Wie viel Wasser schleppen ist sinnvoll?

  • Oder im Sarek o.ä. muss es traumhaft sein, wenn man so in einsamer Natur unterwegs ist, das man nur ne 0,5 Liter Flasche braucht und die auch noch ungefiltert auffüllen kann.

    Im Norden Skandinaviens habe ich nie Wasser getragen. An meinen Wanderstock war allerdings ein Berghaferl fest angebunden, sodass ich aus jedem Bach trinken konnte.
    Abends wurde mein Camp in der Nähe einer Wasserstelle aufgeschlagen. Dort oben, ist das alles recht unproblematisch.

    VG. -wilbo-

  • Ich nehme immer zu viel mit.

    Bei mir hat es sich auf 2L verteilt auf zwei Flaschen in den Außentaschen und zusätzlich 0,6L

    Das hier war eher, worauf ich mit dem Fäden eigentlich abzielte.

    Dazu anregen, drüber nachzudenken vie viel Wasser pro Km bzw pro Zeitan benötigt (sei es mit Puffer!) ist doch wesentlich sinnvoller als eine Pauschale Menge zu tragen.

    Eine angemessene Menge an Puffer zu tragen kann man niemandem verübeln, dagegen mit 2 oder 3L durch die Gegend zu Stiefeln, wenn es offensichtlich Wasser zu genüge gibt.

    Im Rückkehrschluss heißt es einfach nur, Verbrauch und Verfügbarkeit im Blick zu haben und entsprechend die passende Menge dabei zu haben.

  • Wieviel Wasser schleppen sinnvoll ist hat man doch im Urin. OK, ich gestalte mein Trekking/Wandern jetzt nicht sehr leistungsorientiert. Und falls ich noch mal in Skandinavien unterwegs bin, mache ich mir um Wasser keine Sorgen mehr. Manchmal mache ich auch (durchaus längere) Wanderungen mit Overnighter inkl. urigem Kochprozedere. Ich glaube, da brauch ich mehr Wasser zum Ausrüstung reinigen als zum trinken. Kommt doch immer drauf an. Ihr könnt aber auch Fragen stellen...

  • trekkman Urin-Monitoring ist gut und wichtig, verrät dir aber nichts darüber wie viel Wasser du einpacken solltest wenn du gerade am Brunnen stehst. Das kann höchstens die Tendenz angeben, ob man die Menge nach oben oder unten korrigiert.

    Genau das "nach Bauchgefühl" würde ich durch "ich weiß wie viel ich etwa benötige und wo die nächsten Quellen sind" zu ersetzen versuchen.

  • Hängt auch davon ab, wie viel man schwitzt. Ich brauche immer recht viel Wasser und dementsprechend die Elektrolyte. Trinken auf Vorrat bringt nichts, der Darm kann nicht mehr als ca 1L aufnhemen und verarbeiten. Wenn sich Quellen und Trinkgelegenheiten in entsprechenden Abständen anbieten, klar, dann dort trinken, was der Durst verlangt (der Körper kann das schon ganz gut ;) ). Darüber hinaus ist halt überflüssig. Ich habe dementsprechend nach Absehbarkeit zuverlässiger Wasserquellen (Quellen, Geschäfte, Bäche usw), dann mal mehr oder weniger Wasser dabei, aber bei meinen Touren nie mehr als 4l getragen. Zum Abend versuche ich fürs Kochen genug dabei zu haben, eine weitere Flasche für die Morgentoilette (Wasserspülung), die zumindest noch 250ml übrig haben sollte. An anstrengenden Tagen, kommt bei mir abends der Durst, dementsprechend habe ich zum Lagern gerne etwas dabei und auch morgens so viel, dass ich ohne Not zur nächsten Versorung gelangen kann.

    Wenn Kopfschmerzen, oder Wortfindungsschwierigkeiten anfangen, ich etwas langsamer denke, dann bin ich definitv schon am dehydrieren - passiert schon mal, aber in der Regel teile ich mir das gut ein und trinke während des Laufens viel.

  • An der Grenze zur oberen Leistungsfähigkeit brauche ich 1L die Stunde, egal ob auf dem Rad, laufend oder einfach nur stark bergauf gehend. Dies ab 10 Grad bis zu sommerlichen höchst Temperaturen.

    Hitzeresistenz kann man sehr gut beim Radfahren trainieren.

    Bei unter 10 Grad und ohne direkte Sonnen Einstrahlung muss ich mich zum trinken zwingen.

    Vor einer Anstrengung sollte man wirklich gut hydriert und mineralisiert sein, um das Wasser auch im Körper zu halten. Volle Glukose speicher helfen auch Wasser im Körper zu halten.

    Bei mittlerer Intensität kann ich so einen Tag auch ohne Wasser auskommen. In der Fettverbrennung entsteht sogar Wasser (aus 7000kcal Fett entsteht etwas 1L Wasser) . Kopfschmerzen zeigen mir zuverlässig die Grenze auf.

    Wassermangel lässt sich auch nutzen, denn dadurch steigen die Stress hormone an und wir werden leistungsfähiger. Das gleiche auch bei einer vollen Blase.

    Bei wechselnder Intensität habe ich gerne vier Liter zu trinken über den Tag verteilt, um mich sicher zu fühlen. Plus die Menge zum Frühstück, am Abend, also zum Essen, waschen etc... Somit fülle ich gerne bis zu 2 Liter Wasser, für die Zeit in Bewegung auf, und muss dann nochmal, nach durchschnittlich 20km, Wasser nachfassen.

    Da ich oft nur mit grober Planung auf dem Weg zum Ziel unterwegs bin, schaue ich dann bei Bedarf nach Quellen zum Wasser fassen. Deswegen mag ich Kartenmaterial in Papier, da hat man immer den Überblick, bei GPS Nutzung ist mir der Ausschnitt meist zu klein.... Luxus Probleme

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • Ich plane für mich bei normalem Wetter mit ca 3l Wasser über den Tag und 2l für die Nacht/Hygiene. Bei starker Hitzebelastung ggf bis zu 10l pro Tag, nachts bleibt gleich. Alles, was über die 3+2l Basisbedrf hinaus geht, bekommt Elektrolyt-Tabletten dazu.

    Wichtig dazu ist, dass ich normalerweise wenig bis kein Wasser über die Nahrung aufnehme, da ich üblicherweise nur Knäckebrot und Kekse dabei habe. Andere bekommen auf diesem Weg problemlos 1-1,5l am Tag zusammen und müssen folglich weniger trinken.


  • 3 L können zu wenig sein. Als wir mal den GR20 gemacht haben, sind wir im Süden im Mai gestartet und dann der Schneeschmelze nach gewandert. Dank nicht existentem UL vor 25 Jahren, geschlossenen Hütten und fehlender Infrastruktur hatten wir den Rucksack voller Essen, ergänzt um eine Unterhose und etwas sonstigem Kram, was 35kg Zuladung bedeutete, sobald 3L Wasser hinten drin waren.

    Damit ging es dann die erste Etappe rauf, bei 35°C im Schatten, Südhang, k.A. wie viele Höhenmeter. Wir sind gegen 12 Uhr gestartet und waren kurz nach 21 Uhr im Taschenlampenlicht endlich am ersten Etappenziel, und haben unterwegs zu zweit 13L Wasser getrunken.

    Da sind 3L gar nix.

  • Bitte On Topic bleiben!

    Die Menge pro Tag mag am Ende groß oder klein sein, sagt aber wieder nichts über die Planung von quelle A zu Quelle B aus!

    Bei guter Versorgung und heißem Wetter kann jemand die von Becks genannte 13L trinken, ohne auch nur eine Flasche im Rucksack zu haben, wenn an jeder Ecke Quellwasser aus dem Berg sprudelt. Genau so kann jemand bei mildem Wetter in trockener Umgebung 3L tragen müssen, weil auf dem Weg nichts zu finden ist. (Beides natürlich Extremfälle um die Problematik zu verdeutlichen.)

    Hier soll's eben genau darum gehen, wie ihr kalkuliert, wie viel von Quelle A nach Quelle B benötigt.

    Dass das offenbar nicht ganz verstanden wird, sehe ich schon als Grundlage des formulierten Problems (dass Leute oft zu viel oder zu wenig Wasser tragen, statt sich nach der Verfügbarkeit zu richten).

  • Ich hab mir da auch schon mal länger Gedanken drüber gemacht

    Wieviel Wasser muss man auf dem Pacific Crest Trail tragen? - Fastpacking
    Die ersten 700 Meilen des Pacific Crest Trails werden landläufig auch einfach „die Wüste“ genannt und damit stellt sich recht schnell die Frage wieviel Wasser…
    www.fastpacking.de

    Grundsätzlich ist das ein sehr individuelles Thema. Ich glaube aber fest daran, dass die Person mit guter Tourenplanung,

    Erfahrungswerten zum eigenen Wasserbedarf und Gefühl für die eigene Wandergeschwindigkeit am Ende weniger trägt als jemand,

    der sich hier keine Gedanken macht und lieber "zur Sicherheit" noch ein bisschen Wasser mehr mitnimmt.


    Grüße

  • micha90 Das Problem ist halt, dass das extrem von der Verfügbarkeit von Quellen und ähnlichem abhängt. Hier im Nordschwarzwald braucht gerade im Frühjahr niemand mehr als eine 0,5l-Flasche voll zu tragen - es gibt mehr als genug saubere Quellen und Bäche, dass alle Stunde auffüllen kein Problem sein sollte. Im Spätsommer im Pfälzerwald muss ich ggf einen Großteil meines Tagesbedarfs mitnehmen - da gibt's wesentlich weniger Optionen. Daher ist es eben nicht unerheblich, erstmal zu wissen, wie viel Wasser man braucht - denn daraus ergibt sich letztlich, wir viel man zwischen den Quellen mitnehmen muss. Natürlich spielt auch die Verlässlichkeit der Quellen eine Rolle, das lässt sich im Vorfeld aber üblicherweise gut einschätzen. Damit bleibt als einzige Variable der eigene Bedarf.

    Beispielrechnung: Es ist 18:00. Ich weiß, dass mein Wasser über Nacht und für ca. zwei Stunden am nächsten Morgen reichen muss. Meinen Tagesbedarf habe ich großteils gedeckt, einen halben Liter möchte ich als Reserve für Fehlplanungen. Für die Nacht/Hygiene ca 2l. Für den Morgen reicht mir nochmal 0,5l. Macht insgesamt 3l. Wenn es sehr heiß ist, können daraus aber problemlos auch 5l werden...

  • Damit bleibt als einzige Variable der eigene Bedarf.

    Und um über diesen zu sprechen habe ich den Faden eröffnet 😁

    Erfahrungswerte, Daumenregeln als Richtwert und Umgang damit. Das ist zumindest der größte Mehrwert, den Leute hier mitnehmen können um selbst anzufangen darüber nachzudenken wie viel Wasser sinnvoll, wie viel zu wenig und was zu viel ist. Ein erste Anhaltspunkt sozusagen.

  • Hier soll's eben genau darum gehen, wie ihr kalkuliert, wie viel von Quelle A nach Quelle B benötigt.

    Die meisten Antworten weisen momentan folgende Gemeinsamkeit auf: Es kommt halt drauf an... :)

    (auch dabei, aber nicht hilfreich :rolleyes:: Was willst du eigentlich? Ich versteh die Frage nicht. Die Jugend von heute trinkt zu viel Wasser. Von Quelle A nach Quelle B brauche ich 7:47)

    Bei den Antworten mit "es kommt drauf an" wurden diese Parameter genannt:

    • Entfernung von A nach B
    • Benötigte Zeit von A nach B
    • klimatische Bedingungen (Temperatur, Luftfeuchte, Wind, etc.)
    • Wie anstrengend ist die Etappe? (Hier spielen unter anderem folgende Faktoren rein: Höhenprofil, Rucksackgewicht, Wegequalität, Art der Fortbewegung, eigene Kondition)

    Ich poste gleich noch ein Beispiel meines Bedarfs mit Auflistung dieser Parameter.

  • Der aktuelle Zustand meines Wasserhaushalts hat ebenfalls großen Einfluss auf die Wassermenge, die ich mitnehmen muss.

    Bin ich schon dehydriert und muss BEIM WEITERLAUFEN ein vorhandenes Defizit ausgleichen

    ODER

    Muss ich dafür sorgen, das meine Wasseraufnahme und Wasserabgabe WÄHREND DEM WEITERLAUFEN ausgeglichen bleiben?

    Trinken auf Vorrat bringt nichts, der Darm kann nicht mehr als ca 1L aufnhemen und verarbeiten.

    Es hilft nicht weit über die Grenze der Resorptionsfähigkeit zu trinken. Aber am Vorabend und beim Frühstück im Camp oder bei der Mittagspause/Snackpause mit fließend Wasser soviel getrunken zu haben, dass der Wasserhaushalt mit Sicherheit ausgeglichen ist, bringt meiner Erfahrung nach sehr viel.

    Ein verlässlicher Indikator für "mit Sicherheit ausgeglichen" ist für mich eben das "Kamelverhalten" - zum Abschluss trinken bis man wirklich nicht mehr mag.

  • Hola ,

    wie schon in dem anderen Thread zum Wasserfilter geschrieben ; hier in Spanien muss ich meine Touren so planen das ich immer irgendwo Wasser kaufen kann .

    Meistens starte ich mit 2 Litern und plane dann so das ich nach ca. 15 bis 20 km irgendwo Wasser kaufen kann .

  • Mein Bedarf auf einer Tour im wunderschönen Lappland, wo man die Entfernung zwischen den Wasserstellen auf der Karte häufig selber wählen kann. Ich stehe gerade am Fluss und fülle meinen Wasserfilter:

    Entfernung zum nächsten Halt mit Wasser: 4 km

    benötigte Zeit: 1 Stunde

    klimatische Bedingungen: 15°C Lufttemperatur, sonnig, kein Wind

    Das Gehen ist mäßig anstrengend, keine nennenswerte Steigung, Gelände einfach, der Rucksack bei knapp 10 kg.

    Ich befolge das Prinzip Kamel, trinke also bis ich mich zwingen muss und bin bereit weiterzugehen.

    Meine 0,5 Liter PET-Flasche fülle ich vorher noch mit Wasser auf.

    Beim nächsten Stop habe ich dran genippt und aber eigentlich noch nichts getrunken.

  • Mein Flüssigkeitsmanagement auf Tagesskitour sieht etwas anders aus. Ich weiß dass der Vergleich schwierig ist, aber möchte noch ein Beispiel für mehr körperliche Anstrengung nennen.

    In dieser Situation nehme ich bewusst auch Durst in Kauf, weil ich mit sehr großer Wahrscheinlichkeit nach Abschluss der Tour - in der Zivilisation - wieder beliebig viel Wasser finde:

    Entfernung/Strecke: 8 km, 1400 Höhenmeter

    Benötigte Zeit (also Zeit ohne Resupply): 5,5 Stunden

    klimatische Bedingugen: -5°C Lufttemperatur, sonnig, leichte Brise

    Der Aufstieg ist anstrengend, ich schwitze etwas, der Rucksack wiegt ca. 8 kg, pro Fuß habe ich Bonusgewicht (Ski und Stiefel) von ca. 2 kg.

    Am Vorabend habe ich einen Liter getrunken, beim Frühstück habe ich nochmal mindestens einen Liter reingepresst.

    Ich nehme 0,5 Liter Wasser und 0,5 Liter Tee in der Thermoskanne mit. Das Wasser ist nach 3 Stunden weg, die Hälfte vom Tee behalte ich trotz Durst als Reserve bis kurz vor Tourende.

  • Trinken auf Vorrat bringt nichts, der Darm kann nicht mehr als ca 1L aufnhemen und verarbeiten

    Es hilft nicht weit über die Grenze der Resorptionsfähigkeit zu trinken.


    Auch der Magen kann Wasser resorbieren.

    Die Zeit dafür ist abhängig von der Füllung des Magens. Bei einem leeren Magen dauert es wenige Minuten, bei vollem Magen, ja nach Inhalt, bis zu Stunden

    Dann kommt der Darm hinzu. Der Magen ist der Vorratspeicher, welcher den Inhalt gesteuert entlässt. Die Aufnahme im Darm erfolgt im Dünn- und dann im Dickdarm.

    Die Wasser Aufnahme während des Essens dauert bis zu 45 Minuten, nach dem Essen kann es bis zu 2 Stunden länger dauern. Ballast Stoffe sind hier ein bedeutender Faktor.

    Skills are cheap - Passion is priceless

  • wilbo ich mach das fast genauso wie du:

    Ich trinke unterwegs, wenn ich durstig bin und an Wasserstellen soviel wie ich vermag, ohne dass mir mein Körper Abwehrsignale gibt.

    Ich esse, wenn ich hungrig bin.

    Beim Trinken verhalte ich mich ein wenig anders, um Gewicht zu sparen. Und ich muss planen um Trinken zu können, wenn ich Durst habe.

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