Alterung von DCF-Zelten während der Lagerung zuhause???

  • Hallo zusammen,

    da ich mich auf Zeltsuche befinde, um mein Rucksackgewicht zu drücken und gleichzeitig in Lappland windstabiler unterwegs zu sein (mein Lanshan 1 mit 980 g inkl. Heringen ist in beiderlei Hinsicht ausbaufähig), bin ich unweigerlich bei DCF-Zelten gelandet. Da ich lange Zeit nur wenig über DCF wusste, habe ich eine zweistellige Stundenzahl in die Recherche von Zeltmaterialien gesteckt, um mich u.a. über das Thema der Haltbarkeit zu informieren. DCF spaltet da ja bekanntlich die Meinungen. Aber während ich allerlei Statements zur Haltbarkeit von DCF bei aktiver Benutzung und gleichzeitiger Sorgfalt fand (im Schnitt 120-150 Nächte, womit ich fein wäre), sind mir vereinzelt auch Stimmen begegnet, die davon sprachen, dass ihnen ihre Zelte signifikant "im Schrank" gealtert seien. Damit wäre ich wiederum weniger fein, da ich ein DCF-Zelt vermutlich im Schnitt nicht viel länger als 20 Nächte/Jahr nutzen würde und es natürlich bedeutend wäre, ob ich das Zelt dann tatsächlich 6-8 Jahre nutzen könnte oder es sich schon vorher im Schrank selbst zerlegt.
    Lange Rede, kurze Frage: Hat jemand von euch selbst Erfahrungen damit machen müssen, dass ältere DCF-Zelte bei der reinen Lagerung kaputt gehen?
    Dass lange Lagerung in einer einzigen Falttechnik Delaminierung entlang der immer gleichen Faltkanten begünstigen könnte, leuchtet mir nach meiner Recherche ein, aber altert das Mylar auch abseits der Faltkanten in einem Zeitraum bis 10 Jahren so stark, dass es zerfällt?

    Grüße!

  • Moin,

    ich habe ein Z-Packs Duplex von 2015 und kann wirklich rein gar nichts an irgendwelchen "Auflösungserscheinungen" am Material feststellen.

    Lass dich durch obskure Berichte von Einzelnen nicht verunsichern. DCF zerlegt sich weder im Schrank noch anderswo.

    Lange Standzeiten in der Sonne, also im UV Licht gehen da eher ans Material.

    Gruß, Andreas

  • in Lappland windstabiler

    bin ich unweigerlich bei DCF-Zelten gelandet

    Ich weiß nicht, ob dabei wirklich DCF als Schluss bei rauskommen muss. Die Windstabilität hängt zum einen natürlich von der Form und Aufbau des Zelts ab - darum geht es aber wohl an dieser Stelle eher nicht. Zum Anderen wäre aber ein Silpoly auch windstabiler. Und zwar aus dem Grund, weil es wegen weniger Dehnung sich weniger einbeult und damit die Windangriffsfläche niedriger bleibt im Vergleich zu Silnylon. Wo ich aber eigentlich drauf hinaus will: es wird häufig vom großen Packmaß bei DCF berichtet. Das ist bei einer kurzen Tour vielleicht nicht so ein Problem, aber in Lappland, wo Touren auch mal länger ohne Resupply sein können, finde ich den Aspekt Packmaß dann schon auch entscheidend.

    Ich muss aber gestehen, dass ich selbst keine Erfahrungen mit DCF habe. Aber aus oben genannten Überlegungen heraus bzgl der Windstabilität werde ich bald den Wechsel von Silnylon auf Silpoly ausprobieren.

  • DCF zerlegt sich weder im Schrank noch anderswo.

    Lange Standzeiten in der Sonne, also im UV Licht gehen da eher ans Material.

    Volle Zustimmung! :)

    Viele lagern ihre DCF-Zelte auch "möglichst ausgebreitet" in einer großen Kiste. Das ist nach meiner persönlichen Einschätzung ebenfalls nicht notwendig.

    Klar, das Material kann dann gut trocknen, aber zur anschließenden Lagerung ist es völlig egal. Man sollte eben beim Packen nur vermeiden, viele Knickstellen zu erzeugen. Insbesondere die engen Radien der Knickstellen schädigen das Material, was aber bei vorsichtigem Rollen selbst im Packsack weitestgehend vermieden werden kann.

    Ich würde mir da keine all zu großen Sorgen machen.

  • Zum Anderen wäre aber ein Silpoly auch windstabiler. Und zwar aus dem Grund, weil es wegen weniger Dehnung sich weniger einbeult und damit die Windangriffsfläche niedriger bleibt im Vergleich zu Silnylon.

    Ich habe das jetzt schon ein paar mal gelesen, also verbessert mich bitte, wenn ich falsch liege, aber Silpoly unterscheidet sich dabei eigentlich gar nicht von Silnylon. Beide Stoffe haben unter Zug ganz leichte Dehnung in Webrichtung und starke Schrägdehnung.

    Wenn Silnylon nass wird, dehnt sich der Stoff (auch ohne Zug) leicht in alle Richtungen. Das kann schon mal dazu führen, dass ein Shelter etwas durchhängt, aber macht das so viel aus bei der Windanfälligkeit und Stabilität?

    Oder ist hier gemeint: windstabil = weniger Bewegung des Materials im Wind? Da würde ich schon eher mitgehen.

  • Das Thema DCF Alterung wurde auch in diesem Thread angeschnitten.

    das ist mir bewusst, unser Forum war natürlich die erste Anlaufstelle meiner Recherche:)

    Ich weiß nicht, ob dabei wirklich DCF als Schluss bei rauskommen muss.

    du hast vollkommen Recht, ich habe mich da etwas missverständlich ausgedrückt: Was die Windstabilität anbelangt, bin ich persönlich bei der Durston X-Mid - Geometrie angekommen. Und da die Poly-Variante mit einer zusätzlichen Stange (ich kann krankheitsbedingt nur mit einem Stock laufen) gewichtsmäßig fast beim Lanshan liegt, hab ich mich schnell auf die DCF-Variante fokussiert und bin dann voll in die Eigenschaften von DCF eingetaucht ^^
    Was das Packmaß des Zelts betrifft: ein neuer Rucksack steht auch noch auf der Kaufliste (das wird in ein paar Wochen ein eigener Thread), aber das XMid 1 Pro hätte ohnehin ein (für DCF) vergleichsweise kleines Packmaß:)

  • Lass dich durch obskure Berichte von Einzelnen nicht verunsichern. DCF zerlegt sich weder im Schrank noch anderswo.

    Das fiese an der Alterung von DCF ist ja, dass man sie nicht sieht und nicht fühlt. Natürlich zerlegt sich das Zeug nicht im Schrank, aber die Mylar-Schichten altern durchaus, wodurch die Reiß- und Weiterreißfestigkeit sinkt. Wirklich merken tut man das dann erst, wenn durch Sturm oder andere Umstände das Material dann wirklich mal an die Grenzen kommt. Das sind dann die "obskuren Berichte von Einzelnen", weil solche Situationen ja nur vereinzelt auftreten. Wer nur bei Windstille sein Zelt aufbaut, wird von der Alterung wahrscheinlich nie etwas merken. Ernst nehmen würde ich die Tatsache trotzdem. wie man dann mit der Information umgeht ist dann wieder eine individuelle Entscheidung.

    Die Alterung soll ja seit der Umstellung auf E-type Mylar bei den leichteren Grammaturen langsamer voranschreiten, aber ganz aufhalten lässt sich das bei dem Material einfach nicht.

    mfg
    der Ray

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