Warum sind Fernwanderungen in den USA so beliebt?

  • Mal was ganz anderes, ich hoffe das ist okay es hier anzusprechen:

    Woher kommt bei Trekkern im UL - Bereich eigentlich diese enorme Fixierung auf die USA?

    Ich muss zugeben, ich kenne keinen einzigen Meter der drei bekannten Trails, ich war aber schon mehrmals in den USA, bin auch kein USA - Hasser, aber was verschiedene Outdoor - Aktivitäten betrifft habe ich mir jedesmal gedacht:

    Europa bietet so viele Vorteile, warum in die USA? Wofür?

  • Woher kommt bei Trekkern im UL - Bereich eigentlich diese enorme Fixierung auf die USA?

    Weil das quasi das Heimatland des UL-Weitwandern und dieser modernen Thru-Hiking-Kultur ist. Ich hab davon auch über entsprechende Youtube-Influencer erfahren. Manche werden davon mehr geprägt als andere. Die Amis haben auch ein besonderes Talent alles mit besonderem Firlefanz zu ritualisieren und zu kodifizieren. Das gefällt vielen. So reden wir alle von "thru hike" und ein Soulboy markiert in Mitteleuropa einen "half way point" und so Kram. Die Nachahmung hier ist bei weitem nicht ausreichend, um den Wunsch nach dem Original befriedigen zu können.

  • Woher kommt bei Trekkern im UL - Bereich eigentlich diese enorme Fixierung auf die USA?

    Weil das quasi das Heimatland des UL-Weitwandern und dieser modernen Thru-Hiking-Kultur ist. Ich hab davon auch über entsprechende Youtube-Influencer erfahren. Manche werden davon mehr geprägt als andere. Die Amis haben auch ein besonderes Talent alles mit besonderem Firlefanz zu ritualisieren und zu kodifizieren. Das gefällt vielen. So reden wir alle von "thru hike" und ein Soulboy markiert in Mitteleuropa einen "half way point" und so Kram. Die Nachahmung hier ist bei weitem nicht ausreichend, um den Wunsch nach dem Original befriedigen zu können.

    Ich habe die USA, aber auch Länder wie Australien oder Neuseeland als sehr viel restriktiver erlebt was "Outdoor" betrifft. Insofern kein Wunder, dass die ihre Regeln eben auch durchsetzen bei der Einreise, aber das gibt es woanders auch...

    Es ist schon eine Weile her, dass ich in einem dieser Länder war, aber ich finde auch die Leute die dort wandern sind ganz andere als bei uns, und wenn ich heute Berichte lese über die Trails (was ich sehr gerne mache, bin ja kein Miesmacher) bestätigt mich das in meiner Wahrnehmung.

    Meine ganz persönliche Meinung ist, dass wir hier in Europa, vor allem in Alpenraum, aber auch im Mittelmeerraum geradezu im Paradies leben was das Thema "Outdoor" betrifft. Ich bin dabei eher auf die Alpen und Südosteuropa fixiert, andere vielleicht auf Schottland oder Skandinavien, kann ich auch sehr gut verstehen. USA? Ja kann man machen, mit einer langen Anreise, einer doch ziemlich durchkommerzialisierten Gesellschaft, man trifft auf Menschen die dort eher selten verwurzelt sind...

    Sorry ich schweife ab....

  • hat aus meiner Sicht generelle und konkrete Gründe.

    Die kulturelle Hegemonie der USA ist (ziemlich weltweit) ungebrochen, das macht sich dann natürlich auch beim Thema Outdoor bemerkbar. Nach wie vor stelle ich immer wieder fest, dass selbst in meiner Generation (Mitte 30) die USA für viele noch eine Art Sehnsuchtsort sind, den man gerne bereisen will, wenn auch sicher weniger als in meiner Elterngeneration. Alternativ wird sich an den USA abgearbeitet, politisch wie gesellschaftlich, aber in beiden Fällen spielen die USA eine große Rolle im Denken.

    Zudem ist das Land vergleichsweise unkompliziert zu bereisen, es gibt zahlreiche und halbwegs bezahlbare Flüge überall ins Land, es ist (vergleichsweise) sicher, die meisten können sich recht problemlos verständigen, man kennt das Essen und die Kultur (mehr oder weniger, aber besser als z.B. China oder Kenia).

    Dazu hat man m.E. nirgends sonst diese Balance aus guter Wanderinfrastruktur und Wildnis bzw. weg von der Zivilisation. Sicher hast du in Teilen Südamerikas, Nordasiens oder Afrikas deutlich wildere und abgelegenere Gebiete, diese weisen allerdings keine vergleichbare Wanderinfrastruktur auf. Dagegen hast du hier in Europa zwar die Wanderinfrastruktur, aber abgesehen vielleicht von Teilen Skandinaviens ist das alles deutlich zivilisationsnäher. Dazu kommt noch eine relativ große landschaftliche Vielfalt Hochgebirge, Wüsten, Waldgebiete, sowie einfach auch viel Fläche mit vielen Wandergebieten. Die USA sind immerhin rd. doppelt so groß wie die EU.

    Oder anders formuliert: nirgendwo anders gibt es Wanderwege, die in dieser Länge (ideal geeignet für eine Wandersaison, die E-Wege sind ja dafür zu lang) so viel landschaftliche Vielfalt in (relativer) Zivilisationsferne mit recht unkomplizierter Logistik bieten.

  • Seit ich die Landschaften dort sehen durfte, verstehe ich, warum man von "God's own country" spricht. Letztes Jahr durfte ich ziemlich demütig vor "General Sherman" stehen (leider ohne längeren Aufenthalt). Ich kann jedenfalls sehr gut nachvollziehen, warum man ins Träumen gerät.

    UL wobei das L auch für Luxus stehen kann 😅

    Einmal editiert, zuletzt von Simons Lufthaken (25. Mai 2025 um 12:00)

  • Dazu hat man m.E. nirgends sonst diese Balance aus guter Wanderinfrastruktur und Wildnis bzw. weg von der Zivilisation. Sicher hast du in Teilen Südamerikas, Nordasiens oder Afrikas deutlich wildere und abgelegenere Gebiete, diese weisen allerdings keine vergleichbare Wanderinfrastruktur auf. Dagegen hast du hier in Europa zwar die Wanderinfrastruktur, aber abgesehen vielleicht von Teilen Skandinaviens ist das alles deutlich zivilisationsnäher. Dazu kommt noch eine relativ große landschaftliche Vielfalt Hochgebirge, Wüsten, Waldgebiete, sowie einfach auch viel Fläche mit vielen Wandergebieten. Die USA sind immerhin rd. doppelt so groß wie die EU.

    Interessant, wie unterschiedlich die Wahrnehmungen sind aber auch die Ansprüche.

    Ich sehe es genau anders herum, die westlichen Länder der "Neuen Welt" haben eine recht problematische Infrastruktur, weil der Strassenzugang begrenzt ist, öffentliche Verkehrsmittel nicht existent sind. Dadurch dass es oft schwieriger ist die Startpunkte zu erreichen, konzentrieren sich die Wanderer auf viel weniger "attraktive" Trails, oft sind die dann in National - Parks, wo wieder strenge Regeln herrschen.

    Beim Wandern ist das noch nicht so extrem deutlich, aber ich bring mal ein anderes Beispiel an dem es klar wird:

    Ich will eine Skitour in Europa machen oder ich will eine Skitour in den USA machen.

    In den USA (aber auch in Neuseeland) ist das fast nicht möglich. Denn ich habe außer in Skigebieten kaum Zugang zu freiem baumfreien Gelände. Ich kann mir also eine Skikarte kaufen und dann irgendwo am Ende des Liftes noch eine Weile hochstapfen, so laufen Skitouren in den USA, Bei uns viel einfacher, da wir eine Kulturlandschaft sind, irgendwo geht ein Weg zu einer Alm hoch, von da weiter zum Gipfel... Die "Zivilisation" ist ein Vorteil, kein Nachteil...

    Wandern in der Kulturlandschaft Europa finde ich interessanter als Wandern in einer Gegend wo die alte Kultur weitgehend verdrängt wurde...

  • Woher kommt bei Trekkern im UL - Bereich eigentlich diese enorme Fixierung auf die USA?

    Ich muss zugeben, ich kenne keinen einzigen Meter der drei bekannten Trails, ich war aber schon mehrmals in den USA

    Ich habe die USA, aber auch Länder wie Australien oder Neuseeland als sehr viel restriktiver erlebt was "Outdoor" betrifft.

    Ja was denn nun?

    10% der gesamten Fläche der USA sind BLM land - da darfst Du jederzeit ebenso Dein Zelt aufstellen wie mit einem busgroßen Womo 14 Tage lang frei stehen. Wo geht das nochmal in DE?

    Mit nur einem Permit darfst Du auf einem 4200 km langen Weg überall einschließlich Landschafts- und Naturschutzgebieten wild zelten. Wie mache ich das in den deutschen/österreichischen/italienischen Alpen?

    Du kannst 250 km zu Fuss laufen, ohne eine Straße zu queren (und nicht nur in Alaska). Die Fläche der Nationalparks ist ebenso groß wie die gesamte Fläche Deutschlands.

    Die lokale Bevölkerung ist Hikern gegenüber fast ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Das galt zumindest bis vor kurzem auch für die Grenzbeamten, jedenfalls meiner persönlichen Erfahrung nach.

    Tiere sind, da, wo sie nicht bejagt werden, viel weniger scheu - ein Reh kommt schon mal bis auf 5 m an Dich heran (weil es Menschen mit Salz assoziiert). Und Landschaft, Fauna und Flora sind diverser als in Mitteleuropa.

  • Grundsätzlich ein spannender Thread. Sachen, die mir (für mich persönlich) in den Sinn kommen:

    • Mehr Wildnis im Vergleich zu Europa. Hier fällt man, vielleicht abgesehen von den Ländern in und um Skandinavien, ständig in irgendwelche Städte. Das Remote-Gefühl kommt weniger auf.
    • Die klimatische Vielfalt. Mein Traum wäre auch der PCT, wobei das vermutlich nie passieren wird. Aber mich reizt der Gedanke, durch so viele Klimazonen auf einem Trail zu laufen.
    • Die USA sind auch besser auf das Hobby UL-Wandern eingestellt als wir. Die großen Firmen, die Gear herstellen, kommen im wesentlichen aus den USA.

    Insgesamt würde ich die USA für mich gar nicht als Sehnsuchtsort bezeichnen. Einzig die Natur und die Wildnis würde mich reizen. Wäre die Situation in Russland eine andere, könnte ich mir sogar Russland als klasse Land mit ähnlichen Bedingungen vorstellen.

    "Glaube nicht alles, was im Internet steht" - Heidi Klum, 28, Nobelpreisträgerin für Physik

  • Seit ich die Landschaften dort sehen durfte, verstehe ich, warum man von "God's own country" spricht. Letztes Jahr durfte ich ziemlich demütig vor "General Sherman" stehen (leider ohne längeren Aufenthalt). Ich kann jedenfalls sehr gut nachvollziehen, warum man ins Träumen gerät.

    Das Land/der Kontinent hat schon geografische Highlights. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir davon in Europa auch einige haben, aber das Gras ist halt immer grüner auf der anderen Seite. Die Amis träumen vom Urlaub in Europa, wir wollen in das Land aus dem Fernsehen. In beiden Fällen spukt eine Idealfantasie im Kopf, der die Realität oft nicht ganz gerecht werden kann, zumindest wenn man nüchtern betrachtet.

  • Ja was denn nun?

    10% der gesamten Fläche der USA sind BLM land - da darfst Du jederzeit ebenso Dein Zelt aufstellen wie mit einem busgroßen Womo 14 Tage lang frei stehen. Wo geht das nochmal in DE?

    Zelt, für eine Nacht:

    praktisch überall.

    busgroßes WoMo: Sehr unterschiedlich, da wo es sehr schön ist eher schwer, sehr gut dass es so ist. Aber ich rede auch von Europa nicht von Deutschland. Regional ist es da sehr unterschiedlich, da wo es andere belästigt wird es Probleme geben, zu Recht!


    Mit nur einem Permit darfst Du auf einem 4200 km langen Weg überall einschließlich Landschafts- und Naturschutzgebieten wild zelten. Wie mache ich das in den deutschen/österreichischen/italienischen Alpen?

    Genau so, nur ohne Permit. Bin kein Fan von Permits, die Natur sollte frei zugänglich sein, wenn ich spontan los will geh ich los, ganz ohne "Permit". Google mal den "Alpen-Zorro", ein Typ der seit 20 Jahren Europa mit dem MTB bereist, fast immer zeltet, seit Jahren. Kein Problem, solang er sich vernünftig und angemessen verhält. Genau die gleiche Erfahrung mache ich auch.

    Du kannst 250 km zu Fuss laufen, ohne eine Straße zu queren (und nicht nur in Alaska). Die Fläche der Nationalparks ist ebenso groß wie die gesamte Fläche Deutschlands.

    Ich persönlich sehe darin alleine noch keinen Vorteil. Strassen haben den Vorteil, dass man darauf gut voran kommt, ohne sie wird es viel schwieriger.

    Die lokale Bevölkerung ist Hikern gegenüber fast ausnahmslos freundlich und hilfsbereit. Das galt zumindest bis vor kurzem auch für die Grenzbeamten, jedenfalls meiner persönlichen Erfahrung nach.

    Die Bevölkerung gibt es oft gar nicht, wo kein Mensch lebt kann auch keiner zu Dir freundlich sein. Andererseits habe ich es auch in den USA in eingen Gegenden sehr problematisch erlebt, das waren Indianer - Gebiete, oft sehr trostlos und traurig. Kontakt mit der lokalen Bevölkerung ist dann sehr schwierig, Alkohol und Drogen sind allgegenwärtig. Ich weiß auch nicht ob es das noch gibt, aber als ich mal in den USA war gab es noch so Geschichten wie "Zahle für ein Photo mit einem Indianer", ist nicht so meins ehrlich gesagt...

    Ähnliches erlebte ich in Neuseeland mit Maori, teilweise sehr nette Menschen, teilweise aber auch extrem verstörende Begegnungen. In einsamen Gegenden in Europa ist das anders, man kennt ja den Spruch "hier ist die Welt noch in Ordnung".

    Tiere sind, da, wo sie nicht bejagt werden, viel weniger scheu - ein Reh kommt schon mal bis auf 5 m an Dich heran (weil es Menschen mit Salz assoziiert). Und Landschaft, Fauna und Flora sind diverser als in Mitteleuropa.

    Das ist Ansichtssache. Eine Landschaft ist geprägt von den Menschen die dort Leben. Gewachsene Dorfstrukturen, malerische tausend jahre alte Kleinstädte, auf einem alten Marktplatz sitzen und einen Cafe trinken, die Einheimischen beobachten, Bauernhöfe die seit 20 Generationen einer Familie gehören, ein Fischer dessen Urgroßvater schon an der gleichen Stellen fischte: Das gibt es in den USA nicht. Das Weitwanderungen in den USA ihren besonderen Reiz haben glaube ich gerne, aber ein "Eldorado" ist es für mich nicht...

  • Dagegen hast du hier in Europa zwar die Wanderinfrastruktur, aber abgesehen vielleicht von Teilen Skandinaviens ist das alles deutlich zivilisationsnäher.

    Was viele bei diesem Zitat vergessen ist, das Europa tatsächlich bis zum Ural geht....

    stimmt, daher schrieb ich ja auch oben explizit, dass die USA doppelt so groß wie die EU sind. Aber davom ab: eine Wamderinfrastruktur amalog zunden Triple Crown Trails o.ä. gibt es auch dort nicht, soweit ich weiß. Das meinte ich eben mit der Balance zwischen Wanderinfrastruktur und Wildnis.

    Abgesehen davon gibt es ja leider grade erhebliche praktische Probleme, dort wandern zu gehen

  • Das Land/der Kontinent hat schon geografische Highlights. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir davon in Europa auch einige haben, aber das Gras ist halt immer grüner auf der anderen Seite. Die Amis träumen vom Urlaub in Europa, wir wollen in das Land aus dem Fernsehen. In beiden Fällen spukt eine Idealfantasie im Kopf, der die Realität oft nicht ganz gerecht werden kann, zumindest wenn man nüchtern betrachtet.

    Warst Du mal auf einem der grossen Trails in den USA?

    Neben der Schönheit oder des Erlebnisses, die ja immer sehr subjektiv sind, habe ich mir immer die Fragen der Durchführbarkeit bzw. der Kosten gestellt.

    So wie ich es sehe meiden alle diese Trails eher die Zivilisation, man kommt so gut wie nie durch Ortschaften.

    Auf den Trails selber gibt es aber und zu Hostels, daran angeschlossen sind Sportgeschäfte, ich nehme aber an die verkaufen nur Trekking Nahrung?

    Andererseits gibt es Strassenkreuzungen, dann kann man in einen Ort trampen in dem es einen Supermarkt gibt, und seine Vorräte auffüllen. Gas und Essen. Das macht man dann alle 5 Tage, kostet mindestens einen halben Tag, vielleicht einen ganzen, und danach schleppt man mindestens 5 Kilo an Essen auf dem Trail? Läuft es so in etwa?

  • Maxi88

    Da du ja selbst sagtest, dort noch nie gewesen zu sein, enthält dein letzter Post eben sehr viel "ich nehme an". Hier sind ja nun etliche, die den PCT und andere trails in den USA gelaufen sind. Dazu gibt's hier dankeswerterweise auch tolle Berichte, könntest du mal schauen, ob deine ganzen Annahmen so stimmen.

    Strassen haben den Vorteil, dass man darauf gut voran kommt, ohne sie wird es viel schwieriger.

    Solch eine Aussage - beim Philosophieren über TREKKING - ist in meinen Augen schon ...gewagt. Gerade beim Wandern ist - für mich - nichts Nerviger als von Automotorengeräuschen begleitet laufen zu müssen. Und da ist es egal, ob in den USA, in Europa oder Kleinasien ( dort bin ich überall schon gewandert) .

    Zu PCT, AT und anderen Long distance hikes kann ich nichts sagen, hab ich nicht gemacht. Aber Straßen nun als Vorteil zu sehen - beim Wandern - das finde ich in jedem Fall... verwunderlich.

  • Ja was denn nun?

    10% der gesamten Fläche der USA sind BLM land - da darfst Du jederzeit ebenso Dein Zelt aufstellen wie mit einem busgroßen Womo 14 Tage lang frei stehen. Wo geht das nochmal in DE?

    Zelt, für eine Nacht:

    praktisch überall.

    Kann es sein, daß Du bei vielen Dingen, von denen Du redest, praktisch überhaupt gar keine Ahnung hast? Ist mir nun schon öfter bei Dir aufgefallen.

  • Der Mix aus Hiking-Infrastruktur, Landschaft und Freundlichkeit der Leute - und bis vor kurzem die problemlose Einreise.

    Die Ortschaften in der Nähe der Trails sehen Hiker als willkommene Einnahmequelle, ohne diese mit Mondpreisen zu vergraulen - es gibt nur wenige hikerspezifische Läden, da kostet ein Briefchen Starbucks Cafe dann 2 Dollar (not for individual re-sale).

    Man kann kaum den Daumen nach oben halten und schon hält ein Auto. Plus Trailangels etc. Natürlich kann man vom Nordkap auf die Philippinen gehen, nur gibt es bisweilen Probleme, die man so in den USA eher nicht hat (von gewissen Ausnahmen abgesehen).

    Es gibt entlang der grossen Trails tatsächlich eine Art Thru-hiking Kultur und die Trail Towns richten sich in der Hiking Season darauf aus. Ausserdem werden sehr viele Hikerhostels von Leuten geführt, die selber ex-Thru hikers sind. Die wissen dann weshalb ein 1m2 Pizza höchsten für 2 Personen reicht.

    In Europa? Ev. entlang dem Camino, aber da muss man in diesen Albergues übernachten oder quält sich mit sonderbaren Phänomenen wie in Italien. Skandinavien ist auch hübsch aber verglichen mit den USA halt klein.

  • Warst Du mal auf einem der grossen Trails in den USA?

    Nein. Ich habe aber paar Jahre mal in New Mexico gelebt. Schon ne Zeit lang her und weit bevor ich mich für so Outdoorzeugs interessiert habe. Aber ich weiß halt, wie es dort wirklich ist, und habe auch Hinterhöfe gesehen. Am Ende bin ich gerne wieder zurück nach Deutschland mit der Erkenntnis, dass wir es schon verdammt gut haben hier, so insgesamt.

    So wie ich es sehe meiden alle diese Trails eher die Zivilisation, man kommt so gut wie nie durch Ortschaften.

    Dieser Eindrück trügt offenbar. Zumindest was den AT angeht, führt der wohl teilweise direkt an anderer Leute Garten vorbei und ähnliches. Die Szene tut aber so, als wäre das mitten im Amazonas. Wenn wer aufzeigt, dass das alles nicht gar so einsam ist, wie es sich viele wünschen, wird man dafür angegriffen, weil das darf ja nicht sein, dass es hier nicht perfekt ist...so zumindest mal geschildert von Evan.

    Nun, weiter weg von der Zivilisation als in Mitteleuropa wird man allemal kommen. Hier ist es ja schwierig überhaupt noch so etwas wie alleinige Einsamkeit zu finden. Einsamkeit mit anderen findet man dagegen leicht in der Großstadt.

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