Alles anzeigenHey, danke für deine interessanten Fragen. Ich versuche die mal nacheinander abzuarbeiten:
Tagesdistanzen sind beim reinen Laufen im nicht ganz so bergigen Deutschland ca. 30-40 km. Ich setze mir allerdings keine Tagesziele, sondern nehme auch gerne mal schöne Geocaches auf dem Weg mit, oder sitze bei starkem Regen stundenlang auf einem Hochsitz, und beobachte die Tierwelt.
Meist besteht mein Essen aus dem morgendlichen Müsli und abends eine Packung Davert (z. B. Linsen Bolo). Ich habe auf Touren nie besonders Hunger, vor allem diesen Müsli-Riegel-Konsum meiner Freunde kann ich wenig verstehen. Wenn es einen Supermarkt auf dem Weg gibt, dann hole ich mir auch mal ne Packung Studentenfutter, die ich mir in meine Jackentasche umfülle Und was am Weg zu finden ist, lasse ich nicht stehen. Fallobst, Beeren, Bucheckern, Giersch etc. futter ich gern mal im Vorbeilaufen. Und auch mal ein Steinpilz fürs Abendessen. Bei Touren von drei Tagen zapfe ich natürlich meine Körperfettreserven an, bei einem ThruHike würde ich das nicht machen. Probleme wie Mangelerscheinungen hatte ich bei solch kurzen Touren noch nie (eher bei längeren).
Als Wasserquellen nutze ich, was ich finde. Quellen, Flüsse, Friedhöfe, alles was abfließt nach Regen, aber vor allem Menschen. Wenn es Menschen in der Nähe gibt, finde ich sie, und ihren Wasseranschluss. Ich mag es auch abends nochmal loszugehen, wenn das Lager steht. Ich gucke meist so ab Nachmittags, wie ich mich grob orientiere. Das führt auch mal zu Umwegen, oder auch mal zu Abenden ohne Wasser (bisher nur einmal passiert) - ist nervig, aber kein Super-GAU. Im Frühling habe ich zur Not auch mal über Nacht einen Liter Birkensaft abgezapft.
Ich nehme kein Regenzeug mit, wenn ich keinen Regen erwarte. Und ich versuche die Touren schon so zu legen, dass dem auch so ist. Die Primaloft Jacke wärmt auch, wenn sie nass ist. Solange es nicht stark regnet, und ich mich genug bewege, funktioniert das. Bei Regen laufe ich nur in Shorts, da diese schnell trocknen. Sollte es unvorhergesehen stärker regnen, dann warte ich in einer Hütte oder auf einem Hochsitz ab, und nutze die Zeit für Naturbeobachtungen. Wenn ich öfter Regen erwarte, dann wird auch der Kinde eingepackt, und dann lese ich viel. So ein Tarp ist ja schnell aufgebaut.
Seife benötige ich nicht bei solch kurzen Touren. Toilettengang wird in der Zivilisation erledigt, da habe ich eine gute Kontrolle Und falls ich das mal ausnahmsweise nicht schaffe, so ist ein Loch auch schnell ohne Schaufel gegraben, und Klopapier kann dann auch durch Naturmaterialien ersetzt werden.
Mit dem Kocher hast du Recht. Mit Cold-Soaking konnte ich mich bisher allerdings nicht anfreunden.
Das mit dem Ladegerät habe ich nicht verstanden, meinst du mit festem Kabel?
Mit der langen Unterhose hast du ebenfalls Recht, da wollte ich mich in nächster Zeit drum kümmern. Es soll ja auch im Bereich Strumpfhosen sehr leistungsfähige Materialien geben. Nehme auch gerne Tips dafür
Danke für deine ausführliche und interessante Antwort. Ich antworte da später noch mal drauf.