Barfuß durch den Harz…

  • crisensus , der Bayrische Wald ist uns hier als Beispiel, dass es „wieder gut werden kann“, ein echter Trost. Allerdings wart Ihr ja schon vor dem richtigen Einschlagen der heißen Extremsommer an vielen Stellen „durch“, so dass robuster Aufwuchs da war. Die Jahre um 2019/2020 haben hier ganz schön in‘s Kontor gehauen und weitflächig Nachpflanzungen (über die man sich eh streiten kann) wieder eingehen lassen. Ich habe mich wirklich gefragt, ob das je wieder zu Wald werden kann oder einfach versteppt. (Dazu kommt noch der erhebliche Verbissdruck durch den enormen Rotwildbestand) Die letzten beiden Jahre waren zum Glück für den Harz sehr gut mit reichlich Niederschlägen. Das sieht man jetzt sehr stark.

  • Dazu kommt noch der erhebliche Verbissdruck durch den enormen Rotwildbestan

    das wäre beim By Wald auch so gewesen, aber dadurch dass die Fichten umgefallen sind und die Äste wie "Spieße" in die Luft ragten, konnte das Wild nicht an die jungen aufstrebenden Bäume, das hat die Sache erleichtert. Ich bin immer wieder erstaunt wenn ich meine uralten Fotos anschaue und dann mit heute vergleiche (wobei ich jetzt schon lang nicht mehr dort war... - sollte ich ändern :/)
    Ich finde die Entwicklung auf jeden Fall spannend, wir werden sehen wie es im Harz wird (ich weiß jetzt nicht wie massiv die Feuerschäden dort sind und das beeinträchtigen) - die Extremwetter (lange heiße Sommer) sorgen eigentlich "nur" für eine Beschleunigung des Wechsels - Problem ist wenn der Boden + Gestrüpp weg ist (weil dann der Boden leichter durch Erosion verschwindet...)

  • Das ist interessant, Schwarzwaldine ! Danke für Deine Ergänzungen. Der Schwarzwald fehlt mir wiederum noch, steht aber unbedingt auf meiner Liste. Unser IT-Chef ist aus dem Schwarzwald (Haupt-Arbeitsort nun Berlin, der Arme! 😅 ), er schwärmt mir regelmäßig etwas vor von seiner schönen Heimat. Mein Eindruck aus den Reiseberichten (Wandern) in Foren ist, dass es in der Saison dann schon voller ist und man sich nicht so gut auf Nebenstrecken „aus dem Weg gehen“ kann (Westweg z.B.), trifft das Deiner Meinung nach zu? Dann wäre das für mich wahrscheinlich am besten etwas für die Randsaison, da ich sooo gerne „einsam“ laufe.

    Einsam laufen mag ich auch! Aber hier gilt: der Schwarzwald ist groß genug, das verläuft sich bei der richtigen Wegwahl. Ja, Westweg ist mittlerweile vermutlich überlaufener (ich bin da nur einmal vor 15 Jahren auf einer Zweitages-Tour ab Notschrei bis Riehen unterwegs gewesen und unter der Woche so gut wie niemandem begegnet), aber sobald man die Karte zückt und sich seine eigene Route sucht, kann man sehr einsam unterwegs sein. Z.B. über das St. Wilhelmer Tal oder über den Hinterwaldkopf auf den Feldberg, anstatt auf der viel frequentierten Wanderautobahn zwischen Notschrei und Feldberg. Auf dem Feldberggipfel staut es sich dann wieder kurzfristig, aber dann weiß man die darauffolgende Einsamkeit wieder um so mehr zu schätzen. Und notfalls den Feldberg ganz auslassen, das ist kein Sakrileg. Der Blick ist zwar gigantisch, aber das Skigebiet potthässlich. Das Herzogenhorn oder der Belchen sind mindestens genauso schön (wobei der Belchengipfel auch nicht ganz einsam ist).

  • So, ich liege erfolgreich mit Corona flach 🙄 und freue mich angesichts der Misere, dass es dieses schöne, neue Forum gibt - um die zahlreichen neuen Beiträge zu lesen, benötigt man ja wirklich wahlweise Urlaub oder Krankenstand!… Werde mich wohl noch ein bisschen hier im thread verlustieren und ggfs. noch ein paar Fotos nachschieben.

    Zitat

    Crisensus: das wäre beim By Wald auch so gewesen, aber dadurch dass die Fichten umgefallen sind und die Äste wie "Spieße" in die Luft ragten, konnte das Wild nicht an die jungen aufstrebenden Bäume, das hat die Sache erleichtert.

    DAS erzähle doch bitte mal meinen Nachbarn (m/w/x) hier!… Ich bin es so leid und müde, mich mit den ganzen Spezis hier herumzustreiten, die den lieben langen Tag dröhnen: „Die Nationalparkverwaltung müsste da nur mal richtig AUFRÄUMEN! Weg mit dem ganzen Totholz! Dann brennt‘s auch nicht mehr so!“, was ja erwiesenermaßen falsch ist. (Z.B. Peter Wohlleben hat dazu supergute Podcast- und Videoinhalte, kann man nur empfehlen.)

    Nicht nur wirken die toten Bäume wunderbar, wie von Dir geschildert, als Verbissbremse (sozusagen „Einzäunung light“), sondern sie beschatten auch den Boden sowie die jungen Bäumchen, halten den Wind ab, wirken höchst effektiv gegen Erosion, schaffen ein bodennahes Mikroklima, leiten der Naturverjüngung an ihren Füßen direkt Wasser zu, halten den Boden FEUCHTER und sind ja selber ein feuchter, bröselig auseinanderfallender Schwamm, wenn dann am vermodern, was regelrecht wie ein Brandschutz-Mulch wirkt. Ganz abgesehen vom eigenen ökologischen Nutzen als Zuhause für Pilze, Moose und sonstige Viechlein, die Totholz mögen.

    Als es hier gerade im August wieder am Brocken gebrannt hat, entstand die Ausbreitung über offene Grasflächen und trockene Verbuschung. Nicht über die toten Fichten, die kann man ja jetzt sehen, sind nur leicht angekokelt. Was natürlich prima brennt, sind lebendige Fichten mit ihrem hohen Harzanteil, die gehen zundermäßig hoch wie Muttis Weihnachtsbaum.

    Ja, wenn das Waldklima einmal weg ist, wird es leider schwierig. Der letzte Brand hat wohl 17 Hektar hinterlassen, das ist in der Lage leider für lange Zeit Ödland. :(

    Was hier ja eigentlich hingehört, ist Buche. Als ausgesprochener Waldbaum benötigt diese in ihrer Jugend Beschattung, und auch aus anderen Gründen ihre „Familiengesellschaft“ (sehr faszinierend, so eine Buchen-Kinderstube und die Interaktionen darin!). Ohne „Wald“ und dann noch unter dem Druck des Rotwildes ergeben sich hier leider viele Flächen mit ordentlich zu kleinen, brusthohen Kegeln gestutzten Mini-Bonsais, die unter diesen Bedingungen kein Buchenwald mehr werden. Was vielerorts erfolgreich hochkommt, sind Sorbus (Eberesche), Birke und auch verschiedene Weidenarten als typische Pionierbäume sowie vereinzelt Erle und Ahorn. Hier und da eine Pappel oder eine verirrte Lärche.

    Manche finden, dass dies kein anständiger, „hochwertiger“ Wald sei. Ich freue mich einfach über alles, was wächst, und der lichtere, im Herbst so schön bunt gefärbte (und mit den Vogelbeeren leuchtende,) Laubmischwald, unter dem auch wieder lebendiger, humoser Boden entsteht (im Gegensatz zur Fichtenmonokultur), gefällt mir gut.

    Einmal editiert, zuletzt von GirlOnTrail (8. Oktober 2024 um 10:38)

  • Einsam laufen mag ich auch! Aber hier gilt: der Schwarzwald ist groß genug, das verläuft sich bei der richtigen Wegwahl. Ja, Westweg ist mittlerweile vermutlich überlaufener (ich bin da nur einmal vor 15 Jahren auf einer Zweitages-Tour ab Notschrei bis Riehen unterwegs gewesen und unter der Woche so gut wie niemandem begegnet), aber sobald man die Karte zückt und sich seine eigene Route sucht, kann man sehr einsam unterwegs sein.

    Liebe Schwarzwaldine, das klingt gut! Als Nicht-Anrainer landet man natürlich gedanklich zunächst auf den bekannten „Highways“, wie es hier im Harz auch für diejenigen ist, die von weiter her kommen („Harz? Alles klar: Brocken, Torfhaus, Liebesbankweg!“ 😅 )

    Irgendwann plane ich mir mal den schönen Schwarzwald ein. Schön, dass die Tipps gleich hier in meinem thread wiederzufinden sind. ;)

  • DAS erzähle doch bitte mal meinen Nachbarn (m/w/x) hier!… Ich bin es so leid und müde, mich mit den ganzen Spezis hier herumzustreiten, die den lieben langen Tag dröhnen: „Die Nationalparkverwaltung müsste da nur mal richtig AUFRÄUMEN! Weg mit dem ganzen Totholz! Dann brennt‘s auch nicht mehr so!“, was ja erwiesenermaßen falsch ist. (Z.B. Peter Wohlleben hat dazu supergute Podcast- und Videoinhalte, kann man nur empfehlen.)

    Wenn Deine Nachbarn überhaupt noch vor lauter Zorn zuhören können, kann ich nur EinMannimWald empfehlen (den Du sicherlich auch schon kennst ;). Ausgewogener als er kann man die Waldsituation schon fast nicht mehr beschreiben.

  • „Die Nationalparkverwaltung müsste da nur mal richtig AUFRÄUMEN! Weg mit dem ganzen Totholz! Dann brennt‘s auch nicht mehr so!“

    Leider weiss ich nicht einmal, wo der Harz liegt, folglich auch nicht, wie das Klima dort ist. Hier in der Schweiz hatten wir eigentlich nie Probleme mit Waldbränden, es war immer feucht, Holz vermoderte. Das ändert sich leider gerade mit höheren Temperaturen. Totholz trocknet nun aus und schon hat man den Salat. Wälder werden hier sehr unterschiedlich gepflegt, je nach dem ob Holz auf dem Markt gerade gefragt ist. Momentan gibt es einen Mangel, ein Haus mit Schweizer Holz ist der neue Rolls-Royce.

    In den USA hatten weise weisse Männer vor ca. 150 Jahren beschlossen, dass Waldbrände unerwünscht sind, ein frisch abgebrannter Wald sieht nicht so toll aus (Smokey the Bear). Erst in den letzten zehn Jahren ist ihnen aufgefallen, dass trockenes Totholz diese Megafires verursacht. An manchen Orten hat der Wald während Jahrzehnten nicht mehr gebrannt und da liegt nun sehr viel trockenes Totholz. Indigene Völker hatten den Wald während Jahrtausenden selbst angezündet, wenn nicht Gewitter dies automatisch gemacht haben.

    Die Zusammenarbeit mit Indigenen, um das Wissen in Sachen Waldpflege jenseits von John Deere zu retten, gilt natürlich auch als Woke. In den USA bauen die Leute ihre Häuser (auch aus Holz, mit fettem Gastank im Garten) mitten in den Wald. Das perfekte Rezept für eine Katastrophe. Ganze Ortschaften (Fire in Paradise auf YT, nur leicht pathetisch) brennen innerhalb von wenigen Stunden nieder, die Feuerwehr ist überfordert.

    Es gibt hier in der Schweiz aufgrund unseres Profitstrebens sehr viel Monokultur - will man einen Wald vernichten, pflanze man Fichten. Inklusive einem Wald, der fast nur aus Pappeln besteht. Jemand hatte die Idee eine Zündholzfabrik zu betreiben und benötigte entsprechendes Holz. Oder man hat den Wald gerodet, weil man das Holz benötigte, um Milchpulver herzustellen. Dann kam der Regen und die Überschwemmungen, kombiniert mit Schlammlavinen. Oder man hat das Holz benötigt um Glas herzustellen, entlang des Doubs im Jura. Basel hatte deshalb den Betrieb von Glasfabriken eine Zeitlang untersagt.

    Wandert man also den PCT, kommt man durch sehr viel abgebrannten Wald. Logischerweise liegt der Brand unterschiedlich lange zurück. Von 3 Wochen bis zehn Jahre ist alles dabei. 3 Wochen sieht echt schockierend aus. Der Boden ist nackte Erde, mit tiefen Löchern. Oftmals gibt es Spuren von Löschmitteln, was noch steht ist violet gesprenkelt - Retardant oder Gel, dass aus Flugzeugen abgeworfen wird, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und damit das Feuer zu bremsen. Jedes Jahr versuchen Menschen den PCT zu Southbounden (SOBO) aber mittlerweile ist dies eher ein Road-Tripp als ein Hike wegen den Feuern. Kalifornien hat vor ein paar Jahren weite Teile von Wäldern geschlossen und den PCT damit faktisch für Wochen gesperrt.

    Glücklicherweise sieht aber das Gebiet nur für sehr kurze Zeit kahl aus. Nach drei Jahren gibt es wieder Tannen etc. Dies aber in nicht betreutem Wald. Durch die so genante Aufforstung geht es auch schneller.

    Nach dem Dixiefire wurden umfangreiche Studien über den Impact von Holzgewinnung angestellt. Resultat: Kein nennenswerter Vorteil. Schweden hat auch kräftig gebrannt, dort arbeiten sie ebenfalls mit Kahlschlägen, lassen aber viel Holz liegen. Für Elch-Safaris ist das super so, für den Wald wohl weniger.

  • „Familiengesellschaft“ (sehr faszinierend, so eine Buchen-Kinderstube und die Interaktionen darin!).

    Mutterbäume, Buchenfamilien etc. sind aber mehr Esoterik als Wissenschaft. Da hat Wohlleben zu viel Mensch in die Bäume interpretiert. Wohlebens Arbeit ist auch mehr Populismus als Fachmeinung, ausserhalb seiner eigenen Blase ist er in der Fachwelt eigentlich nicht existent. Totholz ist auch nicht Totholz, luftgetrocknete Fichten und Kiefern brennen wie Zunder, dss Harz bleibt nämlich Jahrzehnte im Holz. Brandmindernd wirkt sich der natürliche Totholzanteil in einem gesunden Wald aus, der ist beschattet bzw. liegt auf der Erde und ist deshalb feucht.

  • Mutterbäume, Buchenfamilien etc. sind aber mehr Esoterik als Wissenschaft. Da hat Wohlleben zu viel Mensch in die Bäume interpretiert.

    Nö, überhaupt nicht. Sämtliche Fachinformationen dazu sind öffentlich zugänglich, kann man sich angedeihen lassen, wenn man denn Interesse an Fortbildung hat. Dass Bäume z.B. „Schwächeren“ Zucker zukommen lassen, ist nun wirklich nicht mehr neu. (Ist zu ihrem eigenen Vorteil, da es das System „Wald“ stabilisiert). Dass Kommunikation stattfindet, z.B. „Warnen“ vor Fressfeinden, woraufhin dann blitzschnell schützende Stoffe eingelagert werden, auch nicht. Und vieles mehr.

    Man könnte jetzt endlos dazu schreiben, aber im Wesentlichen soll das hier ja ein „Reisebericht“ mit Bildern vom Wandern sein, also lasse ich es.

    (Bin übrigens Naturwissenschaftlerin in häuslicher Gemeinschaft mit zwei Forstwirten. ;) Mit Esoterik hab ich‘s nicht so.)

    Einmal editiert, zuletzt von GirlOnTrail (8. Oktober 2024 um 13:38)

  • Das es zwischen Bäumen Information- und Stoffaustaus gibt, ist mind. seit den 70er bekannt. Das dieser Austausch bewusst erfolgt, wie Wohlleben suggeriert, ist zumindest sehr umstritten und eine Minderheitenmeinung. Ich möchte das jetzt hier in deinem Bericht auch nicht ausufern lassen, wollte nur mal erwähnen das Wohlleben innerhalb der Baumpflege- und Forstszene meiner Erfahrung nach eigentlich fachlich keine Rolle spielt. Ich habe in den letzten 20 Jahren auch ausserhalb seiner Akademie und der FH Eberswalde ihn noch nie auf einer Weiterbildung oder Tagung gesehen.

  • Wandert man also den PCT, kommt man durch sehr viel abgebrannten Wald. Logischerweise liegt der Brand unterschiedlich lange zurück. Von 3 Wochen bis zehn Jahre ist alles dabei. 3 Wochen sieht echt schockierend aus. Der Boden ist nackte Erde, mit tiefen Löchern. Oftmals gibt es Spuren von Löschmitteln, was noch steht ist violet gesprenkelt - Retardant oder Gel, dass aus Flugzeugen abgeworfen wird, um die Feuchtigkeit zu erhöhen und damit das Feuer zu bremsen. Jedes Jahr versuchen Menschen den PCT zu Southbounden (SOBO) aber mittlerweile ist dies eher ein Road-Tripp als ein Hike wegen den Feuern. Kalifornien hat vor ein paar Jahren weite Teile von Wäldern geschlossen und den PCT damit faktisch für Wochen gesperrt.

    Glücklicherweise sieht aber das Gebiet nur für sehr kurze Zeit kahl aus. Nach drei Jahren gibt es wieder Tannen etc. Dies aber in nicht betreutem Wald. Durch die so genante Aufforstung geht es auch schneller.

    Nach dem Dixiefire wurden umfangreiche Studien über den Impact von Holzgewinnung angestellt. Resultat: Kein nennenswerter Vorteil.

    Ich bin nun vor zwei Monaten durch Teile der burn zone des Dixie Fire (2021) gelaufen - da gab es grade mal ein bischen Gestrüpp am Boden:

    Und im Hintergrund die Rauchschwaden des Park Fire (2024)

    Einheimische aus Quincy, die sich sehr für den Erhalt der wildernis engagieren, gehen davon aus, dass da kein Wald mehr nachwächst, sondern die Region versteppt.

    So sieht ein Waldbrandgebiet nach 17 Jahren aus (Rainbow Fire 1992 nördlich Red's Meadow, aufgenommen 2019):

    Richtigen Wald werde ich da nicht mehr erleben...

  • Richtigen Wald werde ich da nicht mehr erleben...

    Es ist immer die Frage, was man als Wald empfindet. Richtig hohe Tannen brauchen bis zu 100 Jahren, aber es hängt auch davon ab, wie die Wachstumsphasen zusammenliegen und dem Platz an dem die Tanne steht. In der Surselva (Tal in der Schweiz) gibt es Tannen, die sind über dreissig Jahre alt und gerade mal 2 Meter hoch.

    Im 2022 war eben das Gestrüpp am Boden noch komplett weg. Ich hoffe das wird schon wieder.

    Das mit den Einheimischen ist so eine Sache, natürlich kann ich nicht beurteilen, was der Hintergrund der Menschen ist, die Du getroffen hast und es gibt wirklich Fachleute. Andere haben 30 Jahre lang in Forest Management gearbeitet und sind offen rassistisch gegenüber den Indigenen, die hätten keine Ahnung von gar nichts. Andererseits wurden nun nach jahrzehntelangem Kampf, die Dämme im Klamath River auf Drängen der Stämme beseitigt. Sogar die Regierungsbehörde findet dies gut.

    Es gibt ja auch in Deutschland den Versuch mit wilden Büffeln. Da prallen Welten aufeinander. Waldbesitzer sagen, diese Büffel fühlten sich in der Steppe wohler, deshalb würden sie gezielt hohe Bäume anknabbern, damit diese irgendwann umfallen.

    Natürlich regen sich auch Waldbesitzer in den USA auf. Es gibt dort Wälder die gehören Holzfirmen. Wenn nun der Wald abbrennt, ist dies nicht so förderlich für deren ROI.

  • DAS erzähle doch bitte mal meinen Nachbarn (m/w/x) hier!…

    ;) ja ok das Problem ist bekannt (und du hast es ja schon gut zusammengefasst), im By Wald ist die Diskussion auch noch nicht ganz vorbei (heißt in den Randgebieten wird der Borkenkäfer bekämpft, damit die angrenzenden Privatwälder noch "schlagreif" werden können... ob das klappt wir der Sturm, Klimawandel etc. zeigen...)
    Tipp für die Nachbarn (so 'ne reine Beobachtung für den eigenen Garten;)) - wo bleibt es länger feucht, unter den Blättern/Gestrüpp etc. oder auf der freien Wiese...?? ja es wird sie nicht überzeugen, auch gute Studien nicht... manche wollen einfach keine Fakten sondern eben ihre Meinung behalten :rolleyes: - den Faktenlink hat outdoorrama ja schon verlinkt
    Ich würde übrigens unseren Wald (der an Waldbrand etc. nicht wirklich angepasst ist!!), nicht mit den Wäldern in USA/Kanada/AUS vergleichen, die dortigen Wälder (auch da je nach Region) sind daran angepasst!

    Gute Besserung!!

    Einmal editiert, zuletzt von crisensus (8. Oktober 2024 um 19:52) aus folgendem Grund: üble Rechtschreibfehler beseitigt, Rest darf beliben


  • Ich würde übrigens unseren Wald (der an Waldbrand etc. nicht wirklich angepasst ist!!), nicht mit den Wäldern in USA/Kanada/AUS vergleichen, die dortigen Wälder (auch da je nach Region) sind daran angepasst!

    So pauschal würde ich das nicht sagen. Es gibt ja in Deutschland nicht nur einen Waldtyp, und die Waldgesellschaften die z.B. in der brandenburgischen Streusandbüchse oder anderen trockenen und warmen Standorten wachsen, kommen zumindest mit Bodenfeuern gut klar. Einen Voll- oder Wipfelbrand verkraften Kiefern auch schlecht, aber Bodenbrände bei denen die Streuauflage und der Heidekrautunterwuchs abbrennt sind kein Problem. Die dicke Borke verhindert ein Überhitzen des Stamms und die tiefe Pfahlwurzel wird vom Feuer auch nicht erreicht. Kiefern profitieren sogar von Bodenfeuern, Konkurrenz verbrennt, der nackte Boden vereinfacht die Keimung der Samen und die Asche düngt die mageren Böden. Mittlerweile sind die Temperaturen in den Kiefernwäldern aber oft so hoch, das es zum Vollbrand kommt .

    Bei Eichen ist es ähnlich dicke Borke und ausgeprägte Neigung zum Johannistrieb, kommen deshalb mit den typischen Frühjahrsbränden besser klar als z.B. Buchen.

  • So pauschal würde ich das nicht sagen.

    du möchtest eine Diskussion? weil pauschal war das nicht - ich hatte geschrieben NICHT wirklich angepasst - , nicht dass unsere Wälder mit Waldbrand garnicht zurecht kommen - und ja natürlich kommt es auf den Wald an -
    Dann sag ich es mal so: ich halte es nicht für sinnvoll Wälder die auf regelmäßige Brände eingerichtet sind (z.B. EINIGE in USA AUS etc. ) mit Wäldern die hier in unseren gemäßigten Breiten nicht auf regelmäßige Brände angewiesen sind zu vergleichen, zumal da auch eine andere Entwicklung der Böden, Mikroorganismen (werden ja gern vergessen!) andere Entwicklung nach der Eiszeit etc. m.E. relevant ist

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