Ich hatte das Notch Li ungefähr 200 Nächte lang im Einsatz. Von meinen bisherigen Tarptents war es sicher das unkomplizierteste, allerdings sind auch dort die Enden wirklich schwer vernünftig aufzubauen. Jedoch: Da mehrere Zeltschnüre zu einem Stake zusammenlaufen, ist es natürlich mit Steinen kein Problem.
Im Innern ist es zunächst einmal sehr schmal. Ich bin 1.80 aber mensch sollte auch noch die Dicke der Matte und den Loft des Schlasa einberechnen. Resultat: Ich hatte dauernd die Zeltwand im Gesicht, der Quilt wurde ständig feucht.
Das Dipole ist sehr wohl in DCF erhältlich - hier (Single Wall). Das Dipole ist ein Zelt für Geniesser, die locker 20 Min am Tag in den perfekten Pitch ihres Zeltes investieren wollen. Ich bin halt eher jemand, der sein Zelt in unter 2 Min aufstellen will. Ich habe bisher ca. 30 Nächte darin verbracht und mich wirklich jedes mal aufgeregt. Wenn eine spiegelglatte Wiese zur Verfügung steht oder halt ein Zeltplatz wie in den Tarptent Videos, mag es ja gehen. Umständehalber muss ich jedoch mit dem zugange kommen, was es gerade so gibt. Das Dipole braucht ganz schön viel Platz. Dies liegt nicht mal so sehr am Umbauten Raum, aber die Heringe ragen wegen der Geometrie des Zeltes ca. 30 cm über die Ecken hinaus. Zwischen Bäumen oder liegenden Stämmen - es wäre alles gut gegangen, aber die Nervenzusammenbrüche haben mich vom Trail gehauen....
Wenn Du das in DW einigermassen gescheit aufstellen willst, brauchst Du wohl eine App, die dir sagt, wo Du in welchem Winkel Spannung drauf geben sollst - dann braucht jedoch dein Smartphone viel Energie und Du wirst schwere Powerbanks schleppen müssen.
Ich bin sicher kein Perfektionist, aber im Wind schlackernde Zeltwände sind mir ein Graus. Mittlerweile, wohl nach Reklamationen , hat TT auch die Struts überarbeitet, so dass das Zelt nun mit den Struts zusammen in einen Rucksack passt - eben quer, z.b. einfach unter das Essen aber halt am Schluss packbar, über die Matte, den Schlasa etc.
Die Struts jedesmal einzufädeln ist eine Katastrophe. Umständehalber ziehe ich es vor, mein Zelt in völliger Dunkelheit aufzubauen. Man will ja nicht gleich dem ganzen Tal mitteilen, wo man ist, oder man schläft bei einer Waldhütte und dann kommt schon mal der Hüttenwart vorbei, zwecks vermeintlicher Einbruchsprävention, wenn man da zu lange mit dem Licht rumflackert.
Ich denke leider nicht mehr, dass das Dipole wirklich für sehr lange Touren geeignet ist. Bei 15 Meilen am Tag - kein Problem. Bei über 20 Meilen am Tag und improvisierten Zeltstellen: Finger weg.