Groundsheets: Ist Tyvek Hardstructure mit 54 g/m² wirklich ausreichend - oder besser dicker wählen?

  • Hallo zusammen,

    in der Vergangenheit hatte ich meine Groundsheets immer aus Tyvek Hardstructure 1073D mit einer Materialstärke von 70 g/m² zugeschnitten. Da ich gerne auch in den Apsiden einen Boden nutze, führte das aufgrund der großen Gesamtfläche zu relativ hohen Gewichten um die 275 g.

    Der "Standard" für Groundsheets im UL-Bereich ist hingegen das Material mit 54 g/m² (Tyvek 1057D).

    Frage: Sind denn die 54 g/m² auch wirklich ausreichend, oder stellt es mitnichten eine Sünde dar, das dickere Material zu nehmen? 8o

    Wie sind eure Erfahrungen mit dem 54er Material? Oder nutzt ihr etwas ganz anderes?

    Viele Grüße und besten Dank! :)

    Trinolho


    PS: Auf ODS wird erwähnt, dass der Begriff "Footprint" nur für Unterlagen unter dem Innenzelt benutzt wird, während "Groundsheet" die gesamte Zeltfläche inkl. Apsiden abdeckt. Ist das tatsächlich so?

    2 Mal editiert, zuletzt von Trinolho (26. Oktober 2024 um 20:34)

  • PS: Auf ODS wird erwähnt, dass der Begriff "Footprint" nur für Unterlagen unter dem Innenzelt benutzt wird, während "Groundsheet" die gesamte Zeltfläche inkl. Apsiden abdeckt. Ist das tatsächlich so?

    Ich bezweifle dass es da irgendeine "offizielle Definition" gibt. Ich selbst denke bei Footprint an eine Unterlage, die genau an das jeweilige Zeltmodell angepasst ist, üblicherweise direkt vom Zelthersteller selbst, gleich mit- oder nachträglich dazu gekauft. Vielleicht auch noch mit passenden Clips, um sie passend unter dem Zelt zu befestigen. Und ein Groundsheet dagegen wäre für mich einfach irgendeine (meist rechteckige) Unterlage, die man separat beschafft und die nicht auf das konkrete Zeltmodell zugeschnitten ist. Dass der Footprint dann ggf. die Apsiden ausspart, während das Groundsheet sie mit abdeckt, folgt dann vielleicht meist einfach daraus.

  • Ich hatte noch nie dicker als 54. Das ist mehr als genug.

    In Verbindung mit Silnylon-Böden (Tartptent) finde ich Tyvek zu glatt und rutschig.

    Da werde ich in Zukunft mit dem dünnsten Zeltboden von extremtextil liebäugeln.

    Je nach Gegend reicht aber auch ein Polycryo.

  • Oder nutzt ihr etwas ganz anderes?

    Der 65g/qm Zeltboden von Extex (Tipp von derray, danke nochmal!) ist für mich allround tauglicher im Vergleich zu gängigem 54er Tyvek (wiegt dafür halt 'ne Spur mehr....) - weniger rutschig, besseres Packmaß (insbesondere praktisch auf der Radreise) und weniger störrisch beim Zusammenlegen. Haben davon paar Groundsheets in ca. 2,10x0,80m angefertigt und die kann man neben dem eigentlichen Sinn und Zweck auch wunderbar z.B. als Strandtuch nutzen... oder als Hinknie-Ankleide-Luxus-Mid-Apsiden-Teppich. Mit bisschen Schlaufen Gebastel sicher auch als Regenrock. Unsere aktuellen Zelte von Tipik benötigen eigentlich kein Groundsheet aber wenn, dann würde ich zu diesem Material greifen.

  • Der "Standard" für Groundsheets im UL-Bereich ist hingegen das Material mit 54 g/m²

    Wo hast du das denn aufgeschnappt? Ich würde behaupten, dass (wenn es überhaupt so etwas gibt) der "Standard" einfach Polycro ist. Da kommst du irgendwo bei 35-40g für eine Person raus. Wenn du was größeres als die üblichen 1x2,2m brauchst gibt es das auch als "doppel" Version in extrabreit. Lässt sich problemlos zuschneiden.

  • Wo hast du das denn aufgeschnappt? Ich würde behaupten, dass (wenn es überhaupt so etwas gibt) der "Standard" einfach Polycro ist. Da kommst du irgendwo bei 35-40g für eine Person raus. Wenn du was größeres als die üblichen 1x2,2m brauchst gibt es das auch als "doppel" Version in extrabreit. Lässt sich problemlos zuschneiden.


    Mechanisch (Durchstichfestigkeit) fest ist das Polycryo ja nicht unbedingt.

    Und bei der kleinsten Luftbewegung ein "Kampf mit Windmühlenflügeln".

    Aber ziemlich sicher das leichteste und preislich okay.

    Ich bin der Meinung auch das 40-er Tyvek ist ausreichend fest.

    Es kommt wohl auch auf den Zeltboden und den Untergrund an. Von Golfrasen bis spitze Distelstengel und scharfem Fels ist ja alles möglich.

  • seit über 3000 km 54er Tywek no probs so far.

    Poly ist zwar leichter, habe mich nach meinem ersten Thru jedoch dagegen entschieden: (1) Nachhaltigkeit, das Ding war nach 2500k durch, mein hingegen Tyvek hält und hält; (2) Campspot: wie masui_ richtig sagte macht das schon was aus, ich bin da jedoch nicht akkurat genug, 2019 hat es mir wegen solcher Unachtsamkeiten mehrfach die Matte kaputt gemacht; (3) ich selber mache Poly beim ein- und aussteigen aus dem Tarp gerne kaputt :D - es ist also für meinen Style nicht das beste.

    Deshalb ist 55er Tyvek ein Luxusitem von 50gr mehr ggü. Poly das ich mir gönne, zu dem Preis des Mehrgewichts... Alle dickeren Tyveks finde ich persönlich übertrieben und wer im Camp weniger verschusselt sowie bei der Pennplatzsuche sorgfältiger ist als ich, würde ich auch zu poly raten.

    Das 44er habe ich mal ausprobiert finde es jedoch im handling, dass es die Nachteile von 55er Tyvek u Poly vereint., ohne deren Vorteile zu bieten (ok, es ist reißfest - aber schonmal mal nadelwaldboden von der aufgerauten seite des 44er tyvek geknibbelt? unschön :D )

  • Ich würde Tyvek schon deswegen nicht als Standard oder Luxus sehen, weil es halt nicht komplett wasserdicht ist, und knien (manchmal auch sitzen) darauf mit nassen Klamotten endet. Und Wasser-Dichtigkeit ist für mich (und wohl viele andere auch) bei einem Groundsheet essentiell. Klar ist die Durchstichfestigkeit niedriger, aber den Boden gründlich abzusuchen ist immer sinnvoll. Kommt also eher darauf an, worauf man mehr Wert legt, Gewicht, Durchstichfestigkeit, Wasserdichtigkeitetc. Meine älteste Folie ist seit inzwischen 6 Jahre im Einsatz, und hat 2 kleine, inzwischen mit Klebeband problemlos geflickte Löcher. Und die waren von Funkenflug. Und bzgl. der Nachhaltigkeit nimmt sich das alles nicht viel, wie bei fast allen Materialien im UL-Bereich. Evtl. hält Tyvek länger als die Folie, gibt dabei aber durch Reibung, Beschädigung und Dehnung kontinuierlich Fasern ab, die Jahrzehnte bis Jahrhunderte in der Natur verbleiben. Nicht nur durch Abrieb und Witterung, auch durch UV-Strahlung wird das Material spröde. Der Effekt wird mit der Zeit weniger, ist aber da. Egal wie, nachhaltig ist nichts davon. Leider.

  • s

    Das 44er habe ich mal ausprobiert finde es jedoch im handling, dass es die Nachteile von 55er Tyvek u Poly vereint., ohne deren Vorteile zu bieten (ok, es ist reißfest - aber schonmal mal nadelwaldboden von der aufgerauten seite des 44er tyvek geknibbelt? unschön :D )

    [/ot]

    Das ist kein "Softstructure". Es gibt "Hardstructure" auch als 42 gr/qm. Mittlerweile hat es extex scheinbar aus dem Sortiment genommen. Ich bin fast sicher, es war von denen. Ich bestelle eigentlich nur dort.

  • Carsten K. Dann verstehe ich deinen punkt nicht

    Ich beziehe mich auf das 44er softstructure, von dem ich nach meiner erfahrung abrate. du besziehst dich auf das 42er hardstructure, das du für geeignet hältst.

    Ja, ich habe dasxwohl so aufgefasst, das du das 40-er generell zu "Softstructure" erklärt hast.

    Es gibt aber beides, sowohl "Hardstructure" mit 42 gr und "Softstructure" mit 44 gr.

    Ich würde sagen, aneinander vorbei geredet, aber das richtige gemeint. :)

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