Auswirkungen eines größeren Sicherheitsempfindens dank Notruf-Technik auf die Ausrüstungswahl: leichtere (und anfälligere) Ausrüstung dank Notruf-Technik?

  • Der Hauptgrund für die Anschaffung war meine Familie. Die wollen immer wissen, wo ich bin. Manchmal konnte ich wegen schlechtem Handy-Empfang nicht anzeigen, wo ich bin. Da kam Unruhe auf...

    Hatte da mal ne längere Unterhaltung mit einer der Organisatoren der TGO Challenge. Die sind einhellig der Meinung, dass ihnen zumindest diese Technologie mehr schadet als nützt, da bei Angehörigen sofort Panik ausgelöst wird, sobald das Gerät nicht die erwartete Position meldet. Dabei geht aber halt oft mal der Akku unbemerkt leer. Es wird irgendwo liegengelassen, es wird vergessen, es anzuschalten, die Nachricht abzusetzen etc. etc.

  • Ich hatte da vor einer Weile mal in einem anderen Forum eine längere Diskussion mit jemand, bei der ich dann irgendwann einfach entnervt aufgegeben habe. Kurz zusammengefasst ging es darum, dass eine Person sich nicht davon abbringen lassen wollte mit einem X-Mid zu einer längeren Tour in den Sarek aufzubrechen und letztlich der Ansicht war, dass er das Gewicht seines inReach Mini nicht umsonst mitschleppt und es schließlich auch ne ganze Stange Geld kosten würde.

  • ... und letztlich der Ansicht war, dass er das Gewicht seines inReach Mini nicht umsonst mitschleppt und es schließlich auch ne ganze Stange Geld kosten würde.

    Ich glaube, in Spitzbergen ist es inzwischen so, dass selbstorganisierte „Reisende“ die potenziellen Kosten einer Bergung vorab beim Sysselman hinterlegen müssen.
    Sowas kommt von sowas ...

  • Ich glaube, in Spitzbergen ist es inzwischen so, dass selbstorganisierte „Reisende“ die potenziellen Kosten einer Bergung vorab beim Sysselman hinterlegen müssen.
    Sowas kommt von sowas ...

    Als Deutschem wird einem hier in Schweden auch bei jeder Gelegenheit die Geschichte von dem deutschen Ehepaar erzählt, welches sich angeblich via SOS-Button aus dem Sarek abholen ließ, weil sie keine Lust mehr auf Wandern hatte. Sie mussten dann für den Einsatz bezahlen. Ob das wirklich so stimmt, weiß ich nicht. Aber vielleicht schadet das Vorhandensein solch einer Erzählung auch nicht.

    Aus eigener Erfahrung: ein Freund hat sich auf einer gemeinsamen Tour den Knöchel gebrochen und der Hüttenwirt auf dem Kungsleden hat sich geweigert, die Rettung zu rufen. „Der schwedische Steuerzahler kann nicht wegen jedem vermeintlich gebrochenen Knöchel einen Hubschraubereinsatz bezahlen“. Wie wir meinen Kumpel samt allem Gepäck mehrere Kilometer von abseits dem Trail zur Fjällstuga hätten bringen sollen, damit er sich dort ein paar Tage ausruht, bleibt das Geheimnis des Wirts.

    Umgekehrt Zeuge geworden wie an der Sylarna fjällstation problemlos ein Heli kam um einen Typen samt Freundin abzuholen, weil er Schmerzen beim Gehen hatte und nicht mehr bis runter zum Parkplatz wollte. Waren gemeinsam in der Sauna am Abend vorher. Warum die ihn nicht wenigstens einfach mit nem Skoter geholt haben, bleibt mir ein Rätsel (war im Winter).

  • In Österreich ist sowas alle paar Wochen in den Medien.

    Irgendwelche Nichtschimmer schaffen es auf den Berg rauf, aber nicht mehr selbstständig runter. Die sind in der Regel unverletzt und wenn dann noch munter im Gipfelbuch steht "juhu wir müssen nicht runter laufen sondern werden abgeholt " dann gibt es auch schon mal eine Rechnung für so eine Dienstleistung.

    Grundsätzlich ist es aber gut dass hier erst nach dem Einsatz genau nachgefragt wird.

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