Zelte mit Membran: Locus Gear Djedi DCF-eVent

  • Hallo zusammen,

    hat von euch zufällig jemand mitbekommen, wie sich das Locus Gear Djedi DCF-eVent in der Praxis schlägt? Leider wird das Zelt aufgrund von Materialmangel zwischenzeitlich nicht mehr hergestellt, aber interessant war dieser Ansatz trotzdem. :)

    Es handelt sich um ein Kuppelzelt mit Membranhülle, wobei Kondensationseffekte verringert/vermieden werden sollen. Damit der Diffusionseffekt zur Geltung kommt, muss der Dampfdruck im Inneren des Zeltes größer sein, als außen. Alleine schon durch die Atemluft dürfte im Zelt nach wenigen Stunden ein höherer Dampfdruck zu erwarten sein, was den Stofftransport begünstigt.

    Wie kennzeichnet sich DCF-eVent im realen Einsatz?

    Hatte hier nicht sogar jemand ein Membranzelt als MYOG-Projekt selbst gebaut? Cross Hammock etwa?

  • Keinerlei Erfahrungen, nur eine Ergänzungsfrage bzw. Vermutung: Du wirst in der Regel bei dem Zelt einen Lüfter offen haben, oder? So zwecks Sauerstoffeinnahme auch einfach :D

    Entsprechend stellt sich damit der von dir erhoffte Dampfdruck durch den Lüfter im Vergleich zu einem komplett geschlossenen Konstrukt später oder gar nicht ein!?

  • Ich hatte mal ein Zelt mit dieser Membran: "Wasserdichtes und Atmungsaktives X-Tex, 132g/m², 50 denier Polyester Ripstop, 10000mm Wasserlinie, PU/Aktiv-Kohle-Beschichtung" und war damit im sonnenlosen nass-nebligen Herbst am testen. Membran funzte irgendwie. Kondens war erstaunlicherweise auch bei komplett geschlossenem Lüfter-RV (minimalster Überstand zur Abdeckung...) sehr wenig, hauptsächlich Wasser-Bläschen am innenliegenden Gestänge. Sauerstoff reichte, aber spürbar war ab der zweiten Nacht: ein ziemlich doofes Zeltgefühl, ich fühlte mich fast klaustrophobisch von der Umgebung abgeschlossen. Halt wie in einer old-school Jacke (das mag mit Event anders sein).

    Zudem gefiel mir nicht, dass der Membranstoff langsamer trocknete als Silnyl und das Zelt auch nicht wirklich trockenzuwischen war, weil es einfach "Wasserflecken" im weichen Membran-Stoff gab (nach meiner Erinnerung von aussen und von innen). Die mussten wohl durchziehen...

    Ich wollte es dann verkaufen und als sich endlich ein Käufer fand, war ich so doof wie immer und bestand auf einem Vorzeige-Aufbau im Park. Dabei brach die die vordere, kurze dritte Stange, die man im Zelt sitzend straff reinfriemelte. Tja, Sturmbunker...

    Das Djedi ohne Event täte mich ja auch interessieren; das mit Event gibts nach meiner Erinnerung schon seit vor Corona nicht mehr im Programm. Frag ich ja schon seit Jahren immer mal wieder nach. Hat es etwa immer noch niemand in D?

  • "Wasserdichtes und Atmungsaktives X-Tex, 132g/m², 50 denier Polyester Ripstop, 10000mm Wasserlinie, PU/Aktiv-Kohle-Beschichtung"

    Das klingt ja nach einer ulkigen Mischung. ^^ Wozu denn die Aktivkohle-Beschichtung auf einem Zeltstoff? Damit im Falle von verunreinigtem Regen aus dem Innenzelt getrunken werden kann? 8o

    Das Djedi ohne Event täte mich ja auch interessieren; das mit Event gibts nach meiner Erinnerung schon seit vor Corona nicht mehr im Programm. Frag ich ja schon seit Jahren immer mal wieder nach. Hat es etwa immer noch niemand in D?

    Von den Djedi-Besitzenden in englischsprachigen Foren habe ich bislang ausschließlich positive, nahezu überschwängliche Rezensionen gelesen. Daneben wird das Djedi DCF-eVent auf diversen Kanälen als ein hervorragendes Winterzelt angepriesen. Dass die Membran im Sommer erwartungsgemäß nicht so leistungsfähig arbeiten kann, wie im Winter, sollte klar sein.

    Habe sogar ein Set Easton 3.9 Carbon-Stangen dafür gebaut, um es noch etwas im Gewicht zu drücken. :S Original sind es 9mm DAC.

    Wird das nicht makaber, wenn diese dünnen Carbon-Stangen brechen sollten? Damit hättest Du das Außenzelt wohl ruiniert...

  • Habe sogar ein Set Easton 3.9 Carbon-Stangen dafür gebaut, um es noch etwas im Gewicht zu drücken. :S Original sind es 9mm DAC.

    Wird das nicht makaber, wenn diese dünnen Carbon-Stangen brechen sollten? Damit hättest Du das Außenzelt wohl ruiniert...

    Es gilt da natürlich je nach Anwendungszweck das geeignete Gestängepaar zu wählen. Zudem sind die Easton Gestänge jetzt auch nicht aus Zucker. Und selbst im WorstCase: DCF eVent lässt sich gut kleben.

    Moin!

    – und beide wurden noch nie benutzt?

    Capere  Cross Hammock Die Gründe für die Nichtnutzung würden mich interessieren.

    VG. -wilbo-

    Simpel: Wenn ich kann, dann greife ich auf leichtere Lösungen zurück. Und das heißt dann halt Bivy oder Hütte. ;)

  • Moin,

    ich war mit dem Zelt zweimal auf Island und eher semi-zufrieden:

    das Zelt war sehr einfach aufzubauen, vom Gefühl her auch gar nicht klaustrophobisch, wie hier schon befürchtet wurde. Problematisch war die Atmungsaktivität: prinzipiell hat sie funktioniert, bei Dauerregen aber nicht mehr. Nach sehr verregneten Nächten hat sich unter der Isomatte Unmengen Kondenswasser gesammelt, also eher suboptimal. Auch war das angedockte "Vestibül" extrem windanfällig und auch frickelig aufzubauen; aus meiner Sicht, gerade für das viele Geld, leider keine Kaufempfehlung.

    Beste Grüße,

    Markus

  • neumania oh. Danke! Hat also Gründe...

    Kommt das Djedi schon in einem Deiner Tourenberichte vor oder hast Du für hier ein paar Fotos?

    Im mir dann zu klaustrophobisch gewesenenen Crux hatte ich morgens mal so zwei kleine Pfützchen 3 x 4 cm oder so, war damit aber nie auf Tour.

    welcome!

  • Problematisch war die Atmungsaktivität: prinzipiell hat sie funktioniert, bei Dauerregen aber nicht mehr. Nach sehr verregneten Nächten hat sich unter der Isomatte Unmengen Kondenswasser gesammelt, also eher suboptimal.

    Naja, das ganze ist als Expeditions-/Bergsteigerzelt auch weniger für Regen und warme Temperaturen, sondern für Kälte & Schnee ausgelegt.

    Oder anders gesagt: Bei den Alternativen wird das grundsätzlich genauso (oder noch stärker) ein Problem sein.

  • prinzipiell hat sie funktioniert, bei Dauerregen aber nicht mehr.

    Klar, es ist eine Membran, wenn sie außen komplett mit Wasser bedeckt ist kann von innen kein Wasser entweichen.

    Naja, das ganze ist als Expeditions-/Bergsteigerzelt auch weniger für Regen und warme Temperaturen, sondern für Kälte & Schnee ausgelegt.

    Richtig, Ausrüstung muss schon standesgemäß genutzt werden

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Den Aussagen von Capere und Zopiclon kann ich mich nur anschließen - das klingt nicht nach bestimmungsgemäßer Verwendung.

    Problematisch war die Atmungsaktivität: prinzipiell hat sie funktioniert, bei Dauerregen aber nicht mehr. Nach sehr verregneten Nächten hat sich unter der Isomatte Unmengen Kondenswasser gesammelt, also eher suboptimal.

    Hattest Du denn in besagten Nächten die Lüfter offen? Damit wäre zwar die Membran "kurzgeschlossen", aber zumindest findet ein Luftaustausch statt?

  • Hey Leute, ich wette: Island. Oder Nord-Norwegen. Da ist das Zelt theoretisch schon ganz richtig.

    Konzeptionell sehe ich geschlossene Einwandzelte anders als du zumindest bei längeren Touren in den Skanden oder auf Island theoretisch wie praktisch gar nicht. Beides sind Regionen, in denen man gerne ein paar Tage Regen am Stück hat. Ich habe noch nie von einem voll geschlossenen Einwandzelt gelesen, was in einer dauerhaft nassen Periode zuverlässig trocken geblieben ist. Aber ich lasse mich (sehr!) gerne eines besseren belehren! Die grundlegende Ästhetik der Reduktion mag ich nämlich sehr!

    Samaya bzw. alle Zelte jener Bauart von Black Diamond über Lightwave, Crux & Co kommen konzeptionell aus dem Alpinismus für maximal leichte Advanced Camps, wo Niederschlag als Schnee fällt.

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