Ich würde sagen, das ist halt richtig.
Danke für die Anregung zum Nachdenken. Ich bleibe allerdings bei meinem Standpunkt. Wikipedia liefert dazu die Peukert-Gleichung. In der englischen Variante gibt es noch einen prima Hinweis, warum das mit den Ladungen nicht ganz so einfach (was reingeht muss auch rauskommen) ist: Es wird auf die Selbstendladung von Zellen verwiesen. Ich bin kein Chemiker, sondern Elektriker und habe keine Erklärung dafür, was genau in der Zelle passiert. Aber ein Wirkungsgrad von 1 sollte ohnehin fragwürdig erscheinen.
(Edit: Belege habe ich auch keine weiteren, aber vielleicht lässt mich das Thema übers Wochenende nicht los und ich forsche tiefer.)
Selbstentladung ist natürlich schon ein Phänomen, aber hier geht es ja um was anderes, oder? Mein Verständnis ist, dass bei Selbstentladung die Ladung statt "aussen rum" über den Stromkreis direkt von einer Halbzelle in die andere geht.
Was ich bei meinen Versuchen damals gemacht habe:
1. ich habe meinen Testakku mit einem definierten Strom belastet (mit einer Schaltung, die den Strom regelt), und auf eine definierte Endspannung entladen
2. dann habe ich den Akku wieder mit einem definierten konstanten Strom aufgeladen, bis zu einer vernünftigen Schlussspannung. Aus Strom x Zeit habe ich dann die hineingepumpte Ladungsmenge berechnet.
3. dann habe ich den Akku wieder wie im Schritt 1. entladen und dabei die Ladungsmenge bestimmt.
Die Idee war, dass nach Schritt 1 und Schritt 3 der Akku in genau demselben Zustand sein sollte. Bei den Strömen, die ich verwendet habe, war die Ladungsmenge in 2 praktisch zu 100% identisch mit der entnommenen Ladungsmenge in 3. Das hat mich erst erstaunt, danach kam mir das aber ganz vernünftig vor (eben, wo sollen die Ladungen sonst hin?)
Ich habe das aber nicht mit extremen Strömen gemacht, da meine Schaltung damals noch keine Zwangskühlung hatte. Jetzt habe ich einen kleinen Ventilator zugebaut, der bei höheren Entladeströmen automatisch angestellt wird.
Der Peukert-Effekt war mir kein Begriff, da es aber immer was Neues zu lernen gibt, habe ich mal Google befragt und auf Wikipedia folgendes gefunden (die deutsche und englische Seiten sind nicht identisch, da ich dies so nur auf Englisch gefunden habe gebe ich hier einen Auszug aus der englischen Seite wieder:
Peukert's law - Wikipedia
Zitat
Explanation
It is a common misunderstanding that the energy not delivered by the battery due to Peukert's law is "lost" (as heat for example). In fact, once the load is removed, the battery voltage will recover, and more energy can again be drawn out of the battery. This is because the law applies specifically to batteries discharged at constant current down to the cut-off voltage. The battery will no longer be able to deliver that current without falling below the cut-off voltage, so it is considered discharged at that point, despite significant energy still remaining in the battery.
(...)
Given time, the active material will diffuse through the cell (for example, sulfuric acid in a lead–acid battery will diffuse through the porous lead plates and separators) and be available for further reaction
(...)
In fact, a battery which has been discharged at a very high rate will recover over time, and the remaining capacity can be retrieved after the battery has been left at rest for several hours or a day. The remaining capacity can also be withdrawn by reducing the current.
Das würde bedeuten, dass der Peukert-Effekt sich nur darauf bezieht, dass bei gegebenem Entladestrom weniger Kapazität nutzbar ist, da die Entladeendspannung früher erreicht wird. Es wird dann aber auch weniger Ladung benötigt, um den Akku wieder ganz zu füllen, da er eben weniger stark geleert wurde.
Zitat
For example, consider a battery with a capacity of 200 Ah at the C20 rate (C20 means the 20-hour rate – i.e. the rate that will fully discharge the battery in 20 hours – which in this case is 10 A).
If this battery is discharged at 10 A, it will last 20 hours, giving the rated capacity of 200 Ah.
However, the same battery discharged at 20 A may only last for 5 hours. Therefore, it only delivered 100 Ah. This means that it will therefore also be (nearly) fully charged again after recharging 100 Ah – while the same battery which was previously discharged with I20 = 10 A and lasted 20 hours will be nearly fully charged after recharging 200 Ah.