Beiträge von tib

    wilbo : warum verwendest du teilbare Reißer? Den Vorteil verstehe ich noch nicht.

    Ich habe gerade einen Tschum Prototyp im Garten stehen. Also, wenn Du irgendwelche genialen Details wissen möchtest ...

    Ich wüsste jetzt nicht, was ich wissen will. Aber plauder gerne aus dem Nähkästchen!

    Ich verwende zwei Möglichkeiten, pragmatisch, je nach Reißverschluss-Länge. (Teilbare Reißer)
    Einmal den Reißer bis an die obere Kante der snow-flaps zunähen oder bis an die untere Kante der flaps. Bei der ersten Variante bleibt zwar ein „Lüftungsschlitz“ offen, was aber zur Bodenbelüftung nicht das Schlechteste ist.
    Geht der Reißverschluss durch, kann ich zwischen komplett geschlossen oder Bodenlüftung wählen. Bei der geschlossenen Variante könnte der am Boden liegende Reißer allerdings vereisen. (Ist mir noch nie passiert, aber irgendwann ist immer das erste Mal). ;)

    Danke. Das bestätigt eigentlich meine Mach-Es-Nicht-So-Kompliziert-Variante! Wenn der RV oberhalb der Snowflaps endet, siehtst du aber auch nicht den ganz großen Nachteil bei Sturm, oder? Ich würde dann die flaps einfach etwas breiter machen, dass sie ggf mit Klett(?), Druckknöpfen oder ähnlichem verbunden werden können. Keine Ahnung, was im Schnee besser funktioniert.

    Hallo,

    ich bin gerade dabei, ein Winter-Lavvu zu nähen. Seit längerem bereitet mir der Eingang Kopfzerbrechen. Gedacht ist, mittig auf dem Seitenteil den Reißverschluss anzubringen. Da aber unten Schneelappen dran sind, lässt sich die Tür ja nicht einfach zu den Seiten wegklappen. Deshalb dachte ich dran, am unteren Ende auch noch einen Quer-RV anzubringen, sodass die Snowflaps stehen bleiben können und die Tür sich öffnen lässt. Im Besten Falle natürlich etwas über Bodenhöhe, so dass Schnee der sich an der Seite sammelt, nicht über den RV beim Öffnen reinfällt. So schön die Idee eines T-Reißverschlusses auch ist, habe ich eigentlich ziemliche Bedenken, dass es nur Falten auf dem Außenzelt ergeben wird.

    Teilt ihr dieses Bedenken?

    Was wären Alternativen? Ich überlege auch gerade, die Tür nur Senkrecht zu teilen und die Snowflaps mitzuöffnen. An den wenigen Tagen, an denen ich den Vollwetterschutz brauche, lassen sich notfalls die Snowflaps auch von innen beschweren, oder?

    Ich bin auf eure Ratschläge gespannt. Viele Grüße

    Da ich nicht weiß, wo es sonst gut passen würde, einfach an dieser Stelle:

    Ich habe gerade mit verschiedenen Lichtvarianten rumprobiert und hatte wirklich Schwierigkeiten, den schwarzen Strich auf dem roten Silnylon zu finden und passend auszuschneiden. Es glänzte eigentlich immer nur. Als ich die Stirnlampe aufhatte, kam mir irgendwann der Gedanke, "mal schauen, wie es mit Rotlicht ist". Und ich muss sagen, damit ist es dann doch gut zu erkennen und macht gleich viel mehr Spaß.

    Ich gestehe, hier nur ein wenig reingelesen zu haben, aber vielleicht kann ich dennoch was hilfreiches beitragen:

    • das Problem mit einer zu schmalen Luftmatte kann ich verstehen. Dieses Gefühl hatte ich aber wegen der geringen Höhe bei Evazote nicht. Das heißt evtl. dass du dir da keine großen Gedanken drum machen musst, weil die Arme nicht runterrollen und die normale Breite der Evamatte dennoch reicht
    • im Lexikon gibt es unter R-Wert ein paar grobe anhaltswerte, wie der R-Wert im Verhältnis zur Dicke bei Eva sich verhält.

    Wenn, dann würde ich Catcuts eher gering halten und gegebenenfalls nicht komplett als Bogen durchziehen.
    z. B. Tentipi verwendet ebenfalls Bogenschnitte, lässt sie aber im unteren Viertel gerade auslaufen.

    Danke für deine Antwort. Das ist sehr aufschlussreich. Wie konstruiere ich den nicht komplett durchgezogenen Catcut? Ich kann es mir gerade nicht richtig vorstellen, wie ich das machen muss?

    Wie groß bist du und kommst du mit der Größe gut klar, ohne die Stange schräg zu stellen?

    Ich bin 188 und das passt mit einer Xlite auf jeden Fall. Die Stange habe ich eigentlich immer mittig. Da kann auf jeder Seite der Stange eine Person schlafen. Also zwei, nicht vier ;)

    Ein zusätzlicher Abspannpunkt in der Mitte des Saums hilft wahrscheinlich etwas, die Kante bei Wind etwas fester zu halten, aber löst das Problem nicht komplett.

    Das ist für das nächste Zelt schon eingeplant. Aber genau, ich denke das ist eher eine Hilfe als die Lösung des Grundproblems.

    Gibt es einen Vorteil dafür, auf den Kanten gerade an schräg zu nähen?

    Das erhöht wohl die Stabilität im Vergleich zu nur schräg-auf-schräg zu nähen.

    Wirst du uns den Ersatz auch noch vorstellen? :)

    Ich werde es bei genügend Zeit mal machen. Ist ein Duplex aus Silnylon...

    Hier eine aktualisierte Wieder-Vorstellung meines ersten selbstgenähten Zeltes.

    Nach langer und harter Arbeit möchte ich euch mein (Meister-)Stück vorstellen. Die Planung lief über ein Jahr. Zuerst sollte es ein Einbogenzelt a la TT Scarp 2 werden, aber ich bin dann wegen dem Fläche-Höhe-Gewichtsverhältnis doch zum Lavvu umgestiegen.

    Als Stoff habe ich für das Außenzelt das 55g Silnylon verwendet. Das habe ich zuerst mit Elastosil mit 1cm Überlappung geklebt und dann als Kappnaht zusammengenäht. Ich muss sagen, dass das Vorkleben Gold wert war! Nichts desto trotz bleibt es unter der Maschine eine rutschige Angelegenheit. Die Kappnähte sind zumindest zum Großteil annähernd parallel geworden. Einen großes Dankeschön an @HAL23562 für seine gute Dokumentation des Hexhex, der Kappnähte und des Catcuts. Das hat mir doch an vielen Stellen das Leben leichter gemacht.

    Für die Spitze habe ich ganz nach Hal einen Kreis oben eingesetzt. Nur dummerweise habe ich beim Zuschnitt nicht ganz aufgepasst und den von ihm vorgeschlagenen Durchmesser als Radius genommen. Das hat ja anscheinend auch funktioniert. Das einzige Problem das ich damit hatte, ist dass die Aufstellstange oben auf diesem Kreis wandert und tendenziell immer auf die Naht rutschte. Dieses Problem habe ich lange einfach wegignoriert. Nach langer Planung bin ich es letzte Woche endlich angegangen und habe den Kreis durch einen Kegel ersetzt. Von innen habe ich Gridstop, von außen 36g-Silnylon angenäht. Die Faltenbildung an der Spitze sieht etwas speziell aus, dürfte aber wegen des seitlichen Versatzes von Innen- und Außenstoff stabil genug sein. Seitdem steht das Zelt wirklich besser und nicht mehr so einseitig.

    Bei der RV-Abdeckung habe ich mich an Innovationen probiert und statt Klettverschluss anzunähen kleine Täschchen mit Magneten (die von den Gizeh-Papers – zum Glück gibts Freunde, die bei jeder Gelegenheit sowas sammeln) integriert. In der Abdeckung sind diese einfach eingenäht und an der Tür habe ich von innen kleinen Täschchen angeklebt, in die ich vorher den Magneten eingenäht hatte. Leider funktioniert das aus 2 Gründen nicht ganz so gut: die Magneten treffen sich nur schwer von alleine - das ist eher ein Glücksspiel und zum Anderen hat die Abdeckung die Tendenz, sich immer senkrecht aufzustellen. Da habe ich den Catcut als Verdächtigen im Blick.

    Die Hutze habe ich recht großzügig geplant. Dabei hat mir @Andreas K.s Hutzenschnitt die Daten geliefert. Als Verstärkung kommt hier recht steifes Miederband zum Einsatz. Damit bin ich soweit sehr zufrieden. Die Hutze lässt sich von innen mit einer Schnur zuziehen, um bei Sturm nicht zu viel Luft zu bekommen. Mit der Konstruktion der Hutze bin ich sehr zufrieden.

    Die Ecken sind natürlich gedoppelt. Die Linelocs sind an 10mm Gurtband mit Reflektor-Aufdruck festgemacht. Reflektoraufdruck hat auch die Schlaufe für Sturmabspannungen/Lifter neben den Türen. Die restlichen sind ohne Reflektions-Zeugs. Zur RV-Zugentlastung habe ich einen kleinen Karabinerhaken aus Alu genommen. Der ist ein wenig fummelig zu bedienen, aber ich denke mit einem Blitzverschluss wäre das von Innen aufgrund der Position auch nicht viel besser. Beim schnellen rein- oder rausgehen schlüpfe ich durch den RV, ohne den Karabiner zu öffnen.

    Das Innenzelt habe ich dann nach einiger Pause relativ schnell zusammengenäht. Irgendwie wollte ich mal fertig werden und die Wohnung von all dem rumliegenden Zeugs befreien. Und außerdem wusste ich, dass das schwierige und exakt zu arbeitende Außenzelt ja was geworden ist.

    Zum Einsatz kam der 26g 2. Wahl IZ-Stoff, das 25g-Moskitonetz und der 90g Zeltboden (den 65g Zeltboden gab es zu der Zeit noch nicht).
    Der IZ-Stoff ist nicht so schlimm zu verarbeiten, wie ich erwartet hatte. Man sollte es nur nicht zu oft nach dem Zuschnitt von einer Seite des Zimmers in die andere umverteilen, weil es dann doch sehr schnell anfängt wie ein Strohstern auszusehen. Von der Verarbeitung war das Moskitonetz jedoch angenehmer. Das ließ sich gut legen um dann damit eine „gerollte Kappnaht“ zu machen.

    Da das IZ 2/3 der Fläche bedecken soll, muss die Aufstellstange ja in das IZ. Das stellte mich vor die Frage, wie hoch ich denn nun genau aufbauen können will. Bisher hatte ich immer bei 155-160 geplant. Ich entschied mich, für gute Belüftung es etwas größer zu planen. Das stellte sich dann beim ersten Aufbau des IZ als große Entttäuschung raus, weil eigentlich alles nur hing... Mittlerweile habe ich mit elastischen Bändern an den Ecken ein wenig Zug erzeugt und es steht etwas besser. Aber dennoch hängt das Innenzelt immer durch. Hinzu kommt, dass in Argentinien auf dem Zeltplatz (verflucht seien die Argentinischen Grillstellen!) sich Ratten durch das Innenzelt fraßen und des nachts neben mir ein Mahl veranstalteten. Die provisorische Flickstelle mahnt mich bis heute bei jedem Aufbau.

    Damals noch nicht so leicht unterwegs, nahm ich Reepschnur für die Linelocs und Abspanner. Die klemmt zwar richtig gut, ist aber doch ein schwerer Brocken. Die werde ich wohl auch nochmal austauschen.

    Mit dem Außenzelt bin ich sehr zufrieden. Es war in den fast 7 Jahren auf einigen Touren auch über längere Zeit im Einsatz. Es hat vom skandinavischen Starkwind über normale Bedingungen, heimischen Schneefall bis hin zu karibischer Sonne oder einer frostigen Nacht im französischen Gewerbegebiet, als ich dort beim Trampen gestrandet bin, einiges mitgemacht.

    Da es beim Selbernähen aber nie bei einem Zelt bleibt, ist irgendwann ein leichterer Ersatz gekommen. In den letzten Jahren wurde das Lavvu dann nur noch für kurze Touren oder Overnighter verwendet. Aber gerade für Touren in denen ich Platz im Zelt brauche oder zum Paddeln, ist es immernoch meine Nummer 1.

    Und jetzt noch ein paar Zahlen:

    • Höhe: ca. 160cm
    • Breite AZ: 285cm
    • Länge AZ: 250cm
    • Gewicht AZ: 679g
    • Gewicht IZ: 717g

    Also textiles Gesamtgewicht unter 1,5kg... damit war ich damals sehr zufrieden. Mittlerweile dürfte es gerne einiges weniger sein.

    Eine Frage bleibt aber für mich noch: ich stelle immer wieder mal fest, dass die Unterkante auch bei straffem Aufbau leicht locker ist. Das überträgt sich auch in den unteren Bereich der Fläche. Hat jemand eine Idee, woher das kommt? Muss ich die Abspannleinen noch länger machen? Wäre das die einzige gangbare Lösung? Und für künftige Projekte: würde es sich mit einem höheren Catcut an den unteren Kanten stärker vermeiden lassen?

    Ich habe in letzter Zeit irgendwo gehört oder gelesen, dass bei Gänsen höhere CUIN-Werte möglich sind, als bei Ente. Das würde heißen, es gibt keinen Qualitätsunterschied bei gleicher CUIN-Zahl. Aber einer bestimmten Grenze kriegst du aber nur noch Gänsedaune. Ich glaube das war bei diesen "Daunenjacken selber imprägnieren"-Videos. Ob das aber wirklich eine verlässliche Quelle war, würde ich nochmal mit einem Fragezeichen versehen. So richtig traue ich den ganzen Youtube-Laberern nicht.

    Wegen der Einfachheit des Bauens, sei dir diese Anleitung ans Herz gelegt:

    Kocher

    Die Blume lässt sich auch gleich aus dem Rand reinbiegen. Nachteil ist natürlich, dass diese Variante einen extra Topfständer braucht und vielleicht nicht die aller effizienteste ist.

    Mit doppelwandigen hatte ich beim Bau immer das Problem, dass durch die Spannung der Rand gerissen ist und dann Sprit auslief. Hatte ich bei mehreren Bauversuchen. Habe deshalb einen einfachen mit Kapillarring gebaut. Modell "Luzifeuer" von AndreasK.

    Kannst du was zur Verfügbarkeit von Spiritus in Argentinien/Chile sagen? Kriegt man das überall?

    Ansonsten, wenn keine Flüge anstehen, wäre auch Umfüllen von Gas eine Option?!

    tib ist der Schlitten im Bild auch ein Eigenbau oder der Jemtlander Pullpac?

    Die Pulka ist ein Eigenbau von @mawi. Die Bauart ist denke ich sehr ähnlich, wobei diese Variante gegenüber der Jemtlander einen großen Vorteil hat: es sind unten Längsrillen eingearbeitet (das Material ist ähnlich wie Trapezblech gefaltet). Dadurch hat die Pulka einen besseren Geradauslauf und rutscht nicht so schnell seitlich weg. Das ist wirklich ein Gamechanger! Ansonsten gilt wohl außerdem noch: lieber schmal, lang und flach.

    Ich stimme da Zopiclon zu. Es kann gut sein, dass die sich gegenseitig blockieren, also zusammendrücken.

    Von der theoretischen Seite kannst du Folgende Rechnung machen: Komfort = 23-(23-Komfort1)-(23-Komfort2) bzw Limit = 18-(18-Limit1)-(18-Limit2).

    Mit ein wenig Zusammengefasse ergibt das: Komfort = Komfort1+Komfort2-23 bzw. Limit = Limit1+Limit2-18.

    Rein theoretisch ist auch noch davon auszugehen, dass die dünne Luftschicht zwischen den Schlafsäcken etwas isoliert. Aber das wird in Folge der evtl Kompression sich schnell wieder relativiert haben.

    <3 #3 Regenbogen-Zipper am Innenzelt.

    Dass es auf dem Boden liegt, stört mich nicht. Dass es im Innenzelt und nicht der Apside liegt, ist reine Gewöhnungssache beim Öffnen. Der Vorteil für mich ist, dass es nie im Weg hängt und ich es nicht an der Seite festknüppern muss.

    Der einzige Nachteil für mich ist, dass sich schwer größere (flache) Sachen rein- oder rausgeben lassen, ohne das IZ sehr weit zu öffnen. Das ist aber nur in Mückenland ein wirkliches Problem. Und ehrlich gesagt kommt das bei mir auch nicht so häufig vor.

    Sollte das konkret werden, würde ich ggf. nochmal auf dich zukommen mit Nachfragen, wenn's okay ist.

    Ja klar, frag einfach wenn es soweit ist. Das ist auch ein schönes Einstiegsprojekt und man kann dabei schön gerade Nähte üben ;) Für mich war das anstrengendste, in die doch sehr schmalen Kammern die Daunen reinzustopfen.

    schwyzi : ich habe auch schonmal einen Daunenrock aus einer Daunenweste gesehen. Wenn einem sowas über den Weg läuft, ist das echt eine super Option. Bei mir kommen nur die zwei Aspekte "Ich sehe was" und "Ich brauche was" nie gleichzeitig zusammen. Zumindest nicht neuronal...

    Ich möchte euch hier kurz meinen Daunenrock vorstellen. An sich ein super einfaches Projekt.

    • die Maße sind 120x53cm
    • es sind 8 Kammern, die durchgesteppt sind
    • der RV lässt sich von unten öffnen, um die Bewegungsfreiheit herzustellen
    • er hat oben einen Gummizug.

    Die Daunenmenge kann ich gar nicht mehr sagen. Das Gesamtgewicht ist jedenfalls 119g. Dabei wurde ca. 600 oder 650 CUIN-Daune verwendet und einfach ein günstiger daunendichter Stoff und nicht der leichteste verwendet. Das Gewicht ließe sich also sicherlich noch drücken.

    Gedacht war der Rock eigentlich für Pausen auf Wintertour. Nachdem ich aber feststellte, dass ich im Nierenbereich tagsüber etwas kühl war, trug ich den einfach ganztags und war sehr zufrieden damit.

    Wenn ich nochmal einen machen würde, würde ich die Kammern etwas breiter machen. Das reduziert dann die Zahl der Kältebrücken, lässt sich besser befüllen und sorgt stellenweise für etwas mehr Loft. In dem Zuge würde ich auch ein bisschen mehr Füllung reinmachen. Dennoch bin ich sehr zufrieden und werde den bestimmt noch lange nutzen.

    Nachtrag:

    Stoffgewicht: 38g/qm

    Daunen laut Planung 52g - evtl habe ich am Ende mehr reingestopft.

    Ich habe oben für den ME Redline diesen Nachtrag eingefügt:

    Nachtrag: Nachdem ich jetzt noch zweimal in den Schlafsack rein und raus bin, ist der Loft nochmal stärker geworden. Somit ist im Bereich ab den Knien durchgängig ein Loft von >22cm zu messen. Im Fußbereich werden jedoch immer noch nicht die 20cm erreicht. Wieso sich der Loft jetzt auf einmal gebildet hat, ist mir schleierhaft, hatte ich doch vorher geschüttelt, Luft eingebracht und dem Ganzen Zeit gegeben.

    Das ist ja doch nochmal wichtig klarzustellen.

    Der Schlafsack hat eine UVP von 1350,- €, eine aufwendige Konstruktion und soll bis -45° auf irgendwelchen 8000ern warm halten. Wie geht das mit Deinem Ersteindruck zusammen?

    Ich weiß jetzt nicht, was für Bedingungen auf 8000m Höhe sind. Nicht mein Terrain. Aber es macht mir den Eindruck, als ob der Schlafsack mehr können soll, als er wirklich kann.

    Auf der anderen Seite sind ja teilweise die Leute, die auf 8000ern unterwegs sind, nicht gerade welche, die wirklich Erfahrung mit diesen Themen haben. Die kaufen sich einfach das Komplettpaket und ihnen wird alles erledigt. Das ist zumindest mein Bild davon. Ausnahmen gibt es natürlich immer! Aber echtes Bergsteigen, echte Abenteuer kannst du auch auf 7000ern erleben. Klingt halt nur nicht so gut vor den Kollegen...

    Aber so langsam dämmerts mir, warum sich immernoch Schlafsackspezialisten wie Nahanny etc gegen die großen Unternehmen vom Weltmarkt beweisen können. Da verkaufen Profis qualitatives Material an Leute, die das auch zu schätzen wissen und auch mal hinterfragen, was einem im Outdoorladen erzählt wird. Entschuldigt, ich gleite heute ständig vom Thema ab...

    Carsten K. : Danke für die Bilder. An sich fände ich es schon spannend, den Teneqa mit gutem Overfill oder den Excuistic customized zu nehmen. Aber ohne es vorher in den Händen zu halten, ist mir das Risiko zu hoch und der Preis ja auch nicht ohne! Da lasse ich doch lieber die Finger von. Somar ich in der letzten Woche nochmal feststellen durfte, dass die Erwartungen häufig nicht erfüllt werden.

    Ich selbst gehöre leider zu denjenigen, die, sobald es kühl wird, recht schnell Probleme mit Feuchtigkeit haben.

    Bist du vorsorglich vielleicht schon dicker angezogen, weil du erwartest, dass die Daune kollabiert? Vielleicht hilft dir das hier weiter.


    Meine stärksten Erfahrungen mit zusammenfallender Daune habe ich tatsächlich beim Cowboy-Campen, wenn sich die Luftfeuchtigkeit von Außen im Schlafsack breit macht. Das war schon ein paar Mal sehr ordentlich.

    Wenn ich jetzt Deine Tabelle der Nachteile des Puma GWS mit der Liste vom MF vergleiche, solltest Du doch Deinen Schlafsack gefunden haben. Was spricht noch dagegen?

    Also um ehrlich zu sein, hatte ich mit diesem Ausgang schon gerechnet, nachdem ich den Puma GWS in der Hand hielt. Dennoch wollte ich die anderen Schlafsäcke anschauen und denen offen gegenüber treten.

    Resümierend bin ich schon etwas erschrocken, wie unterschiedlich die Qualität ist und wie sehr die Schlafsäcke von den Produktfotos abweichen können.

    Beim WM steht noch aus, dass ich per Mail angefragt habe, ob die Daunenverteilung 50/50 ist. Das wäre mir doch sehr wichtig als Seitenschläfer. Vielleicht schaffe ich es auch nochmal bei allen Schlafsäcken das Verhälthnis oben-unten zu vergleichen.

    Wenn noch jemand Fragen zu den Schlafsäcken hat, dann fragt gerne. Ab Dienstag gehen die ersten Schlafsäcke wahrscheinlich wieder ihren Weg zurück zu den Shops. Nur der Puma MF wird wohl bleiben.

    Mountain Equipment Redline (L)

    Kommen wir zum (vorerst) letzten Schlafsack in dieser Testreihe. Eigentlich hätte es von ME der Iceline werden sollen, aber da der gerade ausverkauft war und ich einen Eindruck bekommen wollte, habe ich den wärmeren Redline bestellt. Dieser soll -38°C Komforttemperatur haben und ist von allen verglichenen Schlafsäcken der, mit der höchsten Daunenmenge. Zu betonen ist außerdem nochmal, dass es wiedermal ein Schlafsack mit Membran ist.

    Pros Redline:

    • Längs-, Quer- und wieder Längskammern geben zumindest das Gefühl, dass sich Gedanken gemacht wurden. Ob sich das lohnt, kann ich jedoch nicht beurteilen.
    • Der RV läuft ohne Einklemmen.
    • Die Kapuze sitzt bei mir wirklich gut.
    • Der Wärmekragen macht einen guten Eindruck und wird mit einem guten Magnetsystem verschlossen.
    • Der Platz im Schlafsack ist ok. Im Bein- und Fußbereich ist erstaunlich viel Platz. Das fühlt sich bestimmt selbst mit großer Wärmflasche nicht klein an.
    • Das Außenmaterial ist trotz Membran nicht so steif und raschelig, wie es beim Puma GWS ist.
    • Der Schlafsack hat eine Innentasche.

    Cons Redline:

    • Auch nach 12h ausgebreitetem Liegen stellt sich kein wirklicher Loft her. Selbst mit viel Aufschütteln liegt der Loft bei 12 (Übergang Quer- zu Längskammern im Beinbereich) bis 18cm. Insgesamt vermisse ich viel Loft im Fußbereich. Wenn ich im Schlafsack liege, ist immerhin der Großteil des Schlafsacks relativ gut gefüllt.
    • Beim plattdrücken der gut gefüllten Bereiche dauert es etwas länger, bis sich die halbe Höhe des Lofts wieder aufbaut. Auf das volle Volumen kommt der Schlafsack an dieser Stelle aber nicht so richtig wieder. Das ist ungefähr vergleichbar mit dem Marmot Col und immernoch deutlich besser als der Valandre Odin Neo. Aber eigentlich nicht so richtig zufriedenstellend.
    • Der RV lässt sich bloß bis Kniehöhe öffnen. Das macht es zum Einen schwierig, die Luft zum Loften in den Fußbereich zu kriegen. Zum anderen ist da wieder die geringere Flexibilität was den Temperaturbereich angeht.
    • Die RV-Abdeckleiste ist nur einfach ausgeführt.
    • Der Wärmekragen ist so mittelmäßig gefüllt.
    • Ich verstehe nicht, warum die Tanka vom Wärmekragen und der Kapuze am Stoff angenäht sind. Das macht das Öffnen deutlich komplizierter oder ich muss dabei am Schlafsack rumzerren, was ich eigentilch nicht will.
    • Auch hier mal wieder keine Schlaufen am Fußende zum Aufhängen.
    • Und der Aufbewahrungssack ist jetzt auch nicht wirklich groß.

    Fazit: Ich bezweifel, dass dieser Schlafsack wirklich bis -38°C im Komfortbereich genutzt werden kann. Würde er die Hälfte kosten, wäre er eine gute Alternative zum Marmot Col, der wohlgemerkt nur bis -29°C Limit(!) sein soll. Ich will mir gar nicht ausmalen, wie im Vergleich dazu der Mountain Equipment Iceline dann aussieht. Ich kann somit den Schlafsack im Vergleich zu den anderen nicht wirklich empfehlen. Entweder gehts günstiger oder qualitativ besser, bzw auch beides zusammen.

    Nachtrag: Nachdem ich jetzt noch zweimal in den Schlafsack rein und raus bin, ist der Loft nochmal stärker geworden. Somit ist im Bereich ab den Knien durchgängig ein Loft von >22cm zu messen. Im Fußbereich werden jedoch immer noch nicht die 20cm erreicht. Wieso sich der Loft jetzt auf einmal gebildet hat, ist mir schleierhaft, hatte ich doch vorher geschüttelt, Luft eingebracht und dem Ganzen Zeit gegeben.

    Und noch ein paar Bilder:

    Der Loft im Beinbereich ist sehr unregelmäßig und besonders am Rand deutlich ungenügend.

    Die einfach ausgeführte RV-Abdeckung:

    Der Magnetverschluss am Wärmekragen ist ganz nett. Einfach zu verschließen und mit dem Schniepel gut aufzuziehen.

    Und es gibt eine Innentasche. Wenn ich mich richtig erinnere, ist das der einzige Schlafsack in dieser Serie mit Tasche.

    Was die Kapuze angeht, hatte ich schon befürchtet, dass es evtl. der Knackpunkt ist. Es gibt halt schon einen qualitativen Unterschied zwischen -10 und -30°C.

    Bohnenbub : Danke für den Hinweis mit den Overbags, aber ich glaube das ist nichts für mich. Und zu deiner zweiten Antwort: das ist keinesfalls falsch rübergekommen. Ganz im Gegenteil, ich musste Schmunzeln, weil ich teils dieselben Gedanken hatte.

    Und bei aller Liebe für MYOG: Ist es nicht womöglich vermessen zu meinen, dass man es besser kann als eine Firma, die das seit Jahrzehnten macht, nur das macht und es anerkannt gut macht?

    Eben genau das war ja der Hintergrund dieses Threads. Einzig das Weglassen von ein paar Details (Kapuze, evtl RV) hätte es erst sinnvoll für mich werden lassen. Und Features wie "wasserdicht" im Fussbereich und am Hals wären einfach nice to have, was aber von der Stange schwer zu finden ist.

    Ist dein voraussichtlicher Einsatzzweck jetzt wirklich so speziell, dass er [der Puma] gerade für dich nicht ausreichend gut ist?

    Die Antwort läuft zum Teil eher in die Gegenrichtung: nein, aber ist bei meiner geplanten Nutzungsintensität der Kauf eines so teuren Schlafsacks gerechtfertigt? Beim MYOGen kann ich wenigstens auch noch einen Teil des Preises als Investition eines anderen Hobbys verbuchen: das Nähen :D

    wilbo du hattest mich tatsächlich mit deiner Aussage

    Mein Versalite hat damals ebenfalls etwas Überfüllung bekommen. Heute würde ich die Kammern reichlicher füllen lassen.

    etwas aus der Bahn geworfen und dann erst auf die Idee gebracht, dass MYOG eine Idee wäre. Das von dir verlinkte gebraucht Angebot hatte ich auch schon gesehen, aber nicht verfolgt, weil das laut den Bildern regular (6") ist. Und einen neuen Schlafsack lasse ich mir nicht gleich wieder auftrennen, um den füllen zu lassen (und bei dem Preis sollte die Füllung schon stimmen!).

    Cross Hammock : Danke für die Blumen! So ganz kalt lässt mich die Idee eines MYOG-Schlafsacks nicht. Und der Spaß mit Daunen hätte auch mal wieder was. Aber dennoch habe ich deutlich Respekt davor und die Details sollten dabei einfach passen. Ein super Projekt, um mich über Wochen in der Planung zu versenken. Eigentlich habe ich noch genügend andere Projekte vor und ich bündel mal meine Aufmerksamkeit auf diese... Aber ein leichter Sommerquilt oder ein leichter Schlafsack werden vielleicht trotzdem irgendwann mal noch in Angriff genommen.

    ULgeher : danke! Du hast meine Gedanken eigentlich nochmal gut zusammengefasst. Und ich will eigentlich nicht auf 1-2wöchiger Tour erst feststellen müssen, dass ich irgendeinen Fehler gemacht habe.

    mars_hikes : vielen Dank für deine Erfahrungen mit der Gryphon Hood. Das finde ich sehr spannend. Ohne dich zu kennen, würde ich noch in Frage stellen, ob wir beide dasselbe Wärmeempfinden haben?! Ich hätte erwartet, dass -30°C wohl eher die realistische Grenze nach einem langen Tag und nicht die Optimaltemperatur ist.