MYOG Vermiculite Kocher

  • Vermiculite Kocher

    Als ich dieses Video zum ersten Mal gesehen habe, wollte ich das unbedingt ausprobieren. Vor kurzem las ich dann ein Inserat, in dem in der Nachbarschaft eine zerbrochene Vermiculite Platte zu verschenken angeboten wurde. Das war die Chance!

    Mit einer Lochsäge habe ich eine Scheibe mit einem Durchmesser von 60mm herausgeschnitten und die Kanten mit Schleifpapier leicht abgerundet.

    Den Stein habe ich in einer passenden dichten Dose mit der Menge Spiritus vollsaugen lassen, die ich sonst auch immer benötige, um 500ml zum Kochen zu bringen und um es ein paar Minuten köcheln zu lassen (ca. 20ml). Nach etwa 10 Minuten habe ich den Stein dann auf die umgedrehte Dose gelegt (um sicheren Abstand zum Boden zu haben), den gefüllten Topf direkt darauf gestellt und angezündet.



    Der Kocher brennt sehr sauber und gleichmäßig. Es reicht das Wasser zum Kochen zu bringen und einige Minuten köcheln zu lassen.
    Als der Kocher komplett ausgebrannt war, habe ich den Topf abgehoben und es roch trotzdem noch schwer nach Spiritus. Ich versuche den Stein noch einmal anzuzünden und er brennt in der Mitte noch einige weitere Minuten.
    Die Dochtwirkung des Vermuculite reicht anscheinend nicht aus, um den ganzen Spiritus nach außen zu befördern.


    Daraufhin säge ich in die Ober- und Unterseite der Scheibe einige Rillen, damit der Spiritus einfacher nach außen dringt.

    Beim nächsten Test brannte der Kocher etwas länger, trotzdem blieb in der Mitte wieder ein Rest an Spiritus übrig.
    Dass der Kocher trotzdem lange genug brennt und das Wasser ausreichend zum Kochen bringt, sagt mir, dass das innere Volumen des Steins wohl überflüssig ist. Also habe ich mit einer kleineren Lochsäge ein großes Loch (ca. 30mm) in die Scheibe gesägt.

    Diese Bauform kann weniger Spiritus speichern, aber ich benötige auch weniger, um Wasser zum Kochen zu bringen. Auch draußen getestet bei 5°C Temperatur und kaltem Teichwasser.



    Bisher habe ich einen Kocher genutzt, der aus einer abgeschnittenen Getränkedose und einem Potstand besteht. Hiermit muss den neue Kocher konkurrieren können. So schneiden die beiden Systeme in verschiedenen Kategorien ab:

    Sicherheit: Vermiculite
    Bei Vermiculite kann kein Spiritus auslaufen und sich auf dem Waldboden ausbreiten. Außerdem ist beim Dosenkocher der Potstand das fragilste Teil. Ist der kaputt funktioniert das ganze Setup nicht mehr

    Handhabung: Gleichstand
    Beim Vermiculite muss man an das frühe Einlegen denken, dafür muss man bei der Dose vorsichtiger sein mit dem flüssigen Spiritus und dem fragilen Potstand.

    Verbrauch: Vermiculite
    Der Vermiculite-Kocher verbraucht weniger Spiritus, wenn auch nur marginal (2-3ml).

    Gewicht: Dose
    Das Gesamtsetup des Vermiculite-Kochers wiegt 22g mehr, als das Dosen-Setup.

    Ist mir das Mehrgewicht nun die Sicherheit wert? Keine Ahnung! Bisher ist beim Dosenkocher ja auch nie was passiert...
    In erster Linie war das ganze eine schöne Spielerei. Ich werde das ganze aber auch mal bei kleineren Touren im tatsächlichen Einsatz testen und dann Sicherheit und Handhabung tiefer vergleichen.
    Vielleicht hat ja noch jemand Bock sowas zu basteln und die Ergebnisse zu vergleichen!?

    mfg
    der Ray

    Einmal editiert, zuletzt von derray (20. Januar 2025 um 11:19)

  • Beim Vermiculite muss man an das frühe Einlegen denken,

    Wie lange dauert es bis die Flüssigkeit "aufgesaugt" wurde?

    Geschätzt 5 bis 10 Minuten?! Hab ich nie konkret gestoppt.

    Es sollte eigentlich hinhauen, wenn man als erstes den Kocher einlegt und dann alles andere zum Kochen vorbereitet. Ist halt nur nervig, wenn man nicht dran denkt, alles vorbereitet ist und man dann hungrig vor der Dose sitzt.

    mfg
    der Ray

  • Sicherheit: Vermiculite
    Bei Vermiculite kann kein Spiritus auslaufen und sich auf dem Waldboden ausbreiten. Außerdem ist beim Dosenkocher der Potstand das fragilste Teil. Ist der kaputt funktioniert das ganze Setup nicht mehr

    Verstehe ich den zusatz von MyLifeOutdoors richtig, dass die Steine nach dem Umfallen ausgehen würden?
    Im Video von NeoTrekk lassen die sich sogar auspusten:

    Externer Inhalt www.youtube.com
    Inhalte von externen Seiten werden ohne deine Zustimmung nicht automatisch geladen und angezeigt.

    Hast du mit den Fehlerfällen schon gespielt?

    Gewicht:

    Rein aus Interesse, was wiegt denn dein Stein? Laut deren Datasheet wiegt der kleine Stein trocken 12 g. Davon braucht es dann zwei.
    https://www.neotrekk.com/datasheet.jpg / https://web.archive.org/web/2025012012…m/datasheet.jpg

    Hier noch der Link zum Hersteller: https://www.neotrekk.com/ oder https://web.archive.org/web/2025012012…w.neotrekk.com/

    PS: Ich hoffe die neuen Archivierungen sind bald verfügbar.


    Edit: derray Sofern ich das in der kürze richtig gelesen habe werden die bei NeoTrekk "geladen" transportiert oder?

  • andererseits, kippe ich mein Essen schon mal in den Topf, dass es in kaltem Wasser vorziehen kann (getrocknetes Gemüse, Nudeln usw), während ich das weiter bereite oder andere Dinge mache. In der Zeit könnte so ein Teil dann ebenfalls durchziehen.

  • Verstehe ich den zusatz von MyLifeOutdoors richtig, dass die Steine nach dem Umfallen ausgehen würden?

    Nein. Die Steine brennen weiter, allerdings nur an der offenen Oberfläche, nicht die Seite, die auf dem Boden liegt.

    Im Video von NeoTrekk lassen die sich sogar auspusten:

    Ja, kann man.

    Rein aus Interesse, was wiegt denn dein Stein?

    22g.

    Sofern ich das in der kürze richtig gelesen habe werden die bei NeoTrekk "geladen" transportiert oder?

    Ja, kann man machen, wenn man der Dichtigkeit der Dose vertraut. Ich würde das wahrscheinlich nur bei einem Overnighter machen, weil ich dann das Gewicht der Spiritus-Flasche spare. Davon abgesehen erkenne ich keinen Vorteil darin.

    Was ist der Vorteil gegenüber dem Filz des X-Boils ?

    Kein wackeliger Potstand.


    mfg
    der Ray

  • wackelig ist der X-Boil in keinster Weise!

    Für meine Bedürfnisse ist der x-boil ein zuverlässiger, sicherer Stände

    Es ging in der Frage von splash um die Vorteile von Vermiculite gegenüber Filz (des X-Boils). Bei Vermiculite kann man den Topf direkt auf den Kocher stellen und benötigt keinen separaten Topfständer.

    Natürlich gibt es Systeme, wie den X-Boil oder Caldera Cone, die sehr stabil sind. Aber die sind dann auch schwer und teilweise schlecht zu verpacken.

    mfg
    der Ray

  • Natürlich gibt es Systeme, wie den X-Boil oder Caldera Cone, die sehr stabil sind. Aber die sind dann auch schwer und teilweise schlecht zu verpacken.

    Naja, schwer...ist da beim XBoil wohl wahrlich Anschauungssache.

    47 g für Windschutz, Topfstand UND Kocher - schwer finde ich das nun nicht. Bei dem Vermiculite - Steinkocher muss ja nun auch noch ein Windschutz dazu.

    Wenn man es über sich bringt, zu den 47g noch 2,9 g dazuzuaddieren, der kann die Kocherdose mit einer Dichtung aus Silikonback"Papier" versehen, dann kann etwaiger Restsprit einfach drin verbleiben und man kann ihn beim nächsten Kochen weiterverwenden.

    Und "Platz" braucht der auch so gut wie keinen, wahrscheinlich weniger als der Steinkocher plus Windschutz:

    In meinem 480 ml Becher ist der X Boil, die Topfhaken sind klapperfrei in der Kochdose auf dem Filz, der Windschutz schmiegt sich innen an die Becherwand. Noch Platz drin für zwei Fläschchen Spiritus, Streichhölzer, Süßstoff, ein Klappbesteck und eine Filmdose voll Schnellkaffee 😉 Nur zur Ehrenrettung des X Boils!😂

    Ich fand die Idee des Steinkochers auch recht witzig und innovativ, als ich das auf YouTube gesehen habe. Da ich aber entweder die Karbolfilz-Kocherdose ( für "sicher") oder den "ultimativen Dosenkocher" (für meistens) nutze und der ebenso keinen Topfstand benötigt, blieb es bei mir bei der Bewunderung der innovativen Idee.

  • Naja, schwer...ist da beim XBoil wohl wahrlich Anschauungssache.

    Für meinen Topf würde der X-Boil 69g wiegen.

    Stein (22g), Dose (7g) und Windschutz (10g) kommen zusammen auf 39g.

    Passt alles mit Griffzange, Feuerzeug und zwei Portionen Müsli in den Topf.

    Das Packmaß war auch eher auf den Caldera Cone bezogen, deshalb "teilweise schlecht zu verpacken".

    mfg
    der Ray

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