Nalgene Flaschen: geruchsfreie Alternative?

  • Nalgeneflaschen werden ja immer als "lebensmittelecht" beworben - was immer das heissen mag.

    Ich habe mir darin Instant-Kaffee, Gemüsebrühe und Gewürze abgefüllt. Mit der Zeit nahm alles einen leichten Kunstoffgeruch an, einfach ekelig.

    Ganz schlimm ist es mit Flaschen, in denen einemal Spiritus drin war: selbst Auskochen oder mehrfach Spülmaschine hat nicht geholfen den Spiritusgeruch heraus zu bekommen.

    Schade, denn die Flaschen sind einfach praktisch.

    Kennt jemand hier das Problem und weiss eine Alternative?

  • Kunststoffe sind keine geschlossenen Materialen. Insbesondere Lösemittel (Alkohol) oder Öle können in das Material gelangen oder Dort Stoffe herauslösen oder beides.

    Bei der Herstellung kommen eigentlich immer Additive dazu, die dem Kunststoff seine Eigenschaften geben. Auch haben viele Kunststoffe - insbesondere wenn sie neu sind - einen eigenen Geruch.

    Was heißt das? Nutzen für Transport, nicht für Lagern oder längere Aufbewahrung. Stoffverträglichkeiten prüfen, wenn es um Säuren, Basen oder Kohlenwasserstoffe wie Öle oder Alkohol geht.

    Thema Spiritus: das soll so. Das ist das Vergällungsmittel, das davon abhalten soll es als Lebensmittel zu verwenden. Gleichzeitig muss es chemisch so ähnlich sein, dass es nich einfach abzutrennen ist und in sehr geringen Dosen eklig sein. Hier hilft nur die Grundregel: Keine Chemikalien in Lebensmittelbehälter. (Grüße von der Fruchtquetschitüte:S)


    Die Nalgene Flaschen sind schon ziemlich am Optimum, was Beständigkeit und Additive angeht. Wenn’s trotzdem nicht passt, helfen fürchte ich nur andere Materialien wie Glas.

    UL wobei das L auch für Luxus stehen kann 😅

  • Ich war heute mal im Laden für Naturkosmetik. Da gibts kleine Gefässe aus Kunstoff die zumindest laut meiner Nase geruchsfrei sind. Leider weiss sodass man nicht durchschauen kann. Aber erfeulicherweise deutlich preiswerter als Nalgeneflaschen.

    Wenn die Kunstoffe keine geschlossenen Materialien sind, warum kann ich herein geratene Stoffe nicht wieder mit einem Reinigungsprozess herauslösen?

  • Kennt jemand hier das Problem und weiss eine Alternative?

    Jupp, die Weithalsbehälter aus Polyethylen müffeln mit der Zeit.
    Nalgene produziert aber auch (wirklich) ;) geruchsneutrale Behälter aus Polycarbonat.
    Davon habe ich einige Größen schon jahrelang in Verwendung. Übrigens ist der Verschluss zu 100 % öl-dicht.

    VG. -wilbo-

  • Wenn die Kunstoffe keine geschlossenen Materialien sind, warum kann ich herein geratene Stoffe nicht wieder mit einem Reinigungsprozess herauslösen?

    Aus dem gleichen Grund wie Du einen Spülschwamm nie wieder ganz sauber bekommst oder den Rotweinfleck nicht ganz raus. Das Zeug hängt zum einen mechanisch in Ritzen und Kanten an der Oberfläche und dringt zum anderen auch teilweise in die Kunststoffmatrix ein (Difffusion) oder wechselwirkt mit der Oberfläche (Sorption).

    UL wobei das L auch für Luxus stehen kann 😅

  • Auch wenn sie Lebensmittelecht sind, beinhalten sie Biphenole.

    Zwar nicht mehr Biphenol A sondern das genauso gefährliche Biphenol S,

    welche es nicht nicht so stark in die Medien geschafft hat.

    Aber das will ja keiner wissen, ist ja BPA frei!


    Gruß

    Konrad

    Dauerdraußenschläfer

  • Dann bleibt wohl nur Glas und Metall als Alternative. Titanflaschen gibt es ja einige. Aber in der Größe?

    Metalle sind bei Ionen (Salze + Wasser) und Säuren/Basen auch durchaus chemisch aktiv.


    Wie Jan Delay einst sang: Alles ist vergiftet. ;)

    Zum Glück macht die Dosis das Gift und für einmal hinterm weniger Diesel lang laufen, kann man eine Menge Verpackungssünden verkraften.

    Disclaimer: Rotwein in PET-Flaschen umfüllen ist aus anderen Gründen verwerflich. :saint:

    UL wobei das L auch für Luxus stehen kann 😅

  • Rotwein in PET-Flaschen umfüllen ist aus anderen Gründen verwerflich

    Und völlig überflüssig!

    Ich lass den einfach im Tetrapack, kaum ein Gewichtsunterschied.


    Zu Behältern: Es gibt so viele Recycle-Optionen, von Kaugummibehältern für (Schnell-) Kaffee usw bis zu kleinen Flaschen, in denen mal Trinkjoghurt war für Gemüsebrühe etc.

    Ich hab jetzt keine Lust, alles rauszukramen, nur um ein Foto zu machen, aber der Markt ist übervoll von Sekundärrohstoffen! Und unbestreitbare Vorteil: Die Behälter sind alle "lebensmittelecht", und falls einem mal ein Behältnis olfaktorisch bedenklich erscheint nach Gebrauch - ab damit in den gelben Sack. War ja schon vorher "Müll". Und gekostet hat's ja auch "nichts".☺️

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