Zelt für den PNT und weitere längere Touren gesucht

  • Hallo! Für nächstes Jahr ist der Pacific Northwest Trail ab Mitte Mai geplant mit Start im Glacier National Park. Für diese und weitere geplante Touren (z.B. Kungsleden und West Highland Way) suche ich ein möglichst leichtes Zelt. Ich habe mich schon umgesehen, aber ich bin von der Vielfalt etwas erschlagen und habe ehrlich gesagt mehr Ahnung von Hängematten als von Zelten. Im Moment gefällt mir das Durston X-Dome 1+ Solid ganz gut, aber auch Tarptent hat interessante Zelte die mir gefallen, wie z.B. das Dipole.

    Im Prinzip ist es mir egal ob es ein Zelt mit Gestänge, ein Trekkingstock Zelt, einwandig oder doppelwandig ist. Aber für den PNT tendiere ich eher zu was möglichst freistehenden. Vielleicht könnt ihr mir ein bisschen mehr Klarheit in meine Gedanken bringen.

    Was ein Zelt für mich bieten muss:

    • Genug Platz um aufrecht sitzen zu können und um den Rucksack und die Schuhe im Zelt und nicht in der Apside lagern zu müssen. Ich bin 1,72m, nutze eine Sea to Summit Ether Light XR in Regular (183x55x10cm) und einen TaR Vesper 20°F Quilt.
    • Aufbau des Fly zuerst. Erst das Innenzelt im strömenden Regen aufbauen geht gar nicht.
    • Möglichst gute Windstabilität da ich das Zelt auch auf exponierten Stellen nutzen möchte/muss.
    • Gewicht um 1kg. Etwas schwerer würde ich bei starken Argumenten auch akzeptieren. Aber lieber etwas leichter :saint:
    • Der Preis ist erstmal nebensächlich.

    Ich freue mich auf Vorschläge und Tips! :)

  • Vielleicht kannst Du noch etwas präzisieren...

    Was macht ein freistehendes Zelt für den PNT ideal (als Erklärung für jemanden wie mich der den Trail überhaupt nicht kennt)?

    Was bedeutet windstabil für Dich? Kungsleden und WHW hören sich nicht extrem an... was wären denn exponierte Stellen z.B.?

    Mit Deiner Körpergröße hast Du in der Hinsicht keine Limits... sehr gut...

  • Der Gedanke dabei ist das es dort einen sehr felsigen Untergrund hat und Heringe eventuell nicht tief genug in den Boden zu bekommen sind, wenn überhaupt. Der PNT verläuft Anfangs auf einer Höhe zwischen 1000 und über 2000 Meter, also schon an bzw teilweise über der Baumgrenze. Daher glaube ich das da oben der Wind ganz gut pfeifen kann. Auf Youtube habe ich mal ein Video von einem Tarptent Rainbow im Wind gesehen, das einfach platt gedrückt wurde. Sowas kann ich da natürlich nicht gebrauchen.

  • Auf Youtube habe ich mal ein Video von einem Tarptent Rainbow im Wind gesehen, das einfach platt gedrückt wurde. Sowas kann ich da natürlich nicht gebrauchen.

    Ohne die Zelte selbst zu besitzen, aber was ich bislang über das X-Dome gelesen habe wird es nicht besser sein als ein TT Rainbow, eher im Gegenteil...

    Kenne die ganzen US Trails nicht, aber macht es dann nicht Sinn gleich dort ein Zelt zu kaufen? TT Notch wäre meine Wahl.

    Falls nein kommt ja nur was stylishes europäisches in Frage wenn du extra eins mitnimmst. TT Durston und Zpacks haben alle da, daher würde ich alleine deshalb zb ein Trekkertent Stealth 1.5 oder besser ein Tipik Pioulou oder was von Bonfus nehmen 8)

  • PNT klingt interessant. - Ich war da noch nicht, aber bezweifle doch ein wenig, ob es dafür wirklich was freistehendes sein muss? - Ich hab ein Xmid1pro, 500 g, Trekking Pole, groß genug für meine 1,85 m, und bin damit im vergangenen Jahr gut durch die erste Hälfte des PCT gekommen; in drei Wochen geht es weiter, und irgendwo in WA werde ich dann den PNT kreuzen. Im lockeren Sand oder Schnee abspannen ist schwieriger als auf Fels (wo Felsen sind, sind auch Steine zur Stabilisierung von Heringen), und Du wirst ja schon versuchen, etwas windgeschützte Plätze zu finden und bedarfsweise halt zusätzlich abspannen - das habe ich dort insgesamt vielleicht 4- oder 5-mal gemacht, und nie in der High Sierra.

    Weshalb Rucksack im Innenzelt?

    Ein Start Mitte Mai ist sehr früh, da wirst Du noch sehr viel Schnee haben.

    Einmal editiert, zuletzt von whr (21. Mai 2025 um 00:08)

  • Ohne die Zelte selbst zu besitzen, aber was ich bislang über das X-Dome gelesen habe wird es nicht besser sein als ein TT Rainbow, eher im Gegenteil...

    Gelesen habe ich zu dem X-Dome noch nicht viel, aber gesehen. Warum sollte es nicht mehr Wind ab können als das Rainbow? Es hat sich kreuzende Stangen, viele zusätzliche Abspannpunkte und wenns richtig heftig wird kann man seine Trekkingstöcke zur Unterstützung einsetzen :/

    Kenne die ganzen US Trails nicht, aber macht es dann nicht Sinn gleich dort ein Zelt zu kaufen? TT Notch wäre meine Wahl.

    Preislich macht das auf jeden Fall Sinn. Ich möchte meine Ausrüstung aber gerne vor so einer langen Tour ausprobieren. Das Notch hatte ich bisher irgendwie überflogen. Sah so schmal aus. Schau ich mir mal näher an, danke :)

    Weshalb Rucksack im Innenzelt?

    Einfach nur weil ich keine Lust habe jeden Morgen meine Sachen nach unliebsamen kleinen Gästen zu durchsuchen ^^

    PNT klingt interessant. - Ich war da noch nicht

    Ich auch nicht und stehe mit der Planung noch am Anfang.

    Zitat

    Ein Start Mitte Mai ist sehr früh, da wirst Du noch sehr viel Schnee haben.

    Danke für die Info! Der Start Termin ist noch nicht fix, aber Anfang Juni müsste ich dann schon los.

  • Nur kurz zum Wetter…

    The 1,200 mile Pacific Northwest Trail has an east-west orientation. This creates a narrow weather window compared to other National Scenic Trails. The best weather for long-distance trips on the PNT generally occurs between mid-June and mid-September. Trails are typically snow free from all but the highest elevation areas by July. In the Puget Sound, the PNT offers year-round access.

    Grüße

  • Ich kann mein Zeitfenster eventuell auch noch weiter verschieben, aber das ist erstmal nicht das Thema. Auch bin ich nicht auf den PNT festgelegt, es wäre nur mein Favorit aus einer Reihe an Wegen die in dem Zeitfenster zu schaffen sind. Ich mache mal einen anderen Thread zu meinem Vorhaben auf.

  • Die Campsites in Glacier NP öffnen offiziell erst am 15.6., und auch nicht immer alle, je nachdem, wieviel Schnee noch liegt. Davor gibts die Möglichkeit, walkup Permits zu bekommen, das hängt aber sehr davon ab, wieviel Schnee liegt, außerdem sind da die Kapazitäten reduziert. Für den PNT musst du ja in Ost-West Richtung durch, d.h., es gibt nicht die Möglichkeit, wie beim CDT auf eine niedrigere Route auszuweichen, was das Startdatum eher nach hinten verschieben dürfte, außer, du nimmst halt Pickel und Steigeisen / Grödel mit und kannst damit umgehen.


    Zum Zelt: Den CDT gehe ich mit Flat Tarp an. Der hat ja ähnliche Bedingungen, hoch, bergig und oft oberhalb der Baumgrenze. Sehe da trotzdem kein Problem, bin ja nicht der erste, der das macht. Allerdimgs ist der PNT soweit ich weiß nässer und v.a. hats wohl mehr Mücken, insofern wäre ein Zelt vllt. trotzdem sinnvoll. Nichtsdestotrotz würde ich mich nicht auf freistehend beschränken, und auch die 1kg Marke würde ich mir nochmal überlegen, das ist schon nicht wenig, gibt ja auch erheblich leichteres.

    Mein Tip wäre: such mal auf r/ultralight und sonst im Internet Packlisten von ULern, die den schon gelaufen sind und schau dir deren Zeltwahl an.

  • Weshalb Rucksack im Innenzelt?

    Einfach nur weil ich keine Lust habe jeden Morgen meine Sachen nach unliebsamen kleinen Gästen zu durchsuchen ^^

    Du packst ihn nicht aus? - ich lagere den Rucksack selbst mit ein paar wenigen Sachen drin, die ich normalerweise nie brauche (z. B. Repair Kit), in einer Apside; Kleidung, Hygiene, Elektronik, was ich sowieso nutze, im Zelt; die Foodbag und Kocher/Gas in der anderen Apside, ebenso die Schuhe.

    Schuhe und Rucksack bringen doch nur Dreck und ggf. Feuchtigkeit ins Innenzelt.

  • Hab den PNT vor zwei Jahren gemacht. Hatte ein TT Notch Li und fand es letztlich den totalen Overkill. Meine Begleiter haben zu 90% einfach cowboy camping gemacht. Ich würde das nächste Mal auch einfach mein Gatewood Cape oder ein flat tarp nehmen. Geregnet hat es bei mir genau ein Mal. Und ein Mal auf einem steinigen Gipfel übernachtet, wo es wirklich nur felsig war, so dass keine Heringe genutzt werden konnten. Dann eben mit Steinen abgespannt. Aufwand vielleicht fünf Minuten extra. Dafür lohnt sich ein freistehendes mMn nicht.

    Kurzum, ich sehe da eine relativ geringe Schnittmenge im Anforderungsprofil zwischen PNT und insbesondere Kungsleden. Wenn du den gesamten Kungsleden machen möchtest, würde ich mir das mit einem X-Dome zweimal überlegen. Gehen tut vieles, bis man auf dem falschen Fuß erwischt wird.

    PS: wie andere ja schon geschrieben haben, ist Mitte Mai für Glacier zu früh, aber evtl. könnte eabo klappen, dann wären uU die Cascades schon schneefrei, bis du dort ankommst. Hätte den Vorteil, dass du dann wohl schon vor der fire season durch wärst. Bei mir war das damals der reinste Spießrutenlauf. Feuer hinter mir, Feuer vor mir …

    3 Mal editiert, zuletzt von PositivDenken (21. Mai 2025 um 12:10)

  • Ich danke euch vielmals! Anscheinend wollte ich wieder meine fears einpacken ;)

    Ich war halt in der Gegend noch nicht und bisher auch nicht auf solch einer Höhe über mehrere Tage unterwegs. Dazu kommt, das ich die Nächte in denen ich in einem Zelt in den letzten 15 Jahren geschlafen habe, an zwei Händen abzählen kann. Also ich hab keine Erfahrung was für ein Dach über dem Kopf für so eine Tour nötig ist.

    So wie ihr das sagt und ganz besonders der Kommentar von PositivDenken (hast du einen Blog der sich Landstreicher nennt?) haben mir sehr geholfen. In der Zwischenzeit habe ich auch ein paar Packlisten zu dem PNT gegoogelt und auch da sind keine außergewöhnlichen Shelterlösungen dabei. Dann wird mein altes MLD Solomid, das seit 3 Jahren rum liegt und in dem ich 3 mal für je eine Nacht gepennt habe wohl reichen ^^

    whr ich bin es gewohnt das nichts auf dem Boden über Nacht liegen bleibt, da ich Hängematten bevorzuge und meine Ausrüstung mit aufgehangen wird. War nur eine Überlegung damit keine Schlange und sonstiges Getier auf die Idee kommt z.B. in eine Außentasche des Rucksacks oder in die Schuhe zu kriechen...

  • Ich klinke mich mal in den Faden hier mit ein, dann brauche ich keinen Neuen aufmachen. Hoffe das ist ok für Dich Kubi.

    Wegen Kungslenden, ist das nicht häufig exponiert und kann dann auch windig sein? Ich hadere noch zwischen Duplex und XMid. Was Windstabilität angeht ist das XMid super, aber ich bin nicht so ganz mit dem subjektiven Empfinden des gefühlten inneren Regens wegen der Kondensation die einem innen bei starkem Wind bei dem XMid entgegen kommt, zufrieden. Das Duplex hat bei mir eine dickere Materialstärke und vibriert daher denke ich mal weniger, hatte dort jedenfalls noch nicht so krasse Erlebnisse wie in Island mit dem XMid.

    Wie sind da die Erfahrungen bezüglich Wind beim Kungsleden bei euch?

  • Wie sind da die Erfahrungen bezüglich Wind beim Kungsleden bei euch?

    Die Windstabilität vom X-Mid würde ich persönlich sicher nicht als „super“ bezeichnen mit Hinblick auf Nordeuropa oder arktische Tundra im Besonderen. Aber zu deiner Frage: Sturm kannst du auf dem Kungsleden genau so haben wie auf Island, aber sicher nicht mit der gleichen Wahrscheinlichkeit. Hat man Glück, kommt man ganz ohne durch. Hat man Pech, dann halt nicht. Mich hatte es da mal auf dem falschen Fuß erwischt und mich mit meinem Notch ordentlich abgeräumt (Heringe haben nicht gehalten, keine schweren Steine weit und breit, keine zusätzlichen Heringe dabei …).

    Würde an deiner Stelle das Duplex nehmen, wenn du es schon hast.

    Einmal editiert, zuletzt von PositivDenken (22. Mai 2025 um 20:46)

  • Wie sind da die Erfahrungen bezüglich Wind beim Kungsleden bei euch?

    Auf dem Kungsleden kann man denke ich ganz gut planen, ob man im Tal oder oben im Fjäll übernachten wird. Starker Wind war bei mir nur über der Baumgrenze im Fjäll ein Thema, also sieht man an stürmischen Tagen zu, dass man am Ende des Wandertages wieder in einem Tal ankommt. Problem gelöst ;)

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