Garmin Inreach Mini: Review und Frage

  • Ausserdem: Bei längeren Hikes hat man logischerweise ständig Regenzeug und der Jahreszeit angepasste Klamotten dabei. Wenn es schneit, dann schneit es halt oder es regnet. Das merke ich noch knapp selbst, hierzu muss ich nicht Garmin fragen.

    Ich habe noch nie das Weiterwandern vom Wetter abhängig gemacht. Es gab bei Helene schon ein paar ungemütliche Momente, die Rede ist von Hikern, die in einem Shelter ausharrten, während um sie herum der halbe Wald umfiel und der Shelter selbst von umstürzenden Bäumen getroffen wurde. Soweit ich weiss, schafften die es einfach nicht mehr rechtzeitig aus dem Wald, sie sind nicht aus Abenteuerlust extra da rein gegangen.

    Garmin Warnungen habe ich aber auch mitbekommen, einmal gab es halt einen Wintereinbruch mit Schnee, da sind wir halt durch den Schnee gestapft. In den USA gibt es auch Broadcast Warnungen an alle Mobiltelefone in der Umgebung bei Waldbränden. Die erhält man dann auch. Sogar wenn das Feuer auf der anderen Seite des Lake Tahoe ist.

    In sehr windigen Nächten schaue ich halt die Gesundheit der Bäume um mich herum an, jedoch erscheine ich meist erst nach Einbruch der Dunkelheit (weil ich so lange wandere oder weil ich so langsam bin) und dann ist es natürlich schwierig. Bei starkem Wind lege ich mich jedoch nie in abgebrannte Waldstücke, weil man weiss dann wirklich nicht, wie lange die toten Bäume noch stehen. Ein toter Baum kann noch 10 Jahre oder länger stehen.

  • Wer für die abgelegensten Regionen statt einer Wettertendenz einen präzisen Wetterdienst (3h-Auflösung ortsgenau) fordert und mit einem educated guess nicht zurecht kommt sollte zuHause bleiben oder sich selber um einen passenden Wetterdienst kümmern

    falls die Belehrung mir speziell galt: ich bin nicht einmal Besitzer eines solchen Gerätes ;)

  • Der Support hat schon geantwortet, er verweist einfach nur auf das FAQ und mit dem Kommentar, dass METAR nur ein Meldeformat zur Weitergabe der Wettervorhersage ist. Auf den Kommentar, dass eine relativ hohe Ungenauigkeit und Differenzen mit Meteoblue-Webseite aufgefallen ist, ist dieser gar nicht eingegangen. (Hierunter der Link den er angegeben hat).

    Häufige Fragen zum Wetter für inReach | inReach® Mini 2 | Garmin Support-Center

    Das steht dazu im FAQ:

    Zitat

    • Landvorhersagen werden von Meteoblue, einem führenden Anbieter von Wetterdaten rund um den Globus, bereitgestellt. Sie bieten eine Vorhersage von der nächstgelegenen meldenden Wetterstation für den angeforderten Ort.  Anhand dieser Wetterstationsdaten passt Meteoblue die Vorhersage an den gewünschten Ort und die Höhe an. Die Website bietet eine Überprüfung der Wetterlage.

    Ich denke, das ist vielleicht einfach nur irreführend geschrieben.

    Meteoblue verwendet ja Wettermodelle. Ich vermute, der Verweis auf die Wetterstationen bedeutet lediglich, dass die Wetterprognose (der Modelloutput) mit diesen Wetterstationsdaten lokal korrigiert ist (z.B. könnte das Modell in einer bestimmten Region die Temperatur im Mittel unter bestimmten Bedingungen um 2 Grad überschätzen, und der Modelloutput könnte dann um diese 2 Grad korrigiert werden).

    Auf sehr lokaler Skala wird die Prognose dann sicherlich mit der lapse rate an die aktuelle Höhe angepasst.

    Ich weiss es aber natürlich nicht, und die diversen Internetquellen ohne genaue Quellenangabe wissen es wohl auch nicht.

    Aber ich bin einverstanden, wenn Garmin von Meteoblue einfach die Prognosen für die Standorte, an welchen es Wetterstationen gibt, sammelt, und diese dann für den Standort des inReach interpoliert (statt die Modellprognosen von Meteoblue für diesen Standort zu verwenden), so wäre das schon ziemlich blöd...

  • Also, ich habe mal bei meteoblue nachgefragt und untenstehende Antwort erhalten. Das bestätigt meine Vermutung vom letzten Post:

    Zitat

    vielen Dank für Ihre Anfrage.

    Tatsächlich verwendet Garmin inReach Wetterdaten von meteoblue, die auf unseren hochpräzisen Wettermodellen basieren. Die Aussage auf der Garmin-Webseite suggeriert jedoch, dass die Vorhersagen direkt und ausschließlich von Wetterstationen stammen, was nicht korrekt ist. Wir werden Garmin kontaktieren, um diese Beschreibung klarzustellen.

    Unsere Vorhersagen beruhen auf einer Kombination von Wettermodellen, die für jeden beliebigen Ort auf der Erde individuell berechnet werden. Dabei wird ein MultiModel-Ansatz verwendet, der historische Daten, aktuelle Messungen (falls vorhanden) und hochauflösende topografische Anpassungen kombiniert. Dies ermöglicht uns, präzise Vorhersagen zu erstellen, die lokal auf Bedingungen in einem Umkreis von weniger als 100 Metern angepasst werden.

    Kurz zusammengefasst bedeutet dies: Die Wetterdaten für Ihren aktuellen Standort werden nicht von einer weit entfernten Wetterstation extrapoliert, stattdessen basiert die Vorhersage auf dem Modelloutput für den gewünschten Ort und dessen Umgebung, angepasst durch Algorithmen und aktuelle Messdaten.

  • Jo, aber dann stellt sich die Frage : wieso gibt es Unterschiede zwischen Garmin und Meteoblue (die hier ja beschrieben worden sind) und wieso scheinen die Vorhersagen mindestens teilweise grössere Abweichungen zwischen Wettervorhersage und Beobachtung.

    Aus diesem Grund wurde das ja losgetreten. Es könnte natürlich auch ein Bias der User sein (nicht wertend gemeint, das passiert schnell).

  • Jo, aber dann stellt sich die Frage : wieso gibt es Unterschiede zwischen Garmin und Meteoblue (die hier ja beschrieben worden sind) und wieso scheinen die Vorhersagen mindestens teilweise grössere Abweichungen zwischen Wettervorhersage und Beobachtung.

    Aus diesem Grund wurde das ja losgetreten. Es könnte natürlich auch ein Bias der User sein (nicht wertend gemeint, das passiert schnell).

    Ich glaube, dafür müssten wir ein paar konkrete Beispiele sehen, und auch, dass dies relativ reproduzierbar auftritt. So kann das auch ein Bedien- oder Interpretationsfehler sein. Auch ist nicht ausgeschlossen, dass es mal einen Glitch bei diesen Systemen gegeben hat.

    Was ich mir auch vorstellen könnte, ist, dass einige das Statement auf der Garmin-Seite gelesen haben, oder den Reddit-Thread dazu, und dann mit dieser Erwartung die Daten (fehl)interpretiert haben. Ist es da, was du mit user bias meintest?

  • Ist es da, was du mit user bias meintest?

    Nein, ich meinte was Du davor geschrieben hast : Es hat einmal nicht richtig funktioniert, man hört es auch woanders dass es nicht richtig funktioniert hat (berechtigt oder nicht) und daher funktioniert es immer nicht richtig.

    Oder anders formuliert : das Bauchgefühl stimmt nicht mit der Realität überein.

  • Meine Erfahrungen zum InReach Mini 2:


    Mein InReach Mini 2 habe ich 2023 gekauft und 2023 auf kleineren Touren (1-2 Tage) dabei gehabt. Jedoch eher um damit zurecht zu kommen, da ich die geplante Mehrtageswanderung 2023 nicht gemacht habe.

    Dieses Jahr konnte ich das InReach 7 Tage im Sarek Testen.

    Der Akku hält ewig bei einem Trecking alle 30 Min. und über Nacht habe ich es aus geschaltet.

    Am Ende hatte ich noch ca. 64 % (Vor der Komunikation mit Garmin und Schwedischer Polizei)

    Über die App (Explorer)auf dem Handy funktioniert Nachrichten schreiben einwandfrei. Je nach Wetterlage usw. brauchte es auch mal 30 - 60 Min. bis die Nachricht raus ging. Aber das war bei starkem Schneefall.


    Das Premium Wetter hat in Schweden / Sarek ziemlich punktgenau getroffen. Der Schnee hat sowohl eingesetzt wie auch aufgehört wie im Wetterbericht beschrieben. Die Temperaturen konnte ich nicht Nachmessen, waren aber denke ich auch zutreffend.

    Der SOS Knopf hat einwandfrei funktioniert. Mein Partner wurde umgehend aus Texas angerufen (= der Notfallkontakt) und mit mir wurde Kontakt über den InReach gehalten, gleichzeitig wurde mein Kontakt an die Schwedische Polizei übergeben, ddie dann ebenfalls mit mir Kontakt aufgenommen hat.

    Ich hatte das Glück das ich die Hilfe nicht bei schlechtem Wetter anfordern musste. Aber letztlich ist uns allen klar das bei schlechtem Wetter nicht nur Satelliten länger brauchen um evtl.Nachrichten zu übermitteln sondern evtl auch Hilfe trotz Nachricht nicht kommen kann oder länger braucht.


    Zwischen SOS Knopf und Helikopter-Flug vergingen ungefähr 3,5 Stunden.


    Ich werde das InReach auf jeden Fall in Zukunft weiter nutzen. Auch wenn ich es hoffentlich nie wieder wirklich brauche!!!

  • Der SOS Knopf hat einwandfrei funktioniert. Mein Partner wurde umgehend aus Texas angerufen (= der Notfallkontakt) und mit mir wurde Kontakt über den InReach gehalten, gleichzeitig wurde mein Kontakt an die Schwedische Polizei übergeben, ddie dann ebenfalls mit mir Kontakt aufgenommen hat.

    Vielen Dank für diesen interessanten Erfahrungsbericht! Kannst Du vielleicht erläutern, was genau passierte und wie dann was ablief?

  • Passt vielleicht hier ganz gut rein, zumindest Indien ist ja durchaus ein gängiges Reiseland:

    Indien: Satelliten-Navi Garmin Inreach führt fast zu Verhaftung - Golem.de
    Eine Ultraläuferin wurde in Indien fast wegen eines Satelliten-Navis verhaftet. Auch neuere Smartphones könnten ein Problem sein.
    www.golem.de

    Ich hab mit indischem Sicherheitspersonal mal über einen Piezoclickie gegen Insektenstiche diskutiert 😁.

  • Passt vielleicht hier ganz gut rein, zumindest Indien ist ja durchaus ein gängiges Reiseland:

    https://www.golem.de/news/indien-sa…501-192101.html

    Ich hab mit indischem Sicherheitspersonal mal über einen Piezoclickie gegen Insektenstiche diskutiert 😁.

    Mit solchen oder ähnlichen Geräten wurde wohl das Attentat in Mumbai abgesprochen bzw koordiniert.

    Nachvollziehbar, dass die Inder da keinen Spielraum sehen.

    Mumbai Terrorists Relied on New Technology for Attacks (Published 2008)
    The attackers used global positioning system handsets and satellite photos, and communicated with their handlers via hard-to-trace Internet phones.
    www.nytimes.com

    Dann bleibt man halt mal paar Tage oder Jahre länger. 😂

  • Indien ist die einzige Region auf der ganzen Welt, in der GPS Geräte verboten sind. Natürlich sind Terrorakte nicht gut, aber mit einem solchen Argument müsste man auch das Strassennetz sperren, Post einstellen, Telefon ohnehin etc. Das Verbot erstreckt sich auch auf den indischen Seeraum, Segler müssen da ihre GPS Geräte in versiegelte Schubladen einschliessen.

  • Indien ist die einzige Region auf der ganzen Welt, in der GPS Geräte verboten sind

    Das stimmt nicht. Georgien, Myanmar, Thailand und andere Länder, wo diese reguliert sind. Sie sind auch in Indien nicht per se verboten, es gibt die Möglichkeit einer Ausnahmebewilligung (ob man diese als UL-Trekker einfordern kann, steht auf einem anderen Blatt.
    Countries Where inReach Devices May Be Regulated, Prohibited or Embargoed | Garmin Customer Support

    GPS Geräte verboten

    Satelliten-Kommunikationsgeräte - nicht GPS-Geräte.

  • Nicht GPS - Geräte, sondern Satellitenkommunikation.

    Man müsste es wohl einfach genehmigen lassen. Auch in Ägypten und einigen anderen Ländern sind die Geräte "verboten".

    Das muss man so hinnehmen.

  • Indien ist die einzige Region auf der ganzen Welt, in der GPS Geräte verboten sind. ...

    Das ist der erste Fehler - dann müssten ja auch alle moderneren Smartphones verboten sein... Also...

    Was verboten ist ist die Kommunikation über Satellit! Und da sind die Einschätzungen der Grenzbeamten durchaus "variabel". Für manche ist nur telephonieren über Sat verboten, für andere jegliche Kommunikation (incl. Notruf).

    2. Fehler - Satkommunikation auch noch in mehreren andern Ländern verboten...

    Ich habe schon so viel aus meinen Fehlern gelernt. Ich gedenke noch weitere zu machen.

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