...

    "Not all those who wander are lost"

  • Die Fasern der Kleidung haben eine vielfach größere Oberfläche als die Haut, daher kann viel mehr Schweiß verdunsten. Das komplette (feuchte) Kleidungsstück wird deutlich tiefer abgekühlt. Und da es nicht so ist, dass es unter den Cool-Irgendwas-Stoffen gleich bröseltrocken ist, besteht auch noch ausreichend Wärmeleitung, um den Effekt an die Haut weiterzugeben.

    Okay, wenn noch genug Wärmeleitung bleibt, kann das Sinn ergeben :) Manche Leute schwören ja auch auf Baumwoll-Klamotten, weil die sonst negativen Eigenschaften von feuchter/nasser Baumwolle (cotton kills) bei Hitze so ihre Vorteile haben...

  • Probier mal, unter das Oberteil nen Netz-Unterhemd anzuziehen - je größer die Maschen, anscheinend desto besser der kühlende Effekt.

    Disclaimer 1:
    Ich hab mir ein Castelli Core Mesh gekauft und ein Craft Cool Mesh, um das auszuprobieren... auf den Trichter bin ich aber leider bissl zu spät gekommen, ums in diesem Jahr noch wirklich richtig ausprobieren zu können... :rolleyes:

    Drauf gekommen bin ich über dieses YT-Video, etwa Minute 21:30.

    Disclaimer 2:
    Castelli is designed für diese dünnen, *hust*, durchtrainierten Rennradfahrer... 8o
    Wenn ihr so wie ich etwas überflüssiges Fett rund um den Bauchnabel mit euch rumtragt, kann selbst Größe XXL... sagen wir mal... etwas "straff" sitzen... :S

    Disclaimer 3:
    Wer nur nach "Netzunterhemd" googelt, landet schnell auf gewissen Seiten, die man eigentlich (zumindest vielleicht;)) garnicht wirklich besuchen will... besser ist, die Suchbegriffe um "cycling", "rennrad" und ähnliches ergänzen... *g*

  • Probier mal, unter das Oberteil nen Netz-Unterhemd anzuziehen - je größer die Maschen, anscheinend desto besser der kühlende Effekt.

    Das Zeug zieht man eigentlich eher in kühleren Temperaturen an. Beim Radfahren im Sommer will ich die nicht tragen müssen. Zu Fuß auch nicht.

  • Das Zeug zieht man eigentlich eher in kühleren Temperaturen an. Beim Radfahren im Sommer will ich die nicht tragen müssen. Zu Fuß auch nicht.

    Mir ist das Thema "mesh" in Form von Unterhemden vorher noch nie begegnet und ich hab' dann schlicht und ergreifend erstmal ne Runde gegoogelt. Hauptsächlich Fahrrad- und Triathlon-Themen gefunden und da wird das zwar teilweise auch kontrovers diskutiert, aber es gibt auch genug Beiträge, die davon berichten, dass das eben gerade im Sommer einen kühlenden Effekt hat.

    Mag sein, dass beim Radfahren genug "Wind" vorhanden ist und es dort deshalb funktioniert.
    Versuch macht da denke ich klug, aber es ist in meinen Augen zumindest erstmal eine Idee/Ansatzpunkt und wer möchte kann sich damit beschäftigen und es als mögliche Option für sich bewerten und evtl. ausprobieren.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass sowas sowohl wärmend als auch kühlend wirken kann.
    Im Sommer mit einem sehr dünnen Stoffteil drüber verdunstet so vielleicht einfach mehr Schweiss als mit Stoff direkt auf der Haut.
    Und bei Kälte sorgt die Netzstruktur in Verbindung mit einem eher windundurchlässigen Oberteil durch die vielen kleinen Luft"kämmerchen" vielleicht dafür, dass eben diese Luftschicht durch die Körperwärme gut erwärmt wird und damit einen isolierenden Effekt hat.

    Klingt nach ner eierlegenden Wollmilchsau, weiss ich.
    Versuch macht denke ich klug und jeder Jeck ist ja auch anders.

  • Netzwäsche gegen Hitze habe ich noch nicht probiert. Bin da skeptisch, aber könnte je nach persönlicher Wahrnehmung zumindest gefühlt helfen. Ansonsten kommt Baumwolle v.a. bei trockener und dauernder Hitze mit ihren Eigenschaften ins Spiel, da sie Schweiß bzw. Anfeuchtung sehr lange hält und somit kühlt.

  • Mein diesen Sommer bei knapp unter 30° und viel Steigung als tragbar empfundenes Setup:

    - Sonnenhut: Tiley Airflo Broad Brim

    - T-Shirt: OR Active Ice

    - Sun Sleeves: OR Active Ice

    - Patagonia 5“ Shorts

    - Castelli UV Knielinge

    Ich empfinde die Kombination aus T-Shirt und Armlingen angenehmer als ein Longsleeve, weil die Achseln besser belüftet werden.

    Selbiges gilt für die Kombi aus Knielingen und kurzer Hose, die ich wesentlich luftiger und kühler empfunden habe als eine lange Hose (die hatte ich einen Tag mal zum Vergleich getragen, aus dünnem Nylongewebe). Die Knielinge sind auch erfreulicher Weise überhaupt nicht gerutscht, da habe ich eine gut passende Größe für mich gefunden.

    Den Hut habe ich mir besorgt weil es bei dem Sun Runners Cap von OR, dass ich bisher genutzt hatte, diese ungeschützte Stelle gibt, zwischen dem Schirm des Caps und dem einklipsbaren Sonnenschutz, so dass wenn die Sonne von schräg vorne kam, ich immer das Cap leicht verdrehen musste, damit mein Gesicht geschützt war. Mit dem Rundumschutz des Hutes ist das jetzt besser.

    Was mir noch gefehlt hat war ein Hals-Nackenschutz, da dachte ich erst, dass der Hut das mit abdeckt, war aber nicht so. Dafür konnte ich auch nichts kaufbares finden und arbeite an einer MYOG-Lösung. Ein Buff ist mir zu warm, ich plane einen eng anliegenden Stoff zu nehmen, der keine Falten wirft und den man mit zwei Druckknöpfen o.Ä. umlegt und befestigt.

    Die Active-Ice Sachen sind das “kühlste“ Material was ich bisher ausprobiert habe, besonders wenn man es zwischendurch nass macht, hat es recht lange einen sehr angenehmen Kühleffekt.

  • Im Moment kann ich nur zum Radfahren bei Hitze beisteuern. Zur Bedeckung der Obearme habe ich es zunächst mit Trikot und den OR-Armlingen probiert, die sich auf den ersten Blick kühlend anfühlen, sie wurden mir aber schnell zu warm. Dann kam mir wieder in den Sinn, dass ich auf den früheren Schwerlasttouren gute Erfahrungen mit weit geschnittenen Wanderhemden gemacht habe, ich von irgendeinem Sale sogar noch eine Tencel-Bluse da hatte - ausprobiert, war schon bedeutend besser, aber die Bluse war fürs Radfahren an den Schultern zu eng geschnitten. Weitergesucht und dann auf die Frilufts Cocora-Serie gestoßen, wo mich die kurzärmelige Bluse und die Hose äußerst überzeugt haben. Problem dabei: langarm gibt es das nur als Tunika, nicht durchgeknöpft und viel zu lang. Also bestellt, den unteren Teil abgesägt, das gab Material, um die halbe Knopfleiste in eine durchgehende umzuarbeiten und jetzt habe ich die fast perfekte Hitzeschutzbluse, auch Modal fühlt sich kühl an, sie ist weit geschnitten, lässt sich hochkrempeln bei Bedarf und vorne aufknöpfen. Einziges Manko ist der etwas tiefangesetzte Stehkragen, den hätte ich noch gern höher als besseren Nackenschutz. Vielleicht mache nähe ich den auch noch etwas breiter.

    Fürs Wandern harrt der vor ein paar Wochen aus Merino-Tencel-Mischung genähte, weit geschnittene Sunhoodie noch des Ausprobierens - der nächste Sommer kommt bestimmt und ich werde berichten. Ansonsten lässt sich die Bluse natürlich auch dafür einsetzen.

  • Hals-Nackenschutz

    Hast du mal an so etwas gedacht?

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    www.buff.com


    Da fällt mir gerade noch ein kühlendes Stöffchen ein:

    Delta™ Cooling Fabric
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    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Und bei Kälte sorgt die Netzstruktur in Verbindung mit einem eher windundurchlässigen Oberteil durch die vielen kleinen Luft"kämmerchen" vielleicht dafür, dass eben diese Luftschicht durch die Körperwärme gut erwärmt wird und damit einen isolierenden Effekt hat.

    Das funktioniert auf jeden Fall. Nur halt kühlender als Schweiß direkt auf der Haut bzw. über ein hauchdünnes Sommertrikot verdunstet bezweifle ich. Für jemanden, der sehr stark schwitzt, hilft das aber sicher den Schweiß in kontrolliert Bahnen zu lenken.

  • Ein dickes +1 für Sonnenschutzkleidung. Ich kann Sonnencremes nicht leiden - in den Mengen, in denen sie verwendet werden sollten, hinterlassen sie für mich alle ein schmierig-klebriges Gefühl, das ich absolut nicht ausstehen kann und nur mit viel Wasser und Seife wieder weg geht. Ich habe vor Jahren beim lokalen Trigema Testladen einige Klamotten aus Coolmax gekauft - für mich gibt's aktuell nichts besseres wenn's wirklich warm wird, und sie funktionieren auch bei hoher Luftfeuchtigkeit erstaunlich gut. Dazu bei Bedarf Armlinge/Beinlinge aus ähnlichen Materialien und ein Safarihut...

    Es gibt übrigens auch Forschung, Gewebe direkt kühlend zu machen (Schlagwort atmosphärisches Fenster), aber das braucht leider bisher noch Pigmente, mit denen die Textur und Lebensdauer sehr leidet. Für Oberflächen funktioniert es schon beeindruckend gut.

  • Hast du mal an so etwas gedacht?

    https://www.buff.com/de_eur/coolnet-uv


    Da fällt mir gerade noch ein kühlendes Stöffchen ein:

    https://www.polartec.com/fabrics/base/delta

    Ja das habe ich. Das Problem bei den klassischen Schlauchtüchern für mich ist, dass sie so weit geschnitten sind, damit man sie über den Kopf ziehen kann, und dann hängen sie lose am Hals herum, werfen dutzende Falten und gleichen nur noch einer dicken Wurst die man um den Hals trägt. Unter dieser Wurst wird es dann richtig warm, weil sich mehrere Lagen Stoff überlappen und die darin gefangenen Luftpölsterchen schön isolieren.

    Deswegen die Idee eines MYOG-Nackenschutzes, den man nicht über den Kopf zieht, sondern mit Druckknöpfchen öffnen und um den Hals legen kann, wo dann eine Lage Stoff eng am Hals anliegt, keine Falten wirft und durch den angepassten Schnitt (oben enger, nach unten weiter) auch da sitzt wo es hin soll.

    Einmal editiert, zuletzt von phoeloepp (26. Oktober 2024 um 08:25)

  • Es gibt übrigens auch Forschung, Gewebe direkt kühlend zu machen

    https://www.science.org/doi/10.1126/science.abi5484

    Die Active-Ice Sachen sind das “kühlste“ Material was ich bisher ausprobiert habe

    Interessant, das Material enthält Xylitol, ein Zuckerersatzstoff welches mmn ein Menthol bis Pfefferminz artigen Geschmack hat und deswegen eine kühle Wirkung hinterlässt.

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Das Problem bei den klassischen Schlautüchern für mich ist, dass sie so weit geschnitten sind, damit man sie über den Kopf ziehen kann, und dann hängen sie lose am Hals herum

    Das teile ich so nicht, ich habe sogar Schlauchtücher die so eng am Hals liegen, daß ich diese deswegen nicht tragen mag.

    Und ja, auf dein Myog bin ich gespannt

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Das Problem bei den klassischen Schlauchtüchern für mich ist, dass sie so weit geschnitten sind, damit man sie über den Kopf ziehen kann, und dann hängen sie lose am Hals herum, …

    Das geht mir ganz genauso. Zwar nicht auf den Sommer bezogen, sondern auf die kälteren Jahreszeiten. Aber das Problem ist das ähnlich. Die Buffs hängen ganz unten, und der Hals ist ungeschützt.

    Auf deine Lösung bin ich auch gespannt.

    Hike your own hike.

  • Die Buffs hängen ganz unten, und der Hals ist ungeschützt.

    Hallole,

    same problem here (nicht zum Thema Hitze, sondern dem Rutschen des Buffs). Die Buff-Stoffwurst hängt im Standard (bei mir) wie eine Ziehharmonika am Halsansatz. Da ich sehr empfindlich an den Zähnen und Nebenhöhlen bin und es nach Wanderungen bei kälteren Temperaturen (und Wind) schon ab 10 Grad hinterher anfängt zu pochen etc., nervt das Herunterrutschen des Buffs von Nase, Kinn und Hals kolossal.


    Drei super leichte, ruck zuck angenähte Druckknöpfe helfen dem Problem an allen meinen Buffs zwischenzeitlich ab. Knopf 1 mit 3 halten das Tuch um den Hals, Knopf 1 mit 2 um Kinn, unter oder über dem Mund oder über der Nase. Voila. Gelöst. Sie stören in keiner Weise, auch wenn man mal drauf liegt. Und auch das Zu-eng- / zu-weit- / zu-locker-Problem ist keines mehr.

    Da ich ein sehr dünnes Merinotuch nutze, ist das Durch-Atmen kein Problem. Bei sehr niedrigen Temperaturen kann ich es doppelt nehmen.

    Vielleicht hilft das der Einen oder dem Anderen.

    So long

    DonCamino

    2 Mal editiert, zuletzt von DonCamino (26. Oktober 2024 um 12:25)

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