Neue Liteway-Shelter aus Tyvek – Wofür eignet sich Tyvek als Zeltmaterial?

  • Vor ein paar Tagen habe ich gesehen, dass Liteway ihre Shelter nun auch in einer Tyvek-Version anbietet. Das PYRAOMM SOLO TARP TYVEK 1P kostet z. B. 299 € bei einem Gesamtgewicht von 455 g. Die Silpoly-Version kostet 199 € und hat ein Gesamtgewicht von 405 g.

    Ich habe auch schon öfter selbstgebaute Tarps aus Tyvek gesehen, hielt das Ganze aber immer für eine Spielerei, da es ein günstiges Material ist, um etwas zu bauen, und – wie ich dachte – nicht komplett wasserdicht ist.

    Deswegen würde mich interessieren: Nutzt ihr Shelter aus Tyvek? Macht das Sinn – und vor allem, in welchen Situationen?

  • Spannend. Ich habe Tyvek selber für meine MYOG-Tarps genutzt, bis ich auf Folie umgeschwenkt bin. Vorteil war natürlich der günstige Preis, aber vor allem das Packmaß hat mich gestört. Das Gewicht von 42,5 g/m² deutet darauf hin, dass es wahrscheinlich die Version Tyvek 1443R ist. Allerdings steht da nix zu einer Beschichtung oder so, was für mich bedeuten würde, dass es wasserabweisend ist, aber nicht wasserdicht. Vergleichsweise liegt die Wassersäule bei ähnlichen Tyvek-Varianten oft unter 500 mm, was bedeutet, dass es nicht als "wasserdicht" im Sinne von Zeltnormen (meist ab 1.500 mm) gilt. Auch kann Wasser durch die Fasern diffundieren, wenn der Druck hoch genug ist oder das Material stark beansprucht wird (z. B. durch Knicke oder Spannung). Ich bin aber auch nicht auf dem aktuellen stand, was Tyvek angeht, und lass mich gerne eines Besseren belehren.

    Daher erschließt sich mit der Nutzen des Produktes nicht ganz :)

  • Spannend. Ich habe Tyvek selber für meine MYOG-Tarps genutzt, bis ich auf Folie umgeschwenkt bin. Vorteil war natürlich der günstige Preis, aber vor allem das Packmaß hat mich gestört. Das Gewicht von 42,5 g/m² deutet darauf hin, dass es wahrscheinlich die Version Tyvek 1443R ist. Allerdings steht da nix zu einer Beschichtung oder so, was für mich bedeuten würde, dass es wasserabweisend ist, aber nicht wasserdicht. Vergleichsweise liegt die Wassersäule bei ähnlichen Tyvek-Varianten oft unter 500 mm, was bedeutet, dass es nicht als "wasserdicht" im Sinne von Zeltnormen (meist ab 1.500 mm) gilt. Auch kann Wasser durch die Fasern diffundieren, wenn der Druck hoch genug ist oder das Material stark beansprucht wird (z. B. durch Knicke oder Spannung). Ich bin aber auch nicht auf dem aktuellen stand, was Tyvek angeht, und lass mich gerne eines Besseren belehren.

    Daher erschließt sich mit der Nutzen des Produktes nicht ganz :)

    So geht es mir auch, besonders in Verbindung mit dem um 100 € höheren Preis. Das hat mich ziemlich stutzig gemacht.

  • Deswegen würde mich interessieren: Nutzt ihr Shelter aus Tyvek? Macht das Sinn – und vor allem, in welchen Situationen?

    Bei meinem Prototyp hat sich bei anhaltender Feuchtigkeit schon Verschleiß an den Stresspunkten angekündigt. (Ich muss mir das nochmal kritisch anschauen. Vielleicht habe ich auch einfach auf die Eckverstärkungen verzichtet.)

    VG. -wilbo-

  • Nach ein paar Minuten Nachdenken fallen mir folgende Nutzungsszenarien ein:

    Wanderer, die in der Vergangenheit häufig mit Kondenswasser zu kämpfen hatten, könnten von der moderaten Atmungsaktivität des Tyvek-Shelters profitieren. Insbesondere Personen, die in kalten oder feuchten Umgebungen unterwegs sind und warm schlafen (z. B. warme Schlafsäcke, zu starkem Schwitzen neigen), könnten hier eine Verbesserung bemerken. Dass die Zielgruppe aber so groß ist, dass sich eine eigene Produktlinie lohnt, das glaube ich nicht, daher wird noch etwas anderes dahinterstecken.

    Oder in Tälern mit hoher Luftfeuchtigkeit, an Flussufern oder Seen, wo Kondensbildung häufig ist, das Wetter aber nur leichten Regen mit sich bringt. Oder halt bei kaltem Wetter / kalten Regionen mit hoher Kondenswahrscheinlichkeit...

  • Nach ein paar Minuten Nachdenken fallen mir folgende Nutzungsszenarien ein:

    Wanderer, die in der Vergangenheit häufig mit Kondenswasser zu kämpfen hatten, könnten von der moderaten Atmungsaktivität des Tyvek-Shelters profitieren. Insbesondere Personen, die in kalten oder feuchten Umgebungen unterwegs sind und warm schlafen (z. B. warme Schlafsäcke, zu starkem Schwitzen neigen), könnten hier eine Verbesserung bemerken. Dass die Zielgruppe aber so groß ist, dass sich eine eigene Produktlinie lohnt, das glaube ich nicht, daher wird noch etwas anderes dahinterstecken.

    Oder in Tälern mit hoher Luftfeuchtigkeit, an Flussufern oder Seen, wo Kondensbildung häufig ist, das Wetter aber nur leichten Regen mit sich bringt. Oder halt bei kaltem Wetter / kalten Regionen mit hoher Kondenswahrscheinlichkeit...

    Eines meiner ersten Projekte war ein Tyvek Biwaksack und insofern dazu folgendes:
    Tyvek atmet deutlich schlechter, als hochwertige WPB Materialien (z.B. das 6D von AX) oder DCF eVent.

    Insofern würde ich hier keinen wirklichen Mehrwert sehen, zumal es noch dazu schwerer ist...

  • Habe mir aus Tyvek Softscure einen Regenanzug gemacht .

    Der hat mich bis Heute nicht im Regen stehen lassen .

    Frog Dog Regenanzug , ist noch besseres Material .

    Es entstand noch ein vil zu großer Rucksack ,

    und eine Bodenplane für die Luma .

  • "The material is breathable, that why water vapor can pass through the fabric, but at the same time it does not let water through. It is these properties that make Tyvek useful for tarps shelters and footprints." - https://liteway.equipment/pyraomm-solo/p…solo-tarp-tyvek

    Tyvek atmet deutlich schlechter, als hochwertige WPB Materialien

    Den Effekt der ohnehin geringen Diffusionsdurchlässigkeit bei Tyvek würde ich bei einem so offenen Tarp/Tent-Einwandzelt als äußerst gering einschätzen (etwa im Unterschied zu diffusionsoffenen Bergsteigerzelten, die ringsum geschlossen konstruiert sind) - aber wer weiß, was wir hier übersehen.

    Anders als bei der SilPoly-Version sind die Nähte hier abgeklebt. Vlt. ist das auch der Hauptgrund für die Tyvek-Linie von Liteway.

    Einmal editiert, zuletzt von Steintanz (21. Januar 2025 um 04:13)

  • Moin!
    Der einzig vernünftige Grund dieses Material zu verwenden, ist der geringe Einkaufspreis und die damit einhergehend höhere Gewinnspanne.
    (In Zusammenhang mit den extrem niedrigen Löhnen für die Näherinnen besonders effektiv) :(

    Eine Diffusionsoffenheit ist bei sheltern eh schwer zu nutzen und bei Tyvek komplett zu nachlässigen.
    Auch bei allen anderen Materialeigenschaften gibt es Gewebe und Laminate mit weitaus besseren Werten.

    VG. -wilbo-

  • Aufgrund der Produktfotos wirkt es auf mich durch das weiße Tyvek ein wenig wie ein Stealth-Shelter im Schnee? Hilft natürlich auch nicht weiter, denn Silpoly gibt es bestimmt auch in Weiß.

    Edit: Auf Instagram schreiben sie noch Folgendes:

    Zitat

    Water-Resistant and Breathability. That’s why there is no vents on our shelters.

  • Wie wäre es denn bei der Verwendung in eher warmen und trockenen Gebieten?

    Raidlight hat doch auch eine Reihe Tyvek-Bekleidung für Wüstenrennen. Reißfest, atmungsaktiv, weiß. Sollte das Sonnenlicht also besser reflektieren. Dazu einfach zu reparieren, sei es Nähen oder Kleben.

    TYVEK
    The Tyvek Jacket is the perfect simple lightweight windproof and sandproof hooded Jacket to wear in camp on multi day stage races in hot climates and desert…
    raidlight.com

    Aber letzten Endes erschließt sich für mich der Sinn nicht.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!