Modifikationen eines DCF-Hot-Tents und Titan-Zeltofens über mehrere Jahre

  • Ein neuer Anfang, wie wir ihn hier im Forum gerade unternehmen, eröffnet auch die Chance, zu dokumentieren, wie selbstgefertigte Ausrüstung im Lauf der Zeit modifiziert und entsprechend angepasst wurde. Dafür sind mein DCF-Zelt und der dazugehörige Ofen ein gutes Beispiel.

    Gestartet bin ich vor fünf Jahren mit einem Titan Zeltofen von Seek-Outside, die, wie ich gerade festgestellt habe, ihr gesamtes Sortiment mit einem Foto von mir illustrieren (ohne dass ich dafür was bekommen habe).

    Mein kleiner Ofen wiegt 636 g und wird leider nicht mehr hergestellt. Für mich ist er das beste Modell, das es je zu kaufen gab.

    Das Hot Tent dazu habe ich vor sechs Jahren aus (ebenfalls nicht mehr lieferbarem 17g/m2) DCF selbst gefertigt und auf einer Wintertour erstmalig eingesetzt.

    Das Zelt war eine einfache Pyramide mit von 2,20 Seitenlänge und 1,60 m Höhe. Um etwas mehr Raum und Höhe zu gewinnen, habe ich das Zelt nach der Tour mit einem Sockel von 15 cm versehen.

    Das Zelt wog 373 g und wurde von mir zusammen mit dem Ofen mal als Combo von 1 kg vorgestellt (was zwar nicht genau, aber gerundet doch so halbwegs stimmt).

    Dass das Zelt weiteren Verbesserungsbedarf hat, wurde mir sehr schnell klar, denn ich wollte es nicht zum Übernachten, sondern als warmen Aufenthaltsraum für lange Abende in der dunklen und kalten Jahreszeit nutzen. Dafür eignet sich ein Firstzelt viel besser. Also habe ich noch mal in 2,70 m DCF investiert und ein Vorzelt angebaut, das diese Nutzung zulässt.

    Später habe ich dann noch den schwergängigen wasserdichten Reißverschluss gegen einen normalen 5c Zipper ersetzt, damit man leicht rein und raus kommt. Damit war ich dann bei dem aktuellen Gewicht angelangt.

    Ein entscheidend wichtiges Detail des Zeltes ist der Stove Jack, der den Übergang des Ofenrohrs ins Freie gewährleistet und die Hitze vom DCF abschirmen soll. Zugleich musste sich an diesem Teil entscheiden, ob die Konstruktion eines Ofenzeltes aus DCF überhaupt möglich ist. Soweit ich weiß, hat das vor mir noch niemand ausprobiert. Nach sechs Jahren kann ich sagen: das funktioniert - auch für längere Nutzungsdauer.

    In diesem Zelt habe ich schon über hundert Winterabende verbracht, die mir das Wintercamping zu einer echten Passion werden ließen. Die Form des Zeltes erlaubt es, dass man auch zu mehreren darin Platz findet. Auf einem Treffen sind wir sogar zu fünft sitzend darin untergekommen. Wanderfalter, Mucki , ozeana und bieber sind meine Zeugen.

    Es blieb aber noch Verbesserungspotential am Ofen.

    Der Regler des Dämpfers hatte nämlich die unangenehme Eigenschaft, sich selbsttätig zu verstellen - bis Mittagsfrost eine Lösung dafür fand. Inzwischen lasse ich den Regler meistens ganz weg. Noch ein weiterer Punkt blieb verbesserungswürdig: nämlich die nicht transparente Ofentür. Um das Problem zu lösen, habe ich mir eine Glasscheibe zuschneiden lassen - und genieße seither den Anblick eines rauchfreien Feuerchens im Zelt.

    Eine Pfanne kann man sich mit diesem Zelt sparen (wenn man kein Vegetarier ist und den Geruch erträgt).

    Mit dem entsprechenden Holzvorrat (was kein Problem darstellt, wenn man mit @moch unterwegs ist), sind auch sehr lange warme Abende möglich.

    Das Zelt ist übrigens auch komplett ohne Stangen aufstellbar, wenn man die passenden Bäume in der Umgebung hat.

    Ein letztes Problem bleibt an diesem Bild erkennbar: Das Ofenrohr ist etwas zu kurz, weshalb ich auch schon häufig kleine Patches aufbringen musste (was bei DCF allerdings kein Problem ist).

    Deshalb habe ich kürzlich ein 2,40 m (statt bisher 1,80) langes Rohr eingebrannt, mit dem ich in die kommende Wintersaison starten werde (Danke dafür an @Bedava aus dem Hängemattenforum). Fällt noch jemand was ein, was man an Zelt und Ofen verbessern könnte?

    Cross Hammock - die Querhängematte

    (gewerblich)

    2 Mal editiert, zuletzt von Cross Hammock (30. September 2024 um 23:20)

  • Ich bewundere ja wie immer deine MYOG-Sachen. Drei Fragen: Wieso muss man das Ofenrohr einbrennen? Und was wiegt es und was wiegt die Glas-Modifizierung?

    Das Öfchen wiegt jetzt in der Packtasche 817 g mit Glastür und 2,40 Rohr. Das (für den Transport quer gewickelte) Rohr muss man einmal einbrennen, dann springt es von allein in seine Längs-Form, wenn man es abgewickelt hat, was den Umgang damit sehr erleichtert.

  • ... die wie ich gerade festgestellt habe, ihr gesamtes Sortiment mit einem Foto von mir illustrieren (ohne dass ich dafür was bekommen habe).

    Die würde ich mal ganz freundlich anfragen, ob sie Dir für die Nutzungsrechte nicht einen Einkaufsgutschein ausstellen wollen! ;)
    Grundsätzlich gibt es da sehr strenge, (und angemessen hohe) Honorar-Regelungen. Bei Verletzungen der Nutzungsrechte gibt es zudem doppeltes Honorar.

    VG. -wilbo-

  • Die würde ich mal ganz freundlich anfragen, ob sie Dir für die Nutzungsrechte nicht einen Einkaufsgutschein ausstellen wollen! ;)
    Grundsätzlich gibt es da sehr strenge, (und angemessen hohe) Honorar-Regelungen. Bei Verletzungen der Nutzungsrechte gibt es zudem doppeltes Honorar.

    VG. -wilbo-

    Danke für den Hinweis, aber das geht schon in Ordnung, weil ich das Foto dort vor Jahren zusammen mit einem Bericht über meinen ersten Ofen selbst hochgeladen habe. Dafür erhielt ich einen 7% Gutschein - der Rabatt, den jeder zum jährlichen Black Friday bekommt, beträgt 15% ;).

  • Auf einem Treffen sind wir sogar zu fünft sitzend darin untergekommen. Wanderfalter, Mucki , ozeana und bieber sind meine Zeugen.

    Wow, gutes Gedächtnis, ich dachte erst, jemand hat mich aus Versehen erwähnt :)

    Es war tatsächlich schön warm und gemütlich. Mich hat aber schon die Tatsache an sich beeindruckt, dass man in so einem kleinen synthetischen Zelt überhaupt einen echten Ofen betreiben konnte...

  • Vielen Dank für Deine tolle Dokumentation! :) Sehr beeindruckend...

    Mein kleiner Ofen wiegt 636 g und wird leider nicht mehr hergestellt. Für mich ist er das beste Modell, das es je zu kaufen gab.

    Vielleicht könntest Du kurz erläutern, weshalb sich explizit das Modell von Seek-Outside als Dein Favorit hervorgetan hat?

  • Ofen nicht mehr gibt. Was ist dann die beste leichte Alternative

    Leider hat sich auf dem Titanofenmarkt ein Anti-UL-Trend etabliert. Alle Öfen außer denen von Seekoutside sind mittlerweile Klappmodelle, die selten unter 2 kg wiegen. Und auch Seekoutside hat wie gesagt das leichteste Modell rausgeworfen. Keine Ahnung, was momentan der leichteste Ofen wiegt. Wenn es die Nachfrage gibt, wird sicherlich bald wieder einer unter einem Kilo angeboten.

    Cross Hammock - die Querhängematte

    (gewerblich)

    Einmal editiert, zuletzt von Cross Hammock (6. Oktober 2024 um 14:24)

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