Herr Nordeutsches Bier macht eben auch andere Dinge, als die meisten hier.
Ich weiss, wie diese Diskussionen ins endlose gehen können und manchmal entgleisen, das war im anderen Forum bereits so, und ist sicher teilweise auch eine Stilfrage.
Ein Punkt, der meiner Meinung nach aber wirklich vor vielen unterschätzt wird, und den Becks hier richtig hervorhebt, ist, dass Kälte (=Winter) ein extremer Killer ist. Wo eine Situation im Sommer (und auch da wird es häufig nachts empfindlich kalt in den Bergen) noch relativ viel Zeit und Puffer für Fehler lässt, hat man im Winter, wenn man draussen eine Nacht steckenbleibt, wirklich fast Null Spielraum.
Auch ich bin im Sommer und Herbst leicht unterwegs, und benutze Trailrunnern z.B. in den Alpen oder in Lappland.
Im Winter bin ich sehr viel auf Skitouren in den Alpen unterwegs gewesen, fast immer ohne Bergführer, und teilweise auch im Hochwinter mit Zelt. Ich weiss aus dieser Erfahrung, wie schnell eine Situation extrem fordernd werden kann, wenn etwas schiefgeht (z.B. wenn jemand mit einem Beinbruch bei schlechten Bedingungen evakuiert werden muss - habe ich selbst erlebt).
Ein Bergführer, den ich aus der Ausbildung kenne und der viele Rettungseinsätze erlebt hat, betonte immer wieder, dass sich Leute, wenn sie z.B. langsamer vorwärts kommen als gedacht, oder den Weg nicht mehr finden, meist viel zu spät oder gar nicht "eingraben" (=biwakieren), vielleicht aus Angst, dass dies einem Aufgeben gleichkommt oder dass sie dann bereits "unter dem Boden" sind. Viele kostet das dann das Leben.
Wenn man sich rechtzeitig eingräbt, und nicht total vollschwitzt, wie wilbo betont hat, und einen wasserdichten Biwaksack mit dabei hat und einige warme Kleider, und was zu Essen und idealerweise auch eine Kocher, hat man eine recht gute Chance, die Nacht einigermassen heil zu überstehen, auch ohne Schlafsack. Wenn man nicht alleine unterwegs ist, sollte man auch unbedingt einer 2P-Biwaksack mitnehmen -- das macht einen Riesenunterschied. Voraussetzung ist natürlich, dass eine gute Schaufel Teil der Ausrüstung ist, und sich eine gute Stelle zum Eingraben finden lässt.
Und solche Notfälle können durchaus auch auf einfachen Touren auftreten. Den Hinweis darauf, dass Becks hier immer wieder Photos seiner Touren postet, die recht anders sind als was die meisten hier tun, finde ich deshalb irreführend.