Vermeidung des Nachspannens: Sil-Nylon durch Belastung an der Streckgrenze plastisch verformen?

  • Zugegeben ein Gedanke, der beim Duschen aufkam... ^^

    Bekannterweiße kann Sil-Nylon erhebliche Mengen Wasser absorbieren, was aufgrund der damit einhergehenden Materialdehnung zur Notwendigkeit des Nachspannens eines Zelts führen kann. Was passiert denn, wenn tatsächlich nachgespannt wird und das Zelt dann in diesem Zustand abtrocknet?

    Wäre es technisch vorstellbar, ein Sil/Sil-Nylon-Material künstlich bis zur Streckgrenze zu dehnen und es dort zu "konservieren", wobei die Fasern dauerhaft eine plastische Längung im gestreckten Zustand einnehmen? Bei künftiger Feuchteeinwirkung wäre dann schlichtweg keine weitere Dehnung mehr möglich.

    Laut Richter Formteile:

    Zitat

    Die Streckgrenze definiert das Ende des elastischen Verhaltens eines Werkstoffes. Nach Erreichen der Streckgrenze geht er in den plastischen Zustand über. Er wird also dauerhaft verformt.

    Demgegenüber die Zugfestigkeit:

    Zitat

    Der Werkstoffkennwert Zugfestigkeit gibt an, ab welcher Zugspannung das Bauteil bricht.

    Wird nun also ein Zustand oberhalb der Streckgrenze aber unterhalb der Zugfestigkeit erreicht, so wäre das Material zwar gedehnt, würde aber noch nicht reißen.

    Wo sind die Materialwissenschaftler? Ist das alles völliger Quatsch? :/8o


  • Und ich dachte, ich hätte zu viel Zeit .... :D

  • Angenommen es wäre möglich, das Nylon „gestreckt“ zu konservieren, wäre das m.M.n. auch nicht wünschenswert. Jede weitere Überlastung führt zu weiterer plastischer Verformung und weil du das Material in der Länge verteilst, wird es dann im Querschnitt dünner. Zwangsläufig kommt es dann irgendwann zum Bruch im Material.

    Merke: Plastische Verformung ist vielfach unerwünscht - Elastizität verhindert Materialversagen.

  • Was passiert denn, wenn tatsächlich nachgespannt wird und das Zelt dann in diesem Zustand abtrocknet?

    Die Nahtlöcher dehnen sich bis der Wind durch pfeift und die Heringe werden gezogen. (Aber nur die Kleinen) ;)

    Beim Trocknen der Baumwollbahnen beobachte ich das Phänomen regelmäßig, nur dass die Nähte strukturell fester sind.
    Richtig breite Heringe, wie die Blizzard Stakes werden so ein bis zwei Fingerbreit in Richtung Zeltmitte gezogen. Hinter den Heringen haben sich dann entsprechende Löcher aufgetan.

  • Ich füge ab und an einfach "Elastikschnur" ein. Entweder direkt, oder eben nur um die Leine auf Spannung zu halten, aber die maximale Länge zu begrenzen, indirekt. Und wenn sie nicht am Zelt sind , halten sie die Luftmatte o. ä. zusammen.

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