90 Grad Hängematten-Setup 2.0

  • Hallo Gemeinde,

    nach meinem ersten 90 Grad Hängematten-Setup folgt hier nun die gewichtsoptimierte Version:

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    Das Tarp:

    Das Tarp entstand hauptsächlich beim letzten MYOG-Treffen im Juni 2019. Diesmal habe ich als Hauptmaterial das 19g/m² DCF gewählt, das es in schwarz eine Zeit lang bei Extremtextil im Angebot gab. Die Verstärkungen sind aus 100g/m² Hybrid-DCF, es lag noch vom letzten Rucksack ein wenig rum. Die Nähte sind als Doppelkappnaht ausgeführt und zusätzlich getaped. Der Schnitt wurde auf die DCF-Breite und den Bodenaufbau als Halbpyramide optimiert.

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    Das Schnittmuster

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    Gewicht inclusive aller Leinen

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    Verstärkungspunkt für Halbpyramidenaufbau

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    Abspannpunkt

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    Bodenaufbau als Halbpyramide mit Beak

  • Die Hängematte:

    Die Matte ist aus dem gleichen Stoff von Extremtextil wie die letzte Version, jedoch mit einer aufwändigeren Aufhängung. Die "Zähne" sind einfach rechtwinklig in den Stoff mit einem Heißschneider geschnittenen. Dort wo die Einschnitte enden ist ein Grosgrain-Band längs drüber genäht, um ein Einreissen zu verhindern. Nun auch mit nur noch 22 statt 26 0,8mm Dyneema-Schnüre.

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    Gewicht inklusive Ridgeline aus 2mm Liros DPro.

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    Aktuell ist die Hängematte noch ohne Moskitonetz. Im Herbst möchte ich so auch auf den Hexenstieg gehen. Dann aber werde ich noch ein Netz für das Sommerhalbjahr nachrüsten. Dann kann die Hängematte auch als Innenzelt in der Halbpyramide dienen.

  • Die Baumgurte:

    Hier habe ich ganz viel von Jeff Myers abgeguckt, um die Hängemattenbefestigung ganz ohne Hardware umsetzen zu können. Im Prinzip verwende ich einfach 2x 2,5m Dyneema-Gurtband. Daran werden mittels Prusik befestigte Dyneema-Loops verwendet, um sowohl die Hängematte als auch das Tarp per Evo-Loops einhängen zu können.

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    Gewicht inklusive aller Loops

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    Gurtband an der Baumseite, zu öffnen und zu schließen mittels Evo-Loop

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    Evo-Loop am Ring der Hängematte

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    Von oben nach unten: Gurtband, Loop für Tarpbefestigung, Loop für Hängemattenbefestigung. Leider nicht ganz scharf...:roll:

  • Hier ist noch der grobe Plan, falls jemand ähnliches vor hat:

    Ein Hinweis, was die Materialwahl betrifft: Da das Netz ja vermutlich elastisch nach oben abgespannt werden soll, bietet es sich dafür an, ein Moskitonetz zu verarbeiten, das sowohl quer- als auch längselastisch ist. Das 25g/m2-Netz von Extex ist nur querelastisch, das leichte 17g/m2-Netz von Ripstop ist zwar teurer, aber in beide Richtungen elastisch. Ich hatte für die Cross Hammock anfangs zunächst das Ripstop-Netz verarbeitet, dann ging noodles Matte an dieser Stelle kaputt, dann bin ich zu Extex gewechselt. Inzwischen bin ich aus den oben genannten Gründen wieder bei Ripstop.

  • Mögliche Befestigung, wenn man Dyneema/UHMWPE-Gurtbänder für die Aufhängung benutzt:

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    Hat man den Prusik-Loop an der gewünschten Stelle positioniert, sichert man ihn direkt daneben mit einem halben Schlag. Funktioniert jedenfalls mit Dyneema Gurtband, Dyneema-Schnüre sind zu rutschig.

    Aktuell mache ich es aber noch einfacher:

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    Ich nehme eine "universal loop" und befestige am langen Loop direkt die Ridgeline und Hängemattenfäden. Spart den Metallring. Dann ziehe ich den Baumgurt direkt unter dem dicken Knoten durch und sichere die gewünschte Position mit einem halben Schlag. Nach Belastung lässt sich der Knoten leicht wieder aufziehen, wenn man am kleinen Loop und dem freien Ende zieht. So spart man sich komplett irgendwelche Hardware wie Karabiner, Knebel, etc.

  • Ergänzung der Hängematte mit ein paar Modifikationen:

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    Innen habe ich ein Matteneinschubfach aus 10den Nylon ergänzt. Nun bleibt die Isomatte viel besser in Position. Dazu kommt das Mückennetz, dessen Schnitt mir nicht so super gelungen ist. Aber es funktioniert wie es soll.

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    Der Reisser verläuft entsprechend der roten Linie in der Skizze. Dies ermöglicht sowohl im Hängemattenmodus als auch im Bodenaufbau den einfachen Zutritt ;-)

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    Hier im geöffneten Zustand. Am Kopfteil sind links und rechts noch zwei Netztaschen für Kleinkram eingenäht.

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    Die Metallringe habe ich durch eine "Universal Loop" ersetzt und den Schnüren habe ich "Vertüdel-Verhüterli" aus Netzstoff verpasst.

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    Hier noch ein Bild vom Bodenaufbau mit Tarp. Die Hängematte fungiert dann bei Bedarf als Bugbivy.

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    Durch die gewählte Positionierung des Reissverschlusses kann man auch prima von Vorne einsteigen.

    Mit den gezeigten Modifikationen wiegt die Hängematte nun 310 Gramm.

  • Ein Hinweis, was die Materialwahl betrifft: Da das Netz ja vermutlich elastisch nach oben abgespannt werden soll, bietet es sich dafür an, ein Moskitonetz zu verarbeiten, das sowohl quer- als auch längselastisch ist. Das 25g/m2-Netz von Extex ist nur querelastisch, das leichte 17g/m2-Netz von Ripstop ist zwar teurer, aber in beide Richtungen elastisch.

    Ein sehr wichtiger Hinweis! Als ich mein Moskitonetz drangebastelt habe, habe ich nicht auf die Richtung der Elastizität geachtet (ich habe das 25er von ExTex verwendet) und entsprechend blöd hängt es einem manchmal im Gesicht rum... :rolleyes:

  • Noch mal zur Aufhängung: Nach anfänglicher Faszination für den ganzen Titan 'Bling', den man an seine Aufhängung tüddeln kann, bin ich wie viele andere schon länger metallfrei, was die Aufhängung angeht. Komplexitätsreduktion ist neben Gewichtsreduktion ein UL Vorteil, der mir erst deutlich nachgelagert bewusst geworden ist.

    Der sog. Beckett Hitch ist dabei so simpel, dass selbst ich als Knotenlegastheniker ihn noch nicht vergessen habe :thumbup:

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    2 Mal editiert, zuletzt von questor | hangloose (1. Oktober 2024 um 13:39)

  • Die nächste Matte ist übrigens schon in der Mache:

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    Schnittoptimierung für Mumien förmige Isomatten. Und die Fehler beim Netzzelt sollen hier auch behoben werden. Allerdings konnte ich mich jetzt schon lange noch nicht dazu durchringen das Mückennetz anzufangen ;)

  • Ich habe auch eine selbstgebaute 90°Matte und bin Seitenschläfer.

    Liege nun seit 2935 Tagen in der 90° Matte und schlafe nach wie vor wunderbar.


    Gruß

    Konrad

    Dauerdraußenschläfer

  • Allerdings konnte ich mich jetzt schon lange noch nicht dazu durchringen das Mückennetz anzufangen ;)

    Kleiner Tipp: verzichte auf die Pyramidenkonstruktion und denk dir die Form des Netzes als ein Oval mit leicht akzentuierten Ecken. Wenn dann das Netz elastisch ist und der Umfang stimmt, sieht es aus wie oben in Post #15.

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