Frage zu Pyramiden/Mids im Winter

  • So, in der Zwischenzeit bin ich ein bisschen weiter, und ich tendiere in der Zwischenzeit zu den bonfus Middus Zelten. Sie sind ein bisschen kleiner als die HMGs der gleichen Grösse, besitzen aber sonst die gleichen Merkmale (gleiches Zeltmaterial , gleiche Anzahl Abspannpunkte etc.), Vorteil : Sie sind um einiges günstiger als die HMG (aber natürlich teurer als Varianten aus Silpoly/Silnilon)

    Ich konnte mit Niccolo kurz mailen, und er hat mir bestätigt, dass die Zelte bei sorgfältigen Aufbau bis zu 20-22 m/s aushalten (also BF9). Danach meint er ist es eh kein Wetter für Camping mehr (Ab BF10 fallen Bäume um und Gebäude werden beschädigt, da ist das Risiko wahrscheinlich höher von irgendwas getroffen zu werden). Ziemlich beeindruckend für so eine einfache Konstruktion.


    Frage : hat jemand Erfahrung, was die Verarbeitung von Bonfus anbelangt ?
    (ich muss schon sagen, dass man einfach so mal mit dem Chef/Gründer sprechen kann, gibt schon einen guten Eindruck).

    Einmal editiert, zuletzt von Patirou (27. November 2024 um 14:33)

  • Frage : hat jemand Erfahrung, was die Verarbeitung von Bonfus anbelangt ?

    Hat JayJay nicht ein Solus 1P?

    Sie sind ein bisschen kleiner als die HMGs der gleichen Grösse, besitzen aber sonst die gleichen Merkmale ...

    Die Größe ist im Winter ein wichtiger Faktor!
    Gerade die 135 cm Stangenhöhe erzeugt bei der Länge eine geringe Dachneigung. Wenn ich mir auf den Fotos noch den ausgeprägten catcut anschaue, fällt mir auf, wie flach das Dach zu den Seiten hin ausläuft. Dort wird sich mit Sicherheit Schnee anhäufen und entsprechenden Druck auf die gesamte Konstruktion ausüben.

    Der Schnitt ist echt knapp gerechnet. Ich habe Dir die Maße schnell mal aufgerissen.

    Mein »Schlafsarg« wurde hier mit den Maßen 60 × 220 × 30 cm eingebaut.

    Bei der Skizze ist weder ein catcut mit dabei, noch die Reduzierung der Höhe mit eingerechnet, (weil die Stange selbst mit extra Teller immer etwas in den Schnee einsinkt). Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass mir an den Längsseiten durch Schneefall noch Raum genommen wird, sollte ich nicht zu groß gewachsen sein. ;)

    VG. -wilbo-

  • Danke wilbo für die Infos.

    Spannend, ich hatte es mit dem GG2 verglichen wo ich nur 210 cm Liegelänge habe und dann noch ein bisschen mit fitmytent gespielt.

    Zusammen mit dem Foto vom innernet 2P Middus Innernet 2P | Bonfus - Ultralight Outdoor Gear, wo man deutlich sieht, dass die Thermarest viel Platz haben (ich selbst benutze Schaumstoff, sollte daher dünner sein) und der Angabe, dass das Innernet 230 cm lang ist, habe ich mir gedacht, das langt dicke... Kann es sein, dass es dort höher abgespannt wird ? Jetzt bin ich verunsichert.

    In meinem persönlichen Fall interessiert mich die Schneeeigenschaft auch weniger, ich bin eher an den Starkwindeigenschaften interessiert.

    Wegen dem Platz tendiere ich auch eher auf die 2p statt der 1p Ausführung, bin mir da aber auch noch nicht ganz sicher (Gewicht !).

  • ... dass das Innernet 230 cm lang ist, habe ich mir gedacht, das langt dicke... Kann es sein, dass es dort höher abgespannt wird ? Jetzt bin ich verunsichert.

    Frag doch mal nach, welches Maß die Liegelänge auf 30 cm Höhe hat. (Natürlich beim Aufbau auf Bodenhöhe) ;)
    Damit hättest Du einen verbindlichen Vergleichswert.

  • Hat irgendjemand schon mal Filme oder Berichte gefunden, wo Mids wirklich unter starkem Wind standen? Mit Windmesser? Also aussagekräftig?

    Was ich online so finde ist meist ziemlich mies aufgebaut und meiner Einschätzung nach mit hoffnungslos übertriebenen Windgeschwindigkeitsangaben.

    Die hier zum Bonfus genannten 20-22m/s sind, so es denn stimmen sollte, in etwa die Größenordnung in der ich ein 150€ Quechua 1P Zelt im Decathlon-Windkanal-Test in Erinnerung habe. Etwas mehr hätte ich schon erhofft bzw. erwartet (zumindest fürs Ultamid).

    Es wäre cool, wenn das Outdoor-Magazin tatsächlich mal ein Ultamid vor ihre Windmaschine stellen würde. Ja ich weiß, es ist nicht unbedingt komplett praxisnah. Aber es gibt einen Eindruck.

  • Solltest Du bei dem Produkt bleiben wollen, könntest Du ja mal über Snow-Flaps nachdenken. Die würden einen etwas erhöhten Aufbau zulassen und gleichzeitig den Wind abhalten.

    Meinst Du selber welche drannähen ?


    Die hier zum Bonfus genannten 20-22m/s sind, so es denn stimmen sollte, in etwa die Größenordnung in der ich ein 150€ Quechua 1P Zelt im Decathlon-Windkanal-Test in Erinnerung habe. Etwas mehr hätte ich schon erhofft bzw. erwartet (zumindest fürs Ultamid).

    Bist Du dir da sicher ? Das sind immerhin knapp 80 km/h und mehr sind auf Land selten...

    Laut Beaufort-Skala werden bei der nächsten Stufe Bäume entwurzelt und/der brechen sogar ab, grössere Schäden sind an Häusern zu erwarten.
    Beaufortskala – Wikipedia

    Übrigens geht es da um mittlere Windgeschwindigkeit, Böen können nochmal eins draufsetzen.

    Es wäre cool, wenn das Outdoor-Magazin tatsächlich mal ein Ultamid vor ihre Windmaschine stellen würde. Ja ich weiß, es ist nicht unbedingt komplett praxisnah. Aber es gibt einen Eindruck.

    Oder auch die Hersteller, bis BFx sicher, bei BFy mit Vorsicht oder unter bestimmten Bedingungen und ab BFz vergiss es (an exponierter Lage zum vereinheitlichen).

  • Es kommt immer sehr darauf an, wo man ist – und auch, ob man dort voraussichtlich in der Lage ist schnell geschütztere Lagen zu erreichen, hinter einem großen Felsblock, Busch o.ä. Schutz zu finden etc. Deswegen sind Pauschalisierungen immer schwierig.

    Etwas mehr Reserven als 20m/s hätte ich allgemein für Zelte, die auch in ausgesetzteren Gegenden zum Einsatz kommen sollen, schon ganz gerne - auch im Sommer.

    In Situationen, wo mich auf das Zelt absolut verlassen können muss, weil ein Ausweichen nur schwer bis gar nicht möglich ist und ein Versagen des Zeltes ernste Konsequenzen hätte, erwarte ich deutlich mehr Windfestigkeit von meinem Zelt als 20m/s: Stichwort Wetterumschwung im Hochgebirge oder im winterlichen Fjell. Ein Zelt-Kollaps im Sturm hat im skandinavischen Hochsommer eine ganz andere Tragweite als 6 Monate später im Jahr an gleicher Stelle.

    Das sind aber fundamental andere Ansprüche als "Winter im Mittelgebirge", wo man quasi immer Schutz in Wäldern finden kann. Und ich mag diese pauschalen "Katastrophen-Szenarien" nicht. Deswegen ist glaube ich bei allen weiteren Diskussionen wirklich wichtig, dass du dir zunächst Gedanken machst, wohin du wirklich willst. Du wirst meiner Einschätzung nach kein Zelt finden, was den (zumindest meinen) Sicherheitsanspruch von ausgesetzteren (Winter-)Touren ebenso abdeckt, wie den Wunsch nach 500g Leichtigkeit bei 3 Jahreszeiten / Sommertouren.

    Liebe Grüße!

  • Das sind aber fundamental andere Ansprüche als "Winter im Mittelgebirge", wo man quasi immer Schutz in Wäldern finden kann. Und ich mag diese pauschalen "Katastrophen-Szenarien" nicht. Deswegen ist glaube ich bei allen weiteren Diskussionen wirklich wichtig, dass du dir zunächst Gedanken machst, wohin du wirklich willst. Du wirst meiner Einschätzung nach kein Zelt finden, was den (zumindest meinen) Sicherheitsanspruch von ausgesetzteren (Winter-)Touren ebenso abdeckt, wie den Wunsch nach 500g Leichtigkeit bei 3 Jahreszeiten / Sommertouren.

    Ui ich dachte ich hätte das erläutert. Eben die Wintertour in Skandinavien oder im Hochalpinen Bereich im Winter soll nicht sein. Wenn, dann muss ich eh mich erst rantasten und einen Buddy finden, der schon sowas gemacht hat. Würde mich zwar reizen, habe aber einfach nicht das Material und die Kenntnisse dazu.
    Ziel ist es eine leiche Starkwindvariante für Solotouren für mich zu haben, da mein jetziges Zelt (GG2) immer Mal die Grenzen aufgezeigt bekommen hat. Kaputt ist nichts geworden, aber es musste schon mehrmals ein "strategischer Rückzug" eingeleitet werden. Ich möche einfach in der Lage sein, noch ein-/zwei Stufen höher was Wind angeht ausharren können.

    Ursprung des Threads war eigentlich : was sind die Grenzen für so ein Mid, wieso gibt es andere Angaben bei sehr gleich aussehenden Zelten (Material, Abspannpunkte etc.) ? Ist so eine Pyramide wirklich ein vollwertiges 4-Seasons im Vergleich was sonst so angeboten wird (Bsp. Crossbow, Hilleberg Varianten etc.) ?

    Ich glaube die Fragen wurden weitestgehend beantwortet. Bis ca. BF 9 ist es akzeptabel, danach wird es kritisch. Schnee mit Einschränkungen wobei höhere Zelte besser abschneiden als flachere (gleichzeitig aber mehr Verankerung brauchen durch das höhere Profil und den steileren Wänden). Bei härteren Konditionen müssen halt andere Zelte ran.

    Für mich reicht die Pyramide wahrscheinlich erstmal. Ich bin einfach noch am abwägen für was, für wo, was brauch ich wirklich.


    PS: Aber falls jemand einverstanden ist, mich in die Winterwanderungen im hohen Norden einzuweisen, können wir gerne mal darüber reden.

  • ich tendiere in der Zwischenzeit zu den bonfus Middus Zelten

    Vorteil : Sie sind um einiges günstiger als die HMG

    ich weiß nicht, ob es ein echtes Schnäppchen ist, aber ich bin gerade über das Angebot bei wotws gestoßen. Immer noch teurer als das Bonfus, aber vielleicht ist es ja dennoch was für dich:

    https://www.walkonthewildside.de/2-personen-zelte/7640-hyperlite-mountain-gear-ultamid-2-zelt.html

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