Navigationsproblem Wegegabelung

  • Ich füge mal ein typisches Beispiel einer Wegegabelung ein, die ich ab und an im Wald vorfinde, und dann entscheiden muss, wo geht es weiter. Vor allem dann, wenn ich gerade auch noch keine Mobilfunkverbindung habe und meinen Standort allenfalls anhand der Karte oder Navi-App nur schwer lokalisieren kann. Teilweise sind z.B. Wegweiser sehr versteckt oder gar nicht vorhanden.

    Frage: wie geht ihr in einem solchen Fall vor? Was empfehlen die Profis ;)?

  • Sehe das Problem eigentlich nur dann, wenn einer der beiden Wege nicht in der Karte/App verzeichnet ist. Wenn die Wege beide verzeichnet sind, solltest du mit Hilfe von Karte oder App entscheiden können, ob du rechts oder links gehen musst. Alles andere wäre ja eher "wie finde ich meinen Standpunkt auf der Karte/in der App" und hat ja erstmal nichts mit der Art der Weggabelung zu tun?

    Sollte nur einer der beiden Wege verzeichnet sein, musst du trotzdem erstmal deinen Standort finden und von da entscheiden, welcher der Wege eher in Frage kommt (indem du z.B. auf den weiteren Verlauf schaust). Wenn alle Stricke reißen läuft es dann eben auf ausprobieren hinaus.

  • In solchen Fällen geht meine Tendenz geht immer zu dem Weg, der mehr so aussieht, als würde er den bereits begangenen logisch fortführen. Beim Beispiel von oben: Bist du vor der Gabelung auf einem Weg mit zwei Reifenspuren gelaufen, würde ich links weiter gehen. Falls nicht, rechts. (Sind beide Wege annähernd gleich, dann nehme ich den, der aussieht, als hätte ich mehr Spaß. Wenn ich mich schon verlaufe, soll es wenigstens unterhaltsam gewesen sein.)

    Während ich weitergehe, halte ich nochmal extra aufmerksam nach Beschilderungen Ausschau. Falls man in deutschen Wäldern falsch gelatscht ist, kriegt man das nach einer Weile mit, sofern man sich vorher grob über die Strecke informiert hat.

  • Ich nehme meist den breiteren, da finde ich die Chance auf Beschilderung größer. Oder wenn beide ähnlich, den für mich logischeren.

    Die App "Wanderfreund" funktioniert übrigens auch offline, da kann man ja gucken, wo sich einzelne Wege hinbegeben und seinen ungefähren Standort kennt man ja meist.

    (Sagt die, die gestern mit dem Rad im Wald versumpft ist...^^ Immerhin stimmte die Richtung und irgendwann kam auch wieder was befahrbares)

  • Annahme: du siehst auf deiner Karte nur einen Weg, sonst wär's ja kein Problem.

    1) Karten in unterschiedlichen Apps anschauen, nicht alle Wege sind in allen Apps enthalten.

    2) Die Wege divergieren normalerweise nach einer Abzweigung, und laufen nicht hunderte Meter parallel. Dh es wird schon nach kurzer Zeit klarer, ob man richtig ist. Meistens hat man doch Zeit und befindet sich nicht im Spurt in Richtung Bahnhof.

    3) Anhand der Topologie oder Spuren abschätzen, welcher Weg der für mich wahrscheinlich richtige ist, und den als erstes probieren. Ich sehe dann recht schnell anhand des aufgezeichneten Tracks, ob ich richtig liege.

    Wenn man auf einem.bis dahin tadelos ausgeschilderten Wanderweg war, umdrehen und zurück laufen bis zum letzten Schild, dann nochmal genauer hinsehen, ob man nicht schon vor der unbeschilderten Abzweigung etwas übersehen hat.

  • Vor allem dann, wenn ich gerade auch noch keine Mobilfunkverbindung habe und meinen Standort allenfalls anhand der Karte oder Navi-App nur schwer lokalisieren kann.

    GPS am Handy funktioniert ja für gewöhnlich ohne Mobilfunk, u.U. muss man etwas warten, bis die Position gefunden wird. Wichtig daher, dass das Kartenmaterial offline verfügbar ist.

    In deinem konkreten Beispiel geht der Weg rechts leicht bergab. Das könnte ein wertvolles Indiz sein, das man in der topographischen Karte abgleichen kann.

    Schwieriger sind ja häufig Mehrfachgabelungen die kurz hintereinander folgen und die nur zum Teil in der Karte verzeichnet sind. Aber auch hier hilft mir öfters die Topographie.

  • Wenn man auf einem gut ausgeschilderten Weg unterwegs ist, entscheide ich völlig spontan, ob ich rechts oder links weiter gehe.

    Ist nach maximal einem Kilometer (geschätzt) keine Markierung gekommen, dann kehre ich um!

  • Je nach eigenem Anspruch und nach Schwierigkeit der Wegfindung bzw. Qualität von Ausschilderung und Karte:

    • ideal natürlich: Karte dauerhaft mitlesen, also möglichst immer (wenigstens ungefähr) wissen wo man ist.
    • oder wenigstens: Streckenführung vorab angeschaut haben und grob im Kopf haben, an welchen Abzweigungen vielleicht mehr Aufmerksamkeit gefordert sein könnte und auf welche markanten Merkmale man für die Wegfindung achten muss.
    • Dabei nicht nur genau ein Merkmal mit einbeziehen sondern mehrere. Also nicht nur "an der nächsten Kreuzung links" merken, weil ja vielleicht vor meiner eigentlichen Abzweigung noch eine weitere kleine Kreuzung kommt, die nicht auf der Karte ist und an der ich noch geradeaus gehen müsste. Wenn es dann auf einmal  bergab geht, obwohl ich laut Planung doch eher bergauf müsste oder wenn ich vor mir schon den Waldrand sehe, obwohl mein geplanter Weg doch tiefer in den Wald führen müsste usw. dann kann ich schneller merken, dass was nicht stimmt.

    Bei Wanderwegen, die ja meist in beide Richtungen ausgeschildert sind, kann man sich auch mal ein paar Schritte nach der Kreuzung umdrehen und die Beschilderung in Gegenrichtung anschauen, die vielleicht deutlicher ist. Oder ihr Fehlen als Hinweis nehmen, dass man wohl den falschen Abzweig genommen hat und beim anderen Abzweig nachschauen.

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