Barfuß-/Minimalschuhe

  • Wandert ihr in Barfußschuhen? 34

    1. Halte ich für Hype/Kommerz/Gedöns (0) 0%
    2. Dämpfung/Stützung ist einfach komfortabler und/oder ich bin gesundheitlich drauf angewiesen (5) 15%
    3. Finde ich interessant, wage mich aber noch nicht dran (2) 6%
    4. Ab und zu (8) 24%
    5. Regelmäßig bis ständig (18) 53%
    6. Schuhe? Wofür? (1) 3%

    Erstmal: Ich bin sehr begeistert von diesem neuen Forum, danke noch mal dafür! Lese mich grade durch vieles und versuche, meinen Beitrag zu leisten.

    Habe gerade einen Wiki-Eintrag zu Barfußschuhen gestartet. Eher kurz gehalten, ausführlichere Infos gibt's ja genug an anderer Stelle im Internet. Wenn ihr gute Infoseiten oder weitere Hersteller kennt, gerne hinzufügen!

    Hier dann der Diskussionsfaden und ne Umfrage dazu – auch weil ich gerne die ganzen netten Features hier testen will ^^

    Würde mich einfach mal interessieren, wer wie und in was unterwegs ist. Auch Erfahrungen beim Umstieg wären interessant. Im blauen Forum gab's dazu mal nen Faden, aber da tut sich ja ständig was, es kommen neue Modelle raus, daher ist ein neuer Faden hier vielleicht angebracht.

    Ich kopier faulerweise einfach wieder meinen Beitrag aus dem Blauen rüber. Zu den Huaraches: Da reibt leider der Knoten auf dem Fuß bei längeren Strecken. Wandert jemand in Barfußsandalen und kann Modelle empfehlen?

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    Ich selber bin vor etwa einem Jahr auf Barfußschuhe umgestiegen, zunächst nur im Alltag, dann auch fürs Laufen und Wandern.

    Hab auch die Primus Trail II FG und bin damit prinzipiell sehr zufrieden. Sehr luftig und super Grip.

    Die Sohle ist jetzt in der Mitte, wo ich auftrete, etwas durchgelatscht und ich hab Löcher im Mesh, daher muss ein neues Paar her. Hatte die aber auch schon gebraucht über Revivo.com gekauft (da kann man auch alte kostenlos zum Recycling einschicken!) und für nahezu alles getragen. Von daher, denke ich, in Ordnung was den Verschleiß angeht.

    Die Umstellung brauchte Zeit, bei mir hat v.a. eine Achillessehne Probleme gemacht. Im Sommer musste ich deshalb eine Tour nach ein paar Tagen abbrechen. Danach drei Wochen abheilen lassen, dann sehr langsam aufgebaut mit viel Dehnen, spezielle Übungen für die Waden (wo der Muskel sich gleichzeitig streckt und anspannt, Namen vergessen), und vielen kurzen Laufeinheiten mit sehr langsamer Steigerung (von 5 bis auf jetzt 30 min).

    Bin jetzt soweit, dass Mehrtagestouren gehen, ich die Sehne aber trotzdem noch spüre und aufpassen muss, nicht zu viel zu wollen. Muss wohl noch weiter arbeiten, das braucht eben einfach Zeit, wenn man jahrelang mit Dämpfung und Sprengung gelaufen ist.

    Auch haben meine Füße eine Zeitlang am Spann, zwischen großer Zehe und 2. Zehe, etwas wehgetan. Vermutlich, weil sich der Fuß verbreitert hat, so wie es ja sein soll. Ist jetzt komplett weg.

    Möchte trotzdem nicht mehr zurück - das Bodengefühl und die Stabilität durch den Kontakt sind einfach super.

    Ansonsten habe ich noch leichte Sandalen/Huaraches (Xero Shoes Genesis). Die sind super im Alltag und extrem leicht und kompakt (330 g das Paar in Größe 47). Möchte sie auch mal beim Laufen und ner Wanderung testen aber habe Angst, dass das Band vorne zwischen den Zehen zu sehr reibt...

  • Erstmal vorweg, um dem Luft zu machen: Ich habe große Aversionen gegen den Begriff. Barfuß und Schuhe schließt sich nunmal aus, "Barfusschuh" ist damit ein ziemlich sinnloses Oxymoron.

    Korrekt wäre Minimalschuhe oder sowas. Die Kategorien sind ja auch sehr weit gefasst, von minimaler Dämpfung bis einfach nur breite Zehenbox oder Zero Drop.


    Mit Minimalachuhen bin ich seit gut 10 Jahren eigentlich fast ausschließlich unterwegs, im Alltag wie auf Tour. Die Füße bleiben Wärmer, die Zehen arbeiten mehr mit, ich habe mehr Gefühl fur den Untergrnd und wesentlich mehr Grip, da ich mit den Zehen Greifen kann und die Schuhsohle sich um den Untergrund schmiegt und somit die Kontaktfläche deutlich erhöht. Wenn es das Wetter bzw die Temperatur erlaubt trage ich Huaraches (Lunas), da hier die Zehen seitlich nicht eingeschränkt werden. Fur den Winter bin ich derzeit selbst auf der Suche nach was sinnvollem.

    Auf normalen Wegen laufe ich eigentlich meist auch via Ferse, sobald es aber auch nur ein Mü technischer wird schaltet mein Hirn automatisch auf Vorfuß, wodurch mehr Kontrolle und Sicherheit besteht.

    Wie bei allen Neuerungen am Bewegungsapparat braucht es Eingewöhnungszeit, im Laufsport sollte man erstmal Barfuß laufen können, bevor man auf Minimalschuhe wechselt um eine gute und Gesunde Gangart lernen zu können. Auch die minimalsten Schuhe reduzieren das Feedback am die Füße stark, sodass zu viel Input verloren geht, als dass man einen ordentlichen Laufstil erlernt. Ans Wandern kann man sich vermutlich auch so langsam herantasten.

  • Zitat

    Korrekt wäre Minimalschuhe oder sowas. Die Kategorien sind ja auch sehr weit gefasst, von minimaler Dämpfung bis einfach nur breite Zehenbox oder Zero Drop.

    Ja, stimmt, Barfußschuhe ist halt der gängigere Begriff, aber nicht optimal. Hab das mal im Wiki geändert. Mit Synonym findet man ja trotzdem hin.

    Zitat

    Fur den Winter bin ich derzeit selbst auf der Suche nach was sinnvollem.

    Same here. Hab mir gerade den Tracker II FG von Vivo Barefoot gekauft, hauptsächlich als Alltagsschuh. Weiß aber noch nicht, ob der auch fürs Mehrtageswandern taugt - Ich schwitze einfach sehr schnell in solchen Stiefeln. Auch nicht mehr UL, obwohl immer noch leicht für einen Wanderstiefel (555 g in Größe 47).

  • Barfuß und Schuhe schließt sich nunmal aus, "Barfusschuh" ist damit ein ziemlich sinnloses Oxymoron.

    Korrekt wäre Minimalschuhe oder sowas.

    Grundsätzlich gebe ich dir Recht, was den Begriff "Barfußschuhe" angeht. Ich finde aber die Unterscheidung zwischen Minimalschuhen (= Die Merkmale (Dämpfung, Sprengung, Fußbett, ... ) eines Schuhs sind minimal ausgeprägt. Merrel, Ballop, ... ) und Barfußschuhen (= Die Merkmale eines Schuhs sind nicht vorhanden. Wildling, Xero, Sole Runner, ... ) wichtiger als den inneren Monk in mir, der sich gegen den Begriff "Barfußschuhe sträubt.

    mfg
    der Ray

  • Barfußschuhen (= Die Merkmale eines Schuhs sind nicht vorhanden.

    Ohne den Faden sprengen zu wollen: was sind denn für dich Merkmale eines Schuhs? In meinen Augen Ist ein Schuh ein geschlossenes Kleidungsstück für Füße mit Sohle darunter. Da gehören für mich Bergstiefel genauso dazu wie Leguanos. :/

  • was sind denn für dich Merkmale eines Schuhs?

    Merkmale eines Schuhs ist tatsächlich doof ausgedrückt. Was ich meine sind die Eigenschaften, die Barfußschuhe von herkömmlichen Schuhen unterscheiden, also Sprengung, Dämpfung, Fußbett, Stützen, usw. Zum Beispiel haben die Merrel Trail Glove (mehr) und die Vapour Glove (weniger) eine deutliche Pronationsstütze. Die Ballop Pellet haben sogar ein richtiges Fußbett, dass das komplette Fußgewölbe stützt. Es gibt Modelle mit Dämpfung und sogar welche mit 3 bis 5mm Sprengung. Natürlich alles nur vereinzelt und minimal ausgeprägt. Deshalb Minimalschuhe.

    mfg
    der Ray

  • Wie sind denn eure Erfahrungen mit Verschleiß bei Barfuß-/Minimalschuhen? Habt ihr schon mal nen Thru-Hike mit denen gemacht?

    Bei meinen Vivos hab ich schon den Eindruck, dass das Mesh schnell durch ist und das Profil abgelaufen. Hab die allerdings auch im Alltag an, deshalb kann ich nicht wirklich sagen, wieviel Wanderkilometer da drin sind.

  • Meine Leguanos haben jetzt bei täglichem Einsatz ca. 2500 km hinter sich. Das Profil der Sohle ist jetzt schon ziemlich runter und das Obermaterial zeigt erste Abnutzungserscheinungen. Ich denke, 1000 km halten sie noch durch.

  • Vivos waren früher sehr schnell durch, was das Profil angeht. Angeblich hat sich das gebessert, keine eigene Erfahrung mehr.

    Altra hält 5-600km steinige Gelände bei mir max.

    Merrell trail gloves waren ungefähr ähnlich, mit mittlerweile aber zu schmal von der toebox her, obwohl eh schon hoffnungslos zu groß getragen.

    "Not all those who wander are lost"

  • Jan234 Merrell Trail Gloves haben bei mir ca 1500km in rauhem Terrain mitgemacht. Bei Lunasandalen kam ich noch an kein wirkliches km Limit, aber das Paar, dass ich 2017 schon ca 1300km auf dem Trail anhatte ist immer noch da und wird aeit sem als Laufschuh zum joggen genutzt. Die Sohle nähert sich aber langsam gen null.

    Abnutzung von Schuhen ist zu aehr großen Teilen von der Gangart abhängig. Manche Leute schleifen Schuhe nach 300km durch währen die gleichen Schuhe von anderen für 1000km halten. Das hat auch nichts damit zu tun, ob Minimalschuh oder nicht. Meist ist bei konventionellen Schuhen auch eher der Schaum der Dämpfung Matsch und alles schief, bevor die Sohle durch ist. Tragen kann man die dann eigentlich kaum noch.

  • Ja, ein großer Vorteil, den ich sehe, ist tatsächlich, dass sich Minimalschuhe gleichmäßiger ablaufen. Mit Dämpfung hatte ich das Gefühl, dass sich leichte Fehlstellungen durch "Schlurfen" und das Zusammendrücken der Dämpfung an manchen Stellen mit der Zeit verstärken.

  • Wie sind denn eure Erfahrungen mit Verschleiß bei Barfuß-/Minimalschuhen?

    Xero TerraFlex Langzeittest - outdoorseiten.net
    DSC03611.JPG Der Xero Terraflex... Ich weiß ehrlich gesagt gar nicht mehr genau, wann ich mir den gekauft habe. Es müsste aber Anfang 2019 gewesen sein. Also…
    www.outdoorseiten.net

    Den Testbericht habe ich bei den ersten deutlichen Verschleißerscheinungen geschrieben. Seit dem nutze ich die Schuhe immer noch regelmäßig als Winterschuhe, zum Radfahren und sogar auf Baustellen. Sehen dadurch optisch natürlich noch ramponierter aus, aber halten immer noch zusammen. Das Profil erreicht Vorderfußbereich allerdings jetzt die Nullgrenze.

    mfg

    der Ray

  • Den geringen Verschleiß kann ich auch so bestätigen. Hab im Alltag verschiedene Xeros und Camper (peu cami). Auch als Wanderschuh hab ich von Xero den mesa trail, allerdings damit nur wenige Kilometer. Aber zu den Alltagsschuhen kann ich sagen: die Minimalschuhe halten bei mir deutlich länger als andere! Die Sohle ist deutlich stabiler und man hat eben ein besseres Gefühl für den Bodenkontakt, das vermeidet unnötigen Abrieb ;)

  • Den minimalen Verschleiß/Sohlenabrieb von Minimalschuhen kann ich auch bestätigen. Da ich mit konventionellen Schuhen fürchterlich schief gelaufen bin und vor der Umstellung auf echtes Barfußlaufen die Absätze innerhalb von kürzester Zeit einseitig schief runtergeholzt hatte, trotz entsprechender orthopädischer Einlagen, ist bei mir der Kontrast noch größer, denn diese einseitige Abnutzung war damit einfach abgestellt. Ich kann zwar keine großen Touren machen ( den Großteil meiner Outdoorkilometer lege ich auf dem Fahrrad zurück) und ich habe mittlerweile relativ viele Minimalschuhe (etwas anderes trage ich nicht mehr), aber einige schon jahrelang und auch da zeigen die Sohlen, je nach Material, entweder keine (Senmotic, Merrell Vapor Gloves) oder wenig (Aehrenkranz/Bebbo - gibt es leider nicht mehr, Zaqq Expeq) Spuren. Gaanz leicht wird die Außenkante unter den Fersen etwas mehr beansprucht als das schon der Fall war, da zeigt sich wohl die negative Auswirkung davon, dass ich kaum noch barfuß unterwegs sein kann, aber im Vergleich zu vorher ist das immer noch absolut im Rahmen.

  • Ein UL-relevanter Vorteil von Minimalschuhen, der mir grade erst klar geworden ist: Man kann damit, durch die flach und flexible Sohle, problemlos in Wind- oder Regenhosen einsteigen, auch ohne Reißverschluss! Zumindest meine Erfahrung, können andere das bestätigen?

  • Sorry, hätte mich erst mal durch alle Teile des Forums lesen sollen...

    Also hier der Nachvollziehbarkeit halber der verwandte Thread, in dem schon vieles steht: Barfußwanderer am Start?

    Da ich den obigen Thread gestartet habe, da geht es mir wirklich eher um wirklich barfuß, also komplett ohne Schuhe. Ich mach so aber doch eher kurze Wanderungen bis etwa 10km, Tageswanderungen am liebsten mit Fivefingers, ich mag das Laufgefühl, und bei Mehrtagestouren geht's doch eher in Richtung übliche Trailrunner.

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