Umfrage: Euer Basisgewicht und max. Tragegewicht auf dem PCT

  • Hallo liebe Forumsgemeinde :),

    schon seit ein paar Jahren steht der PCT ganz weit oben auf meiner Wanderwunschliste. In den nächsten Jahren will ich ihn definitiv in Angriff nehmen, wahrscheinlich zusammen mit meinem Mann.

    Mein Basisgewicht dafür möchte ich gerne auf max. 5kg drücken. Was mir jedoch Sorgen bereitet ist das gesamte Tragegewicht mit Wasser und Verpflegung. Da ich nicht wirklich weiß, was ich da realistischerweise tragen können muss :/, würde ich diejenigen, welche den PCT bereits komplett oder zum Großteil gewandert sind, bitten ein paar Fragen zu beantworten. :?:

    1. 

    a) Welches Basisgewicht hattest du auf dem PCT normalerweise?

    b) Was kam an Gewicht für die High Sierra dazu?

    2.

    a) Was war das maximale Gewicht, welches du getragen hast?

    b) Auf welchem Abschnitt (von bis) war das und wie viele km hatte dieser? Wenn es mehrere gleichwertig lange gab, bitte ich darum, diese auch zu nennen.

    3.

    a) Warst du alleine oder mit jemandem anders zusammen unterwegs?

    b) An welchem Datum bist du gestartet?

    c) Gab es Besonderheiten, die dazu führten, dass mehr oder weniger getragen werden musste?


    Vielen lieben Dank!! :thumbup:

  • Disclaimer: bei mir ist es inzwischen auch schon 10 Jahre her, dass ich dort war. Da es meine erste Tour war, würde ich meine eigne Ausrüstung nicht mehr empfehlen, aus heutiger Sicht sähre meine Packliste grob so aus wie die vom AZT. Randbedingungen sind quasi gleich, was Temperaturen und Resupply-Abstände angeht. Regenjacke und fur Sierra & Oregon käme noch ein Mückennetz mit. Einen Trekkingstock statt Tarpstange wurde ich ebenfalls bevorzugen.

    1. BW ahnlich der AZT Liste, mit Regenjacke ca 2,5kg, mit zusätzlicher Puffy vielleicht 2,8kg.

    Für die High Sierra kommt ca 1kg für die Bearcan und ein Mückennetz dazu. Je nach Schneelage kann man über ne leichte Eisaxt sprechen, das ist aber dann Jahresabhängig. Ich hatte keine dabei und bin gut durch den Schnee gekommen.

    2. Ca 13 oder 14 kg am ersten Tag, Terminus nach Lake Morena. Damals mich 4,5kg BW, 7L Wasser und 3 oder 4 Tage Essen. Allesamt aus völliger Unwissenheit. Nötig war das absolut nicht! Heute würde ich auf dem selben Abschnitt 3L Wasser und 2 Tage Essen tragen. Also insg um die 7-8kg. In den Sierras etwa das gleiche Gewicht. Kein Wasser, 3-4 Tage Essen und Bearcan. Die Abschnitte jeweils von Kennedy Meadows zum Kearsarge Pass und von dort zum Sonora Pass.

    3. Ich bin allein gestartet, aber hatte stets Leute um mich herum.

    Startdatum war der 24.04.

    Auf dem allerletzten Abschnitt von Stehekin Richtung nördl. Terminus wurde der Rucksack nochmal schwer, weil fast der komplette 3 Tage Resupply aus der Bäckerei in Stehekin kam. Zimtschnecken, Pizzarollen etc 😋

  • Im 2022 zur Hochsaison da. Früher gab es einen "PCT-Waterreport", mittlerweile sind die Caches jedoch institutionalisiert und diesen Waterreport kannst Du dir grad sparen.

    Ich hatte nie Durst, die Caches hatten hunderte Liter Reserve. Man verwendet dort Wassergebinde, wie sie in Europa an Wasserspendern üblich sind (siehe hier). Trailangels liefern die mit ihren Trucks, 50 Stück an einem Haufen waren keine Seltenheit. Ausserdem gibt es Handpumpen, die schraubt man auf, fertig ist die Laube.

    Meine Wasserkapazität betrug genau 4 Liter. Jedoch bin ich gewandert, nicht geruht. In der Wüste ist es üblich, sich in einen Busch zu legen und zwei Stunden lang zu dösen. Mach ich schon in Europa genug, die Temperaturen waren zwar warm, aber von Horrorstorys sollte man sich nicht beunruhigen lassen. Es geht meist ein kleiner Wind und man ist oben in den Bergen.

    Für die Sierras wird grundsätzlich ein Schneepickel und Microspikes empfohlen. Es geht jedoch gut ohne, wenn es nicht sehr viel Schnee hat. Die Schneefelder sind entweder gefroren oder sulzig, aber eben niemals spiegelglatt. Meine lieben Freunde kamen aus Australien und wanderten mit Nike Air Pegasus. Ein Asphaltschuh, sie wussten, was Vorderfusslaufen bedeutet und waren einigermassen konzentriert bei der Sache. Sie sind nie ausgeglitten, jedoch gab es schon kritische Stellen, auch später in Oregon.

    Vorsicht übrigens auch vor dem absichtlichen Rutschen. Eine Person hatte einen Stein übersehen. Unterhalb der Gürtellinie hinten war eine Seite oder Backe komplett aufgeschürft. Dies ist wahrscheinlich ziemlich schmerzhaft.

    In den Sierras ist die Verwendung einer Bear can zwingend vorgeschrieben. Ursack reicht nicht und es gibt schon Kontrollen durch Ranger im Nationalpark. Jedoch sind die Bären auf dem PCT nicht wirklich das Problem, die frechen Bären sind im Yosemite Valley, weil dort halt tausende von Touristen auftauchen, die Bären räumen dort die BBQ's ab. In den Sierras habe ich mehrere Bären gesehen, auch mit Jungen, war nie ein Problem, ich bin aber auch kein Fan von Selfies, einen Meter vom Bär entfernt.

    Das Hauptproblem ist aktuell nicht mehr der Wintereinbruch im Norden, aber man muss einfach schnell genug sein, so in der zweiten Hälfte August fertig zu sein, wäre nicht schlecht. Nachher kommen die Waldbrände. Die sieht man schon im August vom Trail aus.

    Ist man zu langsam und bummelt herum, darf man im Norden duzende von Meilen Umleitungen wandern. Wer sich das antun will, warum nicht, aber dann verliert man halt den Vorteil eines sehr gut etablierten Trails und man muss dann nicht selten Umleitungen von den Umleitungen gehen, weil die Umleitungen auch in Flammen aufgehen (Beispiel: Roadrunner / HikingDancer). Manchmal schaffen es die Leute bis 30 Meilen vor die Grenze und müssen dann umdrehen.

    Der PCT ist der Trail, um UL zu praktizieren. Es regnet selten im Sommer und es braucht absolut kein Sturmbunker als Zelt. Es sei denn, Du willst unbedingt so nahe wie möglich in den Sierras an den Passhöhen übernachten, aber dies macht wirklich nicht allzu viel Sinn.

    Untrainierte Menschen starten oftmals zu schnell auf dem PCT und beklagen dann eine schmerzhafte Entzündung der Schienbein-Muskulatur "Shin-Splints". Das kann echt mühsam sein. Kollege Blouse und ich hatten das Problem nicht, wir hatten uns 1500 Meilen lang auf dem AT warmgelaufen und dann am ersten Tag gleich mal 30 Meilen abgerissen.

    Ja, die Bäckerei in Stehekin und das Frühstücksbuffet in einer Lodge werden sehr gelobt, jedoch meist von Menschen, die nur McDo und Dunkin kennen. In der Schweiz/Frankreich/Europa sind die Buffets in ganz normalen Restaurants in Warenhäusern wesentlich besser.

  • Ich war dieses Jahr dort. - Nun bin ich weder altersmäßig noch UL-technisch der typische PCT-Hiker, siehe auch meine Selbstbeschreibung. Anfang August habe ich dem Weg nach dem midpoint erstmal adieu gesagt, mit der Option, ab dort im nächsten Jahr 2 Monate früher wieder zu starten. Unmittelbar weiterlaufen hätte ich eh nicht können, da war das Park Fire dagegen; Mars hat das Problem ja schon deutlich beschrieben. Zu diesem Zeitpunkt war der Trail in der zweiten Hälfte in fünf oder sechs Bereichen wegen Waldbränden gesperrt. Ich will lieber versuchen, auch da durchgehend laufen zu können.

    Die Gewichtsfrage ist stark abhängig von Körpergröße/Konstitution und täglicher Mileage. Wer schon selbst schwer ist und langsam wandert (= ich), trägt auch deutlich mehr. Ich bin mit 9 kg BW gestartet und würde das wieder so tun - allerdings sind 9 kg bei 100 kg Körpergewicht das Gleiche wie 4,5 kg bei 50 kg. Etwa 1 kg davon würde ich als Luxusgegenstände klassifizieren, aber es soll ja auch Spaß machen. Crampons/Ice Axe hatte ich in den San Jacintos und bis Baden-Powell und dann wieder in der High Sierra. Die Bear Can habe ich von Kennedy Meadows (South) bis Donner Ski Ranch getragen. Alles zusammen sind nochmal +2 kg.

    Das maximale Rucksackgewicht kann ich nur schätzen, vielleicht 18-20 kg. Mit dem Startdatum 6. 4. und einem nassen Frühjahr in Südkalifornien war die "Wüste" bezüglich Hitze und Wasserquellen für mich relativ entspannt. Ich hatte nie mehr als fünf 1-l-Flaschen und einen 0,6-l-Cold-Soaking-Behälter mit Wasser gefüllt getragen, wobei man bedenken, muss, dass das ja nur das Startgewicht an der Wasserquelle ist und schnell weniger wird. Typisch waren dort eher 3-4 l an der Wasserquelle. Später dann natürlich viel weniger. Wiederum verbrauche ich allerdings deutlich mehr Wasser als leichtere Menschen, da waren sicherlich manche mit nur 3-4 l max. unterwegs. - Der Anstieg von Belden (Norcal) heraus bei 37° C am Mittag hat mich von 14 h bis abends ca. 5 l Wasser gekostet.

    Die kritischen Water Caches im Süden waren gut gefüllt (5-Gallonen-Behälter, ca. 18 l jeweils), und die Info darüber in FarOut aktuell genug.

    Als Langsamgeher war ich oft alleine unterwegs, aber man trifft ja ständig andere Hiker.

    Speziell in Südkalifornien können Zeltplätze manchmal rar sein und Zelte mit kleiner Grundfläche vorteilhaft. Mein Rucksack (SWD Wolverine) ist für den PCT ungewöhnlich groß; aber bevor ich die volle Bear Can ungünstig oben drauf binde, trag ich lieber ein paar Hundert Gramm mehr, und es passt immer alles rein. Die Seitentaschen sind gut zugänglich und können z. B. Crampons + 4 Flaschen aufnehmen. Das Ultra400 hält auch gut aus, nach dem halben Trail ist er noch fast wie neu.

    Ich hatte ein paar Tage mit Regen in der nördlichen Sierra, aber jeweils nur ein paar Stunden oder weniger. Im Gegensatz zu sehr vielen anderen auf dem Trail habe ich keine (nennenswerten) Abschnitte ausgelassen. Der Weg ist leider nicht immer in gutem Zustand, gerade in Südkalifornien; die Basis stammt oft aus Arbeitsbeschaffungsprogrammen während der Great Depression vor 90 Jahren, und außerhalb von Schutzgebieten oder touristischen Hotspots sind unbezahlte Freiwillige die einzigen Kümmerer für den Erhalt.

    Edit: Bären habe ich dieses Jahr keine getroffen, wobei ich Campsites, die bekanntermaßen einen resident bear haben, bewusst gemieden habe. Andere Hiker hatten teils nicht so tolle (aber ungefährliche) Begegnungen. South Lake Tahoe Campsite z. B., wie BitPoet schon schrieb.

    Einmal editiert, zuletzt von whr (18. Oktober 2024 um 20:26)

  • Mein Baseweight war schnell bei etwa 5kg (da ich relativ früh eine Bouncebox gestartet habe, kamen immer mal wieder Kleinzeug oder die Grödel rein und raus, San Jacinto hatte nach dem Schneesturm ein paar miese Eisflächen, und das Filmequipment habe ich schon in Julian per Post weiter transportiert). Leider hat sich mein ArcBlast aufgelöst und mir dabei fast die Schultern kaputt gemacht, so dass ich kurzfristig in Tehachapi auf einen Osprey Exos gewechselt bin (dauerhaft +680g). Für die High Sierra kamen noch Grödel (270g), der BV500 (1160g, bis Sierra City, dort zur Bounce Box umfunktioniert), ein Extra-Paar Socken (60g) und das Moskito-Kopfnetz (25g) dazu, und der wärmere Schlafsack machte noch mal gut 300g aus, Summa Summarum also etwa 1820g Sierra Gear, mit Eisaxt wärens etwas über 2100g gewesen.

    Das Maximalgewicht waren etwa19kg aus Tehachapi raus. Da waren 6L Wasser dabei (wir sind an der Willow Springs Road raus und dort wieder auf den Trail, hatten also etwa 25 Meilen Water Carry, da der Cache am Highway 58 Overpass als leer gemeldet wurde) und gut 7kg an Essen (rapider Gewichtsverlust musste aufgefangen werden). Mit wieder etwas normalerem Essverhalten war das Gesamtgewicht auch bei langen Food Carries später dank besserer Wasserversorgung bei maximal 14kg.

    Ich bin alleine gestartet, aber vom Start weg immer wieder in kleineren Gruppen gelandet, die im Lauf des Trails dann auch nicht mehr so klar abgegrenzt waren und zum Schluss irgendwie fast alle meine Trail Family waren. Teilweise habe ich meine Tagesetappen und Planungen von anderen abhängig gemacht, das würde (werde) ich beim nächsten Mal auch im Hinblick auf das Waldbrand-Zeitfenster nicht mehr so ausgeprägt machen, ich habe aber auch die soziale Erfahrung und den wilden Mischmasch an Persönlichkeiten und Hintergründen intensiv genossen und möchte das nicht missen. Ein kleiner Catch 22 also.

    Mein Startdatum war der 6. April.

    Da 2022 ein extremes Low Snow Year war, konnte ich die bei Triple Crown reservierte Eisaxt beruhigt wieder stornieren, obwohl es schon am 1.6. in die Sierra ging. Die Regenhose hat im Hostel in Mammoth Beine gekriegt, aber ich habe sie auf dem Rest des Trails trotz ein paar Gewittern nicht vermisst.

    Für die Wüste würde mir beim nächsten Mal ein Tarp vollauf reichen, das Zelt war dann erst ab Tuolumne Meadows wegen der Moskitos und der Bremsen (so groß wie Hornissen) immer mal wieder ein Segen. Ab Mission Creek (~Meile 225) bis Tuolumne habe ich fast immer cowboygecampt, das würde ich beim nächsten Mal vom Terminus weg machen wenn es nicht gerade regnet. In Washington um den Mt. Adams hat das Zelt die Mäuse und Streifenhörnchen fern gehalten, die sich auf alles außerhalb stürzten.

    Aber nochmal zum Thema Maximalgewicht: ich weiß jetzt, ich bin einer der männlichen Zeitgenossen, bei denen der Körper ab irgendeinem Punkt bei anhaltender Anstrengung, wenn die Fettreserven mal komplett aufgebraucht sind, in einen "Umbau-Modus" fährt und zwei Wochen lang fast ungebremst Kalorien verbrennt, deshalb auch die 7kg. Das kommt bei Frauen aber wohl so gut wie nie vor.

    Auf den ersten 200 Meilen lohnt es sich doppelt, wenn man fit auf den Trail kommt, denn man ist schneller an der nächsten Wasserstelle, muss öfter nicht schon am Morgen fürs Dry Camp auffüllen und spart so wieder Gewicht, weshalb man schneller ist... Macht das ganze daher viel entspannter.

    Zu mars_hikes: Das Frühstücksbuffet in der Timerbline schmeckt halt im Vergleich zum üblichen Trail-Fraß nach den vielen Tagen und mit dem massiven Hiker Hunger einfach köstlich, und der Begriff All You Can Eat allein lässt die Augen schon leuchten. Schwarze Löcher entstehen nicht nur durch implodierende Sonnen, sondern auch durch exzessives Wandern, sagt mein Magen. Die Cinnamon Rolls in Stehekin sind pappsüß, schwer und riesengroß, und sie schmecken auch noch weder nach Snickers noch nach Nutella, so waren sie allein deshalb schon traumhaft (wenn auch lange nicht so gut wie das Curry vom Sky on Ski Run in Lake Tahoe oder das selbstgekochte Zwiebelfleisch im Hostel).

    Bären waren gar kein Problem. Eventuelle Ausnahmen: Vidette Meadows (südlich vom Kearsarge Pass, zu viele sorglose "Kurzstreckenwanderer"), Ray Lakes (Problem wohl letztes Jahr durch sorglose Packhorse-Resupplyer geschaffen), Desolation Wilderness (2022 fast täglich Bärenbesuch und geraubte/zerkaute Food Bags, wird durch die Bärenkanisterpflicht schon langsam besser) und der Campground in South Lake Tahoe.

    Eine kritische Stelle beim Wasser war bei vielen das Stück vom Cajon Pass nach Wrightwood. Da habe ich einen guten Liter an mehrere arg dehydrierte PCTler verschenkt. Meine Vermutung ist, dass McDonalds-Burger extrem schlecht sind für den Wasserhaushalt.

  • In den Sierras etwa das gleiche Gewicht. Kein Wasser, 3-4 Tage Essen und Bearcan.

    Vielen lieben Dank für deine Antwort micha90 Ich werde zwar nie ein dermaßen niedriges BW erreichen können, trotzdem danke für deine verlinkte Packliste! Kannst du mir bitte noch nennen, wie viele km das in etwa waren? Die Dauer sagt nur bedingt was darüber aus, wie lange ich dafür brauchen könnte. ;)

    mars_hikes Vielen Dank für deine Antwort, auch wenn sie meine Fragen nicht so wirklich beantwortet. Du hast weder dein BW noch dein max. Gewicht verraten. :/

    Auf dem AZT hatte ich eine max. Kapazität von 4.5k, die ich nur einmal brauchte. Mehr hätte ich grundsätzlich eh nicht getragen...

    Bei Hitze am Tag, brauche ich eine lange Mittagspause, da ich diese Temperaturen nur sehr schlecht aushalte. Insbesondere wenn es keinen Schatten gibt. Im Wald mit Schatten komme ich mit 30 °C besser zurecht als mit 25°C in der Sonne. Das habe ich auf dem AZT und in Italien herausgefunden. Daher ist der Plan für den PCT auch die dunklen Stunden zu nutzen.

    whr Danke für deine ausführliche Schilderung.

    Wow, deine maximales Tragegewicht war ja etwa doppelt so hoch, wie das von micha90. Krass, wie unterschiedlich es sein kann. 18-20kg sind für mich definitiv untragbar, ich trinke aber auch nur durchschnittlich viel Wasser und werde wohl weniger mitnehmen müssen als du.

    Wie viele km bist du denn ungefähr pro Tag gegangen? Auf dem AZT waren es in der Südhälfte bei uns so 25km, die Tage waren jedoch Ende Februar und März noch nicht so lang. In der Nordhälfte waren es täglich 30-35km.

    Dein Startdatum gefällt mir übrigens.

    BitPoet Vielen lieben Dank für deine ausführliche Antwort und die vielen Infos nebenbei.

    Heißt dies, dein BW betrug anfangs 5kg und wurde später im Verlauf des Trails mehr, da du den Rucksack wechseln musstest? Das Plus für die High-Sierra war bei dir groß. Ich habe bisher mit Bearcan und Microspikes geplant. Mehr möchte ich nach Möglichkeit vermeiden, sonst muss ich an Verpflegung sparen.

    19kg Gesamtgewicht sind schon krass dafür, das dein BW moderat war und der PCT als DER UL-Trail schlechthin gilt. Bisher habe ich max. 5kg LM getragen, womit ich 7-8 Tage ausgekommen bin. Mein Mann nimmt da üblicherweise auch mehr mit als ich es tue. Ich muss einen Weg finden mit max. 12-13kg ausgekommen, weil ich nicht mehr tragen kann. Wie viele km oder m waren bei dir der längste Abschnitt ohne Resupply?

    Bezüglich Zelt tendieren wir dazu, unser TT Double Rainbow zu nutzen. An ein Tarp für SoCal habe ich auch schon gedacht, jedoch weiß ich nicht ob es sinnvoll ist, wenn man unterwegs tauschen muss. So wichtige Gegenstände wie das Zelt würden wir ungern per Post bouncen, denn auf dem AZT ging unser Paket verloren. Abgesehen haben wir keines, welches für 2 passen würde.

  • Hallo zusammen,

    meine PCT-Zeiten sind mit 2006 und 2008 auch ne Weile her.

    Ich find die Infos aus den PCT-Surveys hier immer ganz hilfreich https://www.halfwayanywhere.com/trails/pacific…23/#baseweights

    Tatsächlich find ich in Retrospektive, dass gerade am Anfang ein sehr leichter Rucksack recht hilfreich ist. Wenn man erst mal 1000km gelaufen ist, dann ist man so fit, dass man auch das bisschen extra Zeugs für die Sierra gut packt.

    Da ich verletzungsbedingt Südkalifornien 2x gelaufen bin, hat mir hier beim zweiten Mal ein leichterer Rucksack und bessere Tourplanung (Wassermanagement) sehr geholfen.

    Ich war in Südkalifornien mit einem Ponchotarp unterwegs und hatte deswegen keinen anderen Shelter und keine Regenjacke dabei. Das fand ich mit 250 Gramm dann echt ganz OK. Die 4 Liter Wasserkapazität, die ich hatte, habe ich nur an heißen Tagen an denen ich auch mit Schirm in der Hotze gelaufen bin aufgebraucht.

  • Heißt dies, dein BW betrug anfangs 5kg und wurde später im Verlauf des Trails mehr, da du den Rucksack wechseln musstest? Das Plus für die High-Sierra war bei dir groß. Ich habe bisher mit Bearcan und Microspikes geplant. Mehr möchte ich nach Möglichkeit vermeiden, sonst muss ich an Verpflegung sparen.

    19kg Gesamtgewicht sind schon krass dafür, das dein BW moderat war und der PCT als DER UL-Trail schlechthin gilt. Bisher habe ich max. 5kg LM getragen, womit ich 7-8 Tage ausgekommen bin. Mein Mann nimmt da üblicherweise auch mehr mit als ich es tue. Ich muss einen Weg finden mit max. 12-13kg ausgekommen, weil ich nicht mehr tragen kann. Wie viele km oder m waren bei dir der längste Abschnitt ohne Resupply?

    Bezüglich Zelt tendieren wir dazu, unser TT Double Rainbow zu nutzen. An ein Tarp für SoCal habe ich auch schon gedacht, jedoch weiß ich nicht ob es sinnvoll ist, wenn man unterwegs tauschen muss. So wichtige Gegenstände wie das Zelt würden wir ungern per Post bouncen, denn auf dem AZT ging unser Paket verloren. Abgesehen haben wir keines, welches für 2 passen würde.

    Ja, wobei das mit dem Rucksack einfach blöd gelaufen ist und ich zu spät die Reißleine gezogen habe. Ich war einer von vielen Hikern, die mit dem 2018er ArcBlast unglücklich waren. Für die High Sierra könntest du noch ein paar Gramm einsparen, wenn du einen Bearicade Weekender (880g) oder Scout (795g) statt der populären Bearvaults verwendest, die kosten allerdings ein Vielfaches und müssen früh genug bestellt werden. Ansonsten sollten 5kg auch in einen BV475 passen, das sind auch schon fast 200g weniger. Die Eisaxt ist halt bei ensprechender Schneelage nicht optional, da ist man völlig vom saisonalen Wetter abhängig, und der Schlafsack/Quilt muss auch so warm sein, dass man vernünftig schläft. Mein Cumulus 350 war schon in der Wüste ein paar mal etwas grenzwertig, hätte im Nachhinein betrachtet aber auch in der Sierra gereicht. In der Sierra an Verpflegung zu sparen ist i.d.R. eine ganz schlechte Idee (und das wird dein Körper auch nachdrücklich verweigern). Die km-Angaben haben dort meistens auch nur begrenzt Aussagekraft, da Altschnee und Gewitter auch noch ein Wörtchen bei den machbaren Tagesetappen mitreden, denn lange Etappen bedeuten halt, nach Mittag über einen hohen Pass zu gehen. Auf der anderen Seite kann man in irgendeiner Form an der Muir Trail Ranch resupplyen oder schon auf dem Weg dorthin von JMTern übriges Essen erbetteln (nennt man auf dem Trail "Yogying"), die sind oft heilfroh, Gewicht loszuwerden, weil sie i.d.R schon am Ziel ankommen, bevor der Hiker Hunger richtig zuschlagen kann.

    Die entfernungsmäßig längsten Food Carries waren Tehachapi/Willow Springs Road zum Walker Pass mit etwa 150km (da lassen sich 13km einsparen wenn man erst vom Highway 58 nach/von Tehachapi hitcht, ist aber so oder so wegen der langen Water Carries bei den meisten der "schwerste" Abschnitt) und White Pass bis Snowqualamie mit 157km, wobei letzteres mit wieder "normalen" Essgewohnheiten vergleichsweise entspannt war. In Washington war es kein Problem, 40km/Tag zu machen, obwohl ich wirklich nicht zu den schnellen Wanderern gehöre, während das mit vollem Rucksack bei losem Sand, Hitze und Gegenwind bis 80km/h an manchen Tagen in der Wüste echt zäh war. In der Sierra solltest du mit Disziplin und je nach Tempo nicht mehr als 5 oder 6 Tage zwischen Resupplies haben. Ob du noch Rationen für einen Extra-Tag einplanst, hängt davon ab, wie gut du mit Kaloriendefizit klar kommst, falls Unwetter, problematische Flussquerungen oder ein verstauchter Knöchel die Planung kaputt machen. Das ist natürlich in einem High Snow Year kritischer als in einem "normalen" Jahr, und irgendwo ist auch der individuelle "Tipping Point", an dem das Mehrgewicht so bremst, dass man wieder mehr Proviant braucht. Deshalb würde ich beim nächsten Mal mehr Ramen und weniger schwereren, wenn auch kalorienreichen Proviant in die Sierra mitnehmen (bzw. werde ich, da es nächstes Jahr auf den JMT gehen soll).

    Ich habe ja regelmäßig mein Zeug gebouncet und auch meine Tramily-Mitglieder haben öfter mal Pakete verschickt oder empfangen, da ging nie was verloren. Beim hochpreisigen Zelt würde ich allerdings 10$ für die höhere Versicherung drauf zahlen und vor dem Zukleben ein Foto vom Inhalt machen, dann gibts im Zweifelsfall auch Ersatz. Wichtig ist, an eine halbwegs seriöse Adresse bzw. ein Post Office mit guter Reputation zu verschicken. Tehachapi z.B. war zwar mit sehr hilfsbereitem Personal besetzt, aber auch unglaublich chaotisch und überlastet. Google Reviews ist da eine gute Hilfe. "Verlorene" Pakete waren eher ein Thema der Empfänger, z.B. beim Hotel in Snoqualmie (die meisten sind irgendwie doch noch aufgetaucht) oder an der Timerline (hier musste die Angestellte mehrfach zum Suchen animiert werden).

  • Pakete: ich habe mir vorher in USA bei einem Freund Fresspakete teils mit Nahrung aus Deutschland (in CA kostet das meiste min. doppelt so viel) gepackt und schicken lassen, es ist nie etwas verloren gegangen (priority mail). Problem nur bei Paradise Valley Cafe, die haben ein amazon-Paket an mich erst Tage nach dessen Ankunft auf den Stapel gelegt, das habe ich dann nie erhalten. Tehachapi PO war ebenfalls etwas chaotisch. Wrightwood Hardware Store war unglaublich hilfsbereit als Paketadresse. Sonst habe ich bevorzugt POs verwendet.

    Langer Food Carry: hängt ein bischen von Deinem Plan in der Sierra ab. Bei mir Mammoth Lakes bis Sonora Pass etwa 115 Meilen (180 km), weil das PO in Tuolumne Meadows wegen der dortigen mehrjährigen Umbauarbeiten erst am 28. 6. wieder geöffnet hatte; aber das wird in den nächsten Jahren kein Problem sein.

    Meine mileage an aktiven Tagen war typ. 12-20 Meilen (vergiss die km, alle Infos sind immer in Meilen), am Anfang auch teilweise weniger, z. B. im Schnee von San Jacinto oder dem Bereich des Mission Creek, wo 2023 der Auguststurm den Weg komplett weggeschwemmt hat. 2024 hatte Schnee im Mittelwert, der aber im Mai schneller als üblich weggetaut ist, so dass es ab Mitte Juni eher ein low snow year war. 2023 extrem viel Schnee, 2022 extrem wenig. Jedes Jahr ist anders.

    Resupply an der Muir Trail Ranch (MTR) aus Überbeständen der JMTler funktioniert normalerweise nicht, da die so früh noch nicht unterwegs sind. Ebenso sollte man bedenken, dass MTR und/oder Red's Meadow möglicherweise wegen Schnee auf den Zugangswegen noch geschlossen sind; VVR öffnet üblicherweise als Erstes. Die Termine sind nicht fest und oft erst eine Woche vorher bekannt.

    Phillip (YT walk2travel), mit dem ich im Vorfeld ein bischen in Kontakt war und der 2023 als einer der Wenigen connected footsteps hatte, hat auch 40 lbs (18 kg) als Maximalgewicht für den Rucksack genannt. So ungewöhnlich ist es glaube ich nicht. - Ich hatte allerdings tendenziell zu viel Essen dabei ("slow and safe"). Ich habe unterwegs 20 kg abgenommen (gut für mich); ein Deutscher, den ich getroffen habe, hat am Walker Pass abgebrochen, weil er zuviel Substanz verloren hatte.

  • Generell: mein „pack your fears“ - Ding sind eindeutig Wasser und Klamotten. Am Wasser arbeite ich, zu den Kleidern stehe ich. Inzwischen.
    Meine angedachte Liste - ungefähr habe ich mich dann auch daran gehalten - hatte ich 2019 im blauen Forum gepostet und nur den lakonischen Kommentar erhalten „wirst schon sehen, was du davon brauchst“. Muss etwa 6-6,5 kg BW gewesen sein, mit allem außer dem Bärenkanister. Und nur mit kurzer Hose, eigentlich gegen meine Überzeugung.

    Die habe ich dann noch hinzugefügt: ich brauchte sie wirklich in Kalifornien: La niña Jahr und bereits Ende März gestartet, Jacinto und Baden Powell im tiefen Schnee und richtig kalt, Ende Mai 15 cm Neuschnee vor Tehatchapi, dann 3 Tage Regen und Sturm - und bei Dick‘s Sporting Goods waren alle Regenhosen ausverkauft. Zum Glück hatte ich in Warner Springs eine lange Hose aus einer Hiker Box gezogen und mir zurechtrepariert. Das ging dann mit Tyvek-Groundsheet als Regenrock problemlos.

    Lesson learned: Verlass dich nicht darauf, dass es in Southern California never rains, auch wenn das von allen vorher gesagt wird und jahrelang geklappt hat.

    Second lesson learned: Irgendwie klappts trotzdem.

    Einige Sachen habe ich dann meinem persönlichen Trailangel Lion Heart zur Aufbewahrung schicken dürfen, die Sierra hab ich erst im Herbst gemacht, nachts bis -10c, aber mit zusätzlichem Billig-Down-throw, den mir Buffy the Mosquito Slayer zum Glück aufgedrängt hatte.

    Für Washington hat es 2019 nicht gereicht, hab ich 22 nachgeholt. Das hätte ich aber auch nicht mit niedrigem BW geschafft, behaupte ich mal.

    Zu Wasser-und Lebensmitteltransport: mehr als 4 Liter habe ich nie getragen, und hatte fast immer noch etwas übrig an der nächsten Wasserstelle. Aber die Wüste war auch ja auch nicht heiß. Praktischerweise sind die großen Lebensmittel-Transporte da, wo man genug Wasser hat - also nie gleichzeitig das Problem.

    In Wrightwood gab es so eine Hängewaage, da wog mein Rucksack gut 21lb, schon mit Lebensmitteln, ich weiß aber nicht mehr, mit wieviel Wasser, kann nicht allzuviel gewesen sein.

    2022, in Washington im Sommer, war ich etwas leichter unterwegs, hatte mir zwischenzeitlich einen Huckepacks gekauft und war zu zweit unterwegs, sodass wir Schlafzimmer und Küche auf vier Schultern verteilen konnten.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • PCT-Surveys

    Danke, die finde ich schon länger sehr hilfreich. Maximalgewichte finde ich dort jedoch nicht. ;)

    Wenn man erst mal 1000km gelaufen ist, dann ist man so fit, dass man auch das bisschen extra Zeugs für die Sierra gut packt.

    Naja... ^^ Für mich bezweifle ich das.

    Welches BW hattest du denn? Und was hast du maximal getragen?

    Hattest du denn dein Ponchotarp auf dem ganzen PCT genutzt oder nur in SoCal? Wenn nicht, was denn danach?

    Für die High Sierra könntest du noch ein paar Gramm einsparen, wenn du einen Bearicade Weekender (880g) oder Scout (795g) statt der populären Bearvaults verwendest, die kosten allerdings ein Vielfaches und müssen früh genug bestellt werden. Ansonsten sollten 5kg auch in einen BV475 passen, das sind auch schon fast 200g weniger.

    Danke für den Tipp! Klingt nach einer sinnvollen Gewichtseinsparung. Habe gelesen, man könne die Bearcans auch ausleihen. Weißt du, ob es einen der 3 genannten auch zum Verleih gibt? Danach werden wir die Dinger nie wieder brauchen. Hast du deinen aus DE mitgebracht oder auf'm Trail bestellt? Oder ebenfalls ausgeliehen?

    Die Eisaxt ist halt bei ensprechender Schneelage nicht optional, da ist man völlig vom saisonalen Wetter abhängig, und der Schlafsack/Quilt muss auch so warm sein, dass man vernünftig schläft. Mein Cumulus 350 war schon in der Wüste ein paar mal etwas grenzwertig, hätte im Nachhinein betrachtet aber auch in der Sierra gereicht.

    Ok, der wäre mir eh zu kalt. Am passensten von meinen 3 Quilts/Schlafsäcken finde ich den WM Apache mit -5 Komfort. Der hat auf dem Arizona Trail super funktioniert. Nervig finde ich die Kapuze, ich nutze die nie, die sie immer falsch sitzt. Ich überlege, ob ich sie entfernen sollte. Fällt mir bei dem Anschaffungspreis nur nicht ganz so leicht. =O

    In der Sierra an Verpflegung zu sparen ist i.d.R. eine ganz schlechte Idee

    Die entfernungsmäßig längsten Food Carries waren Tehachapi/Willow Springs Road zum Walker Pass mit etwa 150km (da lassen sich 13km einsparen wenn man erst vom Highway 58 nach/von Tehachapi hitcht, ist aber so oder so wegen der langen Water Carries bei den meisten der "schwerste" Abschnitt) und White Pass bis Snowqualamie mit 157km

    Vielen Dank für die Nennung der km-Angaben. Das klingt ja gar nicht soo schlimm. :/ 150 oder 157km waren bisher gut machbar, da sollte ich die LM schon tragen können. Ich hatte es mir schlimmer vorgestellt!

    In Washington war es kein Problem, 40km/Tag zu machen, obwohl ich wirklich nicht zu den schnellen Wanderern gehöre, während das mit vollem Rucksack bei losem Sand, Hitze und Gegenwind bis 80km/h an manchen Tagen in der Wüste echt zäh war. In der Sierra solltest du mit Disziplin und je nach Tempo nicht mehr als 5 oder 6 Tage zwischen Resupplies haben.

    40km/Tag in Washington? Ich dachte, dort würden die vielen Höhenmeter bremsen. Bergauf bin ich langsam, mein Mann könnte da oft etwas schneller.

    In der Wüste in Arizona waren nie mehr als 30km drin, die Hitze war das Problem. Daher würde ich auf dem PCT eine vernünftigen Kopflampe mitnehmen und nicht diese Funzel von E-Lite.

    Das ist natürlich in einem High Snow Year kritischer als in einem "normalen" Jahr

    2023 war ja das Rekord-Schnee-Jahr. Was ich da so von gehört habe, mussten die Hiker da "Tonnen" an extra Equipment mitnehmen. Da wären wir beide raus.

    Deshalb würde ich beim nächsten Mal mehr Ramen und weniger schwereren, wenn auch kalorienreichen Proviant in die Sierra mitnehmen (bzw. werde ich, da es nächstes Jahr auf den JMT gehen soll).

    Wie meinst du das? Kalorienreiches Zeug sollte doch eigentlich besser sein, um mit weniger Gewicht auszukommen.

    Ich habe ja regelmäßig mein Zeug gebouncet und auch meine Tramily-Mitglieder haben öfter mal Pakete verschickt oder empfangen, da ging nie was verloren. Beim hochpreisigen Zelt würde ich allerdings 10$ für die höhere Versicherung drauf zahlen und vor dem Zukleben ein Foto vom Inhalt machen, dann gibts im Zweifelsfall auch Ersatz. Wichtig ist, an eine halbwegs seriöse Adresse bzw. ein Post Office mit guter Reputation zu verschicken.

    Wahrscheinlich hatten wir einfach riesiges Pech. Das Paket war laut Mitarbeitern im PO Kearny nie dort, laut Tracking-Code war es da und wurde zurückgeschickt. Bei der Adresse unseres Airbnbs kam es jedoch nie an, der wohnte aber in einem Wohnkomplex mit über 200 Wohnungen. Auf dem PCT ist das Pakete lagern wahrscheinlich deutlich üblicher. Danke für deine Tipps! Ob wir eine Blounce-Box benutzen werden, weiß ich noch nicht, attraktiv wirkt es auf jeden Fall. Insbesondere für Sachen, die man nur in kleinen Mengen braucht oder Zeug, was nur abschnittsweise nötig ist.

  • Pakete: ich habe mir vorher in USA bei einem Freund Fresspakete teils mit Nahrung aus Deutschland (in CA kostet das meiste min. doppelt so viel) gepackt und schicken lassen

    Tolle Idee, wir haben drüben leider keine Freunde oder Verwandte. :(

    Langer Food Carry: hängt ein bischen von Deinem Plan in der Sierra ab. Bei mir Mammoth Lakes bis Sonora Pass etwa 115 Meilen (180 km)

    Also rund 23km mehr als BitPoet. Sein Plan gefällt mir da ein bisschen besser. :/

    Meine mileage an aktiven Tagen war typ. 12-20 Meilen (vergiss die km, alle Infos sind immer in Meilen), am Anfang auch teilweise weniger

    Auf dem AZT waren wir etwas schneller unterwegs, aber nicht sehr viel. Aktuell rechne ich noch in km, die Meilen kommen dann kurz vorher. ;) Aber ich kann ja umrechnen.

    Phillip (YT walk2travel), mit dem ich im Vorfeld ein bischen in Kontakt war und der 2023 als einer der Wenigen connected footsteps hatte, hat auch 40 lbs (18 kg) als Maximalgewicht für den Rucksack genannt. So ungewöhnlich ist es glaube ich nicht.

    Ok, ungewöhnlich demnach nicht. BitPoet berichtet ja auch ähnliches. Für mich ist es jedoch krass, da 18kg ein Gewicht ist, was ich nie und nimmer tragen kann. Aber ich bin auch eine deutlich leichtere Frau.

    Danke sehr caficon Dein Beitrag hilft mir sehr weiter, u.a. auch, weil er von einer Frau kommt. Da habe ich gleich mehr Gemeinsamkeiten.

    Muss etwa 6-6,5 kg BW gewesen sein, mit allem außer dem Bärenkanister.

    Das ist etwa, was ich als BW für NPL hatte. Für den PCT sollte ich um die 5kg schaffen - viel drunter wird wohl schwierig. Auch ich mag nicht bei Kleidung und Isolation sparen. Ich hasse es, zu frieren.

    Lesson learned: Verlass dich nicht darauf, dass es in Southern California never rains, auch wenn das von allen vorher gesagt wird und jahrelang geklappt hat.

    Second lesson learned: Irgendwie klappts trotzdem.

    Lustig, den PCT würde ich wohl auch mit kurzer Hose + Windhose starten. Das hat am AZT prima funktioniert. ^^ Zum Glück sind lange Hosen etwas, was sich unterwegs leichter und günstiger auftreiben lässt als z.B. UL-Zelte.

    Einige Sachen habe ich dann meinem persönlichen Trailangel Lion Heart zur Aufbewahrung schicken dürfen

    Wow! Genau sowas in der Art werden wir bei diesem derart langen Trail auch brauchen. Hoffentlich kriegen wir das dann auch hin! Rückversand nach DE wäre teuer und kompliziert.

    Praktischerweise sind die großen Lebensmittel-Transporte da, wo man genug Wasser hat - also nie gleichzeitig das Problem.

    Genau sowas wollte ich lesen. Danke, danke!! :)

    In Wrightwood gab es so eine Hängewaage, da wog mein Rucksack gut 21lb, schon mit Lebensmitteln, ich weiß aber nicht mehr, mit wieviel Wasser, kann nicht allzuviel gewesen sein.

    21lb sind auch für mich definitiv gut machbar. Etwas mehr geht auch noch. Klingt gut!

    zu zweit unterwegs, sodass wir Schlafzimmer und Küche auf vier Schultern verteilen konnten.

    So werden wir das auch machen.

  • Klingt nach einer sinnvollen Gewichtseinsparung. Habe gelesen, man könne die Bearcans auch ausleihen. Weißt du, ob es einen der 3 genannten auch zum Verleih gibt? Danach werden wir die Dinger nie wieder brauchen.

    AFAIK nur Bearikade Weekender (relativ klein) und Expedition (groß).

    Wild Ideas - Bearikade Rental
    Rent a Bearikade for your next trip. Convienant rental options online. Easy checkout. Check availability even during peak seasons.
    wild-ideas.net

    Der Weekender ist kleiner als der BV500, etwa BV475.

  • Also rund 23km mehr als BitPoet. Sein Plan gefällt mir da ein bisschen besser. :/

    Das war halt 2022, da konnte man in TM Post empfangen und einkaufen (General Store). 2024 nicht (Post ab Juli). Wird sich wieder ändern, wahrscheinlich schon im nächsten Jahr. So sah dieses Jahr das PO in TM ab 28. 6. aus :)

    Rechts daneben ein Teil der Bauarbeiten.

    Im Ernst: für die High Sierra musst Du Dich entscheiden, ob Du lieber einen längeren Stretch durchläufst oder mehr "Bonus"meilen und Extratage verwendest, um Resupply-Punkte zu erreichen. Die ganz Harten laufen da 200 Meilen am Stück, um Zeit und Strecke zu sparen. Du kannst aber auch auf kurze Resupply-Intervalle gehen.

    Meile 702 Kennedy Meadows (KMS), mehrere Stores und Restaurants, Package Handling bei Grumpy Bear kostenlos
    Meile 745 via Cottonwood Pass 2 Meilen zum Campground + 22 Meilen nach Lone Pine (Motels, Supermarkt, Restaurants, PO)
    Meile 790 via Kearsarge Pass 7,5 Meilen zum Campground + 24 Meilen nach Independence (Motels, PO) und auch weiter nach Lone Pine oder Bishop
    Meile 831 via Bishop Pass 12 Meilen zum Trailhead + 22 Meilen nach Bishop (Motels, Supermärkte, Restaurants, PO)
    Meile 856 Muir Trail Ranch (MTR) 1,5 Meilen - ev. noch nicht geöffnet je nach Schnee - Package Handling 80$
    Meile 877 Vermillion Valley Resort (VVR) 6,5 Meilen oder 1,5 Meilen + Fähre falls genug Wasser im See, öffnet etwas früher, Package Handling 30$, kleiner Store + Restaurant
    Meile 903 Red's Meadow Resort 0,5 Meilen - ev. noch nicht geöffnet je nach Schnee - Package Handling 40$, kleiner Store + Restaurant, Bus nach Mammoth Lakes (Motels, Supermärkte, Restaurants, PO)
    Meile 942 Tuolumne Meadows 0,5 Meilen - ev. noch nicht geöffnet je nach Schnee - PO, Store + Restaurant, Bus nach Lee Vining und ins Yosemite Valley
    Meile 1018 Sonora Pass, Shuttle nach Kennedy Meadows North 10 Meilen, Package Handling 5$, gut sortierter Store + Restaurant

    Und da kannst Du jetzt ganz unterschiedliche Pläne machen, die aber stark von Deiner Jahreszeit (typ. Ende Mai bis Juni) und der Schneesituation abhängen. Und was halt grade so ist- dieses Jahr war nicht viel Schnee, genug Wasser im Lake Edison für die Fähre zu VVR, die Straße von Red's Meadow nach Mammoth Lakes (Bus) wegen Bauarbeiten gesperrt außer wochenends, Tuolumne Meadows nicht funktional wegen mehrjähriger Bauarbeiten einschließlich Campground, so dass Du +-6 Meilen (Campingverbot) auch nicht übernachten konntest.

    Jedes Jahr ist anders.

    Einmal editiert, zuletzt von whr (20. Oktober 2024 um 01:11)

  • Yogi (Jackie Mcdonnell) von triplecrownoutfitter in Kennedy Meadows ( south) vermietete in den letzten Jahren Kanister. Sie hatte in den letzten Jahren, 2022 und 23 ziemlich gute Talks zu unterschiedlichen Themen, auch zu resupply gegeben bzw. Fachleute in ihren fb Gruppen PCT Class of 2022 - the Yogi group (genauso 2023). Diese Talks sind auf ihrer fb-Seite alle verlinkt.

    Für Oregon trägt mittlerweile Laurie Ann in der Gruppe Oregon PCT hikers viele Informationen zusammen.

    "Nichts leichter als das", antwortete Frederick. "Komm mit!"

  • Bei Yogi/TCO gibt es aber nur BV500. Ansonsten ist der Containerladen wirklich hervorragend bestückt. Es dürfen nicht mehr als 4 Personen gleichzeitig rein, so voll ist er. :)

    Ausserdem verkaufen die da getrocknete Mangos aus dem Trader Joes :love:. Die Beschränkung ist wohl eher gegen Diebe.

  • Es gibt auch Läden, die verkaufen Dinge aus der Hikerbox. VVR beispielsweise.

    Die Containerbesatzung wirkte übrigens sehr gestresst. Die haben dort halt einen Peak Hikerseason und kommen kaum mit dem Restock ihres Ladens nach.

    Das gilt auch für die Beiz nebenan, ein beliebter Ort für quantitatives Biertesten. Manche bleiben da tagelang hängen, das sind diejenigen welchen, die es kaum aus Kalifornien hinaus schaffen oder die immer schon da sind, wenn man in einer Ortschaft eintrifft. Auf dem Trail wurden sie natürlich nicht gesehen. HYOH oder besser gesagt, Drive your own Drive....

  • Danke für den Tipp! Klingt nach einer sinnvollen Gewichtseinsparung. Habe gelesen, man könne die Bearcans auch ausleihen. Weißt du, ob es einen der 3 genannten auch zum Verleih gibt? Danach werden wir die Dinger nie wieder brauchen. Hast du deinen aus DE mitgebracht oder auf'm Trail bestellt? Oder ebenfalls ausgeliehen?

    Leihen geht zwar direkt bei Bearicade, ist aber wegen der wechselhaften Verfügbarkeit als nicht-USler wohl eher schwierig. Ich hab meinen BV500 bei Triple Crown in KM reserviert, zuerst zur Miete, hab mich dann aber spontan auf Kaufen umentschlossen. Jetzt steht daheim eine riesige M&M-Box mit diversen Aufklebern, die ich entlang des Trails so gesammelt habe. Nächstes Jahr darf sie dann wieder auf den JMT, von daher hat sich der Kauf dann schon amortisiert. Bearicades haben natürlich einen relativ hohen Restwert, so dass man sie auch gut wieder gebraucht verkaufen kann. Bis Washington hat man i.d.R. schon einen Trailangel gefunden, der den Versand übernehmen kann, wenn man selbst schon wieder daheim ist.

    40km/Tag in Washington? Ich dachte, dort würden die vielen Höhenmeter bremsen. Bergauf bin ich langsam, mein Mann könnte da oft etwas schneller.

    In der Wüste in Arizona waren nie mehr als 30km drin, die Hitze war das Problem. Daher würde ich auf dem PCT eine vernünftigen Kopflampe mitnehmen und nicht diese Funzel von E-Lite.

    Der AZT ist halt gerade lange genug, um für die letzten paar hundert Meilen echte Trail Legs zu entwickeln, vermutlich wärt ihr deutlich schneller gewesen wenn ihr gejojot hättet. Washington ist kühler, das macht es schon einfacher, man hat durch niedrigere Höhenlagen deutlich mehr Sauerstoff als in der Sierra, und ab irgendeinem Punkt sind 25 Meilen so ein Standard-Maß, das man einfach runterreißt, auch wenn es bergauf etwas langsamer geht - auf der anderen Seite des Passes geht es ja dafür wieder moderat abwärts, so dass man die Beine laufen lassen kann. 25 Meilen sind dann wirklich gemütliche 8h reine Gehzeit. Ich hab 25/Tag als sehr langsamer Bergaufgeher und mit reichlich Pausen ohne Probleme runtergespult, zwischendurch auch mal 30.

    Eine vernünftige Kopflampe würde ich auch empfehlen, 40 Lumen sind okay, wenn man bei perfekten Bedingungen wandert, aber bei jeder Form von Mistwetter oder schlechtem Terrain (Mission Creek z.B.) wäre mir das viel zu wenig.

    2023 war ja das Rekord-Schnee-Jahr. Was ich da so von gehört habe, mussten die Hiker da "Tonnen" an extra Equipment mitnehmen. Da wären wir beide raus.

    Natürlich muss man etwas mehr dabei haben, aber auch im High Snow Year gilt, dass es darauf ankommt, wann man in die Sierra geht, und wie es mit der Schneeschmelze, den Brücken und den Öffnungszeiten der Resupplies aussieht. Von den Hikern, die letztes Jahr erfolgreich direkt durch die Sierra sind, waren auch erstaunlich viele keine "Wandermaschinen".

    Wie meinst du das? Kalorienreiches Zeug sollte doch eigentlich besser sein, um mit weniger Gewicht auszukommen.

    Wenn man ohnehin unterhalb dessen operiert, was man täglich verbrennt, kann es manchmal auch sinnvoll sein, einfach genug an Volumen zu essen so dass der Bauch voll ist. Ramen, Kartoffelpü und Bohnen sättigen ganz gut, und man braucht weniger Gewicht, um den Magen wieder zu beruhigen. Auf den langen Etappen kann man dann in den ersten Tagen deutlich schneller unterwegs sein, wenn die Schultern nicht wie Hölle schmerzen, die Hüfte nicht fast durchgescheuert wird und man sicherer auf dem Altschnee unterwegs ist, was schnell mal einen ganzen Tag Unterschied machen kann. Dafür kann man sich beim Resupply-Stopp etwas Zeit lassen und die Kalorien wieder rein holen. Mein größter Feind auf dem Trail war letztendlich das schwarze Loch in der Magengegend, und ein Snickers verschwindet darin schneller, als man blinzeln kann. Eine Ramen Bomb (Ramen + Kartoffelpü + evtl. etwas Öl) hält den Magen deutlich länger beschäftigt, und der Blutzuckerspiegel rauscht bei mir damit auch nicht so schnell nach unten. Das habe ich aber leider erst nach der Sierra geschnallt.

    Meile 856 Muir Trail Ranch (MTR) 1,5 Meilen - ev. noch nicht geöffnet je nach Schnee - Package Handling 80$

    Sind mittlerweile 95$.

    Einmal editiert, zuletzt von BitPoet (20. Oktober 2024 um 22:03)

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!