Verarbeitungstips DCF

  • Hallöchen,

    eines meiner Lieblingsmaterialien für MYOG/Selbstbauprojekte ist DCF (Dyneema Composite Fabric). Er ist sehr leicht und stabil, leicht zu verarbeiten, zu nähen und zu kleben. Leider ziemlich teuer. Wegen der hohen Kosten sollte dann das Ergebnis möglichst lange halten und somit möchte ich hier eine Sammlung für Tips rum um die DCF-Verarbeitung starten.

    DCF ist durch seine Faseranordnung anfällig für Beschädigungen diagonal zur Faserrichtung. Möchte man also z.B. ein Zelt oder Tarp aus DCF bauen, dann sollte man sich gründlich Gedanken über die potentiellen Kraftverläufe machen und die Faserausrichtung entsprechend optimieren. Zur Verdeutlichung habe ich hier mal einen Streifen DCF mit diagonal zum Zuschnitt liegenden Fasern eingespannt und gezogen:

    Die Zugkraft wird praktisch nur auf die Folien des Sandwichs übertragen bis es reisst. In der Praxis entstehen an Stellen mit Diagonalkräften Dehnungen oder kleine Pinholes.

    Sollte man keine Lösung für eine optimierte Faserausrichtung finden oder eine optimierte Faserausrichtung würde zu viel Verschnitt des teuren MAterials nach sich ziehen, kann man auch Verstärkungen entlang der Kraftlinien aufkleben. Hier ein Beispiel mit einem Verstärkungsstreifen aus relativ günstigem UltraTNT PSA Tape, das auch in Längsrichtung Dyneemafäden aufweist:

    Im Zugversuch sind deutlich größere Kräfte nötig, um den Steifen zu zerstören, aber es gelingt relativ einfach.

    Die teuerste und beste Variante ist einen Streifen DCF mit Fasern in Längsrichtung aufzukleben. Diese Verbindung konnte ich mit Handkraft nicht zerstören:

  • Danke für den Tip.

    Mit was verklebst du das? Welchen kleber nimmt man her. Reicht das oder ist nähen besser?

    Aus Ermangelung einer Nähmaschine klingt das verlockend. Ultraleicht und nur kleben :saint:

  • Mit was verklebst du das? Welchen kleber nimmt man her. Reicht das oder ist nähen besser?

    DCF kann man mit Transferklebeband kleben, z.B. mit diesem. Normalerweise reicht das dicke, dazu gibt es viele Erfahrungsberichte von entsprechenden Eigenbauten, die auch einen kompletten CDT gehalten haben. Früher habe ich zuerst auch lieber eine Doppelkappnaht genäht plus einem Tapestreifen drüber zur Abdichtung, aber das ist overkill. Voraussetzung ist jedoch, dass man ein gutes Transferklebeband verwendet und die Klebestelle ordentlich entfettet hat. Ansonsten sind solche Klebestellen bei tiefen Minustemperaturen auch schon mal auseinander gefallen ;)

  • Moin!

    Ich nähe gerade für lampenschirm ein 2×3 m Rechteck-Tarp aus dem 18 g/qm Material.
    Nachdem ich mit meinem DCF-Kapper sehr gute Erfahrungen gemacht habe, bin ich davon ausgegangen, dass es mit dem ganz leichten DCF genauso gut funktioniert. Leider nicht!

    Mein Toleranzbereich beim Einführen des Stoffs in den Kapper sind 5 mm. Das führt zu ganz leichten Abweichungen beim Einfalten, mit denen ich die Naht „steuern“ kann. Irgendwie verhält sich dies dünne Laminat beim Nähen anders als das, nur etwas steifere Camo-DCF.

    In den ersten und letzten 50 cm bekomme ich eine seltsame Abweichung im Einzug der Naht. Ich habe es zweimal versucht mit ähnlichem Ergebnis. :(
    Jetzt wurde die Naht geklebt und kann entsprechend weiter verarbeitet werden.

    VG. -wilbo-

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