Beiträge von Capere

    Wie alt, bzw. stark beansprucht ist denn das Ultra 100X?

    Meine Rucksäcke sind aus Ultra 200X und mich würde grob die Lebensdauer interessieren.

    Geschieht die Delamination hauptsächlich am Rolltop oder durchgehend ohne mechanische Einflüsse?

    Danke.

    Tatsächlich ist diese hauptsächlich am Rückenpanel. Alter sind "nur" 1.5 Jahre, wobei dieser Rucksack insbesondere viel im alpinen Raum, also mit entsprechend hoher Belastung Verwendung fand.

    Powernet Mesh

    Hast du dazu einen Link, welches konkret gemeint ist?

    Dieses hier ist mein Favorit: Strong Stretch Mesh 160g/m²

    Von Challenge Sailcloth gibt es UltraWeave (= Ultra 100 X, 200 X, 400 X, 800 X, 400 TX, 800 TX), diese gelten aktuell als die "top" ultraleichten Rucksack-Laminate. Innen Folie zum Tapen, dann ein verstärktes X-Grid, außen ein Gewebe aus Polyester und UHMWPE-Fasern (was man vorher als "Dyneema" kannte, aber das ist ja nur eine Marke). Sehr beliebt bei vielen UL-Manufakturen.

    Ich muss meine Erfahrung bzgl. Ultra bzw. Ultra X inzwischen als desillusioniert beschreiben: Es ist leider nicht das Gral-Material, dass ich mir erhofft hatte.

    Sowohl das originale Ultra 100, als auch Ultra 100X können Delamination entwickeln, was entgegen aller Behauptungen im Netz zwar nicht zu einem Auseinanderfallen der Webung führt, aber doch die Integrität des Stoffes stark reduziert.

    -> Da ich meinen Ultra 100 Pack weiter nutze, wird sich zeigen, wie sich das Material am Rücken nun völlig ohne Film Schicht verhalten wird. Pluspunkt: Das Gewicht pro m² ist damit zumindest nochmals gesunken.

    Meine ganze Hoffnung geht ansonsten inzwischen auf Aluula V98 und ich bin gespannt, wie sich das Material im Laufe des Jahres im Härtetest schlägt. Das erwähnte UX10 von XPac werde ich aber auch noch verarbeiten, denn es hat eine ansprechende Ästhetik und könnte durchaus Potenzial haben. Obendrein hat Challenge ein Ultra 80X/TX angeteasert, welches auch recht spannend klang, da es wohl gänzlich anders konstruiert ist.


    Bzgl. Stretch sind meine Erfahrungen:
    Stark belastete Bereiche mit Venom bzw. Ultra Mesh halten sehr lange und ansonsten taugt noch Powernet Mesh, da es deutlich mehr Elastizität aufweist.

    Nach ein paar Minuten Nachdenken fallen mir folgende Nutzungsszenarien ein:

    Wanderer, die in der Vergangenheit häufig mit Kondenswasser zu kämpfen hatten, könnten von der moderaten Atmungsaktivität des Tyvek-Shelters profitieren. Insbesondere Personen, die in kalten oder feuchten Umgebungen unterwegs sind und warm schlafen (z. B. warme Schlafsäcke, zu starkem Schwitzen neigen), könnten hier eine Verbesserung bemerken. Dass die Zielgruppe aber so groß ist, dass sich eine eigene Produktlinie lohnt, das glaube ich nicht, daher wird noch etwas anderes dahinterstecken.

    Oder in Tälern mit hoher Luftfeuchtigkeit, an Flussufern oder Seen, wo Kondensbildung häufig ist, das Wetter aber nur leichten Regen mit sich bringt. Oder halt bei kaltem Wetter / kalten Regionen mit hoher Kondenswahrscheinlichkeit...

    Eines meiner ersten Projekte war ein Tyvek Biwaksack und insofern dazu folgendes:
    Tyvek atmet deutlich schlechter, als hochwertige WPB Materialien (z.B. das 6D von AX) oder DCF eVent.

    Insofern würde ich hier keinen wirklichen Mehrwert sehen, zumal es noch dazu schwerer ist...

    Problematisch war die Atmungsaktivität: prinzipiell hat sie funktioniert, bei Dauerregen aber nicht mehr. Nach sehr verregneten Nächten hat sich unter der Isomatte Unmengen Kondenswasser gesammelt, also eher suboptimal.

    Naja, das ganze ist als Expeditions-/Bergsteigerzelt auch weniger für Regen und warme Temperaturen, sondern für Kälte & Schnee ausgelegt.

    Oder anders gesagt: Bei den Alternativen wird das grundsätzlich genauso (oder noch stärker) ein Problem sein.

    Habe sogar ein Set Easton 3.9 Carbon-Stangen dafür gebaut, um es noch etwas im Gewicht zu drücken. :S Original sind es 9mm DAC.

    Wird das nicht makaber, wenn diese dünnen Carbon-Stangen brechen sollten? Damit hättest Du das Außenzelt wohl ruiniert...

    Es gilt da natürlich je nach Anwendungszweck das geeignete Gestängepaar zu wählen. Zudem sind die Easton Gestänge jetzt auch nicht aus Zucker. Und selbst im WorstCase: DCF eVent lässt sich gut kleben.

    Moin!

    – und beide wurden noch nie benutzt?

    Capere  Cross Hammock Die Gründe für die Nichtnutzung würden mich interessieren.

    VG. -wilbo-

    Simpel: Wenn ich kann, dann greife ich auf leichtere Lösungen zurück. Und das heißt dann halt Bivy oder Hütte. ;)

    Nach meiner Überschlagrechnung macht es ca. 10 bis max. 30g aus, wenn man die Kleinteile runter dimensioniert. Hatte ich auch an älteren Rucksächen schon mal gemacht, aber das war mir im Handling on Tour dann doch zu flimsig.

    Bei meinem Rucksack mit dem großen Korpus samt Rolltop liegt das meiste Gewichtspotential wohl beim Hauptmaterial und beim Stretch-Mesh. Also mit Ultra100x oder besser Aluula mit 89g/qm hätte man erstmal den größten Hebel. Dann leichteres Westentaschen-Material und die große Front- und Boden-Meshtasche auch aus dem leichteren Hauptmaterial fertigen. Ein wirklich leichtes 3D-Mesh für die Träger habe ich leider noch nicht gefunden...

    Eventuell ist das neue Dyneema Mesh eine Option: https://tsdy-fabric.com/collections/ot…eema%C2%AE-mesh

    Werde ich demnächst für einen Pack verwenden und erhoffe mir, dass es bei gleicher Luftdurchlässigkeit und Struktur wie Monolite eine bessere Stabilität für die Nähte gewährleistet. Monolite & Cloud 71 hatten nämlich genau hier dann Schwächen und rissen an den "perforierten" Stellen der Naht ein.

    Aluula hat übrigens 98g/m² - wobei es wohl noch leichtere Versionen gibt (V52 & V78).

    Zum Thema Marketing sei erwähnt, dass sich hier einfach die Herangehensweise & Kultur in Europa und den USA extrem unterscheidet. Jeder, der die Vereinigten Staaten mal besucht hat, wird das sicher bestätigen können. An Superlativen und großen Versprechnungen mangelt es da nicht und man lernt schnell, dass entsprechend einzuordnen.

    Das Zelt an sich macht m.M.n. einen grundsätzlich vernünftigen Eindruck. Das Design ist nicht revolutionär, aber gut ausgeführt. Ich denke eine Hybrid-Version davon wäre durchaus spannend, denn so könnte sehr simpel noch ein deutlich leichteres Gewicht erreicht werden.

    Die Größe finde ich persönlich im Übrigen eher schon 2P-tauglich (bis auf die schmale Seite im Innenzelt natürlich). Vielleicht bin ich da aber auch einfach zu minimalistisch von meinen Ansprüchen.

    Insgesamt bringt er 470g auf die Waage, leider etwas schwerer als gehofft. Aber nun erstmal ein paar Bilder:

    Schöner Pack! :thumbup:Der Vest Harness ist gut umgesetzt und hat keine Seitverstellung richtig?

    Was das Gewicht betrifft: Ich habe die Erfahrung gemacht, dass sich da vor allem viele Detail-Entscheidungen läppern. Falls es eine V2 gibt, könnte man z.B. ohne Funktionseinbußen einige Komponenten noch runter skalieren:

    • kleinere 10mm Sternum Clips + entsprechende 10mm Buckles (https://www.adventurexpert.com/product/sternum-clip/)
    • 2.5C statt 3C Zipper - und da den Zipper Pully selbst machen und direkt durch den Slider befestigen (also den kleinen Griff vom Zipper abtrennen)
    • kleinere Cord Locks und dort weniger Überstand lassen
    • dünneren Y-Strap + entsprechende Komponenten
    • wie du selbst schon erwähnt hast lieber ein leichteres & elastischeres Mesh für die Westen-Taschen

    Wie immer sehr schick!

    Du hattest ja meine ich auch mal eine großvolumigere Version im und neu 30l Hauptfach konstruiert meine ich. Hast sich das auf Dauer bewährt für diese Art Pack und Tragesystem oder wird's da ab bestimmten Stellen nachteilig?

    Der "Große" wird von einem guten Freund nach wie vor genutzt. Er ist damit auch in den Bergen unterwegs. :) Für mich selbst habe ich den Platz aber im Grunde nie voll ausgenutzt, sodass ich jetzt bei obigem Pack meinen SweetSpot gefunden habe.

    Grundsätzlich würde ich aber sagen, dass es weniger eine Frage der Größe, als vielmehr dem Gewicht der Zuladung (und Verteilung desselbigen) ist. Mehr als 10kg (so viel hatte ich bei Mehrtagestouren mit Wasser, Essen + Kletterausrüstung) sollten es wirklich nicht sein.

    Cool, wieder ein sehr schöner und gut durchdachter Pack von dir!

    Aber: Wie bist du ans Aluula gekommen? :) Zuletzt hattest du Folgendes zu dem Material geschrieben:

    Und eine zweite Frage: Welchen Stretch-Stoff verwendest du für die Taschen an den Schultergurten? Und wie robust ist der deiner Meinung nach?

    Ja, das Zitat stimmt auch weiterhin. Leider ist Aluula selbst dort nicht zur Mitarbeit bereit...

    Ich nutze bei den Taschen hauptsächlich das Powernet Mesh, dass es bei Shelby Outdoor zu kaufen gibt: https://www.shelbyoutdoor.com/product_info.p…roducts_id=7291
    Das hält meiner Erfahrung nach wirklich auch gut was aus - einzig die Haupttasche am Pack habe ich nun mal gegen das Venom Mesh ersetzt, weil ich da kleine Macken durch die Steigeisen produziert hatte (nach 2 Jahren Nutzung aber im Grunde auch überschaubar).

    Wer mich kennt weiß von meiner Rucksack Obsession und dem Drang, dass ich daran immer noch etwas verfeinern und optimieren will. Insofern will ich euch hier den aktuellen Stand meines "Alpine FastPacks" vorstellen: Ein 20-28l Rucksack mit RunningVest Harness, welcher auch meinen Ansprüchen für (Eis-)Klettertouren und Bergsteigen genügt.

    Und auch nochmals im Bewegtbild (Englisch):


    Der Rucksack hat ein Hauptvolumen von etwa 20-21 Litern, das durch verschiedene Taschen und das Vest-Harness auf rund 28 Liter erweitert werden kann. Er besteht aus robustem, wasserdichtem Aluula V98, bei dem alle Nähte getaped sind.

    Hauptmerkmale sind:
    • Ein Rolltop mit optionalen Riemen für zusätzliches Volumen + Y-Strap zur Befestigung von z.B. Seil.
    • Ein reflektierendes Bungee-System zum Sichern von Ausrüstung wie Eispickeln und Stöcken.
    • Ein spezielles Bodenfach aus Venom Mesh + extra Bungee System für Gegenstände wie Steigeisen oder eine Drohne, die während der Tour schnell zugänglich sein müssen.
    • Ein Running-Vest-System mit Fidlock-Magnetverschlüssen und Chest Straps für schnelle und einfache Anpassung des Tragesystems.
    • Mehrere Taschen an diesem; darunter Mesh- und Reißverschlusstaschen, für schnellen Zugriff auf wichtige Dinge wie Wasserflaschen, Sonnencreme und vieles mehr.

    Der Rucksack ist leicht (ca. 330g/11,6oz) und modular, sodass er bei Bedarf an Gewicht reduziert werden kann. Er eignet sich nicht nur für lange Wanderungen, sondern auch für anspruchsvollere Aktivitäten wie Eisklettern oder mehrtägige Touren, wobei alle Funktionen auf meine Bedürfnisse als Outdoor-Enthusiast abgestimmt sind.

    Hatte das Technoforce bereits im April 2023 (damals noch als "IZANAS DD1191-BK") aus den USA bezogen und war ehrlich gesagt etwas ernüchtert. Für mich erschien es im Endeffekt nur ein zweites Venom zu sein - lediglich mit PU, statt TPU Beschichtung. Insofern habe ich letztlich auch nie groß was damit gemacht...

    Zum MYOGen steht bei mir weiter Ultra ganz oben. Man bekommt es auch als Normalsterblicher, man kann es einfach nähen und easy tapen und ist somit wasserdicht. Aluula scheint man nur schweißen zu können, wenn es wasserdicht sein soll und Teijin Steel scheint sich mehr wie ein PU-Nylon zu verhalten.

    Aluula lässt sich tapen - Ultra TNT Tape hält und es gibt auch von Aluula selbst UHMPWE-verstärktes Tape.