Meine größten Gear-Fails liegen auch im MYOG:
- Skye Trail 2023, Rucksack meiner Freundin: Hab's mit meiner Haushaltsnähmaschine kaum geschafft, die Leiterschnalle für die Längenverstellung des Schultergurts vernünftig festzunähen (2 Lagen Gurtband, 8 mm Schaumstoff und 2 Lagen EPX 200). Nach ein paar Tagen unterwegs wurde "kaum geschafft" zu "nicht geschafft": auf einer Seite löste sich die Schnalle und ich durfte sie per Hand wieder festnähen. Das hat mich gelehrt, meine Konstruktionsschritte zu durchdenken: Ich kann die Schnalle auch befestigen, bevor ich den Schaumstoff einschiebe, oder den Schaumstoff einen Zentimeter früher enden lassen.
- Skye Trail 2023, mein Rucksack: Komplett aus Ultra 200 gefertigt und ich habe mir noch keine großen Gedanken um besondere Naht-Konstruktionen wegen Seam-Elongation gemacht. Das Ergebnis: Die Oberseite meines rechten Schultergurts hat sich komplett aus der Naht gelöst (Seam-Elongation). Zum Glück hielt sich das 3D-Mesh der Unterseite wacker. Das hat mich sehr viel über die Verwendung von Ultra gelehrt – und auch, dass flexiblere Materialien an hoch beanspruchten Stellen, insbesondere Schultergurten, sinnvoll sein können. Zum Beispiel ein 210d Gridstop für den Schultergurt.
- Fishermen's Trail, 2024: An Tag 1 starten wir in einem höllischen Regen. Meine Kameratasche hängt vor der Brust und ich möchte sie noch nicht wegpacken, bevor ich überhaupt ein Foto gemacht habe. Nach dem Regen öffne ich sie, um endlich die schäumende See zu fotografieren – und entdecke innen eine kleine Pfütze. Zwar hatte ich die meisten Nähte getapet, aber der Reißverschluss hatte mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Auch hier ist die Naht-Konstruktion sehr wichtig. In Verbindung mit Sand auf dem Trail habe ich mich aber so langsam vom Reißverschluss für meine Kamerataschen insgesamt verabschiedet.
Und wenn wir von gekaufter Ausrüstung reden:
- Wir bauen das X-Mid bei starkem Wind auf. Eine Stange steht, die zweite kommt. Eine heftige Bö kommt uns in die Quere – und schnapp!, flattert uns das Zelt um die Ohren. Eine der vier kleinen Leinen an den Ecken hat sich am Hering aufgescheuert. Jetzt ist die Frage, wer trägt die Schuld: Zelt, Hering, oder wir? Vermutlich wir, hätten im Wind besser aufbauen können. Aber auch ganz klar der gelbe Hilleberg Y-Peg, der war an der Nocke ganz schön scharfkantig.
- Naja, und auch wir hatten schon mit dem Sawyer Micro zu kämpfen. Daraufhin den Squeeze gekauft und zuhause getestet. Auf Tour kam dann wieder die böse Überraschung ... aber das habt ihr ja schon fleißig ausdiskutiert