Nordisk Lofoten - Hub für alle Infos

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  • Nach mehr als anderthalb Jahren Recherche habe ich mir dieses ziemlich spezielle Zelt gekauft. Der Thread hier soll als Hub für alle Informationen dazu dienen. Dadurch haben es Besitzer leichter, sich auszutauschen und Interessenten leichter mit der Kaufentscheidung.

    Diese Themen kommen in den folgenden Beiträgen:

    Mein Testbericht des Nordisk Lofoten (ongoing)

    Interessante Testberichte von anderen

    Lebensgefühl / Framing

    Erfahrungen, Tipps & Tricks

    Meine “Luxus-Version” des Nordisk Lofoten

    Gerne werde ich alle bei Bedarf ergänzen.

  • Mein Testbericht des Nordisk Lofoten (ongoing)

    Mit dem Tarptent Rainbow habe ich schon ein sehr gutes Zelt mit dem ich extrem zufrieden bin. Warum habe ich trotzdem das Nordisk Lofoten gekauft?

    Das hat zwei offensichtliche und vier weniger offensichtliche Gründe:

    • Packmaß. Beim Bikepacking ist es mir mindestens genau so wichtig wie das Gewicht.
    • Gewicht. Selbst in meiner Luxus-Version (s.u.)  liegt das Lofoten komplett gerade einmal bei 710 g.
    • Stealth-Faktor. Farbe & geringe Höhe sind fast perfekt um nicht aufzufallen.
    • Wärme. Doppelwandige Zelte sind wärmer, kleinere Zelte auch. Ein wärmeres Zelt erlaubt einen kühleren Schlafsack, der wiederum leichter ist und ein geringeres Packmaß hat. Die beiden Primär-Aspekte werden also noch verstärkt.
    • Minimalismus. Mit wie wenig (Platz) komme ich aus?
    • Usability. Hier hat mich insbesondere die geringe Aufbauzeit von 2 min gereizt. Andere Aspekte haben mich fasziniert, weil sie mit so wenig Material umgesetzt sind (Beispiele: überdacht kochen mit einer < 40 g Stange, Doppelnutzen der Innentasche)

    Dabei bleiben die Primär- und Sekundär-Funktionen eines Zeltes, (trocken, warm & geschützt schlafen & kochen) für mich tatsächlich ebenso erfüllt wie beim signifikant voluminöseren & schwereren Rainbow. Nur eben etwas unbequemer.

    Warum keine der Alternativen (Terra NovaLaser Pulse, Vango F10 Neon UL 1)?

    Bei beiden sind die Gestänge-Elemente länger und werden mittels frickeligem Klett befestigt, was den Aufbau signifikant kompliziert. Bei beiden hängt die geöffnete Innentür im Dreck wenn sie nicht befestigt wird, sie brauchen mehr Heringe etc.

    Schon ein oberflächlicher Vergleich liess beide für mich als deutlich unterlegen ausscheiden.

    Warum habe ich mich für die Variante 1 ULW entschieden?

    Der Innenraum ist durch den Überhang besser vor Regen geschützt. Der Footprint schafft einen Zwischenraum: Sauberer & trockener als das Innenzelt, aber man muss nicht so sehr darauf aufpassen. Die Apside fürs kochen bei Regen gibt es es auch nur bei dieser Variante. Schliesslich dachte ich, dass ich den Platz ausserhalb der Innentür im Zweifelsfall auch noch zur Bewegung beim packen / aufpusten etc nutzen könnte, er mir also nicht fehlen würde.

    (April 2025)


    Tests und erste Übernachtung im Garten mit meinem neuen Schlafsack. Ergebnis: Kuschelig. Alles was man „drinnen“ machen können muss geht.

    (Juni 2025)


    Bisher bin ich noch nicht ganz bei den 2 min Aufbauzeit, habe es aber beim ersten Overnighter nach einem ganzen Tag auf dem Rad auch müde, im Halbdunkel und unter stetigen Angriffen von aggressiven Mücken gut hinbekommen. Sicher auch dadurch, dass die Tür des Innenzelts bei geöffnetem Reissverschluss weitestgehend geschlossen ist, ist auch keine einzige Mücke ins Innenzelt gelangt.

    Platz ist tatsächlich genau genug. In Rückenlage würden die Füße von einer weniger dicken Matte als meiner 6.4 cm Neoair profitieren. Vielleicht schiesse ich ja mal eine defekte und bügle mir eine Wide-Semi-Short-Spezialversion …

    Da ich aber lieber auf der Seite schlafe war es kein Problem und meine in Größe L insgesamt wieder sehr angenehm.

    Einmal editiert, zuletzt von Eichkatz (10. Juni 2025 um 17:37)

  • Interessante Testberichte von anderen


    (ergänzt am 11.6.2025):

    Es gibt noch mehr Berichte (zB von “Robert Schulz” und “Marcus Radelt”, jeweils auf YouTube), die ich aber ehrlich gesagt wenig aussagekräftig bis Banane fand. Falls jemand noch weitere interessante Berichte findet schreibt es gerne.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eichkatz (11. Juni 2025 um 08:24)

  • Lebensgefühl / Framing

    "The mind is its own place, and in itself can make a heaven of hell, a hell of heaven." - John Milton, Paradise Lost

    Wie man darüber denkt kann ein und die selbe Erfahrung positiv oder negativ werden lassen. Deswegen hier einige, nicht bierernst gemeinte, Ansätze um das Nordisk Lofoten gut zu finden:

    • Free Yoga Lessons. Man kann, auch mit über 1,90 m wie ich, bei Bedarf tatsächlich alles Wesentliche im Lofoten tun: Umziehen, aus-/einpacken, Isomatte aufpusten / entleeren, kochen, essen, entspannt lesen. Dabei fördert es die Gelenkigkeit.
    • No sliding. Ich nutze die Neoair Xlite in Größe L und sie passt perfekt von der Breite her, rutscht also nicht weg.
    • Free Hugs. Das Zelt schmiegt sich an dich an.
    • Reverse T.A.R.D.I.S., bigger on the outside.
    • Eat like an ancient roman. Seitlich liegend speist es sich luxuriös.
    • The most luxurious bivy. Seiteneinstieg, überdachte Apside zum kochen und geringe Kondensation machen das Lofoten zum komfortabelsten aller Biwaksäcke.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eichkatz (11. Juni 2025 um 08:54)

  • Erfahrungen, Tipps & Tricks

    Es macht einen Unterschied, wie man die Aussentür aufwickelt: Die größte Öffnung erreicht man, wenn man genau lotrecht auf die Zeltkante mit dem Verschluss zu wickelt, nicht seitlich entlang der Kante wie es gerade aus dem liegen einfacher ist.

    Eine Kackschaufel ist nicht nur ein prima Werkzeug um Heringe in dichtere Böden zu drücken sondern auch als 6. Hering für die Tarpstange nutzbar (Bild im nächsten Beitrag).

    Mein Neoair-Hack zum bequemen lesen funktioniert auch im Lofoten:


    Der beste Ablauf für den Einstieg mit dreckigen und/oder nassen Klamotten, auf den ich bis jetzt gekommen bin: Regenjacke stehend ausziehen, auf den Footprint setzen, Hintern hoch, Regenhose runterziehen, Hintern ins Innenzelt, Schuhe ausziehen, Regenhose ausziehen.

    Das Lofoten ist schon ab Werk sehr durchdacht. Mit den im nächsten Beitrag beschriebenen Modifikationen entspricht es endgültig meinem Anspruch als Usability-Enthusiast.

    2 Mal editiert, zuletzt von Eichkatz (13. Juni 2025 um 15:34) aus folgendem Grund: Bilder hinzugefügt

  • Meine “Luxus-Version” des Nordisk Lofoten

    (Gewicht: Komplett 710 g)

    Um das Zelt für mich noch besser zu machen habe ich einige Aspekte modifiziert bzw hinzugefügt:

    • Mesh-Organizer. Der Packsack von Nordisk, der auch als Innentasche funktioniert hat nur ein Fach, wiegt 30 g und ist eventuell durch die Heringe nass und dreckig. Deswegen habe ich meinen eigenen gebaut, der an der selben Stelle befestigt wird, 3 Fächer hat (für Smartphone + Powerbank, Navi + Uhr, Stirnlampe) und nur 3 g wiegt.

    • Hering mittig am Fußende variabel platzierbar. Das ist extrem wichtig, weil die Position dieses Herings einen optimalen Punkt hat, an dem das Zelt genau richtig gespannt ist. Und wenn er dann dort zB wegen eines Steins nicht reingeht ... Zum Glück lässt es sich einfach mit einer zusätzlichen kurzen Abspannleine mit Leinenspanner aus dem beiliegenden Bonus-Pack ergänzen, befestigt am Metallring den normalerweise der Hering direkt hält. Westonfront hat die Dreiecks-Abspannung komplett durch eine mit Leinenspanner ersetzt, das wäre eine andere Option.

    • Abspannleine mit Haken für die Tarpstange. Auch aus dem Bonus-Pack.


    • Ich nutze die echten Heringe aus dem Bonus-Pack. Die Titan-Zahnstocher nehme ich stattdessen für eine Picknickdecke bei Familienausflügen.
    • Ich nutze nur den Schnurzug-Beutel (Gewicht 8 g). Gestänge und Heringe transportiere ich separat. Heringe sind tendenziell dreckig und Stangen lassen sich nicht komprimieren.
    • Gummis um die Haupt- & Fuß-Stange sowie die Tarpstange im geklappten Zustand zusammen zu halten
    • Fuß für die Tarpstange mit 3 Funktionen: Durch die größere & gummierte Oberfläche sinkt die Tarpstange auf weichen Böden weniger leicht ein & verrutscht auf Holz nicht. Durch die spezielle Form lässt sich die Tarpstange bei sehr schlechtem Wetter auch verkürzt benutzen. Gewicht: 2 g.

    (links die aktuelle Version, rechts eine ältere)

    • Magnet-Verschluss für die Aussentür. Damit lässt sich die Aussentür deutlich leichter im offenen Zustand fixieren. Mit dem Standard-Haken ist es selbst mit zwei Händen frickelig (siehe die Stelle 15:15 - 17:08 (!) im Video von Ultralightandcomfortable . Westonfront hat das Problem auch erkannt und es für sich mit Wäscheklammern gelöst). Mit meinem Magnet-Verschluss geht es deutlich einfacher, sogar mit einer Hand. Gewicht: 4 g. Da ein Haken eingespart wird ist das Netto-Gewicht noch geringer.


    • Footprint. Er ist dem Original von Nordisk in einem Aspekt unter- und in zwei überlegen: Er besteht aus weniger robustem 20d Silpoly, wiegt dafür aber nur exakt 100 g und kann am Zelt befestigt bleiben, womit die Aufbauzeit nicht steigt. 


    5 Mal editiert, zuletzt von Eichkatz (13. Juni 2025 um 16:57) aus folgendem Grund: Unterpunkt konkretisiert, Alternative & Link dazu ergänzt

  • Wie isses mit Kondens - der Nachteil von kleinen Zelten?

    Dazu kann ich persönlich noch nichts sagen: Meine beiden Nächte bisher waren trocken. Es hat sich aber keiner der Langzeitnutzer negativ dazu geäußert. Katie-Jane, die ich für die mit der intensivsten Nutzung halte hat sich in ihrem Review (s.o.) sogar bis auf eine Extremsituation positiv geäußert.

    Darüber hinaus machen sowohl der Abstand zwischen Innen- und Aussenzelt und die Lüftung einen guten (große Lüfter an Fußende und Eingang) bis hervorragenden (bei ausgestellter Tarpstange) Eindruck.

  • Wie isses mit Kondens - der Nachteil von kleinen Zelten?

    Ich hatte das Lofoten auch Mal ne Weile. Kondens gab es sicher (innen am Außenzelt. KondensPROBLEME (also Kondens im Innenzelt) hatte ich nur 1x bei Nacht-Temperaturen knapp über 0°. Insgesamt war ich auch sehr zufrieden mit dem Zelt. Allerdings habe ich dann doch die Möglichkeit zu sitzen zu sehr vermisst und bin dann auf das Tarptent Moment DW Li umgestiegen. Gleiches Gewicht, mehr Komfort, aber viel heller und höher und damit nicht wirklich unsichtbar. (Beim Lofoten muss man sich Nachts bim Ruf der Natur schon gut merken, wo das Zelt steht; es ist wirklich nicht zu sehen.)

  • Leider kann ich wohl nicht direkt verlinken. In einem schwedischen MYOG Forum auf Facebook hat jemand das Lofoten auf unter 350g runtergetrimmt indem er die Stäbe und letztlich auch das Innenzelt ersetzt hat. Wenn ich es richtig verstehe, hat er sich ein half inner genäht, also Moskitonetz ans Aussenzelt samt Boden.
    Er erhofft sich neben dem geringeren Gewicht auch bessere Belüftung. Das normale Inner war ihm zu warm.

    Outdoorlife med lätt packning / SUL - UL - MYOG | Facebook
    Välkommen till en grupp om alla former av friluftsliv där det främst handlar om lätt utrustning såsom SUL och UL samt även MYOG. Alla inlägg och...
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  • In einem schwedischen MYOG Forum auf Facebook hat jemand das Lofoten auf unter 350g runtergetrimmt indem er die Stäbe und letztlich auch das Innenzelt ersetzt hat. Wenn ich es richtig verstehe, hat er sich ein half inner genäht, also Moskitonetz ans Aussenzelt samt Boden.

    Super spannend, das lese ich mal, danke!

    Er erhofft sich neben dem geringeren Gewicht auch bessere Belüftung. Das normale Inner war ihm zu warm.

    Immer wieder interessant, wie unterschiedlich die Anforderungen sind: Ich wollte es u.a. weil es wärmer ist als mein sehr gut belüftetes Rainbow.

    Allerdings weiss ich auch spätestens nach 3 Nächten im Kapselhotel mit defekter Lüftung letztes Jahr, dass ich selbst bei extremer Hitze passabel schlafen kann.

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