Winterschlafsäcke im Vergleich

  • Da ich mich gerade durch verschiedene Modelle wühle, um den passenden Winterschlafsack zu finden, möchte ich euch an den gewonnenen Erkenntnissen teilhaben lassen.
    Es werden also im Laufe ein paar Schlafsäcke unter die Lupe genommen. Wenn ihr Fragen zu den Säcken habt, dann stellt sie gleich, weil die meisten werden wohl wieder zurück gehen. 

    Die Schilderungen sind rein subjektiv. Und natürlich unabhängig / es wird nichts bezahlt, kostenlos zur Verfügung gestellt oder gesponsort. Ich bin auch wirklich kein Gear-Nerd, der die Nähte analysiert oder ganz besondere Ansprüche hegt, sondern will einfach einen Schlafsack, der für mich gut funktioniert.

    Zu den Anforderungen/Rahmenbedingungen:

    • Temperaturbereich: sub -20°C Komfort-Temperatur, am liebsten -25 bis -30°C (soweit das überhaupt angegeben wird - die Messungen sind in diesem Bereich ja nicht mehr zuverlässig)
    • Hauptnutzung bei 1-2 wöchigen Touren im Zelt; wobei auch mal eine Hüttennacht dabei sein kann
    • Körper: 188cm Länge und 95kg DaunenFüllung
    • der Sack (jetzt rede ich nicht mehr von mir) sollte möglichst lange halten, dafür ist ein pfleglicher Umgang meinerseits vorgesehen
    • der Schlafsack wird mit einem VBL verwendet
    • die Nutzungszeit wird nur wenige Wochen im Jahr betragen

    Noch als kleine Randnotiz: eigentlich war ich drauf-und-dran, mir einen Nahanny zu bestellen. Leider hat die Kommunikation per Mail mit ihnen nicht gut funktioniert. Teilweise wurden nicht alle Fragen beantwortet, die Bitte nach einem Telefonat oder Chat wurde von ihnen ausgeschlagen. Es stellte sich erst sehr spät raus, dass sie nicht mehr nach Maß nähen, sondern es nur von der Stange gibt, was für mich noch ok war. Im weiteren Verlauf sagten sie mir, welche Größen (nicht Modelle) ich in Betracht ziehen solle. Eine genaue Einordnung oder Tabelle, an der ich mich hätte orientieren können, um mich für die richtige Größe zu entscheiden, konnten sie mir dann aber nicht geben. Erstaunlicherweise waren die Preise auf einmal 20% höher als auf der Website - aber auch das ist im internationalen Vergleich immer noch im Rahmen! Nachdem ich über Wochen viele Mails mit ihnen geschrieben hatte (Antwortzeit ihrerseits ca. 1 Woche) und ich bei nicht beantworteten Sachen immer wieder nachfragen musste, wurde mir dann irgendwann mitgeteilt, dass sie meinen Auftrag nicht annehmen werden. Das fand ich sehr ärgerlich, weil auch meinerseits viel Zeit auf die Kommunikation verschwendet wurde und ich es gern sehr schnell geklärt hätte. Auch schade, weil ich vor ca. 10 Jahren mir mal einen Schlafsack dort hatte nähen lassen und mit dem zufrieden war.

  • Valandre Odin Neo (L)

    Über das Wiki hier im Forum kam ich auf Valandre und konnte es kaum glauben, dass eine Westeuropäische Marke zu diesen Preisen produziert. Es wird an einigen Stellen die Qualität sehr gelobt. Besonders deren Daunen und der echte 3D-Differentialschnitt (die Kammerstege werdem rund zugeschnitten wodurch auch die seitliche V-Kammer entfällt, die viele Hersteller haben). Schon beim Bestellen wunderte ich mich ein wenig über die Füllmenge (ich finde nicht mehr, wo ich diese Angabe her hatte) von 900g 800+CUIN-Daune (nach EU_Norm) bei angegebenen -30°C laut eigener Komfort-Wertung. Aber gerade auch der Bericht auf Outdoorseiten (man bemerke es ist der Odin und nicht der Odin Neo) klang sehr gut. Wohlgemerkt wurde da der Sack von Valandre gestellt.

    Nun gut. Ich bestellte mir also den Odin Neo und war bei der Lieferung über den wirklich kleinen Karton sehr erstaunt.

    Pros Valandre Odin Neo:

    • Im Schlafsack habe ich viel Platz und kann mich sehr gut bewegen. Das macht auch das Schließen und Öffnen des Schlafsacks deutlich einfacher.
    • Der Wärmekragen passt sich wirklich gut um den Hals. Ich kann mir vorstellen, dass der gut funktioniert.
    • Der RV läuft sehr leicht.
    • Es gibt von Außen am Fußende Schlaufen, um den Schlafsack aufzuhängen.
    • Das Material ist angenehm auf der Haut und macht einen leichten und zuverlässigen Eindruck.

    Cons Valandre Odin Neo:

    • Der Aufbewahrungssack ist viel zu klein.
    • Es sind viel zu wenig Daunen eingefüllt. Nach reichlich aufschütteln erreicht der Schlafsack eine Füllhöhe von 15-18cm.
    • Die Daunen verschieben sich sehr schnell in den Kammern und es gibt keine gleichbleibende Füllhöhe.
    • Bei Druck auf den Schlafsack bleibt eine plattgedrückte Stelle - die Daunen sind einfach zur Seite weg.
    • Das Schließen des Wärmekragens ist fummelig.
    • Da der Wärmekragen unterhalb der Kopföffnung versetzt ist, sitzt mir die Kapuze beim zuziehen schlecht: ich habe die Öffnung mehr vor den Augen als vor dem Mund.
    • Die RV-Abdeckung ist einfach und mittelmäßig gefüllt - könnte aber vielleicht genug sein. Das konnte ich nicht testen.
    • Der RV geht nur bis kurz oberhalb des Knies zu öffnen. Das ist bei warmen Temperaturen (z. B. mal bei einer Hüttenübernachtung) dann nicht sehr flexibel.
    • Ich verstehe den Sinn des Doppeltankas für die Kapuze nicht. Klar, ich habe somit nicht zwei Schnüre (Wärmekragen und Kapuze) auf der rechten Seite die ich evtl. verwechsel, aber das Handling besonders beim Aussteigen wird damit auch nicht besser.

    Fazit: der Schlafsack ist in diesem Zustand für mich nicht brauchbar. Evtl handelt es sich um ein Montagsmodell. Ich habe den Versand angefragt, ob sie mir ein anderes Exemplar zuschicken würden. Mal sehen was sie antworten.

    Einmal editiert, zuletzt von tib (1. Dezember 2024 um 16:59)

  • Da es gerade mit den Bildern nicht geklappt hat, noch ein Versuch, die Bilder für den Valandre Odin Neo hochzuladen.


    Nach ein paar Tagen lockerer aber 2x gefalteter Lagerung sieht er so aus:

    Und nach intensivem Aufschütteln:

    Hier erkennt man den 3D-Schnitt ganz gut

    Hier sieht man rechts die Halsöffnung des Wärmekragens und links den Klettverschluss, mit dem Ober- und Unterteil miteinander verschlossen werden:

    Der Wärmekragen ist nach unten versetzt:

    Der Doppentanka für die Kapuze lässt sich zusammenkoppeln. Nach viel Gezerre stellte ich fest, dass zum Öffnen an der Seite ein kleiner Knopf gedrückt werden muss. Nicht gerade intuitiv wenn man das nicht sieht. Und mit möglicherweise kalten Fingern auch nicht unbedingt leicht zu bedienen.

    Die RV-Abdeckleiste: einfach ausgeführt und nur mäßig gefüllt.

    Einmal raufgedrückt bleibt der Schlafsack platt (leider etwas schwer zu erkennen):

    Der Aufbewahrungssack im Vergleich zum WM Puma GWS. Beide sind für dieselbe Temperatur von -30°C angegeben.

  • Mein letzter Erfahrungswert mit niedrigen Temperaturen (–18 Grad) war, dass die Reißverschluss-Abdeckleiste sehr breit und prall gefüllt sein muss. Bei meinem Schlafsack ist die Leiste unterdimensioniert und gerade mal so ausreichend gefüllt gewesen. Nach einer halben Stunde kam dort schon die Kälte durchgekrochen.

    ... dass die Füllhöhe bei einem ordentlichen Overfill nicht das alles beschreibende Kriterium ist.

    Ja, ab einer bestimmten Dicke sind die effektiven Isolations-Werte nur noch schwer zu ermitteln.

  • Western Mountaineering Puma GWS (L)

    Nach der Enttäuschung beim Valandre kam ich über einen runtergesetzten Puma GWS. GWS heißt, dass der Schlafsack mit einer Membran (hier Gore Windstopper - künftig unter dem Namen Infinium) ausgestattet ist. Das gibt die Hoffnung, dass evtl auf ein Innenzelt verzichtet werden kann. Auf der anderen Seite wird die Langlebigkeit der Membran ein Problem. Laut Hersteller sind -32°C bei 1105g 850+CUIN-Daune (US-Norm) angegeben.


    Pros WM Puma GWS:

    • Der Sack ist wirklich gut gefüllt. Es zeigen sich kaum Flachstellen und wenn doch, hilft ein wenig aufschütteln. Das GWS lässt schon ein wenig schlechter die Luft rein.
    • Die vom Hersteller angegebenen 24cm Lofthöhe sind realistisch.
    • Die Kapuze sitzt bei mir wirklich perfekt.
    • Die RV-Abdeckungen sind wirklich gut gefüllt. So gut, dass das Schließen des RV schon etwas schwer wird.
    • Der RV geht bis in Fußhöhe runter.
    • Fußbereich ist innen mit einem anderen Material gemacht. Das soll wahrscheinlich robuster sein.


    Cons WM Puma GWS:

    • Ich mag das GWS nicht wirklich: raschelig und steif.
    • Der Schlafsack ist ein wenig eng - aber das liegt wohl eher an mir. Immerhin bekomme ich auch mit VBL noch keine Platzangst. Das hatte ich bei einem anderen Schlafsack schonmal. Das Problem besteht eigentlich hauptsächlich beim zu- und aufmachen.
    • Der RV läuft etwas schwer. Das liegt wahrscheinlich an mehreren Gründen: aufgrund der Enge muss ich mich selbst zum Schließen verbiegen (lange Schnur am Reißer nachrüsten!) und ich liege dadurch wahrscheinlich zu weit rechts, also halb auf dem Oberteil. Außerdem ist die Abdeckleiste leicht im Weg und das steife GWS macht vielleicht auch noch seinen Teil.
    • Hat keine Schlaufen zum Aufhängen am Fußende.


    Fazit: ein guter Schlafsack, aber ich würde ihn mit MF-Material bevorzugen.

    Bilderschau:

    Die RV-Abdeckungen sind eine Wucht. Und mit dem GWS sehr steif.

    Der Wärmekragen wird links mit Klett verschlossen und dann zugezogen.


    Sobald ich neue Kandidaten da habe, wird die Serie fortgesetzt. Es sind schon welche unterwegs.

  • Darf ich fragen, für was für Touren der Schlafsack denn genutzt werden soll? Wesentlich kälter als -25° C wird es sogar in den Alpen nur selten. Oder strebst Du Skandinavien an?

    Ja, der ist für Skandinavien gedacht. Ich habe auch lange rumüberlegt, ob nicht 20°C reichen. Aber zum Einen ist vom Wetter her Reserve nicht verkehrt und zum anderen brauche ich nach einem langen Tag draußen auch ein bisschen mehr Komfort.

    Und auch bei -25°C ist ein -30er Schlafsack nicht verkehrt. Der Komfortwert gibt ja nicht die optimale Nutzungstemperatur des Schlafsacks sondern den unteren Grenzwert des Komfortbereichs bei optimalen Bedingungen an.

  • Und auch bei -25°C ist ein -30er Schlafsack nicht verkehrt. Der Komfortwert gibt ja nicht die optimale Nutzungstemperatur des Schlafsacks sondern den unteren Grenzwert des Komfortbereichs bei optimalen Bedingungen an.

    Ich war gerade in derselben Situation, hab mich aber für einen mit -20° Komforttemperatur entschieden. Ich hab letzten Winter das Vita Band gemacht und war von Mitte Februar bis Ende April mit einem -10° Komfort-Schlafsack unterwegs, hatte zusätzlich einen 133er APEX Quilt als Überdecke zur Verstärkung und das hat mir im Grunde gereicht. Allerdings hab ich dann halt in Hütten geschlafen, wenn es Richtung -30° ging. Deshalb jetzt ein wärmerer. Aber ich wollte bewusst nicht -30° Komfort weil das nur eine handvoll Nächte betrifft, wenn überhaupt, und man dann ja mit Verstärkung (Daunenjacke und -Hose) schlafen kann (was natürlich nicht geht, wenn man in einem VBL schlafen muss). Außerdem gibt es ja immer noch die Wärmflasche. Mir war aber eben selbst in dem -10° Schlafsack oft zu warm, weil es eben auch oft nur um die 0° hat. Oder eben weil ich auch relativ oft in Hütten übernachtet habe.

    Schreibe das nicht nur für dich, ich weiß ja nicht, was du konkret vorhast. Hier lesen ja aber sicher viele andere Interessierte mit. Will man für 2-3 Wochen in den Sarek und am liebsten beim kältesten Wetter, dann ist ein -30° Schlafsack sicher eine Überlegung wert.

    2 Mal editiert, zuletzt von PositivDenken (2. Dezember 2024 um 11:45)

  • Könnte der nicht etwa passen?

    Cumulus Exuistic 1200

    https://cumulus.equipment/eu_de/daunensc…istic-1200.html.


    EXCUISTIC 1500
    cumulus.equipment


    Ggf. mit Anpassungen in Sachen Daunenverteilung, Überfüllung, Länge usw.

    Ich habe unter anderem einen günstigeren "Alaska" und bin zufrieden. Allerdings ist der Alaska mit günstigerer Daune ausgestattet und entsprechend schwerer.

    Ich kann dir aber die Gewichte in L und 10 cm mehr Schulter nennen.

    Einmal editiert, zuletzt von Carsten K. (1. Dezember 2024 um 21:36)

  • Ja, der ist für Skandinavien gedacht. Ich habe auch lange rumüberlegt, ob nicht 20°C reichen. Aber zum Einen ist vom Wetter her Reserve nicht verkehrt und zum anderen brauche ich nach einem langen Tag draußen auch ein bisschen mehr Komfort.

    Und auch bei -25°C ist ein -30er Schlafsack nicht verkehrt. Der Komfortwert gibt ja nicht die optimale Nutzungstemperatur des Schlafsacks sondern den unteren Grenzwert des Komfortbereichs bei optimalen Bedingungen an.

    Okay! Für Skandinavien ist das sicherlich vorteilhaft, aber in den Alpen dürfte etwas im (Komfort)Bereich bis -15° C sogar fast genügen, wobei in außergewöhnlich kalten Nächten ja zusätzlich noch Puffy & Co. getragen werden könnten (Funtensee & Co.).

    Noch ein Tipp: Schau Dir bei Deiner Suche auch mal die Baffle-Konstruktionen von Western Mountaineering an. Deren Winterschlafsäcke haben ab einer bestimmten Grenztemperatur so genannte, Side-blocked oder V-blocked Baffles. Das heißt, dass die röhrenförmigen Daunenkanäle nicht mehr durchgängig sind ("continuous baffles"), sondern durch eine ebenfalls mit Daunen gefüllte Sperrschicht unterbrochen werden. Dies führt dazu, dass die Daune von der Oberseite des Schlafsacks auch beim Schütteln oder Wenden nicht nach unten rutscht, wodurch die Isolationsfähigkeit auf der Oberseite dauerhaft bewahrt bleibt:

    Bei einem hochwertigen Winterschlafsack erachte ich dieses Feature als essentiell...

    Aber ich wollte bewusst nicht -30° Komfort weil das nur eine Handvoll Nächte betrifft, wenn überhaupt, und man dann ja mit Verstärkung (Daubenjacke und -Hose) schlafen kann (was natürlich nicht geht, wenn man in einem VBL schlafen muss).

    Genau dafür wäre die von Skurka empfohlene VBL-Kleidung optimal, die hier diskutiert wird. Direkt auf dem Körper oder über einem dünnen Baselayer getragen, läufst Du damit nämlich gar nicht erst die Gefahr, dass Körperfeuchtigkeit in die darüber getragene (Daunen)Isolation gelangen kann. :)

    Ich mag das GWS nicht wirklich: raschelig und steif.

    Aber dafür sehr robust und ziemlich wasserdicht. :) Bei Wintertouren würde ich niemals auf ExtremeLite oder ähnlich dünne und empfindliche Materialien setzen, um künstlich ein paar Gramm zu sparen. Vielleicht bin ich aber auch im falschen Forum... 8o

  • Aber dafür sehr robust und ziemlich wasserdicht. :) Bei Wintertouren würde ich niemals auf ExtremeLite oder ähnlich dünne und empfindliche Materialien setzen, um künstlich ein paar Gramm zu sparen. Vielleicht bin ich aber auch im falschen Forum... 8o

    Wo siehst du bei einer Zelttour den Mehrwert einer fast-wasserdichten Außenhaut? Mal von Bivy Szenarien abgesehen. Feuchte Atemluft?

  • Es sind viel zu wenig Daunen eingefüllt. Nach reichlich aufschütteln erreicht der Schlafsack eine Füllhöhe von 15-18cm.

    Das ist absolut krass schlecht bei den Parametern! Mein Cumulus Liteline mit 460g Daune hat exakt diese Werte im Loft. Regular und nicht large, klar, aber auch nur rund die Hälfte an Daune. Wiegt denn der Valandre was er wiegen soll?

  • Wo siehst du bei einer Zelttour den Mehrwert einer fast-wasserdichten Außenhaut? Mal von Bivy Szenarien abgesehen.

    Ich hatte in den Bergen schon mehrmals den Fall, dass nächtlicher Nebel durch die Lüftungsöffnungen ins Zelt gezogen ist. Und das teilweise über Stunden... Da lässt sich Feuchtigkeit nur schwer vermeiden, weshalb ich auch den Schlafsack dafür auslegen würde. Alles mit Regenjacken & Co. abdecken ist ja schön und gut, aber irgendwo gibt es immer Lücken.

    Lieber ein paar Gramm mehr, und dafür wissen, dass ich mich sowohl auf die Reißfestigkeit als auch auf die Dichtigkeit weitestgehend verlassen kann. :)

    Feuchte Atemluft?

    Das ebenfalls, insbesondere wenn die Temperaturen unter den Gefrierpunkt fallen. Wer garantiert mir, dass der Wasserdampf nicht genau unterhalb der so toll atmungsaktiven Stoffhülle zum Kondensieren kommt? Oder, dass bei sehr tiefen Temperaturen (auch im Zelt) das auf der Hülle liegende Eis durch die warme Atemluft in Flüssigkeit übergeht...

    Die vermeintliche Atmungsaktivität von Schlafsäcken hin oder her: Feuchtigkeit soll für mich gar nicht erst in den Schlafsack gelangen. Sowohl nicht von innen, als auch von außen. :)

    Einmal editiert, zuletzt von Trinolho (2. Dezember 2024 um 13:52)

  • Noch ein Tipp: Schau Dir bei Deiner Suche auch mal die Baffle-Konstruktionen von Western Mountaineering an. Deren Winterschlafsäcke haben ab einer bestimmten Grenztemperatur so genannte, Side-blocked oder V-blocked Baffles. Das heißt, dass die röhrenförmigen Daunenkanäle nicht mehr durchgängig sind ("continuous baffles"), sondern durch eine ebenfalls mit Daunen gefüllte Sperrschicht unterbrochen werden. Dies führt dazu, dass die Daune von der Oberseite des Schlafsacks auch beim Schütteln oder Wenden nicht nach unten rutscht, wodurch die Isolationsfähigkeit auf der Oberseite dauerhaft bewahrt bleibt:

    In der Abbildung sieht man unten rechts den WM Puma mit aufgelistet. Aber interessant zu sehen, dass offenbar innen eine zweite, dünnere Lage Daunen ist, die ein continous Baffle hat. Der Valandre Odin hat auch kein continous Baffle, aber kommt aufgrund des Schnitts (die Kammerstege sind laut Marketing gebogen und nicht rechteckig) ohne die seitliche V-Kammer aus.

    Genau dafür wäre die von Skurka empfohlene VBL-Kleidung optimal, die hier diskutiert wird. Direkt auf dem Körper oder über einem dünnen Baselayer getragen, läufst Du damit nämlich gar nicht erst die Gefahr, dass Körperfeuchtigkeit in die darüber getragene (Daunen)Isolation gelangen kann. :)

    Für mich wäre das im Notfall eine Option, aber für den normalen Gebrauch nichts. Mir ist es so schon häufig zu eng in einem Winterschlafsack. Die Vorstellung dort auch noch mit der dicken Daunenjacke drinnen zu sein, fühlt sich schon gedanklich nicht gut an :D

    Aber dafür sehr robust und ziemlich wasserdicht. :) Bei Wintertouren würde ich niemals auf ExtremeLite oder ähnlich dünne und empfindliche Materialien setzen, um künstlich ein paar Gramm zu sparen. Vielleicht bin ich aber auch im falschen Forum... 8o

    Ich halte (ohne praktische Erfahrung) die normale Schlafsackhülle als vielseitiger im Einsatz und im Notfall pflegeleichter auf Tour. Bei der letzten Tour hatte ich statt Innenzelt einen Windsack im Zelt und habe darin geschlafen. Windsack ist sowieso dabei. Für die nächste Tour werde ich den wahrscheinlich nochmal etwas größer und die Kopföffnung etwas anders gestalten müssen, aber ansonsten scheint es mir immernoch ein sinnvolles Konzept zu sein. Ein GWS an Fußende und Kapuze würde ich aber wahrscheinlich ohne Lange Überlegungen nehmen.

    Das ist absolut krass schlecht bei den Parametern! Mein Cumulus Liteline mit 460g Daune hat exakt diese Werte im Loft. Regular und nicht large, klar, aber auch nur rund die Hälfte an Daune. Wiegt denn der Valandre was er wiegen soll?

    Gute Idee, den Schlafsack zu wiegen! Laut Küchenwaage wiegt er 40g weniger, als im Bergzeit-Shop angegeben. Beim Hersteller steht gar kein Gewicht für L. Die 40g machen aber weder den fehlenden Loft aus, noch den deutlichen underfill in den Kammern.

  • Es sind viel zu wenig Daunen eingefüllt. Nach reichlich aufschütteln erreicht der Schlafsack eine Füllhöhe von 15-18cm.

    Das ist absolut krass schlecht bei den Parametern! Mein Cumulus Liteline mit 460g Daune hat exakt diese Werte im Loft. Regular und nicht large, klar, aber auch nur rund die Hälfte an Daune. Wiegt denn der Valandre was er wiegen soll?

    Der liegt ja wirklich stramm da für 60 Gramm Überfüllung.

    Meinen "Mysterious Traveller" hab ich nach der Reinigung auch ein bisschen überfüllen lassen. Ich denke das würde ich bei jeder Neubestellung gleich machen lassen, unabhängig vom Hersteller.

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